schmetterling

(Martin Jones) #1

keine Welle, kann schneller reisen als das Licht, und das Licht anderer
Universen, die aus anderen Urknallen hervorgegangen sind, hatte schlicht
noch keine Zeit, uns zu erreichen. Sie liegen, wie die Physiker sagen, jenseits
unseres kosmischen Horizonts, und ebenso wenig haben die Bewohner dieser
Universen eine Ahnung von unserem. Aber sie sind da. Überall. Unendlich
viele in unserer unendlichen Raumzeitblase.«
»Paralleluniversen.«
»Genau.« Eleanor lächelt. »Das sind Paralleluniversen. Solche der
Kategorie eins, damit halten wir uns jetzt nicht auf. Entscheidend ist, dass in
dieser Unendlichkeit etwas sehr Wichtiges endlich ist!« Der Beetle brettert
die Straße zum Nordvisk-Gelände entlang. »Wie viel passt überhaupt noch in
Ihren Kopf?«
»Das werden Sie sehen, wenn er platzt.«
»Okay, es gibt einen obskuren Spielverderber in der Physik. Wir sind
gewohnt, alles exakt messen zu können: Wo ist ein Objekt, wie schnell ist es,
aber die Quantenmechanik beschreibt die Welt des Allerkleinsten. Und auf
subatomarer Ebene funktionieren präzise Messungen nicht. Im Prinzip kann
ein Teilchen unendlich viele mögliche Positionen und Geschwindigkeiten im
Raum einnehmen. Die Kombination daraus nennt man den Quantenzustand
des Teilchens, aber weil kein Instrumentarium uns befähigt, unendlich genau
zu messen, gibt es de facto eben nicht unendlich viele Quantenzustände. Das
heißt, die Zahl der möglichen Aufenthaltsorte und Geschwindigkeiten eines
Objekts wird endlich. Aus unsteten Erscheinungen werden gewissermaßen
Legoklötzchen, und das reduziert die Möglichkeiten, sie zu etwas Größerem
zu kombinieren.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe.«
»Wie viele Hosen besitzen Sie?«
»Keine Ahnung.« In den Hügeln wird die glitzernde Kuppel von The Drop
sichtbar. »Fünfzehn vielleicht.«
»Wie viel paar Schuhe?«

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