schmetterling

(Martin Jones) #1

dass nicht mal ihr Licht uns bis heute erreichen konnte? – Ganz ehrlich,
Luther, ich habe nicht die leiseste Ahnung. Niemand weiß es.«
Er öffnet die Beifahrertür. »Warum fragt ihr Ares nicht einfach?«
»Das haben wir getan.«
»Und?«
»Die Maschine sagt, das Problem sei nicht, es zu erklären. Das Problem
sei, dass wir die Erklärung nicht verstünden.«


Der Mercedes, mit dem Pilar nachts aus der Farm geflohen ist, wartet wie
vereinbart am Rande der Sand Hill Road unmittelbar vor der Auffahrt zur
Interstate 290. Luther parkt dahinter. Er verscheucht das Bild des bis in seine
atomaren Strukturen identischen Fahrzeugs, das etliche Universen weiter auf
einer Hebebühne steht, sieht Pilar aussteigen und herüberkommen. Tief über
den Küstenbergen hängt die Sonne in einer aufziehenden Wand aus
Pazifikdunst. Er kurbelt das Fenster runter.
»Wie immer du dir meine Hilfe vorstellst«, sagt er, bevor sie das Wort
ergreifen kann, »ich helfe dir. Allerdings nur unter der Bedingung, dass du
auch mir hilfst. Klar?«
Der Wind zerzaust ihren Pony. »Wenn du mir sagst, wobei.«
»Ich kann zu keiner Botschaft laufen, kein Visum für euren Planeten
präsentieren, ich sollte schlicht nicht hier sein. Elmar sieht das genauso. Die
Vorstellung, ich könnte Nordvisk unliebsamer Aufmerksamkeit aussetzen,
macht ihm zu schaffen, aber so einfach zurückschicken will er mich auch
nicht. Jedenfalls nicht, solange ich ihm nicht verrate, was du auf der Farm
getrieben hast.«
»Bloß haben wir jetzt gerade keine Zeit –«
Er bringt sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich erwäge,
hierzubleiben.«
»Das könnte Probleme aufwerfen.«
»Eben.«

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