schmetterling

(Martin Jones) #1

»Hör zu, Luther.« Pilar stemmt die Arme in die Hüften. Unter der
sonnengebräunten Haut räkeln sich ihre Oberarmmuskeln wie schläfrige
Tiere. »Wir hängen alle in der Scheiße. Jaron dreht sein eigenes Rad, und er
hat einen Teil der Security eingespannt und eine Handvoll Programmierer.
Das ist mehr als ein exzentrischer Alleingang. Das ist eine Verschwörung.
Warum hab ich Elmar in der Nacht nicht einfach angerufen? Ich bewundere,
ich liebe Elmar! Ich weiß aber auch, dass Ares und der Betrieb des Tors
Unsummen verschlingen, ohne dass er bisher den großen Durchbruch erzielt
hat. Zuletzt haben wir ein super Malaria-Medikament rübergeschafft. Glaubst
du, das will hier einer produzieren? Wir kriegen nicht mal die Zulassung, und
die tollen Testreihen aus dem PU, wo wir’s herhaben, können wir ja schlecht
vorlegen.«
»So was Ähnliches hat Eleanor auch erzählt.«
»Ares ist einzigartig. Das Ding im Untergeschoss deines hübschen kleinen
Countys hat alle vergleichbaren Rechenschieber abgehängt, aber Mann, es
kostet! Elmar droht die Kohle auszugehen, und Waffengeschäfte sind
einträglich, die Liste der Abnehmer reicht ausgerollt von hier bis LA,


capito?« Sie tritt ungeduldig von einem Bein aufs andere, spricht immer
schneller: »Verstehst du, warum ich keinem trauen kann? Elmars Ethik mag
in Marmor gehauen sein, aber so ein Marmortäfelchen kann man ja mal kurz
zur Seite stellen. Jeder könnte mit drinstecken, CIA, Pentagon, internationale
Waffenschieber, und ich hab nur Elli, Jim und Kenniboy, die Einzigen, für
deren Integrität ich mich auf kleiner Flamme würde rösten lassen, und heute
Abend sollen vier Container nach Afrika verschifft werden, von deren Inhalt
du nicht mal zu träumen wagst. Also okay, du kannst auf mich zählen, wir
sind ja jetzt ein Team, aber nun beweg bitte deinen Arsch nach Oakland.«
»Was genau soll ich tun?«
»Uns hinterherfahren. Das wär schon klasse.«

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