Süddeutsche Zeitung - 18.09.2019

(Tina Sui) #1

Düsseldorf –MehrPersonal für den größ-
ten Steuerskandal der Geschichte der Bun-
desrepublik: Weil die Aufarbeitung der
Cum-Ex-Geschäfte so aufwendig ist, ver-
doppelt das Justizministerium in Nord-
rhein-Westfalen die Zahl der zuständigen
Staatsanwälte.
NRW-Justizminister Peter Biesenbach
sagt, er wolle damit signalisieren, dass
man „nichts unversucht lasse“, den Cum-
Ex-Skandal aufzuklären. Deshalb habe er
das Ganze nun zur „Chefangelegenheit“ er-
klärt. Allerdings wird es auch Zeit, die Be-


hörden stehen unter Druck – denn einige
der Fälle könnten bald verjähren.
Über Jahre hinweg hatten Investoren,
Banken und Leerverkäufer sich eine einma-
lig gezahlte Steuer mehrfach erstatten las-
sen. Möglich war das, weil sie rund um den
Dividendenstichtag große Aktienpakete
mit (cum) und ohne (ex) Dividende so
schnell handelten, dass die Finanzbehör-
den nicht mehr hinterherkamen, was wo-
hin gehörte. Sicher war nur: Der Staat er-
statte die Steuern mehrmals. Der Schaden
für die Steuerzahler beläuft sich nach

Schätzungen von Fahndern auf mehr als
zehn Milliarden Euro allein in Deutsch-
land, in ganz Europa geht es um noch we-
sentlich mehr Geld. Zurzeit läuft in Bonn
das erste Strafverfahren gegen zwei Ange-
klagte. Dieses Verfahren soll klären, ob die
Cum-Ex-Geschäfte überhaupt strafbar wa-
ren oder ob dabei nur eine Gesetzeslücke
ausgenutzt wurde.
Nordrhein-Westfalen spielt in dem
Skandal und in der Aufklärung eine beson-
dere Rolle. In Bonn sitzt das bei vielen Cum-
Ex-Geschäften zuständige Zentralamt für

Steuern. Die Staatsanwaltschaft in Köln
führt einen Großteil der Verfahren, mit
rund 400 Beschuldigten und zurzeit 56 Er-
mittlungskomplexen. Jedes einzelne Ver-
fahren ist dabei so umfassend wie die bis-
her größten deutschen Wirtschaftsverfah-
ren. Ermittler müssen sich teilweise Jahre
einarbeiten, um die Materie zu verstehen.

Es ist deshalb nicht das erste Mal, dass
mehr Personal für die Cum-Ex-Aufarbei-
tung benötigt wird: 2013 ermittelte in Köln
eine Staatsanwältin allein, bis 2018 wur-
den es 4,7 Stellen. Die Staatsanwaltschaft
und auch das Justizministerium verwei-
sen darauf, dass das „auskömmlich“ gewe-
sen sei. Erst nach einigen Jahren habe man
erkannt, welche Dimension die Cum-Ex-
Geschäfte hatten und daraufhin reagiert.
Kritiker bemängeln, dass das zu spät ge-
schehen sei. Immerhin können mehr Men-
schen schneller arbeiten und so möglicher-
weise effektiver verhindern, dass einige
der Fälle verjähren. Doch die Oberstaatsan-
wälte Joachim Roth und Torsten Elschen-
broich sind überzeugt, dass das Vorgehen
richtig war. Lange Zeit, so erklärt Roth, sei
es erst einmal ums Verstehen der komple-
xen Fälle gegangen. Es hätte daher nichts
gebracht, wenn zehn Staatsanwälte Akten
gewälzt hätten, ohne zu wissen, wonach sie
suchen sollten. Deshalb sei eine Staatsan-
wältin zu Anfang genauso geeignet gewe-
sen wie zehn oder 100, ergänzt Elschen-
broich. Nun, da man die Materie verstan-
den habe, sei das etwas anderes.
Im Juli dieses Jahres gab es deshalb Ver-
handlungen darüber, mehr Planstellen zu
schaffen. Am Ende genehmigte das Justiz-
ministerium in NRW vier neue Stellen, ei-
ne weitere wird innerhalb der Staatsan-
waltschaft Köln verschoben. Eine der insge-
samt fünf Stellen ist bereits besetzt, drei
weitere sollen im Herbst dieses Jahres und
die verbleibende Anfang 2020 folgen.

Die Frage, ob das Personal für die Auf-
klärung der Cum-Ex-Geschäfte ausreicht,
wurde für die Landesregierung in NRW zu-
letzt immer drängender. Vor etwa einem
halben Jahr zeigten Medienberichte, dass
die Ermittlungen an vielen Stellen stock-
ten, weil Personal in den entsprechenden
Abteilungen fehlte. So arbeiteten offenbar
nur 15 Steuerfahnder in der Ermittlungs-
gruppe „Stopp“, fünf weitere sollen beim
Landeskriminalamt in der Einheit „Tax“ tä-
tig gewesen sein. Auch das Wissen der Er-
mittler sei nicht immer ausreichend gewe-
sen, berichteten Insider. Denn um die Ma-
terie zu verstehen, braucht es gute Kennt-
nisse im Englischen, bei Finanzen und
auch in der IT. Nur so lassen sich die hoch-
komplexen Strukturen bei den Cum-Ex-
Aktiengeschäften durchschauen. Diese
Kenntnisse fehlten Ermittlern teilweise,
berichteten Insider. Die Landesregierung
dementierte die Berichte.
Dass ein Cum-Ex-Fall durch die lange
andauernden Ermittlungen verjährte, sei
bisher noch nicht passiert, sagt Oberstaats-
anwalt Joachim Roth. Aber: „Für die Zu-
kunft kann ich das nicht ausschließen.“
nils wischmeyer

Am Mittwoch beginnt in Bonn der zweite
Verhandlungstag des ersten Cum-Ex-
Strafverfahrens. Aussagen wird mit Mar-
tin S. erstmals auch einer der beiden Ange-
klagten. In zahlreichen Vernehmungen
hat er bereits die komplizierten Cum-Ex-
Geschäfte erklärt und Investoren, Aktien-
händler, Banken und auch Clearstream,
eine Tochter der Deutschen Börse, teils
schwer belastet. Bei mehreren Verneh-
mungen zeichnete er sogar kleine Bilder,
um zu zeigen, wer welche Gewinne wie
aufgeteilt habe. Am Mittwoch wird er eine
Zusammenfassung seiner Aussage vortra-
gen. Ob er dabei zeichnen darf, ist noch
nicht klar. Brisant dürfte sein Vortrag aber
in jedem Fall werden. NWIS

von benedikt müller
und björn finke

Düsseldorf/Brüssel– Eonund RWE, das
waren lange Zeit zwei der wertvollsten und
profitabelsten Firmen Deutschlands.
Durchgeschüttelt von der Energiewende
stellen sich beide Konzerne nun ganz neu
auf. Die EU-Kommission hat ein milliar-
denschweres Tauschgeschäft der beiden
Unternehmen unter Auflagen genehmigt.

Was wird nun aus Eon?
Eon beschränkt sich künftig darauf, Strom
und Gas zu transportieren und zu verkau-
fen. Der Konzern gibt seine Windparks
bald an RWE ab. Die Atomkraftwerke ge-
hen ohnehin 2022 vom Netz; Gas- und Koh-
lemeiler hat man vor drei Jahren abgespal-
ten. Mit dem sehr politischen Geschäft der
Stromerzeugung hat Eon also bald nichts
mehr am Hut. Im Gegenzug übernimmt
der Konzern Millionen Strom- und Gaskun-
den der RWE-Tochter Innogy. So zählt Eon
fortan mehr als 50 Millionen Verträge, da-
von etwa 14 Millionen hierzulande. Dieses
Vertriebsgeschäft ist durchaus umkämpft,
derzeit vor allem in Großbritannien.
Zugleich wird Eon zum großen Betrei-
ber regionaler Strom- und Gasnetze. Das
ist ein reguliertes Geschäft: Die Firmen be-
werben sich auf Konzessionen, die Netze
für einige Jahre zu betreiben. Dennoch
sieht Vorstandschef Johannes Teyssen dar-
in große Chancen: „Da entscheidet sich, ob
Klimaschutz und Energiewende den Men-
schen wirklich nutzt und gelingen kann.“
Beispielsweise transportiert Eon immer
mehr Solarstrom von hiesigen Dächern.
Die Essener werden auch zu einem großen
Betreiber von Ladesäulen für E-Autos.

Was wird nun aus RWE?
Ohne die Tochter Innogy wird RWE künf-
tig reiner Stromerzeuger und Händler. Der
alte Kohlekonzern übernimmt die Öko-
stromkraftwerke von Innogy und Eon mit
einer Kapazität von neun Gigawatt. Damit
bleiben die Kohle- und Gasmeiler bei RWE
zwar einstweilen in der Mehrheit. Doch
steigen die Essener immerhin zum dritt-
größten Ökostromproduzenten Europas
auf. „Schon in einem Jahr werden Sie un-
ser Unternehmen kaum wiedererkennen“,
sagte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz
in der jüngsten Hauptversammlung. RWE
will jährlich 1,5 Milliarden Euro in Öko-
strom investieren, während immer mehr
Kohlemeiler vom Netz gehen werden.

Was sind die Folgen für Stromkunden?
Da gehen die Meinungen auseinander. Kri-
tiker glauben, Eon könnte nach der Über-
nahme von Innogy „kurzfristig Kampfprei-
se anbieten, kleine Konkurrenten verdrän-
gen und so den Markt verschließen“. So
steht es in einem kritischen Standpunkt,
den zehn andere Versorger aus Deutsch-
land veröffentlicht haben. Mit vielen Mar-
ken könnte Eon künftig auch Vergleichs-
portale dominieren, befürchten sie. Vor-
standschef Teyssen weist derlei Bedenken
zurück: „Aus Anlass dieser Übernahme
werden keinerlei Preise erhöht.“ Stromkun-
den hätten bundesweit die Wahl aus min-
destens 100 Anbietern. Da sei es „nicht
durchsetzbar“, sagt Teyssen, „einfach die
Preise zu erhöhen.“ Kernmarke des fusio-
nierten Konzerns werde Eon sein.

Welche Auflagen gibt es?
In Deutschland, der Slowakei, Tschechien,
Ungarn und Großbritannien sind sowohl
Eon als auch RWE wichtige Anbieter; der
Tausch von Geschäften hätte nach Mei-
nung der EU-Kommission zu einer Über-
macht der neu zusammengestellten Unter-
nehmen geführt. Um die Bedenken von
Wettbewerbskommissarin Margrethe Ves-
tager auszuräumen, bot Eon an, den Groß-
teil der Verträge mit Heizstromkunden in
Deutschland abzugeben sowie den Betrieb
von 34 Ladestationen für Elektro-Autos an
deutschen Autobahnen. In Tschechien
wird der gesamte Strom- und Gasvertrieb
verkauft, in Ungarn ein Teil des Stromge-
schäfts. Die Kommission kam zum
Schluss, dass Käufer diese Bereiche renta-
bel betreiben und daher den Wettbewerb
anheizen können. Deswegen genehmigte
Vestager die Fusion unter der Auflage,
dass Eon seine Zusagen einhält. Eons Ver-
käufe stellten sicher, dass der Zusammen-
schluss aus Sicht der Verbraucher „nicht

zu einer geringeren Auswahl und höheren
Preisen führen wird“, sagte die Dänin. Be-
reits im Februar hatte RWE für seinen Teil
des komplizierten Tauschgeschäfts das
Placet aus Brüssel erhalten.

Was sind die Folgen für die Beschäftigten?
Im künftigen Eon-Konzern werden mehr
als 70 000 Menschen arbeiten. Doch wird
es in dem Netz- und Vertriebsunterneh-
men viele doppelte Strukturen geben. Da-
her will Eon bis zu 5000 Stellen abbauen.
Der Konzern hat bereits einen Tarifvertrag
mit den Gewerkschaften Verdi und IG BCE
ausgehandelt. Dieser sieht etwa vor, dass
Beschäftigte gegen eine Abfindung den
Konzern verlassen oder in den Vorruhe-
stand gehen können. „Hier fällt niemand
ins Bergfreie“, sagt Teyssen. Besonders vie-
le Überschneidungen zwischen Eon und In-
nogy gebe es in München, Essen und Dort-
mund. Die Beschäftigten sollen in den
nächsten Wochen Klarheit erhalten. Zwar
hat der Konzern die erste Führungsebene

unterhalb des Vorstands „grosso modo“ je
zur Hälfte mit Eon- und Innogy-Managern
besetzt. Auch erweitert der Konzern sei-
nen Aufsichtsrat nun um sechs Vertreter,
die Innogy gut kennen, darunter auch mit
RWE-Chef Schmitz. Allerdings besteht der
Vorstand einstweilen weiter nur aus den
fünf derzeitigen Eon-Vorständen. Die etwa
3500 Menschen, die in den Ökostromspar-
ten von Eon und Innogy arbeiten, werden
zu RWE wechseln. Da das Geschäft wach-
sen soll, hat der Konzern keinen Stellenab-
bau angekündigt.

Was bedeutet das für Aktionäre?
Die RWE-Tochter Innogy, die erst vor drei
Jahren mit großem Tam-Tam an die Börse
gebracht wurde, dürfte schon bald keine ei-
genständige Firma mehr sein. Eon besitzt
mittlerweile 90 Prozent der Innogy-Ak-
tien. Daher darf der Konzern die verbliebe-
nen Innogy-Aktionäre herausdrängen.
Wie viel Geld die Anteilseigner erhalten,
sollen Wirtschaftsprüfer ermitteln.

Duisburg– ThomasSchmidt hat in den
„Creative Space“ seiner altehrwürdigen
Firma geladen. Der Haniel-Chef trägt
weder Sakko noch Krawatte zu seinem
Hemd, er steht am hohen Besprechungs-
tisch, hat seine Unterlagen nur auf dem Ta-
blet dabei. Ganz im Sinne seiner Botschaft:
Eines der ältesten Familienunternehmen
Deutschlands, reich geworden mit Kohle
und Stahl, soll „modern, unternehme-
risch, mutig“ werden. „Wir schlagen ein
neues Kapital auf bei Haniel“, so Schmidt,
seit Juli Vorstandschef in Duisburg.
Dazu gehört, dass sich Haniel von der Be-
teiligung am Handelskonzern Metro tren-
nen will. „Wir haben für uns einen Weg ge-
funden, und der Weg heißt: Ausstieg“, sagt
Schmidt. Haniel hatte vor einem Jahr sie-
ben Prozent der Metro-Aktien an den tsche-
chischen Unternehmer Daniel Křetínský
verkauft; dessen erster Versuch einer Kom-
plettübernahme ist allerdings gescheitert.
Möglich daher, dass Křetínský seine Opti-
on auf die restlichen 15 Prozent der Antei-
le, die Haniel noch hat, nicht ziehen könn-
te. „Dann müssen wir uns noch mal neu sor-
tieren“, sagt Schmidt. „Aber im Moment
gibt es keinen Grund, dass wir das tun.“
Haniel hatte nach dem Zweiten Welt-
krieg nach und nach Montangeschäfte ab-
gegeben und stattdessen in Händler und
Dienstleister investiert. Allerdings brock-
ten die Beteiligungen an Metro und dem
Media-Saturn-Konzern Ceconomy der Fa-
milie zuletzt Milliarden-Abschreibungen
ein, da die Handelsketten an Börsenwert
verloren. Haniel ist etwa auch am Hygiene-
dienstleister CWS und am Edelstahlverwer-
ter ELG beteiligt. Das Portfolio sei derzeit
„sehr divers“, sagt Schmidt. „Das möchten
wir in Zukunft mehr fokussieren.“
Fortan wolle das Unternehmen nur
noch in nachhaltige Geschäftsmodelle in-
vestieren. Dabei fokussiere sich Haniel auf
die Bereiche Gesundheit und Wohlbefin-
den, Robotik und Automatisierung sowie
Kreislaufwirtschaft und Klimawandel. Zu-
dem wollen die Duisburger in den nächs-
ten Jahren 500 Millionen Euro in junge
und wachsende Firmen investieren – indi-
rekt über Fonds und Private-Equity-Gesell-
schaften. Ziel sei insgesamt eine jährliche
Rendite von neun Prozent, die letztlich den
gut 700 lebenden Nachfahren des Ahnen
Franz Haniel zugutekommt.
Dafür soll auch die Dachgesellschaft in
Duisburg „schlanker“ werden, wie Haniel
bereits am Montagabend mitteilte: 60 von
180 Stellen sollen dort wegfallen. Beispiels-
weise will sich das Unternehmen die dop-
pelte Revision der Geschäftszahlen spa-
ren, die bislang sowohl in den Beteiligun-
gen als auch in der Holding stattfindet.
Auch die Digitaleinheit „Schacht One“, die
Zukunftsgeschäfte für die Beteiligungen
entwickelt, soll schrumpfen: Alle Ge-
schäftsbereiche hätten mittlerweile eigene
digitale Kompetenzen, erklärt Schmidt.
All dies geschehe „mit der vollen Unter-
stützung der Familie“, betont der Vor-
standschef. Deren prominentester Vertre-
ter, Aufsichtsratschef Franz Markus Ha-
niel, will seinen Posten im kommenden
April an Doreen Nowotne abgeben, wie Ha-
niel ebenfalls bereits am Montagabend mit-
teilte. Mithin rückt erstmals in gut 260 Jah-
ren Firmengeschichte eine familienfrem-
de Frau an die Spitze des Kontrollgremi-
ums. benedikt müller

Brisante Aussage


Berlin–Fast genau vier Jahre nach dem
Auffliegen des Dieselskandals kommt die
wohl größte Kundenklage gegen Volks-
wagen vor Gericht. Am 30. September wird
die Musterfeststellungsklage des Bun-
desverbandes der Verbraucherzentralen
(VZBV) in Braunschweig erstmals verhan-
delt. Mehr als 430 000 Dieselfahrer haben
sich dem ersten Verfahren dieser Art bis-
lang angeschlossen. Betroffene könnten
nur noch bis Ende nächster Woche beitre-
ten, sagte Verbandsvorstand Klaus Müller
in Berlin. „Unserer Meinung nach hat
Volkswagen betrogen und muss deshalb
zur Rechenschaft gezogen werden.“
VW habe die Kunden mit der Manipula-
tion der Abgasreinigung von Dieselmoto-
ren vorsätzlich und sittenwidrig geschä-
digt und sei deshalb zu Schadenersatz ver-
pflichtet, erklärte der VZBV, der gemein-
sam mit dem ADAC mit dieser neuen Form
einer Art Sammelklage gegen VW vorgeht.
Bereits im Frühjahr könnte das Braun-
schweiger Gericht über die Klage entschei-
den. Bei dem Verfahren in Braunschweig
geht es zunächst darum, ob VW Kunden
überhaupt entschädigen muss. Ihre indivi-
duellen Ansprüche müssten die Diesel-Be-
sitzer in eigenen Verfahren durchsetzen.


Die Verbraucherschützer wollen not-
falls bis zum Bundesgerichtshof gehen, se-
hen aber auch die Möglichkeit eines vorzei-
tigen Vergleichs mit VW. Die Musterfest-
stellungsklage umfasst die Marken Audi,
Seat, Skoda und Volkswagen und nur Fahr-
zeuge mit Dieselmotoren des Typs EA 189,
die nach dem 1. November 2008 gekauft
wurden. Betroffene müssen sich bis zum
Freitag nächster Woche in das offizielle
Klageregister des Bundesamts für Justiz
eintragen. Kosten sind damit nicht verbun-
den. In Australien hat sich VW gerade auf
einen Vergleich mit Klägern geeinigt. Der
Konzern zahlt bis zu 127 Millionen Australi-
sche Dollar (79 Millionen Euro), um die Ver-
fahren beizulegen. Jeder Kunde bekomme
im Durchschnitt 1400 Dollar, so ein VW-
Sprecher. Der VZBV hofft auf mehr. Das sei
weit weg von einem attraktiven Angebot,
sagte Müller. markus balser


Alles neu


Deutschlands Strommarkt ändert sich grundlegend: Eon und RWE dürfen nach Zustimmung der EU die RWE-Tochter
Innogy unter sich aufteilen. Das hat für die Beschäftigten und womöglich auch die Kunden erhebliche Folgen

Mehr Ermittler gegen Cum-Ex-Verdächtige


DasJustizministerium in NRW verdoppelt die Anzahl der Staatsanwälte, die wegen des Steuerskandals ermitteln. Einige Fälle drohen zu verjähren


Das Wissen der Ermittler sei
nicht immer ausreichend
gewesen, berichteten Insider

Die Musterfeststellungsklage


umfasst die Marken Audi, Seat,


Skoda und Volkswagen


(^18) WIRTSCHAFT Mittwoch, 18. September 2019, Nr. 216 DEFGH
Die Musterklage gegen Volkswagen wird
erstmals am 30. September in Braun-
schweig verhandelt. FOTO: DPA
RWE wird reiner Stromerzeuger und -händler, Eon zum Betreiber von Strom- und Gasnetzen.FOTO: JULIAN STRATENSCHULTE/DPA
Raus aus Metro,
reinin Start-ups
Haniel erläutert neue Strategie und
geplanten Stellenabbau in Duisburg
Volk gegen
Volkswagen
Dieselskandal: Betroffenen bleibt
für Musterklage nur wenig Zeit
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Ortsnetz Mo-Fr
Fern Mo-Fr
Festnetz zum deutschen Mobilfunk
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    Frankreich 01086 0,82 01069 0,
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    Großbritannien 01078 0,34 01069 0,
    Italien 01086 0,79 01098 0,
    Österreich 01086 1,19 01069 1,
    Polen 01078 0,93 01069 1,
    Schweiz 01069 1,31 01052 1,
    Spanien 01078 0,78 01069 1,
    Türkei 01086 2,44 01012 2,
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    ca. 15 Std. wöchentlich. 0179-
    Der Tennisclub Grün-Weiß Nord München e. V.
    hat sich aufgelöst. Alle Gläubiger, die be-
    rechtigte Forderungen haben, werden
    hiermit aufgerufen, sich innerhalb der
    nächsten 12 Monate beim Liquidator
    Herrn Reinhold Stöckl, Libellenweg 3,
    84174 Eching, die Forderung anzumelden.
    Amtsgericht München, den
    103 UR II 42/19 30.08.
    Ausschließungsbeschluss
    Der Grundschuldbrief, Gruppe 02, Briefnum-
    mer 4008337, über die im Grundbuch des
    Amtsgerichts München, Gemarkung Unter-
    haching, Blatt 12897 und 12917, in Abteilung
    III Nr. 2 eingetragene Grundschuld (Gesamt-
    recht) zu 86.000,00 DM (= 43.971,10 EU-
    RO), 12 % Zinsen jährlich, im Grundbuch ein-
    getragene Berechtigte: Beamtenheimstät-
    tenwerk, wird für kraftlos erklärt.
    Amtsgericht München, den
    107 UR II 193/19 05.09.
    Aufgebot
    Herr Walter Mouris, Dr.-Dietter-Straße 16,
    71263 Weil der Stadt und Frau Gerda Mou-
    ris, Dr. Dietter-Straße 16, 71263 Weil der
    Stadt haben den Antrag auf Kraftloserklä-
    rung einer abhanden gekommenen Urkun-
    de bei Gericht eingereicht. Es handelt sich
    um den Grundschuldbrief über die im
    Grundbuch des Amtsgerichts München, Ge-
    markung Ludwigs-Vorstadt, Blatt 7695, in
    Abteilung III Nr. 1 eingetragene Grund-
    schuld zu 120.000,00 DM. Eingetragener
    Berechtigter: SFR Bank AG Spezialinstitut
    für Kredite und Factoring, München. Der
    Inhaber des Grundschuldbriefs wird aufge-
    fordert, seine Rechte spätestens bis zu dem
    20.01.2020 vor dem Amtsgericht München
    anzumelden und die Urkunde vorzulegen,
    da ansonsten die Kraftloserklärung des
    Briefes erfolgen wird.

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