Die Welt Kompakt - 19.09.2019

(C. Jardin) #1
WIRTSCHAFT DONNERSTAG,19.SEPTEMBER2019 SEITE 10

Marktstimmung in Deutschland


WEuphorie WNiedergeschlagenheit
WBeschwingtheit WVerzweiflung
WGleichgültigkeit


gemessen am Angst-Index VDax



  • Aktuell -Vorheriger Handelstag


DAX
Name Schluss+/-52 Wochen
18.09.%HochTief

Adidas NA 273,45 +0,98296,8178,
Allianz vNA 210,10 +0,19219,1170,
BASF NA 64,02 -0,4081,7755,
Bayer NA 66,20 -0,9779,9552,
Beiersdorf 109,25 -0,73117,380,
BMW St 64,55 +0,0386,7458,
Continental 122,92 +0,05160,5103,
Covestro 45,03 +2,3973,8837,
Daimler NA 47,36 +0,3060,0040,
Deutsche Bank NA 7,22 -1,3110,635,
Deutsche Börse NA 139,25 +0,14140,1102,
Deutsche Post NA 30,35 -1,2032,0523,
Deutsche Telekom NA 15,21 +0,4815,8813,
E.ON NA 8,95 +0,2210,268,
Fresenius 44,74 -0,8869,9038,
Fresenius M. C. St. 63,16 -0,0991,7455,
HeidelbergCementHeidelbergCement 66,28 +0,0973,5251,
Henkel Vz. 93,46 -0,51104,980,
Infineon NA 18,21 +0,1221,6213,
Linde PLC 174,90 +0,37184,8130,
Lufthansa vNA 14,43 -0,5523,6612,
Merck 99,12 +0,51102,985,
Münch. Rück vNA 230,50 +1,05231,5181,
RWE St. 26,86 +1,9427,3816,
SAP 108,50 +0,22125,083,
Siemens NA 96,56 -0,46112,184,
thyssenkruppthyssenkrupp 12,92 +0,2323,509,
Volkswagen Vz. 155,94 +0,06164,0131,
Vonovia NA 43,63 +1,2348,9338,
Wirecard 158,30 +3,60194,486,


FINANZMÄRKTE
DATEN VON


DaxPunkte Euro-Stoxx-50Punkte
18.09.12389,6218.09.3528,0418.09.12389,6218.09.3528,0418.09.12389,6218.09.3528,


Dow JonesPunkte Gold$/Feinunze
18.09.27049,8518.09.1509,7918.09.27049,8518.09.1509,7918.09.27049,8518.09.1509,


Name Schluss+/-52 Wochen
18.09.%HochTief


Name Schluss+/-52 Wochen
18.09.%HochTief

+0,98296,8178,
+0,19219,1170,
-0,4081,7755,
-0,9779,9552,
-0,73117,380,
+0,0386,7458,
+0,05160,5103,
+2,3973,8837,
+0,3060,0040,
-1,3110,635,
+0,14140,1102,
-1,2032,0523,
+0,4815,8813,
+0,2210,268,
-0,8869,9038,
-0,0991,7455,
+0,0973,5251,
-0,51104,980,
+0,1221,6213,
+0,37184,8130,
-0,5523,6612,
+0,51102,985,
+1,05231,5181,
+1,9427,3816,
+0,22125,083,
-0,46112,184,
+0,2323,509,
+0,06164,0131,
+1,2348,9338,
+3,60194,486,


18.09.%HochTief
+0,98296,8178,
+0,19219,1170,
-0,4081,7755,
-0,9779,9552,
-0,73117,380,
+0,0386,7458,
+0,05160,5103,
+2,3973,8837,
+0,3060,0040,
-1,3110,635,
+0,14140,1102,
-1,2032,0523,
+0,4815,8813,
+0,2210,268,
-0,8869,9038,
-0,0991,7455,
+0,0973,5251,
-0,51104,980,
+0,1221,6213,
+0,37184,8130,
-0,5523,6612,
+0,51102,985,
+1,05231,5181,
+1,9427,3816,
+0,22125,083,
-0,46112,184,
+0,2323,509,
+0,06164,0131,
+1,2348,9338,
+3,60194,486,

Immer mehr Menschen in
Deutschland sind auf die Tafeln
angewiesen. Innerhalb eines
Jahres sei die Anzahl der Tafel-
Besucher um zehn Prozent auf
aktuell 1,65 Millionen Men-
schen angestiegen, sagte der
Vorsitzende des Bundesverban-
des Tafel Deutschland, Jochen
Brühl, in Berlin. Besonders dra-
matisch sei der Anstieg bei den
Senioren um 20 Prozent. Nied-
rige Renten seien damit nach
Langzeitarbeitslosigkeit der
zweithäufigste Grund eine Ta-
fel aufzusuchen, sagte Brühl
und sprach von einer „alarmie-
renden Entwicklung“. „Alters-
armut wird uns in den kom-
menden Jahren mit großer
Wucht überrollen“, warnte der
Vorsitzende von Tafel Deutsch-
land. Völlig inakzeptabel sei
auch die steigende Zahl von
Kindern und Jugendlichen bei
den Tafeln. Fast 50.000 junge
Menschen nutzten die Unter-
stützung mit Lebensmitteln.


Altersarmut:


Mehr Rentner


nutzen die Tafel


F

ehlende Anleitung und
Überlastung – das sind
für Franziska Westphal
zentrale Erinnerungen
an ihre Ausbildung zur Bäckerei-
fachverkäuferin. Für die Früh-
schicht musste sie jeden Tag um
drei Uhr aufstehen, Überstun-

schicht musste sie jeden Tag um
drei Uhr aufstehen, Überstun-

schicht musste sie jeden Tag um

den waren Alltag. „Ich wurde
nicht als Azubi, sondern als voll-
wertige Aushilfskraft behan-
delt“, sagte die 28-Jährige bei ei-
ner Podiumsdiskussion in Ber-
lin. Eingeladen hatten der Zen-
tralverband des deutschen
Handwerks (ZDH) und der

Deutsche Gewerkschaftsbund
(DGB), um über die Herausfor-
derungen der betrieblichen Aus-
bildung zu sprechen.

VON DANIEL ECKERT
UND CHRISTINE HAAS

Westphals Fazit ist, dass es bei
der zweieinhalbjährigen Lehre,
die sie im Januar abschloss,
gleich an mehreren Stellen hakte.
Zeit zum Lernen für die Prüfun-
gen habe sie nur wenig bekom-
men, einen vernünftigen Ausbil-
der habe es im Betrieb nicht ge-

geben. „Was ich gelernt habe, ha-
be ich in der Berufsschule ge-
lernt“, sagt sie – nicht im Unter-
nehmen.
Solche Klagen über das deut-
sche Ausbildungssystem werden
für die Betriebe zunehmend zum
Problem. Zwar ist die Zahl der
Ausbildungsanfänger im dualen
System der Berufsausbildung in
den letzten Jahren wieder gestie-
gen. Doch es kommt verstärkt zu
der paradoxen Situation, dass
Ausbildungsplätze unbesetzt
bleiben, obwohl es noch suchen-
de Jugendliche gibt.

Im vergangenen Jahr standen
58.000 offene Stellen 79.000 un-
versorgten Jugendlichen gegen-
über. Das zeigt der „Ländermoni-
tor berufliche Bildung 2019“ der
Abteilung Wirtschaftspädagogik
der Universität Göttingen und
des Soziologischen Forschungs-
instituts in Göttingen, der durch
die Bertelsmann-Stiftung geför-
dert wurde. Zum Vergleich: Im
Jahr 2009 gingen 93.000 Bewer-
ber leer aus, allerdings gab es da-
mals nur 17.000 unbesetzte Aus-
bildungsplätze, das entspricht
rund einem Drittel der zuletzt

Volkswagen fürchtet


den „Gelbwesten-Effekt“


Klimakabinett wird sich Ende der Woche wohl auf


höhere CO 2 -Preise festlegen. Der Konzern fordert Augenmaß


V


olkswagen unterstützt
grundsätzlich die Pläne der
Bundesregierung, mit ei-
nem Zertifikatehandel dem CO 2 -
AAAusstoß einen Preis zuzuweisen,usstoß einen Preis zuzuweisen,
warnt jedoch vor einem „Gelbwes-
ten-Effekt“, sollte dabei nicht mit
AAAugenmaß vorgegangen werden.ugenmaß vorgegangen werden.
„Jede Form von CO 2 -Bepreisung
ffführt zu höheren Benzin- und Die-ührt zu höheren Benzin- und Die-
selpreisen“, sagte VW-Cheflobby-
ist Thomas Steg. „Es gibt bei den
Menschen die prinzipielle Bereit-
schaft, das mitzutragen, es gibt
aaaber auch eine psychologischeber auch eine psychologische
Grenze.“ Am Freitag will das soge-
nannte Klimakabinett die künftige
Klimapolitik der Bundesregierung
beraten.

VON PHILIPP VETTER

Steg sprach von einer „nicht ge-
wöhnlichen Situation“ für die Poli-
tik, da Entscheidungen getroffen
werden müssten, die über mehrere
Jahrzehnte hinaus wirken werden.
Zudem handle es sich um eine

„enorm emotionale Diskussion“,
die in den vergangenen Monaten
entstanden sei. „Es geht für man-
che zugespitzt um das Überleben
der Menschheit“, so Steg. Der VW-
Lobbyist sprach sich im Namen
des Konzerns klar gegen eine CO 2 -
Steuer aus, vielmehr müsse über
den sogenannten Zertifikatehandel
aaauf nationaler Ebene dafür gesorgtuf nationaler Ebene dafür gesorgt
werden, dass nicht nur einzelne
Wirtschaftszweige wie der Verkehr
belastet werden. „Jede Tonne CO 2


  • egal in welchem Sektor – hat den-
    selben Effekt aufs Klima“, sagte
    Steg. Es müsse daher einen „sek-
    torübergreifenden einheitlichen
    CO 2 -Preis“ geben. „Wir bei VW ha-


ben große Sympathie für das Sys-
tem, das bei CDU und CSU disku-
tiert wird“, sagte Steg.
An einem höheren Preis auch
fffür Benzin und Diesel führe ausür Benzin und Diesel führe aus
Sicht von VWkein Weg vorbei.
„„„Wenn wir COWenn wir CO 2 -Neutralität er-
reichen wollen, müssen fossile
Brennstoffe teurer werden, dazu
gibt es keine Alternative“, sagte
Steg. Beträge von acht bis zwölf
Cent pro Liter, um die sich Die-
sel oder Benzin verteuern wür-
den, seien derzeit in der Debatte.
Man müsse sich allerdings genau
überlegen, ob die Menschen
noch bereit seien, solche Schritte
mitzugehen.

,,


Jede Tonne CO 2


hat denselben


Effekt aufs


Klima


Thomas Steg
VW-Cheflobbyist

Immer mehr Betriebe können ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen, obwohl


gleichzeitig viele junge Leute ohne Stelle bleiben. Das hat mehrere Gründe


Quelle: wbv

Dilemma bei der Besetzung
����-���� (in %)
unversorgte Bewerber Passungsprobleme
offene Ausbildungsstellen






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Quelle: wbv

Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt
Angebot und Nachfrage ���� in ausgewählten Berufsgruppen (in %)
unversorgte Bewerber offene Stellen

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Verkaufsberufe

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Sicherheitsberufe

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Reinigungsberufe

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qualifizierte kaufmännische Berufe

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Metallberufe

,
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medizinische Fachangestellte

,
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Lagerwirtschaft und Transport

,
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Informatik

,
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Hotel- und Gaststättenberufe

,
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Ernährungshandwerk

,
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Elektroberufe

,
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Bau- und Baunebengewerbe

,
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insgesamt (alle Berufe)

Azubis


werden


wählerischer

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