Gewebtes von
Prinz Charles
Der britische Thronfolger
Prinz Charles, 70, ist für sei-
ne Liebe zur Natur und sei-
nen Einsatz für Umweltschutz
bekannt. Nun hilft er sogar
mit, Ökokleidung herzustel-
len, und liefert aus dem eige-
nen Garten den Rohstoff:
Brennnesseln. Das Londoner
Modedesignerduo Vin + Omi
stellt aus den eher ungelieb-
ten Pflanzen Fasern her und
webt daraus Stoffe für
Kleider – ein Verfahren, das
schon in der Römerzeit
bekannt war. Bei einem Tref-
fen mit Modeschaffenden
im vorigen Jahr habe Charles
auf einmal angefangen, von
den vielen Brennnesseln auf
seinem Landsitz in Highgrove
im Herzogtum Cornwall zu
erzählen, berichten die bei-
den Designer. Sie vermuten,
er habe damals einfach von
einem Thema ablenken wol-
len, das ihm auf die Nerven
ging: der unmittelbar bevor-
stehenden Hochzeit seines
Sohnes Harry. Das Ergebnis
dieses Small Talks: 3000
Brennnesselpflanzen wurden
von Studenten in Highgrove
geerntet. Bei einer Fashion-
Show, die am 17. September
im Londoner Savoy-Hotel
stattfinden soll, werden nun
erstmals Models in Stoff
aus dem royalen Garten
gewandet sein. Angeblich soll
er nicht kratzen. LOB
126 DER SPIEGEL Nr. 37 / 7. 9. 2019
Nicht lesbisch
genug?
Die australische SchauspielerinRuby Rose,
33, wird ab Oktober in der TV-Serie »Bat-
woman« zu sehen sein und darin die les -
bische Titelheldin spielen, die es mit allerlei
Schurken aufnimmt. Gegen die Besetzung
von Rose, die durch die Serie »Orange Is the
New Black« bekannt geworden war, hatten
Comicfans in den sozialen Netzwerken pro-
testiert. Begründung: Sie wirke nicht »les-
bisch genug«, um diese Rolle glaubwürdig
spielen zu können. In einem Interview mit
der »New York Times« erzählt Rose,
die selbst lesbisch ist und sich für die Rechte
homosexueller Menschen einsetzt, wie
absurd sie diese Debatte findet. Das Wesen
der Schauspielerei bestehe nun einmal darin,
sich Figuren anzueignen, egal wie ähnlich
oder unähnlich man ihnen sei. Ihre Kollegin
Cate Blanchett habe ja sogar in einem Film
Bob Dylan verkörpert. »Ich werde nicht
am Ende meines Lebens auf meinem Toten-
bett liegen und mir wünschen, irgendwelche
Fremden im Internet hätten mich mehr
gemocht«, so Rose. Nach dem Streit um
»Batwoman« löschte sie ihren Twitteraccount,
die Plattform sei »deprimierend«. Rose
findet Twittern »narzisstisch« und will in
Zukunft die Finger davon lassen. LOB
Personalien
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