Einpaar Wochen braucht es noch, bis das Bild mit
der Wäscheleinefertig ist.Etwa3000 Eurowill
Dumet dafürverlangen. IhreBilder postet sie auf
Instagram, das funktioniertgut. Leute fragen nach
Preisen, manchekommen insAtelier,einigekaufen.
IhrePreislisteist handgemalt und sieht aus wie ein
Kunstwerk.Dumetweiß, dasssie am Anfang steht.
Noch.
Wassie nichterträgt, sind Lehrer,die ihrsagen,
wassie tun soll. In ihrerFamilie seien alle so.In
dem kleinen mittelfranzösischen OrtLaCreuse,
wosie aufwächst,hatdas niemandengestört.Auch
alle Künstler,die Dumet bewundert, sindAutodi-
dakten:Jean-Michel Basquiat,SamDoyle,Danny
Fox. UndFox,der Maler ausLos Angeles,istauch
ihrMaßstab,wenn es ums Geldgeht. 10.000 Euro
odermehr nimmt er für ein Gemälde,nicht mal
besondersgroß. „In einpaar Jahren bin ich auch
soweit“,sagt sie. Eine nüchterneFeststellung.
Siehabe als Kindschon großePapierebemalt,
erzählt Dumet, dannModedesignstudiert.Sie
liebtStoffe,Farben undKleidung, merkt aber,dass
sie sichinder Kunst freier ausdrückenkann.Nach
demStudium zieht sie nach Barcelonaund malt.
Im Moment wünscht sie sicheine Galerie. „Die
Kunstwelt ist etwaskomisch“,sagt sie. „Galerien
brauchenKünstler und Künstler brauchen Galeri-
en. Aber man spielt ein Spiel.“ Das heißt:Werals
Künstlerproaktivbei einer Galerievorspricht, hat
schonverloren. AlsFranzösin,ohne denStallge-
ruch einer deutschenHochschule, hatsie es dop-
pelt schwer. AberKollegen, die esgeschafft haben,
bestätigen ihr, dassesnichtungewöhnlich ist,
wenn es zehn Jahredauert,bis die richtigeGalerie
einen findet. Dannkann alles sehr schnellgehen:
Aufträge, Museum, Anerkennung, Geld.
Als Dumet 2018durchZufall eineRolle an der
Volksbühnebekam,fanden ihreMitspieler,die
altenRecken Ingrid Cavenund HelmutBerger, sie
toll. Sie, die überhauptkeineSchauspielerfahrung
hatte.AuchChris Dercon, der damals neueVolks-
bühnenchef, hatte einenNarren an ihrgefre ssen.
In demStück mimtesie eine Libertine,ein wildes
französisches Mädchen, dasmoralische Grenzen
undAutoritäten ablehnt. Eigentlich spielte sie
sich selbst.Siehörtesich zwar an,wasRegisseur
AlbertSerraihr riet, machteauf der Bühne aber
dochwassie wollte. Die anderen Ensemblemit-
glieder mobbten sie bisaufsBlut. „Das hatmich
stärkergemacht“,sagt sie.
Dumetversucht nicht,detailgetreuzuarbeiten, sie
willweder die Schatten richtig setzen nochForm
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Erich Consemüller:
Sitzende mit
Bühnenmaske
von Os
kar
Schlemmer im
Stahlrohrsessel
von Marc
elBr
euer, um 1926. ©
Dr. Stephan Consemüller / Bauhaus-Archiv Berlin
die jubiläumsausstellung
6.9.2019 – 27. 1. 2020
in der berlinischen galerie
mittwoch – montag 10 – 18 uhr | alte jakobstr. 124 – 128, 10969 berlin | http://www.bauhaus.de
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