Focus - 06.09.2019

(singke) #1
PARTEIEN

F o t o s :

Marco Urban, Getty Images, dpa, Alfred Steffen/SZ-Magazin/dpa, imago images

FOCUS 37/2019 35

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Wir müssen raus ins
Leben, dahin, wo es
laut ist, wo es brodelt,
... gelegentlich auch
stinkt

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Sigmar Gabriel

Mai 2005
Nach einer Reihe von Wahlpleiten verliert die
SPD auch in Nordrhein-Westfalen die Macht.
Schröder kündigt noch am Wahlabend
vor gezogene Neuwahlen im Bund an

September 2005
Die SPD landet bei der Bundestagswahl
mit 34,2 Prozent knapp hinter der Union.
Angela Merkel (CDU) wird Bundes-
kanzlerin einer großen Koalition

November 2009
Sigmar Gabriel wird auf dem
Parteitag in Dresden neuer
SPD-Chef. Er versucht, der
am Boden liegenden Partei
neuen Mut zu machen

September 2009
Mit Kanzlerkandidat
Frank-Walter Steinmeier fällt
die SPD bei der Bundestags-
wahl auf 23 Prozent.
Die Genossen gehen in
die Opposition

März 2003
Schröder stellt die
Agenda 2010 vor.
Die Arbeitsmarkt-
reformen werden
zur Zerreißprobe für
seine Partei

November 2008
Entgegen ihrem Wahlver-
sprechen will sich Hessens
SPD-Chefin Andrea Ypsilanti
mit Stimmen der Linken zur
Ministerpräsidentin wählen
lassen. Der Plan scheitert

September 2008
Kurt Beck tritt nach
zwei Jahren als SPD-Chef
zurück, weil er sich beim
Auswahlprozess des
Kanzlerkandidaten über-
gangen fühlt

2005–2006
Matthias Platzeck folgt als
Parteichef auf Franz Müntefering.
Er gibt das Amt nach wenigen
Monaten aus gesundheitlichen
Gründen auf

September 2015
In der Flüchtlingskrise unterstützt die SPD
Merkels Politik. Parteispitze und Kommunalpolitiker
entfremden sich

September 2013
Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ver-
patzt seine Wahlkampagne. Die SPD
bleibt bei der Bundestagswahl mit
25,7 Prozent im Tief, wird aber erneut
Regierungspartei in der GroKo

Der Absturz der SPD
Wie die SPD in 20 Jahren zehn Chefs verbrannte und dabei immer tiefer in
die Krise schlitterte. Chronologie eines Niedergangs

Januar 2017
Gabriel verzichtet, stattdessen wird Martin Schulz Kanzlerkandidat
der SPD und bald darauf Parteichef. Zwischenzeitlich ist die SPD in
Umfragen stärkste Kraft. Doch der Schulz-Hype endet schnell
September 2017
Die SPD erreicht 20,5 Prozent
bei der Bundestagswahl –
ihr schlechtestes
Ergebnis überhaupt


Interims-Troika
Manuela Schwesig (l.), Thorsten
Schäfer-Gümbel und Malu
Dreyer führen die SPD seit
Juni 2019 kommissarisch. Sie
selbst bewerben sich nicht
um den Chefposten
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