Focus - 06.09.2019

(singke) #1

Ein Fonds für die ganze Welt


Aufstrebend Der MSCI-Emerging-Markets-
Index spiegelt die Schwellenländer wider

D


er Tiroler Hans Weigand ist ein Allroundkünst-
ler. Er nahm LSD und malte im Rausch Bilder,
erlernte in einer Kommune das Druckerhandwerk
und versuchte sich als New-Wave-Musiker. Heute
lebt der 65-Jährige auf einem Bauernhof. Das Wie-
ner Museum Belvedere 21 bietet seinen Holzdruck
von 2015 für 450 Euro an. Format: 78,5 × 53,5 cm,
Auflage: 30. E-Mail: [email protected]

Alle Hände voll zu tun


Kunst-Tipp

S


o vielversprechend die Wachs-
tumsaussichten von Schwellen-
ländern sein mögen – sie bergen
auch gewisse Gefahren: geringe Liquidi-
tät der Börsen, politische Risiken, Wäh-
rungskrisen.
Für Anleger, die an den guten Per-
spektiven teilhaben, ihre Risiken aber
deutlich reduzieren möchten, eignet sich
der neue Fonds von HQ Asset Manage-
ment mit dem sperrigen Namen HQAM
Global Equities DM4EM. Er ermöglicht
Anlegern den Einstieg in die wachs-
tumsstarken Schwellenländer quasi
über Bande. Er investiert weltweit in
Unternehmen vorwiegend aus etablier-
ten Märkten, die aber ein starkes Enga-
gement in Schwellenländern aufwei-
sen. Dazu gehören zum Start etwa der
Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé,
Danone aus Frankreich oder sogar Bei-
ersdorf aus Deutschland.
Gründe für den Einstieg gibt es viele.
Mittlerweile tragen Emerging Markets
einen Großteil zum Wachstum des glo-
balen Bruttoinlandsprodukts bei. Auch

liegt bei ihnen der Schwerpunkt des
Bevölkerungsanstiegs, was langfristig
zu Wirtschaftswachstum führt. HQAM
verwendet einen Hybridansatz: Die Sek-
tor-Länder-Allokation erfolgt durch die
quantitative Analyse der Handelsströme
von Industrie- und Schwellenländern.
Einzeltitel werden anhand eines Aktien-
modells ausgewählt, welches durch die
Analyse einiger Hundert Kennzahlen
die attraktivsten Aktien für den Fonds
bestimmt (ISIN: DE000A2PEME1, Aus-
gabeaufschlag: drei Prozent).

600

800

1000

1200

MSCI-Emerging-Markets-Index Pkte

2013 2014 20162015 2017 2018 2019

Fotos: 123RF, Edition Belvedere; Illustration: Matthias Seifarth/FOCUS-Magazin

FOCUS 37/2019 67

Soli-Versprechen
gebrochen

Das Versprechen von Finanzminister
Olaf Scholz (SPD), dass ab 2021 nur
noch wenige Gutverdiener und Reiche
den Solidaritätszuschlag zahlen müssen,
ist eine Mär. Millionen Deutsche zahlen
weiter, weil die Politik sie ein weiteres
Mal für dumm verkauft. Die Fakten:
Erstens: Jeder, der Kapitaleinkünfte in
Form von Zinsen oder Dividenden erhält,
zahlt darauf den Soli weiter. Nach Berech-
nungen von Tobias Hentze, Experte für
Finanz- und Steuerpolitik am Institut der
deutschen Wirtschaft (IW), zahlen Sparer
und Anleger im Jahr 2021 voraussichtlich
1,5 Milliarden Euro in den Soli-Topf.
Zweitens: Auch für die mehr als
700 000 Kapitalgesellschaften (AGs,
GmbHs) bleibt der Soli unverändert be-
stehen. Rund drei Viertel davon sind kleine
Unternehmen mit weniger als zehn Mit-
arbeitern. Bei ihnen beläuft sich das
Soli-Aufkommen gemäß IW-Schätzung
auf knapp zwei Milliarden Euro. Dadurch
werden laut IW insgesamt mehr als ein
Drittel des Aufkommens im Jahr 2021 von
Steuerzahlern bezahlt, bei denen der
Soli unabhängig von der Höhe der Ein-
künfte fällig wird.
Drittens: Ob man ab einem Einkom-
men von 62 000 Euro zu den Reichen
oder Spitzenverdienern gehört, mag jeder
selbst entscheiden. Das IW urteilt aber
auch hier: „Der von der Regierung ,Milde-
rungszone‘ getaufte Einkommensbereich
zwischen 62 000 und 96 000 Euro zu
versteuerndem Einkommen, in dem ein
reduzierter Soli, bezogen auf das gesamte
Einkommen, erhoben wird, erstreckt sich
auf Teile der Mittelschicht.“ Hier erhöht
sich der zu zahlende Solidaritätszuschlag
schrittweise auf den bisherigen Wert
von 5,5 Prozent.
Merke: Bevor ein Wähler der Politik
eine Wohltat glaubt, sollte er immer erst
ins Kleingedruckte schauen.

Die Kolumne von
Frank Pöpsel,
Chefredakteur von
FOCUS-MONEY

Hier stimmt was nicht!

Tipp der Woche

Zahlen, bitte

250
Jahre
gibt es in
Deutschland bereits
Pfandbriefe. Die
grundsoliden Papiere
sind durch
Grundstücke, heute
aber auch durch
Kredite der
öffentlichen Hand
oder Schiffshypo-
theken, abgesichert.
Sie gehen auf eine
Initiative Friedrichs
des Großen im
Jahr 1769 zurück,
der damit die
Landwirtschaft
stärken wollte.

Quelle: Finanzen100

Fonds-Volumen in Mio. EuroPortfolio-Anteil in ProzentPortfolio-Anteil in Euro

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