KINO
MARC MENSCH
saß jüngst kurz aufeinanderfolgend in
einem rappelvollen und einem leeren
Saal - der Unterschied beim Erlebnis
lässt sich kaum in Worte fassen.
Die Idee, eine Handvoll Kinotickets vergünstigt
im Paket anzubieten, ist nicht neu. Dass sich
vier große Ketten zusammentun, dass sie die
Rewe Group ins Boot holen und dass die stärks-
ten Kinomonate von der Aktion umfasst sind,
ist dennoch ein Ausrufezeichen. Eines, das nur
hinter einer »Verramschung« steht, wie es post-
wendend von brancheninternen Kritikern zu
hören war? Durchaus nicht. Und das alleine
schon deshalb, weil es einen fundamentalen
Unterschied macht, ob man Tickets individuell
mit rund sechs Euro bepreist - oder ob man mit
Paketen arbeitet, die wenigstens bei einem Teil
der Käufer zu einer nennenswerten Frequenz-
steigerung bei den Kinobesuchen führen könn-
ten. Vom möglichen Reichweitenplus einmal
ganz abgesehen. Selbstverständlich sind poten-
zielle finanzielle Einbußen bei Heavy Usern Teil
der Kalkulation. Das Kino muss indes wieder
mehr Menschen erreichen. Einen Versuch ist es
auch mit dieser Strategie wert.