Die Welt - 09.09.2019

(C. Jardin) #1

9



  • Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:
    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
09.09.1909.09.1909.09.19/1/1/1/1/Pol4/Pol4 MAGERKOP 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT MONTAG,9.SEPTEMBER2019 POLITIK 9


D


er bekannte Hongkonger Akti-
vist Joshua Wong bat die deut-
sche Kanzlerin vergangene Wo-
che um ein Treffen in Hongkong im
Rahmen ihrer China-Reise. Dazu kam es
nicht, Merkel reiste nicht in die Sonder-
verwaltungszone. Am Sonntag dann
wollte Wong selbst nach Deutschland
reisen. Aber er kam nicht einmal bis
zum Abfluggate.

VON SONJA GILLERT

Daran hinderten ihn die Hongkonger
Sicherheitskräfte. „Ich wurde heute
Morgen von der Polizei wegen ,Versto-
ßes gegen Kautionsbedingungen‘ am
Flughafen festgenommen und bin jetzt
in Gewahrsam“, schreibt Wong auf
Twitter und in einem Statement, das
WELT vorliegt.
Er war zuletzt am 30. August festge-
nommen und nach wenigen Stunden ge-

gen Kaution freigelassen worden. Das
Gericht habe damals seiner zu diesem
Zeitpunkt bereits geplanten Reise nach
Deutschland und in die USA zuge-
stimmt, erklärt Wong. Ihm waren An-
stiftung, Organisation und Teilnahme
an unerlaubten Versammlungen vorge-
worfen worden.
Der 22-Jährige rechnet mit einer
schnellen Freilassung: Er geht davon
aus, dass das Kautionsdokument fehler-
haft ist. Daher rechnet er damit, dass er
nach einer Anhörung am Montag wieder
auf freien Fuß kommt. „Ich hoffe, dass
meine Freunde sich nicht zu viele Sor-
gen machen“, schreibt Wong.
Die Nacht wird er allerdings in Haft
verbringen müssen. Das sei „absolut un-
angemessen“, da es sich ganz offen-
sichtlich um ein rein verfahrenstechni-
sches Problemchen handele, so der Ak-
tivist. In Deutschland will er unter an-
derem Politiker zu Gesprächen treffen.

Außerdem war er zu einer Veranstal-
tung der „Bild“ eingeladen.
Wong, der schon 2014 für freie Wah-
len und gegen eine immer stärkere Ein-
mischung Chinas in Hongkong protes-
tierte, hatte Merkel vor ihrem Besuch in
Peking dazu aufgerufen, die Lage in der
Sonderverwaltungszone bei der chine-
sischen Führung anzusprechen. Die
Kanzlerin hatte sich in Peking für eine
„friedliche“ Lösung des Konflikts mit
der Hongkonger Bevölkerung ausge-
sprochen. Allerdings „viel weniger deut-
lich“, als Wong und die Hongkonger es
sich gewünscht hätte, wie er in der „Bild
am Sonntag“ sagte.
Seit 13 Wochen halten die Proteste in
der Metropole nun schon an. Während
Wong in Gewahrsam sitzt, gingen an
diesem Sonntag wieder Zehntausende
regierungskritische Demonstrantenin
einem zunächst friedlichen Marsch
durch die Stadt. Sie protestierten vor

dem US-Konsulat in Hongkong, um für
Unterstützung der Amerikaner zu wer-
ben. Demonstranten trugen die US-
Flagge, auch die Nationalhymne der
USA war zu hören. Am Abend kam es al-
lerdings auch zu Ausschreitungen. Eini-
ge Demonstranten setzten selbst er-
richtete Barrikaden in Brand und war-
fen mit Pflastersteinen. Die Polizei
setzte erneut Tränengas ein.
Auslöser der Proteste war ein Geset-
zesvorschlag, der die Auslieferung von
Gefangenen in Hongkong auch nach
Festland-China erlauben sollte. Das Ge-
setz soll Anfang Oktober offiziell zu-
rückgenommen werden, doch damit ist
nur eine der fünf Forderungen der
Hongkonger Bewegung erfüllt. Sie for-
dert unter anderem freie Wahlen und
vor allem die unabhängige Untersu-
chung des teils brutalen Vorgehens der
Polizei gegen Demonstranten in den
vergangenen Wochen.

Der Hongkonger Aktivist Yik Mo
WWWong von der Organisation Civil Hu-ong von der Organisation Civil Hu-
man Rights Front, die immer wieder
Proteste organisiert, hatte am Freitag
im Interviewmit WELT gesagt: „Auch
wenn das Auslieferungsgesetz zurückge-
nommen worden ist, sehen wir Gewalt
in Hongkong, und zwar nicht von den
Protestlern, sondern von der Polizei.“
Auch Joshua Wong geht in seiner
Stellungnahme vom Sonntag auf das
Vorgehen der Polizei gegen die De-
monstranten ein. In den vergangenen
Wochen wurden Hunderte Demons-
tranten festgenommen und verletzt.
„Ich glaube, diese lächerliche Lage, in
der ich mich jetzt befinde, ist eine di-
rekte Folge der politischen Verfolgung
und Verhaftung“, so Wong. Es verdeut-
liche die Missstände der Hongkonger
Verwaltung – auch wenn er glaubt, dass
der Vorfall gar nicht gegen ihn persön-
lich gerichtet sei.

Hongkonger Aktivist auf Weg nach Deutschland festgesetzt


Die Polizei hat Joshua Wong am Flughafen vor seinem Abflug Richtung Berlin in Gewahrsam genommen. Es ist die Rede von einem Verfahrensfehler


ICH HOFFE, DASS


MEINE FREUNDE


SICH NICHT ZU VIELE


SORGEN MACHEN


JOSHUA WONG

,,


D


ie Sommerpause ist vor-
bei, in Brüssel wird es
nun spannend. Ursula
von der Leyen stellt in
den nächsten Tagen ihre
neue Kommission vor. Und in den Wo-
chen bis zu ihrem Amtsantritt am 1. No-
vember dürfte klarer werden, welche
Politik die Deutsche in ihren fünf Jah-
ren an der Spitze der mächtigen Behör-
de verfolgen will. Im Auswärtigen Amt
für Europafragen zuständig ist Staats-
minister Michael Roth, der zurzeit auch
für den SPD-Vorsitz kandidiert.

VON KLAUS GEIGER UND THORSTEN JUNGHOLT

WELT: Herr Roth, hat Emmanuel Ma-
cron inzwischen Angela Merkel als
Anführerin Europas abgelöst?
MICHAEL ROTH:Ich bin ja Verfechter
von europäischer Teamarbeit und nicht
von Solisten. Aber zu Macrons Erfolgen,
beim G-7-Gipfel etwa, kann ich nur sa-
gen: à la bonne heure.

Nun hat der französische Präsident ja
auch Ursula von der Leyen maßgeb-
lich zur Chefin der EU-Kommission

gemacht. Von der Leyen wiederum
liegt mit ihrem angekündigten Pro-
gramm näher bei Macron und der
SPD als bei ihrer eigenen Partei, der
CDU.
Stimmt. Präsident Macron ist sicher
kein Sozialdemokrat, aber er ist jemand,
der Europa mutig und entschieden vo-
ranbringt. Und viele Ankündigungen
von Frau von der Leyen liegen nah bei
uns Sozialdemokraten und müssen von
der Bundesregierung entschieden un-
terstützt werden. Bis heute fehlt eine
adäquate Antwort auf Macrons Vor-
schläge – obwohl es dafür eine Grundla-
ge im Koalitionsvertrag gegeben hätte.
Das sorgt in meiner Partei für großen
Unmut.

Warum haben sich die deutschen
SPD-Abgeordneten dann so geziert,
von der Leyen zu wählen?
Moment mal. Das wesentliche Argu-
ment für die Ablehnung war die Miss-
achtung des Spitzenkandidatenmodells.

Das ist uns bewusst. Wäre es aber
nicht trotzdem klüger gewesen, sie zu
unterstützen, um dann auch inhaltli-
che Bedingungen stellen zu können?
Jetzt sind Sie doch eigentlich als
deutsche SPD relativ einflusslos.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Auch
weil sich Frau von der Leyen darauf
verlassen kann, dass wir Sozialdemo-
kraten sicher wesentliche Teile ihres
Programms unterstützen werden. Et-
wa in Hinblick auf sozialen Zusammen-
halt und wirtschaftliche Stabilität in
der EU.

An was denken Sie konkret?
An die Arbeitslosenrückversicherung
etwa oder den politisch sensiblen Um-
gang mit dem Stabilitäts- und Wachs-
tumspakt.

Politisch sensibler Umgang? Also
Nachsicht mit Schuldenmachern.
Nein, aber man muss aufpassen, dass
am Ende nicht Nationalisten und Po-
pulisten siegen. Der Stabilitäts- und
WWWachstumspakt soll ja die Mitglied-achstumspakt soll ja die Mitglied-
staaten unterstützen. Das ist vor allem
eine politische, nicht nur eine ma-

thematische Frage. Weniger Taschen-
rechner, sondern politischer Weitblick
ist gefragt. Deutschland selbst muss
mehr investieren, nicht die schwarze
Null zum Dogma zu machen. Und die
Menschen, sei es in Italien oder an-
derswo, müssen endlich spüren, dass
Solidarität in Europa uns alle stärkt. Es
ist womöglich der letzte Versuch, den
Durchmarsch von Nationalisten zu
verhindern.

Nun verlässt mit Großbritannien ein
der liberalen Marktwirtschaft ver-
pflichtetes Land die EU. Frankreich
und die südeuropäischen Staaten be-
kommen mehr Gewicht. Für Deutsch-
land, die in Wirtschaftsfragen eher
wie die Engländer ticken, ist das ein
Problem, oder?
Mit dem Austritt Großbritanniens ver-
lieren wir vor allem einen entschiede-
nen und glaubhaften Verfechter von
Freiheit, Demokratie und Menschen-
rechten.

Die SPD fordert aber auch, dass bei
Sozial- und Steuerfragen künftig in
der EU nur eine Mehrheit, keine Ein-
stimmung mehr nötig ist. Drohen
Deutschland und andere Länder, die
auf Sparkurs und nationale Eigen-
ständigkeit in Gelddingen setzen,
überstimmt zu werden?
Ich trete für mehr qualifizierte Mehr-
heitsentscheidungen in der EU ein,
auch in Steuer- und Sozialfragen. Das
Tempo und die Richtung dürfen nicht
die Langsamsten und Unwilligsten vor-
geben. Wenn das nicht geht, haben wir
Plan B. Dann haben wir mit der ver-
stärkten Zusammenarbeit ein Instru-
ment, mit dem einzelne Mitglieder in
bestimmen Fragen vorangehen und die
anderen Mitglieder von europäischen
Lösungen überzeugen können. Wir
brauchen endlich ein Europa der Mut-
macher, das vorangeht.

Anders gefragt: Was sagen Sie jeman-
dem, der fürchtet, dass nach dem Bre-

xit die südeuropäischen Länder er-
starken und Deutschland noch mehr
zum Zahlmeister der EU wird?
Dem antworte ich, dass das eine vor-
gestrige Erzählung ist. Dieses Märchen
hat noch nie gestimmt! Deutschland ist
vor allem der größte Nettogewinner
der EU. Wir können Stabilität, offene
Grenzen, Frieden, Wohlstand in unse-
ren Partnerländern, in die über 60 Pro-
zent unserer Exporte gehen, nicht in
Euro und Cent bemessen. Je besser es
der EU als Ganzes geht, desto besser
geht es uns.

Gerade erleben wir ein Beispiel, wo
die Zusammenarbeit in der EU wieder
einmal überhaupt nicht klappt. In der
Straße von Hormus haben die USA ei-
ne Mission auf den Weg gebracht –
und die Europäer sind sich nicht ei-
nig, ob sie mitmachen.
Nein, wir haben immer deutlich ge-
macht, dass wir einer EU-Mission sehr
offen gegenüberstehen, aber dann müs-

sen eben bestimmte Bedingungen er-
füllt sein. Es darf zu keiner weiteren Es-
kalation kommen.

Täuscht der Eindruck, dass es nie
passt – egal, worum es geht? Viele Ver-
bündete beklagen mehr oder weniger
offen, dass sie sich in internationalen
Krisenlagen nicht auf Deutschland
verlassen können.
Dass wir vor allem bei Militäreinsätzen
miteinander ringen in Deutschland,
entspricht doch guter Tradition. Es sind
ja nicht nur ein paar Sozis, die keine
Lust haben, Truppen in alle Welt zu
schicken. Vielmehr haben wir bis weit
ins konservative Milieu hinein große
Vorbehalte in unserer Gesellschaft ge-
gen militärisches Engagement. Und
weil wir nun mal eine Parlamentsarmee
haben, führen wir im Bundestag offene,
kontroverse Debatten. Gut so! Um et-
was zu erreichen in der Welt, bedarf es
aber auch einer geschlossenen europäi-
schen Haltung. Wir brauchen eine EU,

die mit einer Stimme spricht, auf
Grundlage einer gemeinsamen Strate-
gie. Es schmerzt mich als überzeugten
Europäer sehr, wie weit entfernt wir da-
von oft sind.

Nicht einmal mit dem engsten Ver-
bündeten, Frankreich, gibt es ein ge-
meinsames strategisches Verständ-
nis, bei Kriseneinsätzen oder Rüs-
tungsexporten etwa.
Rüstungsexporte sind ein sensibler
Punkt. Deutschland und Frankreich ha-
ben da verschiedene Ausgangspositio-
nen. Es wird noch vieler Gespräche be-
dürfen, um unseren Partnern zu erklä-
ren, dass unsere Bevölkerung da deut-
lich kritischer ist. Wir bemühen uns ge-
rade um vernünftige Kompromisse.
Auch wenn einige Kritiker in Deutsch-
land das anders sehen, aber wir haben
aus Sicht unserer Partner sehr restrikti-
ve Vorgaben für Rüstungsexporte.

Und bei den Kriseneinsätzen.
Da finde ich diesen einseitigen Blick auf
das Militärische, wenn es um Sicher-
heitspolitik geht, bisweilen vulgär. Die
Europäische Union hat sich auf eine
umfassende Sicherheitsstrategie ver-
ständigt, wo es genauso um humanitäre
Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit
und vorausschauende Diplomatie geht.
Es darf doch nicht immer nur auf die ei-
ne Frage verengt werden: Wo schicken
wir Soldaten hin?

Sie bewerben sich für den SPD-Vor-
sitz. Die heiße Phase des Wahlkampfs
hat begonnen. Spielt die Europa- und
Außenpolitik für die SPD-Mitglieder
bei der Entscheidung überhaupt eine
Rolle?
Ich hoffe inständig, dass wir intensiv
über unser Verständnis von internatio-
naler Solidarität und Europa sprechen.
Ich tue das garantiert. Wir müssen un-
sere traditionelle Rolle als Europapar-
tei ernster nehmen, als politische
Kraft, die seit 1925 die Vereinigten
Staaten von Europa fordert. Einige
Dinge sind bei uns nach wie vor unge-
klärt. Unter anderem der Umgang mit
Russland.

Wie wollen Sie sich da positionieren?
Russland ist unser Nachbar, wir müssen
selbstverständlich im Gespräch bleiben.
Was denn sonst! Wir brauchen eine
konstruktive Rolle Russlands bei der
Lösung internationaler Probleme. Aber
es tut mir weh, wenn wir es nicht schaf-
fen, uns für einen kurzen Moment in
unsere Nachbarn wie Polen oder die
baltischen Staaten hineinzuversetzen.
Auch wenn deren Angst vor einer ag-
gressiven Außenpolitik Russlands zu ih-
ren Lasten in der aktuellen Lage nicht
immer begründet sein mag: Wir müssen
diese Länder und ihre tragischen histo-
rischen Erfahrungen mit den Aggresso-
ren Deutschland und Russland ernst
nehmen!

In der SPD scheint es eine tiefe Sehn-
sucht nach Einigkeit mit Russland zu
geben.
Es ist eher eine Sehnsucht nach Frie-
den. Viele fragen mich voller Angst: Wie
kann es denn Frieden geben, wenn wir
uns ständig mit Russland anlegen? Lasst
uns doch mit denen gut zusammenar-
beiten, irgendwie. Wie zu Zeiten der
Entspannungspolitik von Willy Brandt.
Ich möchte auch mit Russland zusam-
menarbeiten, aber die Beziehungen zu
den Staaten Mittel- und Osteuropas
und zu den ehemaligen Staaten der
Sowjetunion sind eben ein komplexes
Geflecht. Das sind inzwischen unabhän-
gige Staaten. Und natürlich dürfen wir
unsere Augen vor bestimmten Entwick-
lungen nicht verschließen.

„„„VieleViele


Ankündigungen


von Frau von der


Leyen liegen nah


bei der SPD“


Europa-Staatsminister und SPD-Politiker


Michael Roth setzt große Hoffnungen auf


die künftige EU-Kommissionschefin.


Zusammen mit Emmanuel Macron


könne sie Deutschland voranbringen


Staatsminister
Michael Roth
kandidiert zurzeit
für den SPD-
Parteivorsitz

MARTIN U. K. LENGEMANN/WELT

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2019-09-09-ab-22 092850d0b19173f49b877e3191f9a9ac

RELEASED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

Free download pdf