Die Zeit - 12.09.2019

(singke) #1

ZEIT: Da ist er wieder, Ihr grenzenloser Opti-
mismus.
Messner: (lacht) Aber deshalb sage ich doch: Am
Versuch, vernünftige Kompromisse zu schließen,
führt kein Weg vorbei. Auch wenn es zu spät sein
sollte. Alles andere ist schlimmer.
ZEIT: Es heißt, Sie wollten vor Kurzem noch in
eine Höhle ziehen. War das der Wunsch nach
Weltenflucht?
Messner: Ein Gerücht. Ich habe Höhlen gesucht,
aber noch keine gefunden, die mich überzeugt
hätte. Ich wollte daneben beispielsweise – als
Dusche – einen Wasserfall. Ich habe mir vorge-
stellt, dass ich später, statt auf Expedition zu ge-
hen, irgendwo zurückgezogen lebe und nur noch
lese und schreibe. Also ganz reduziert.
ZEIT: Wie fänden denn das Ihre Kinder?
Messner: Sie lachen nur darüber und sagen, ich
sei dafür viel zu verwöhnt.
ZEIT: Mit 60 sind Sie zu einer letzten, ganz gro-
ßen Expedition aufgebrochen, von der Sie mal
gesagt haben, sie sei zu Ihrer Auseinandersetzung
mit dem Älterwerden geworden ...
Messner: Am Anfang war sie es nicht. Die Wüste
Gobi wollte ich seit 1985 schon durchqueren. Es
fiel dann zusammen mit meinem 60. Geburts-
tag, 2004. Beim Durchqueren kam mir mehr
oder weniger die Erkenntnis, dass ich so etwas in
Zukunft doch lieber lassen sollte. Weil ich zu
langsam war und unter dem schweren Rucksack
und dieser langen Durststrecke litt. Am Ende
musste ich über rund fünftausend Meter hohe
Berge zurück in die Zivilisation, nach Hause,
über das Altai-Gebirge. Ich bin nur noch mit
Mühe drübergekrochen. Zu Hause stand der
Entschluss fest: Das machst du nicht noch mal.
ZEIT: Nun ja, die meisten Dreißigjährigen hät-
ten das nicht durchgestanden.
Messner: Ich hatte für meine Expeditionen nie
die idealen körperlichen Voraussetzungen, auch
mit 30 nicht. Meine Lunge, meine Hirn- und
meine Herztätigkeit, alles wurde untersucht, sind
nicht herausragend. Ich bin ein totaler Durch-
schnittsmensch.
ZEIT: Nicht Ihr Ernst!
Messner: Ich war auch nie der beste Kletterer,
aber ich habe sehr früh die Gabe entwickelt, mei-
ne Sache zu wagen. Das hat natürlich bei denen,
die besser waren als ich, Neid ausgelöst.
ZEIT: Das kam vielleicht auch dadurch, dass Sie
eine so große Präsenz in den Medien hatten und
dass Sie schnell den Ruf hatten, der größte Berg-
steiger der Welt zu sein ...
Messner: Das kam später dazu. Aber die anderen
haben zu oft gezögert oder den letzten Schritt
nicht gewagt. Ich war zwar immer gut vorberei-
tet, aber mir war immer auch bewusst: Wenn ich
allein in die Wildnis ziehe, kann ich dabei um-
kommen. Ich bin ja kein Trottel. Und meine
Frauen wussten jedes Mal, dass ich vielleicht
nicht mehr heimkomme.
ZEIT: Man möchte nicht so genau wissen, wie
sie sich von Ihnen verabschiedet haben ...
Messner: Sie haben mich heldenhaft ziehen las-
sen, trotz ihrer Angst. Heute erst kann ich ein
bisschen nachvollziehen, wie sich das anfühlt
und wie ungerecht ich damit war. Ich habe das
umgekehrt gerade mit meinem Sohn erlebt.
ZEIT: Sie hatten Angst um Ihr eigenes Kind?
Messner: Im Juni war ich mit Simon im Hima-
laya. Wir wollten einen Sechstausender erstbe-
steigen. Unter einer gefrorenen Schicht lag ein
Meter Sulzschnee, was sehr gefährlich ist, denn
der kann leicht abgehen. Ich wollte abbrechen,
es war mir zu gefährlich.
ZEIT: War das eine neue Erfahrung für Sie? Auf-
zugeben?
Messner: Nein, allein bei den Achttausendern
habe ich 13-mal aufgegeben. Ein Drittel meiner
geplanten Besteigungen habe ich abgebrochen,
die meisten allerdings noch mal versucht – und
zuletzt sind sie mir alle gelungen. Im Juni jedoch,
auf diesem Sechstausender, mit meinem Sohn,
wollte ich es definitiv lassen. Simon aber sagte, er
gehe trotzdem.
ZEIT: Konnten Sie ihn nicht aufhalten – oder
wollten Sie es gar nicht?
Messner: Ich konnte es ihm nicht verbieten, er ist
28 Jahre alt. Ich habe im Basislager ausgeharrt
Die Einheimischen haben ihn gefeiert, weil sie
froh waren, dass dieser Berg endlich bezwungen
war. Aber jetzt kommt es erst: Simon hat sich
anschließend einen noch schwierigeren Berg vor-
genommen, wollte auch ihn erstbesteigen. Plötz-
lich rief jemand an und sagte, Simon sei ver-
misst. Einen ganzen Tage lang gab es keinerlei
Meldung, keine Gewissheit.
ZEIT: Und dann?
Messner: Man hat mich um Rat gebeten. Was ist
zu tun? Ich habe schnell verstanden, dass man
dort nichts tun kann. Nebel, Schnee, Sturm, da
konnte kein Hubschrauber fliegen.
ZEIT: Und hatten Sie eine Wahnsinnsangst?
Messner: Ich saß damit plötzlich auf der anderen
Seite, auf der meine Eltern ein Leben lang ge-
sessen hatten. Aber Angst ist der falsche Aus-
druck, es ist eher eine ganz konkrete Sorge, dass
er wirklich umkommen kann. Ich überlegte ganz
rational, was kann man tun? Ich hätte nichts
machen können. Für diese schwierige Tour war
ich zu alt, nicht fit genug. Ich weiß: Bei jeder
Tour dieser Dimension kann man sterben. Das
ist immer klar.
ZEIT: Das ist ein harter Satz!
Messner: Aber das ist die Realität am großen
Berg. Zwei Tage später dann die Nachricht, dass
Simon sich gemeldet hat. Es ist gut gegangen.
ZEIT: Für Ihre Eltern ist es zweimal nicht gut
gegangen. Ihr Bruder Siegfried ist 1985 in den
Südtiroler Dolomiten in einem Seil hängend
vom Blitz getroffen worden ...
Messner: Ja. Ich war damals in Tibet. Ich habe erst
einen Monat, nachdem er beerdigt war, davon er-
fahren. Damals gab es ja noch keine Handys.


ZEIT: Als Ihr anderer Bruder, Günther, starb,
waren Sie ganz in seiner Nähe. Sie haben es selbst
als das größte Unglück Ihres Lebens bezeichnet.
Er stand Ihnen besonders nahe. Und es gab Ex-
peditionskameraden, die Ihnen eine Mitschuld
gegeben haben.
Messner: Ja. Mein eigener Vater hat das auch ge-
dacht.
ZEIT: Sie haben gegen diesen Vorwurf prozes-
siert. Sie haben sich tausendmal dazu erklärt ...
Messner: Ja ...
ZEIT: Ich könnte also verstehen, wenn Sie darü-
ber nicht mehr reden wollen. Aber wenn Sie es
können, dann bekenne ich, dass es da etwas gibt,
auf das ich mir immer noch keinen Reim ma-
chen kann, obwohl ich so viel über dieses Un-
glück gelesen habe. Ich bin ja nur ein Laie.
Messner: Sagen Sie es.
ZEIT: Sie haben damals bei der Erstbesteigung
des Nanga Parbat, nachdem Sie den Gipfel er-
reicht hatten, irgendwann gemerkt, dass es Ihrem
Bruder furchtbar dreckig ging. Er war höhen-
krank. Er hatte keine Kraft mehr. Er torkelte nur
noch. Warum sind Sie nicht bei ihm geblieben,
sondern teilweise viele Hundert Meter vorange-
schritten?

An dieser Stelle steht Reinhold Messner auf. Er
sagt, er müsse ein Buch holen. Und dann kommt
er zurück mit einem Bildband vom Nanga Parbat.
Er bleibt stehen. In den nächsten Minuten wird
er immer wieder auf Nahaufnahmen des Berges
zeigen.

Messner: Bei einem Abstieg wie unserem ist das
nicht anders möglich. Wenn ich von oben kom-
me, ist alles nur Abgrund. Ich sehe von einem
möglichen Weg gar nichts, sehe nur, dass es steil
runtergeht. Man muss sich den Weg immerzu
suchen, manchmal hin- und wieder zurückge-
hen. Wenn ich das zusammen mit meinem Bru-
der gemacht hätte, wäre er wie ich zum Teil
doppelte und dreifache Strecken gelaufen, un-
möglich. Er hätte es nie nach ganz unten ge-
schafft. Jeder Mensch, der in diese Lage kommt,
muss es so machen, so wie ich, sonst sind am
Ende beide tot.
ZEIT: Sie waren also der Scout?
Messner: Ja, ich war der Scout. Ich war der Weg-
sucher, bin vorgegangen. Dann sind wir immer
wieder ein Stück zusammen geklettert, bis ich
die Strecke unter uns abgegangen bin. (er zeigt
auf einen schneebedeckten, gar nicht mal so steilen
Hang) Als ich wieder eine Route für uns beide
gesucht und gefunden hatte, habe ich ihn zu-
rückblickend nicht gesehen, habe lange nach
ihm gerufen. Doch er kam nicht. Ich bin zurück-
gegangen. Aber ich habe ihn nicht mehr gefun-
den. Da, wo ich ihn vermutete, sah ich eine
frisch abgegangene Eislawine.
ZEIT: Und Sie glauben, dass diese Lawine ihn
umgebracht hat.
Messner: Ja, begraben.
ZEIT: War die ganze Expedition nicht viel zu
gefährlich?
Messner: Beim Aufstieg nicht, und unten, nach-
dem ich meinen Bruder aus den Augen verloren
hatte, wurde das Gelände sogar leicht. Da lagen
die Hauptschwierigkeiten schon hinter uns. Den
Fehler habe ich beim Aufstieg gemacht: Als ich
gemerkt habe, dass Günther mir nachgestiegen
kam, was ja nicht geplant war. Da hätte ich sagen
müssen: Nix wie runter, das Leben ist wertvoller
als diese Rupalwand!
ZEIT: Warum haben Sie das nicht getan?
Messner: Wir waren jung, ehrgeizig und sind
weitergegangen. Keiner hat gesagt, du, das ist
Blödsinn.
ZEIT: Aber hätten Sie abgebrochen, dann wäre es
keine Erstbesteigung gewesen? Hätten Sie sich
als Gescheiterter gefühlt?
Messner: Ja. Aber wir haben das nicht einmal dis-
kutiert. Es war klar, dass wir uns – angekommen
am Südgipfel – diesen Erfolg nicht mehr nehmen
lassen. Es war von dort ja nur ein Katzensprung
bis zum Gipfel.
ZEIT: Anders als Ihr Bruder haben Sie ins Basis-
lager und ins Leben zurückgefunden. So er-
schöpft, dass Sie, so haben Sie es beschrieben,
halluzinierten. Sieben Ihrer Zehen waren abge-
froren. Und doch haben Sie auch nach diesem
Unglück einfach weitergemacht.
Messner: Ja, und das hat bei anderen Hass und
Unverständnis ausgelöst. Alle haben erwartet,
dass ich das Bergsteigen lasse, natürlich auch
meine Mutter, der Vater hat sowieso gedrängt,
meine Brüder, meine Freunde, alle haben gesagt:
Lass die Zehen amputieren, und mach was Ver-
nünftiges! Trotzdem habe ich mich nach einem
halben Jahr Trauer entschieden, die großen Berge
zu meiner Aufgabe zu machen. Damit erst bin
ich Profi geworden, Freelancer. Vorher war ich an
Wochenenden unterwegs, ab 1971 das ganze
Jahr über. Das selbstbestimmte Leben war mir
heilig. Ich ließ mir auch nach der Tragödie am
Nanga Parbat nicht sagen, wie ich zu leben habe.
ZEIT: Und trotzdem fragt man sich, wozu ist
dieses Extremklettern gut?
Messner: Wenn ich zurückkomme, ist es wie eine
Wiedergeburt.
ZEIT: Für Sie individuell, aber für die Allgemein-
heit völlig nutzlos ...
Messner: ... völlig nutzlos! Ja! Es muss auch nicht
nützlich sein, ich mache es mir sinnvoll.
ZEIT: Was ist es für Sie?
Messner: Ich habe mir mein Leben immer wie-
der selbst geschenkt, habe mit jeder Tour das
Leben zurückerobert. Die Kunst des Alpinismus
ist, in die schwierigsten, exponiertesten, gefähr-
lichsten Situationen hineinzusteigen – und da-
bei nicht umzukommen. Die Kunst ist, nicht zu
sterben.
ZEIT: Und sollten Sie – wider Erwarten – doch
mal sterben, glauben Sie dann an Wiedergeburt?

Messner: Im weitesten Sinne des Wortes, ja.
Ich habe vor 20 Jahren in Tibet ein Himmels-
begräbnis beobachtet, es gibt diese Bestat-
tungsform heute noch. Der Tote wurde auf
einem Kultplatz ausgestreckt. Ein Mönch hat
mit einem Messer jeden Körperteil einzeln
aufgeschlitzt. Dann hat er den Toten für die
Geier freigegeben, die die ganze Zeit über dem
Platz kreisten, hundert von ihnen haben sich
auf ihn gestürzt. Innerhalb von einer Minute
waren nur noch die blanken Knochen übrig.
Diese hat der Mönch dann zerstampft und sie
wieder den Geiern überlassen. Am Ende hat er
den Schädel zerschlagen, Knochen mit der
Hirnmasse vermischt, und die Geier wieder
zugelassen. Der Platz war wie gebohnert, und
die Geier sind aufgestiegen. Ihr Kot fällt später
runter, eine Pflanze wächst, die Pflanze wird
von einem Tier gefressen, das Menschen jagen
und verzehren ...
ZEIT: Diese Bestattung hat Ihnen gefallen?
Messner: Ja, es ist die Bestattung, die ich für
mich möchte. Irgendwo hier in den Bergen.
Sehr wahrscheinlich wird die EU das nicht
erlauben.
ZEIT: Es gibt auch keine Geier hier in Südtirol.
Messner: Man müsste diese Geier aus Tibet
einführen. Ich habe schon mit meinen Yaks,
die ich in Sulden halte, Probleme genug.
ZEIT: Als Toter wären Sie hier jedenfalls in
guter Gesellschaft. Sie glauben ja sogar, dass
Ötzi hier in der Nähe vor Tausenden von Jah-
ren gelebt hat – und gestorben ist.
Messner: Nicht nur gelebt hat er in der Nähe,
Ötzi hatte auf der Wiese unter meinem Schloss
seinen Winterplatz, seinen Kultplatz. Angeb-
lich hat man anhand von Einlagerungen in
seinen Knochen herausgefunden, dass er in
dieser Gegend seine letzten zehn Jahre ver-
bracht hat. Von hier aus ist er von Weidefläche
zu Weidefläche gezogen, bis über die Wald-
grenze. Das machen unsere Bergbauern heute
noch so, weil dort die besten Pflänzchen, Gräs-
chen und Blättchen sind, voller Vitamine, Mi-
neralien. Davon wusste Ötzi nichts, aber er hat
gesehen, dass die Tiere von Almen kräftiger
und gesünder zurückkommen. Am Ende hat
man ihn hingestreckt – er wurde von hinten
mit einem Pfeil erschossen.
ZEIT: Stimmt es eigentlich, dass Ihnen die
schlimmste Verletzung Ihres Lebens nicht
beim Klettern passierte, sondern als Sie ver-
sucht haben, die Mauer Ihres eigenen Schlos-
ses zu überwinden, weil Sie an diesem Abend
im Sommer 1995 keinen Schlüssel hatten?
Messner: Ja, so war es. Der Mensch zeigt gera-
de dann, wenn er etwas tut, was er für völlig
ungefährlich hält, die größte Nachlässigkeit.
Wenn ich schwierig abklettere, bin ich vor-
sichtig. Wenn ich etwas Banales mache, passe
ich nicht auf. Meine Familie und ich kamen
nach einem Abendessen mit Günther Jauch
und seiner Frau nach Hause. Ja, wir hatten
miteinander eine Flasche Wein getrunken.
Oder auch zwei.

ZEIT: Also waren Sie nicht total nüchtern?
Messner: Ich fühlte mich ganz normal. Aber
es war regnerisch, kalt, stockdunkel. Ich
kannte eine Stelle, über die ich schon öfter
beim Umbau in den Innenhof eingestiegen
war. Ich kletterte also eine Mauer rauf, so
etwa sechs Meter, und innen wieder runter.
Alles war nass, ich rutschte, fiel zwei Meter
Richtung Boden, sprang – absolute Dunkel-
heit –, bedachte aber nicht, dass unten un-
gleiche Stufen sind. Es musste etwas brechen,
es war dann mein rechtes Fersenbein.
ZEIT: Wussten Sie gleich, dass es eine längere
Geschichte werden würde?
Messner: Nicht sofort. Ich habe stark geblutet,
man hat mich in die Klinik gebracht, die Ärzte
haben den Fuß erst mal stillgelegt. Keiner in
Bozen hatte den Mut, den Bruch anzutasten.
In der Nacht noch ist mein Bruder Hubert ge-
kommen, der selbst Arzt ist, und sagte mir,
dass ich unter Umständen nie wieder richtig
gehen könne.
ZEIT: Das Schlimmste also, was man Ihnen
antun könnte ...
Messner: Ja, ich habe am nächsten Morgen
gleich meine Frau angerufen und sie gebeten,
mir aus dem Schreibtisch die Unterlagen für
ein Buch mitzubringen. Ich sagte mir: Gut,
wenn ich endgültig invalid bleiben sollte, dann
schreibe ich mein nächstes Buch.
ZEIT: Aber wie kommt es, dass Sie heute doch
wieder gehen können?
Messner: Ich lag eine Woche in der Klinik,
und nichts passierte. Irgendwann habe ich
die Ärzte gefragt, wer den Mut habe, mich
zu operieren. Da hat sich der jüngste der
Spezialisten gemeldet. Er hat im Computer
meinen Fuß zerlegt, hat ein Stück Knochen
aus der Hüfte rausgeschnitten, hat es zuge-
schnitzt, hat alles zusammengehängt und
mich so geflickt. Heute kann ich wieder ge-
hen – hundertprozentig –, ich hinke nur ein
bisschen.
ZEIT: Und was ist aus dem Buch geworden?
Messner: Ich habe es im Krankenhaus fertig
geschrieben. Als ich gehunfähig dalag, dachte
ich, stehe zu dem, was passiert, aber jammere
nicht, selbst schuld. Ich war nun Invalide,
konnte es ja nicht ändern.
ZEIT: So viel also zu der Frage, was zu tun ist,
wenn der Untergang droht.
Messner: Ja.

Das Gespräch führte Giovanni di Lorenzo
Fotos: Vera Tammen
Reinhold Messner mit seiner Mitarbeit: Hanna Gieffers und Simone Steinmetz
Tochter Magdalena und seinem
Enkelsohn

»Die Rollenverteilung


ist heut eine


andere, aber sie


entspricht nicht der


menschlichen Natur«


Reinhold Messner

Reinhold Messners neues
Buch »Der Eispapst« ist am


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    Fischer Verlag erschienen


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  1. SEPTEMBER 2019 DIE ZEIT No 38 DOSSIER 15


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