Neue Zürcher Zeitung - 08.09.2019

(John Hannent) #1

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NZZamSonntag8.September 2019
Schweiz

InKürze


Jugendliche werfen
Steine gegen Polizei

In Dübendorf im Kanton Zürich
haben sich in der Nachtvom
Freitag auf den Samstag rund
zwanzig Jugendliche eine Aus-
einandersetzung mitPolizisten
geliefert. Die Patrouillen
wurden alarmiert, weil die
Gruppe Lärmverursacht hatte.
Die ausgerückten Polizisten
wurden mit Steinen beworfen,
und die Randalierer im Alter
von 16 bis 25 Jahren zündeten
Feuerwerkskörper. Sie steckten
zudem Container inBrand.
Die Polizei verhaftete sieben
Personen, wie sie mitteilte.
Verletzt wurde niemand. Unter
den Festgenommenenwaren
Schweizer, Syrer, Spanier,
Serben und Türken.(sda)

Motorradfahrer
tödlich verunfallt

Beim Zusammenstoss mit
einemPostauto ist am Sams-
tag ein Motorradfahrer in
einem Tunnel in Guttannen im
Berner Oberland ums Leben
gekommen. Der Mannwar
unterwegs im Rahmen einer
vom Un ternehmen RedBull
organisierten Rundfahrt mit
1600 Teilnehmern, demsoge-
nannten Alpenbrevet. Der
Anlass wurde nach dem Unfall
abgebrochen. Die Identität des
Verunfalltenkonnte noch nicht
geklärtwerd en.(sda)

Lukas Häuptli


Er ist derreichste Mann des ärms-
ten Landes in Europa: Vladimir
Plahotniuc.53 Jahre alt, Bürger
aus derMoldau, Besitzer eines
Vermögensvon geschätzten drei
MilliardenDollar. In seinerHei-
mat beträgt der durchschnittliche
Monatslohn 200Dollar.
Plahotniuc hat seinGeld mit
Öl-, Finanz- und Immobilien-
Geschäftengemacht. Manchmal
waren diese legal, öfter mutmass-
lich illegal.Heute gehören ihm
und seinerFamilie Liegenschaf-
ten in halb Europa undGelder,
die in Offshore-Konstrukten auf
der ganzenWelt versteckt sind.
Eine seinerVillen befindet sich
im noblenGenfer Vorort Col-
longe-Bellerive, wie die Internet-
Plattform «RiseMoldova» berich-
tet. Und einTeil seinerGelder
sollen aufBankkonten in der
Schweiz liegen.

25 Millionen für dieVilla
Die Villa mit Umschwung, Pool
und Anstoss an denGenfersee
kostete laut «RiseMoldova» mehr
als 25 MillionenFranken; heute
hat da Plahotniucs ältererSohn
Timofei einenWohnsitz. Offiziell
gehört die Liegenschaft einer
Genfer Firma, derenwirtschaft-
lich Berechtigter der moldauische
Oligarch ist.
Doch Plahotniuc ist nicht nur
der reichste Mann derMoldau, er
war währendJahren auch der

Der Oligarch und seine Reichtümer


mächtigste des osteuropäischen
Staats.Zwar sass er lediglich im
Parlament, doch alsPräsident der
langjährigen Regierungspartei
PDMkont rollierte er diePolitik im
Land mit harter Hand. Dabei kam
es auch zu Einschüchterungen,
Folterungen und Morden von
Oppositionellen; das deutsche
Nachrichtenmagazin «Spiegel»
schrieb in diesem Zusammen-
hangvon einem «zutiefst krimi-
nellen Oligarchen-Regime».
Im letztenFebruar allerdings
verlor Plahotniucs Partei die
Wahlen in derMoldau. Und im
Juni flüchtete der 53-Jährige aus
seinerHeimat – an einen noch
immer unbekannten Ort.Seither
wechselt die neue Regierung,
eineKoalition aus prorussischen
Sozialisten und proeuropäischen
Demokraten, den bisherigenBe-
amten-Apparat aus. Dabei musste
auch derGeneralstaatsanwalt des
Landes abtreten.Sein Nachfolger
leitete umgehend ein Strafverfah-
ren gegen Plahotniuc ein.
Jetzt wird bekannt, dass die Er-
mittlungen der moldauischen
Generalstaatsanwaltschaftgegen
den abgetauchten Oligarchen bis
in dieSchweiz reichen. «In die-
sem Zusammenhang ist beim
Bundesamt fürJustiz am 26.Au-
gust 2019 einRechtshilfeersu-
chen derRepublikMoldau einge-
gangen», sagt RaphaelFrei, Spre-
cher des Bundesamts. Man habe
dieses nach einer sogenannt sum-
marischenPrüfung zumVollzug

Generalstaatsanwaltschaft aus der Moldau ersucht Schweiz umRechtshilfe


RISE MOLDO

VA

Luxuriös: DieVilla im Genfer VorortCol longe-Bellerive.

an die Staatsanwaltschaft Zürich
übergeben.

Gelder in Zürich?
Christian Philipp, Sprecher der
Zürcher Staatsanwaltschaft,will
sich zum Inhalt desRechtshilfe-
ersuchens aus der Moldau
nicht äussern. Es ist allerdings
nicht auszuschliessen, dass die
Generalstaatsanwaltschaft des
osteuropäischen Landes die
Beschlagnahmungvon Geldern
Plahotniucs verlangt, die auf
ZürcherBanken liegen.
In derMoldau werden dem
Oligarchen zahlreiche Straftaten
vorgeworfen, unter anderemBe-
trug,Veruntreuung,Bestechung,
aber auch Erpressungen, Wahl-

fälschungen und dieBeteiligung
an Tötungen von Politikern.
Daneben führt auchRussland
Strafverfahrengegen Plahotniuc,
und zwarwegen desVerdachts
auf Drogenhandel und Geld-
wäscherei.Der moldauische Olig-
arch soll, so derVorwurf, Teil
einer kriminellen Vereinigung
sein, die in grossem UmfangCan-
nabis aus Marokko nachRussland
schmuggelte.
Plahotniuc, dessen Aufent-
haltsortwie erwähnt unbekannt
ist, bestreitet sämtliche Anschul-
digungen. Er sei nichtTäter, son-
dern Opfer, schrieb er am 27.Au-
gust 2019 aufFacebook, Opfer
des «russischen Imperialismus».
Die Moldau stehe heute – 28Jahre
nach ihrer Unabhängigkeit –wie-
der unter ausländischem Ein-
fluss; das Land sei seit dem
Machtwechsel im letztenFebruar
russischer als moldauisch. Aber
der Oligarch gibt sich kämpfe-
risch: «Obwohl ich in grosserGe-
fahr bin,werde ichweit er gegen
denrussischen Einfluss in der
Moldau kämpfen», schrieb er.
Plahotniucs Facebook-Pam-
phlet zielt einerseits auf die
Sozialisten derMoldau, die als
russlandfreundlich gelten und
Teil der neuenKoalitionsregie-
rung sind. Andererseits richtet
sich seine Kritik selbstredend
gegen Russland. Dieses übt in
der moldauischen Teilrepublik
Transnistrien seit Jahren ent-
scheidenden Einfluss aus.

Oligarch Vladimir Plahotniuc.

DUMITR

U DORU / EPA

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Washat ei nAutomit unserer


Energiezukunftzut un?


Je mehr man darüberweiss, destomehr machtes Sinn.


Aufdirek temWeg in die Energiezukunft
Erd- und Biogassind klima- und umweltschonend.Wenn Sie zum Beispiel ein zu 100Prozent mit Biogas
betriebenesAutonutzen, fahren Sie mit geringen CO2-Emissionen.Zudemverursachen Gasfahrzeuge
kaum Schadstoffewie Feinstaub oderStickoxide.

GasbetriebeneAutossind eine klimafreundlicheWahl
Seit vielenJahren belegen Gasautos die ersten Plätze auf denAuto-Umweltlistendes VCS. Ausgutem
Grund: Ein Gasauto, dasmit eine m20-prozentigen Biogas-Anteil imTreibstofffährt,verursachtbis zu
40 Prozent weniger CO2 als ein Benzinfahrzeug. DieZeit vonreinen Benzin- und Dieselautos läuftlang-
sam, abersicher ab.Sie werden ersetzt durch umweltschonende Alternativen wie Elektro-, Hybrid- und
Gasautos,denn solcheAutossind umwelt-und klimaschonend und bietenunter schiedliche Vorteile
hinsichtlich Kosten, Reichweite, Alltagstauglichkeit, Modellvielfalt und Umweltbilanz. Diesbezüglichsind
gasbetriebeneAutosganzvorne mit dabei.

Mit einem Erd- und Biogas-Auto kommen Sieweiter
Mit Erd- und Biogas nutzenSie einen alternativenTreibstoff ,ohne grosse Umstellungen im Alltag: Sie
fahren wie bisher,tanken an über 150Gastankstellen–und schonen die Umwelt. Zudem profitieren Sie
davon, dassjedesGasautoauch noch einen zusätzlichen Benzintank hat.So erreichen Sie je nach Modell
eine kombinierte Reichweitevon bis zu 1300 Kilometern. Den Biogas-Anteil be stimmen Sie übrigens an
einigen Gastankstellenselbst:Sie entscheiden,obSie mi tmindestens10Prozent odersogar mit bis zu
100 Prozent Biogas unterwegssein wollen .Inder Schweizliegt der durchschnittliche Biogas-Anteil im
Treibstoff aktu ellbei über22Prozent.

Geld sparen und dasKlima schonen
Werein neuesAutokauft,solltenicht nur den Anschaffungspreis betrachten,sonder nauch die Betriebs-
kosten währen dder gesamtenLebensdauer desFahrz eugs.Daraus ergebensich dieGesamtkosten.
HierschneidenGasautosgutab. OftliegtderAnschaffungspreiskaumnochhöheralsbeivergleichbaren
Benzin- undDieselmodellen,undKäufer vonGasautos profitierenbeiverschiedenenModellenzusätzlich
vonFörderbeiträgen.Zudem gewährenvers chiedeneVersicherungen einen Ökorabattfür Gasautos,
und in mehrerenKantonenfällt die Motorfahrzeugsteuer für Sie geringer aus.Ihr gr össter Kostenvorteil
liegt jedoch beimTreibstoff: Gasautos tankenetwa 25 Prozent günstiger als Benziner.Und so lässt sich
mitGasautos nichtnur die Umwelt schonen,sondern auch Geld sparen.

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