Die Welt am Sonntag Kompakt - 01.09.2019

(Brent) #1

20 DEUTSCHLAND & DIE WELT WELT AM SONNTAG NR.35 1.SEPTEMBER


on Cottbus, wie es einmal werden soll,
sieht man noch nicht viel mehr als Liege-
stühle in einem Einkaufscenter. Denis
Kettlitz rückt sie vor einem Sportboot zu-
recht. Aus den Lautsprechern dröhnt
Hans Albers’ Schlager „La Paloma“: „Mich trägt die
Sehnsucht fort in die blaue Ferne.“ Kettlitz, 37 Jahre
alt, bereitet sich auf die Podiumsdiskussion am Abend
vor – die erste von vielen in den nächsten Wochen.


VON BENEDIKT HERBER UND DIANA KULOZIK

Es geht um eine Vision: den Cottbuser Ostsee. Er
soll der größte künstliche See Deutschlands werden.
Der stillgelegte Tagebau am Stadtrand wird geflutet,
aus dem braunen Fleck soll ein blauer werden. Die
ganze Region erhofft sich davon wirtschaftlichen Auf-
schwung. Kann der See diese Erwartungen erfüllen?
Von der Ostsee zu dem Ostsee werden es etwa vier
Stunden Fahrzeit sein. Heute könnte der Unterschied
nicht größer sein: an der Küste kreischende Möwen, in
der Lausitz eine kahle Kraterlandschaft. Immerhin, im
„Ostsee-Fenster“ hat man das Gefühl, am Meer zu
sein. In diesem Informationsraum, den Kettlitz und
seine Mitstreiter des Ostseefördervereins angemietet
haben, gibt es typisch gestreifte Strandkörbe, Seegras
und Fotografien von Dünen.
Rund 35 Jahre lang wurde bei Cottbus Braunkohle
abgebaut. Nun soll die Stadt ein maritimes Flair erhal-
ten. „Der See wird aus Cottbus eine Hafenstadt ma-
chen“, sagt Kettlitz. Es stünden große Veränderungen
bevor. Im „Ostsee-Fenster“ will sein Verein die Cott-
buser für das Projekt motivieren. Das wird nicht ein-
fach, denn bis es so weit ist, wird die Stadt noch einige
Jahre warten müssen. Frühestens 2024 soll die Fläche


vollständig mit Grund- und Spreewasser geflutet sein:
1900 Hektar, größer als die Stadt selbst. Genutzt wer-
den kann der See wahrscheinlich erst Jahre danach.
In der Lausitz gibt es bereits viele künstliche Seen,
die aus Tagebauen entstanden sind. Der Ostsee wird
aber der größte Deutschlands sein. Was den See noch
auszeichne, sei die Lage. „Wir haben hier die Groß-
stadt dabei“, erklärt Kettlitz. „Dieser See darf nicht
nur für Touristen gedacht werden. Ich sage immer:
Wir könnten das Monaco des Seenlands werden. Mit
einer Spielbank, guten Restaurants und einer Disko-
thek. Hier muss Leben sein.“ Das Hafenviertel soll
zum zweiten Zentrum werden – auch eine Herausfor-
derung für die Städteplaner. Bisher gibt es am östli-
chen Rand der Stadt vor allem Industriegebiete. Bald
soll neuer Wohnraum entstehen.
Der Förderverein will die Politik dazu bringen, dass
die Pläne für den See konkreter werden. Die Zeit
drängt. Vom Kohleausstieg sind rund 24.000 Men-
schen betroffen: Umschulungen, Frühpensionierun-
gen, Entlassungen. Das versetzt die Region in Unruhe,

tief sitzt das Trauma der 90er-Jahre, als nach dem
Mauerfall die Textilbranche zusammenbrach.
Worin sich Kettlitz und die meisten Fraktionen der
Stadtverordnetenversammlung einig sind: Der Ostsee
kann nicht allein die Antwort auf den wirtschaftlichen
Wandel sein. Vielmehr sehen sie darin eine von vielen
Möglichkeiten, die Region attraktiver zu machen. Es
geht nicht nur um Tourismus, es geht um Investoren,
Arbeitnehmer, Pendler. Einer der wichtigsten Punkte:
die Anbindung nach Berlin. Bislang führt nur ein
Bahngleis in die rund 100 Kilometer entfernte Haupt-
stadt. Sollte die Strecke ausgebaut werden, könnten
Berliner, die dort keinen Wohnraum mehr finden, in
die neue Lausitzer Hafenstadt ziehen.
Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Lausitzer
Seenlands, hält das für unwahrscheinlich. Branden-
burg hat 3000 Seen. „Warum sollten die Berliner wei-
ter fahren, wenn sich das Angebot nicht von denen des
Umlands unterscheidet?“ Winkler hat dafür gesorgt,
dass sich 2012 viele der Tagebauseen in der Lausitz in
einem Tourismusverband zusammenschlossen. Das
Areal beginnt hinter Cottbus und reicht bis kurz vor
Bautzen. Bei so vielen Seen sei es wichtig, dass jeder
einen eigenen Charakter erhält. „Diese konkreten
Ideen sehe ich beim Ostsee momentan noch nicht“,
sagt Winkler.

EIN PARADIES FÜR SURFERRené Lehmann hat eine
Idee, was das Alleinstellungsmerkmal des Ostsees sein
könnte: Wassersport. Der 45-Jährige steht auf dem
Aussichtsturm am Ufer. Er zeigt auf die gegenüberlie-
gende Seite, zur Bärenbrücker Bucht: Dort, wo heute
nur Sand und Gestein ist, sieht er schon Menschen in
Neoprenanzügen in die Luft steigen. Der Ostsee soll
ein Kitesurfer-Paradies werden. Er wäre dafür ideal,

V


Wenn ich den See seh,


brauch ich kein Meer mehr


Der Kohleausstieg und


die Folgen versetzen


Cottbus in Unruhe. Der


geflutete Tagebau soll


der Region zu neuer


Blüte verhelfen


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Im „Ostsee-Fenster“ will sein Verein die Cott-
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