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INFOGRAFIK: BETTINA MÜLLER/STERN
Was uns schadet Medizinische Folgen des Klimawandels
- Hitze
Hitzschlag und Hitze-
erschöpfung werden mit
zunehmender Tempera-
tur viel häufiger auftre-
ten. Ein Hitzschlag kann
zu dauerhaften Schäden
an Gehirn und Nerven
führen, im schlimmsten
Fall ist er tödlich.
Schwerwiegende Aus-
wirkungen können Hit-
zeperioden auch auf
ältere und übergewichti-
ge Menschen sowie
Patienten mit Herz- und
Lungenproblemen oder
Diabetes haben. In
Städten ist die Wärme-
belastung besonders
groß, auch weil kühlen-
de Grünflächen fehlen
und sich Asphalt und
Beton schnell aufheizen.
Zudem sind Städte
anfälliger für Über-
schwemmungen und
deren Folgen, etwa
Seuchengefahr. Zwei
Drittel aller Städte mit
mehr als fünf Millionen
Einwohnern liegen
weniger als zehn Meter
über dem Meeresspiegel. - Luftverschmutzung
Der Klimawandel be-
günstigt die Bildung
von Ozon in Bodennähe.
Dieses Gas reizt die
Augen und die Schleim-
häute der Atemwege,
die Lungenfunktion wird
eingeschränkt und die
Leistungsfähigkeit be-
einträchtigt.
Ozon entsteht, wenn
Nebenprodukte aus der
Verbrennung fossiler
Stoffe, wie zum Beispiel
Stickoxide, der ultra-
violetten Strahlung der
Sonne ausgesetzt sind.
- Infektionen
Wenn sich Klimazonen
Richtung Norden ver-
schieben, siedeln sich in
europäischen Ländern
subtropische und tropi-
sche Insektenarten an.
Die Asiatische Tigermü-
cke Aedes albopictus
etwa, Überträgerin des
Dengue- und Chikungu-
nya-Fiebers, dringt zur-
zeit mit 150 Kilometern
pro Jahr Richtung Mit-
teleuropa vor. Gleichzei-
tig wird die Saison für
Insekten länger, und
Krankheitserreger ver-
mehren sich bei Wärme
schneller. - Allergien
Höhere Temperaturen
verlängern hierzu-
lande die Periode, in der
Pflanzen allergene
Pollen produzieren.
Zugleich tragen höhere
Kohlendioxidkonzen-
trationen in der Luft zu
einem höheren Pollen-
ausstoß von allergen-
produzierenden Pflan-
zen wie Ambrosia bei.
- Ernährung
Starkregen, Dürreperio-
den, extreme Hitze und
Kälte gefährden unsere
Ernten. Eine erhöhte
Menge von CO 2 in der
Luft verringert die
Menge an Nährstoffen
einiger Getreidesorten.
Auch bodennahes Ozon
kann das Pflanzen-
wachstum beeinträchti-
gen. Zudem ist auch die
weltweite Fischerei
bedroht, die für die Pro-
teinversorgung der
Menschheit wichtig ist:
Durch die steigenden
Temperaturen werden
einige Regionen der Tro-
pen als Lebensraum für
Fische und andere Mee-
resbewohner zu heiß. - Feuer und Rauch
Trockenheit erhöht die
Gefahr von Waldbrän-
den. Deren Rauch be-
steht aus zahlreichen
schädlichen Stoffen wie
Feinstaubpartikeln. Sie
werden mit Frühgebur-
ten, Lungenkrebs und
einer Vielzahl anderer
Krankheiten in Verbin-
dung gebracht. Während
industrielle Emissionen
gesetzlich regulierbar
sind, hilft gegen Brände
nur Vorsorge.
schnupfen plagt mich inzwischen schon ab
Ende Februar. Dazu kommt eine zuneh-
mende Luftverschmutzung.
Was hat die mit dem Klima zu tun?
Durch die Verbrennung von fossilen
Brennstoffen wie Kohle oder durch hitze-
bedingte Waldbrände werden nicht nur
Klimagase freigesetzt, sondern auch eine
Reihe Stoffe, die unserer Gesundheit direkt
schaden, Feinstaub oder Stickoxide etwa.
Die belasten nicht nur die Lunge, sondern
den ganzen Körper, weil die kleinsten
Partikel auch ins Blut gelangen. Mehrere
Millionen Menschen sterben weltweit
jedes Jahr an Luftverschmutzung. Wir
reden fast nur über den Diesel. Dabei ver-
ursachen unsere deutschen Kohlekraft-
werke mehr als 3000 Todesfälle pro Jahr.
Landwirte passen bereits heute ihre
Saaten an – wie werden sich unsere
Nahrungsgrundlagen verändern?
Durch den Anstieg der Temperatur, extreme
Wetterereignisse und unregelmäßige
Folgen der Erwärmung
lastet“
29.8.2019 99
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