Lea - 14. August 2019

(singke) #1

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S


onne, Regen und nähr-
stoffreiche Böden machen
Wildkräuter zu wahren
Schätzen der Natur. Denn
viele Pflanzen, die frei im Wald
oder auf der Wiese wachsen, ha-
ben zehnmal so viele gesunde
Inhaltsstoffe wie ihre gezüchteten
Verwandten. Deshalb lohnt es
sich, nicht immer nur auf fertige
Tees oder Tinkturen zurückzu-
greifen, sondern auch mal selbst
ein Heilmittel anzurühren.

Vorsicht vor gefährlichen
Verwechslungen
Wenn Sie zum ersten Mal Kräuter
sammeln gehen, sollten Sie ein
Bestimmungsbuch dabei haben,
damit Sie anstelle der gesuchten
Pflanze keinen ungenießbaren
Doppelgänger erwischen. Die
beste Pflückzeit ist der Vormittag

nach dem Trocknen des Taus –
zum Abend sinkt die Wirkstoff-
konzentration der Kräuter. Sie
brauchen keine Wurzeln? Schnei-
den Sie die Pflanze einige Zenti-
meter über dem Boden ab, dann
kann sie neue Triebe entwickeln.

Schnell verarbeiten, um
die Wirkstoffe zu erhalten
Sortieren Sie Gewächse mit Loch-
fraß oder Insekteneiern aus und
machen Sie einen Bogen um stark
befahrene Straßen sowie gedüng-
te Äcker. Für den Transport kön-
nen Sie die Stängel in ein feuchtes
Tuch einschlagen. Zu Hause soll-
ten Sie die Kräuter schnell verar-
beiten. Leicht angefeuchtet, aber
noch nicht gewaschen, halten Sie
sich in einer Frischhaltebox im
Gemüsefach des Kühlschranks
etwa drei bis vier Tage.

Medizin aus


Wald & Wiese


7 Naturheilmittel zum Selbermachen


Spitzwegerich


Entzündungshemmende
Wirkstoffe machen ihn
zu einem effektiven
Hustenstiller. Als Sirup
mögen ihn auch Kinder.
HIER IST ER ZU
FINDEN: Er gedeiht auf
üppig bewachsenen
Wiesen, an Wegen und
auf Äckern. Seine Blütezeit
ist noch bis September.
ANWENDUNG: 1 Hand voll
Blätter mit 500 ml Wasser
aufkochen, 30 Min. ziehen
lassen, abseihen. Sud zur
Hälfte einkochen, auf 40 Grad
abkühlen. 175 ml Waldhonig
hineingeben, verrühren.
In eine Flasche füllen
und kühl lagern.
3-mal 1 TL.

Echte Goldrute


Sie wirkt antibakteriell, hemmt Entzündungen
und schwemmt Krankheitserreger aus. So wird die
Echte Goldrute häufig als Zutat in Teemischungen
bei Blasen- und Nierenleiden eingesetzt.
HIER IST SIE ZU FINDEN: Auf Wiesen lässt sie sich
dank ihrer goldgelb leuchtenden Blütenkörbchen
leicht entdecken. Sie blüht von Juli bis Oktober.
ANWENDUNG: Pflanzen als Strauß zum Trocknen
aufhängen. Getrocknete Blätter und Blüten
abstreifen, in Schraubglas
aufbewahren. 2 TL mit
250 ml Wasser
überbrühen,
10 Min. bedeckt
ziehen lassen,
abseihen. Bei akuter
Blasenentzündung bis zu
5-mal täglich 1 Tasse trinken,
zusätzlich mindestens 2 L weitere
Flüssigkeit. Wenn innerhalb von
drei Tagen keine Besserung
eintritt, zum Arzt gehen.

Weißdorn


Er ist die Arzneipflanze des Jahres 2019:
Seine wertvollen Flavonoide und Procyani-
dine stärken und schützen das Herz, lindern
Unruhe und Ängste, machen uns wider-
stands fähiger gegen Stress.
HIER IST ER ZU FINDEN: Das Rosengewächs,
das Baumgröße erreichen kann, steht an
Waldrändern, in Hecken und Gärten. Pflück-
zeit Blüten bis Juli, Beeren ab September.
ANWENDUNG: 2 TL Blätter und ggf. auch
Blüten mit 200 ml Wasser überbrühen. 10 Min.
ziehen lassen, abseihen. Als Kur für 3 Monate
täglich 1 bis 3 Tassen schluckweise trinken.

MEDIZIN Meine Gesundheit


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