Süddeutsche Zeitung - 24.08.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
von boris hänssler

D


ie Geschichte der Medizin ist
reich an Grausamkeiten. Man
würde sie gerne vergessen,
hätten sie die Medizin nicht
vorangebracht. In den Fünf-
ziger- und Sechzigerjahren implantierte
der amerikanische Psychiater Robert Gal-
braith Heath an der Tulane-Universität in
New Orleans 50 Menschen Elektroden im
Gehirn, um die Auswirkungen elektri-
scher Impulse auf Gefühle zu erforschen.
Heath wollte das Gehirn stimulieren, um
Euphorie zu erzeugen und um psychoti-
sche Patienten, die sich in sich zurückgezo-
gen hatten, in die Realität zurückzuholen.
Er hatte teilweise Erfolg, aber er kannte
keine Grenzen. Für seine Experimente hat-
te er vermutlich keine Zustimmung einge-
holt, zudem versuchte er, einem homo-
sexuellen Mann durch Stimulation beim
Sex mit einer Prostituierten gute Gefühle
zu induzieren, um ihn zu „heilen“. Auch
vor Experimenten an Strafgefangenen
schreckte er nicht zurück.
Heute gilt er dennoch als Pionier der tie-
fen Hirnstimulation, eine Methode, in die
Mediziner große Hoffnungen setzen. Eini-
ge Forscher glauben, ein Allheilmittel ge-
gen sämtliche Erkrankungen des Gehirns
gefunden zu haben: Strom gegen Alzhei-
mer, Zwangsstörungen, essenziellen Tre-
mor, Epilepsie, Schlaganfall, Multiple Skle-
rose, ADHS, Tourette-Syndrom und sogar
gegen Tumore. Aber Heaths Nachfolger
wissen immer noch nicht genau, warum
die Stimulation in einigen Fällen funktio-
niert und in anderen nicht – und welche
Langzeitfolgen sich für die Patienten erge-
ben könnten.

Eigentlich ist es naheliegend, Gehirnstö-
rungen mit Elektrizität zu behandeln. Das
Gehirn besteht aus Milliarden von Neuro-
nen, die in komplexen Netzwerken organi-
siert sind. Ein Neuron kann mit bis zu meh-
reren Hunderttausend anderen Nervenzel-
len über sogenannte Synapsen verknüpft
sein. Diese faserartigen Strukturen dienen
als Transportwege für elektrische Impul-
se. Die Netzwerke tauschen damit laufend
Informationen aus. Auf diese Weise den-
ken und fühlen wir. Bei Erkrankungen des
Gehirns funktioniert dieses System nicht
mehr richtig. Forscher vergleichen das oft
mit einem Orchester, dessen Instrumente
im Idealfall perfekt harmonieren. Bei ei-
ner Erkrankung ist die Harmonie gestört –
einige Instrumente produzieren falsche
Töne. Ein Dirigent muss versuchen, die
Harmonie wiederherzustellen. Die Hirnsti-
mulation erfüllt demnach diese Funktion


  • sie soll die fehlerhaften elektrischen Ak-
    tivitäten korrigieren.
    Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Als
    bisher größter Erfolg erwies sich die tiefe
    Hirnstimulation bei Parkinson-Kranken.
    Mit ihr hat die Medizin inzwischen mehr
    als 30 Jahre Erfahrung. Dabei werden ope-
    rativ Sonden im Gehirn implantiert, die ei-
    nen elektrischen Strom produzieren. Er
    lindert unter anderem den sogenannten
    Tremor, des typische Zittern bei Betroffe-
    nen. Für Patienten ist es oft eine immense
    Erleichterung. „Ihnen gelingt es mit der
    medikamentösen Therapie nicht mehr,
    eine ausreichende Lebensqualität zu errei-
    chen“, sagt Volker Arnd Coenen, Professor
    für Neurochirurgie am Universitätsklini-
    kum Freiburg.
    Bei Parkinson sterben Neuronen ab, die
    Dopamin produzieren, einen Botenstoff,
    den das Gehirn benötigt, um Bewegungen
    zu koordinieren. Der Mangel verursacht ei-
    ne Art Kommunikationsstörung: Einige
    Gehirnareale werden überaktiv, andere un-
    teraktiv. Folge sind Zittern, Bewegungsver-
    langsamung, Steifheit sowie – unter Thera-
    pie – Überbewegungen. Die Stimulation
    wirkt dem entgegen. „Die tatsächlichen
    Wirkungsmechanismen haben wir aber
    noch nicht vollständig verstanden“, sagt
    Bernhard Haslinger, Oberarzt und Leiter
    des Bereichs Bewegungsstörungen an der
    Neurologischen Klinik der Technischen
    Universität München. „Das ist erstaun-
    lich, wenn man bedenkt, wie lange wir dies
    schon einsetzen.“ Lange Zeit gingen For-
    scher davon aus, dass der Strom überakti-
    ve Kerngebiete im Gehirn einfach deakti-
    viere. „Tatsächlich scheint es eher so, dass
    die Stimulation die fehlerhafte Aktivität
    im Gehirn aktiv stört und so die Sympto-
    me schwächt“, sagt Haslinger.
    Die Sonden senden 130 elektrische Im-
    pulse pro Sekunde durch die betroffenen
    Gehirnareale, Tag und Nacht, von denen
    die Patienten in der Regel nichts mitbe-
    kommen. Allerdings nehmen einige Pati-
    enten die Sonden als Fremdkörper wahr,
    auch die psychosozialen Folgen von Ge-
    hirnimplantaten sind noch nicht ausrei-
    chend untersucht.
    Der operative Eingriff dauert im
    Schnitt mit Vorbereitung sechs bis sieben
    Stunden. Die Chirurgen verbinden die Son-
    den – Mikroelektroden – über Drähte mit
    dem batteriebetriebenen Stimulator, wo-
    bei alles unter der Haut platziert wird. Der


Eingriff ist nicht ohne Risiko: Die Elektro-
den müssen durch intaktes Hirngewebe
zum Zielort transportiert werden. Es kann
in seltenen Fällen zu Entzündungen oder
Blutungen kommen. Letzteres betrifft bis
zu bis zwei Prozent der Patienten. Negati-
ve Langzeitfolgen haben Ärzte bislang
nicht festgestellt. Jedoch müssen sie den
Stimulator für die optimale Wirkung bei je-
dem Patienten individuell programmie-
ren. „Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis
das System optimal eingestellt ist“, sagt Co-
enen.
Die Technik hat sich in den vergange-
nen 30 Jahren deutlich verbessert. Mittels
Kernspintomografie konnten die Forscher
den zu stimulierenden Gehirnbereich ein-
grenzen, um die umgebenden Strukturen
nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Ein Ziel
aktueller Arbeiten ist, nicht mehr dauer-
haft zu stimulieren, sondern mithilfe von
maschinellem Lernen die Stimulation an
die Gehirnaktivitäten anzupassen. Co-
enen sagt: „Das wäre ein sogenannter Clo-
sed Loop: Die Sonden reagieren direkt auf
die Symptome. Das wirkt effektiver, spart
Batterie und reduziert möglicherweise die
Nebenwirkungen der Dauerstimulation.“
Mit der Technik behandeln Ärzte inzwi-
schen auch das Zittern, das in seltenen Fäl-
len bei Multipler Sklerose auftritt, sowie
den sogenannten essenziellen Tremor.
Letzterer kann Menschen meist im mittle-
ren Lebensabschnitt betreffen. Gängige
Therapie ist ein Betablocker, ein Medika-
ment, das Adrenalin hemmt. Bei einigen
Betroffenen ist der Tremor jedoch so
stark, dass er den Alltag einschränkt. Sie
fühlen sich stigmatisiert, weil sie zum Bei-
spiel im Restaurant angestarrt werden.

Die tiefe Hirnstimulation ist nicht für al-
le Patienten geeignet – bei Parkinson oft
für ausgerechnet jene nicht, die auch nicht
gut auf Medikamente ansprechen. Zudem
kommen alte Patienten oder Patienten mit
starken kognitiven Einschränkungen
nicht infrage, weil bei ihnen die Operati-
onsrisiken zu hoch sind. Unter anderem
deshalb bemühen sich Forscher um nicht-
invasive Alternativen.
An der Universität Bonn etwa forscht
man an einem Verfahren, das auf Ultra-
schall basiert. Dabei erzeugt der fokussier-
te Schall kleinste Läsionen im Gehirn, die
ähnlich wirken wie die Störungen durch

Strom. Jüngere Studien zeigten bei Patien-
ten mit mittelschwerem bis schwerem es-
senziellen Tremor nach drei Monaten eine
Verbesserung um 47 Prozent. Erst nach
ein bis zwei Jahren nahm die Wirkung
langsam ab. Bei vielen Studienteilneh-
mern traten jedoch Gangstörungen und
Taubheitsgefühle auf, bei ungefähr jedem
zehnten anhaltende Kopfschmerzen, Be-
wegungs-, Gleichgewichts- und Ge-
schmacksstörungen sowie Müdigkeit. Au-
ßerdem kommen nur Patienten mit einer
bestimmten Schädeldichte für die Behand-
lung infrage.
Auch die sogenannte Transkranielle
Magnetstimulation (TMS), das vielverspre-
chendste nichtinvasive Verfahren, macht
nur kleine Fortschritte. Dabei befestigen
Ärzte den Patienten eine Kupferspule am
Kopf. Für den Bruchteil einer Millisekun-
de induziert sie ein starkes Magnetfeld im
Gehirn. Die Patienten hören ein Klickge-
räusch und spüren ein leichtes Klopfen

auf der Kopfhaut. „Durch die magneto-
elektrische Induktion entsteht ein Strom-
fluss im Gehirn, das heißt, das Magnetfeld
dient nur als Trojanisches Pferd, um
Strom schmerzlos ins Gehirn zu bringen,“
sagt der Neurowissenschaftler Til Ole Berg-
mann am Deutschen Resilienz-Zentrum
(DRZ) in Mainz. „Durch die Stimulation im
Bereich der Hirnrinde, der für die Bewe-
gung der Muskeln zuständig ist, gelingt es
damit etwa, bei Probanden eine leichte Be-
wegung eines Fingers auszulösen.“ Die
TMS kann jedoch nur wenige Zentimeter
tief in das Gehirn eindringen. Evidenz für
eine zumindest kurzfristige Wirksamkeit
der TMS gibt es bislang nur bei Depressio-
nen, Schmerzen und Schlaganfällen.
Gerade bei Schlaganfällen hoffen Medi-
ziner, die Rehabilitation zu verbessern.
Bergmann sagt: „Normalerweise hemmen
sich die beiden Hirnhälften gegenseitig.
Durch den Schlaganfall ist die eine Hirn-
hälfte gestört, weshalb die andere Hemi-
sphäre überaktiv ist und dabei die schon
geschwächte umso mehr hemmt.“ Es kom-
me zu einem Ungleichgewicht, das die Re-
habilitation erschwere. Mit der Stimulati-
on wolle man versuchen, die geschwächte
Seite anzuregen oder die aktive zu schwä-
chen. Letzteres ist sicherer, da die TMS
von geschädigtem Hirngewebe prinzipiell
Krampfanfälle auslösen kann. Allerdings
funktioniere die Stimulation nicht nach-
haltig, da sie die Ursache nicht behebt.
„Das ist der große Knackpunkt bei allen
Anwendungen. Auch wenn es effektiv ist,
hält es oftmals leider nicht lange an.“
In dem europäischen Forschungspro-
jekt „ConnectToBrain“ versuchen For-
scher um den Neurologen Ulf Ziemann
von der Universität Tübingen, dieses Pro-
blem an den Beispielen Schlaganfall und
Alzheimer-Demenz zu lösen. Sie setzen
mehrere Magnetspulen in eine helmartige
Vorrichtung ein. Deren Felder überlagern
sich, sodass sie mit höherer räumlicher
Präzision jeden Ort der Gehirnrinde errei-
chen können. „Wir erwarten eine Genauig-
keit und Auflösung im Bereich von drei
Quadratmillimetern“, sagt Ziemann. „Die
Stärke des induzierten Feldes kommt zwar
auch hier nicht in die tiefen Kerngebiete
hinein. Aber wir wissen ziemlich genau,
dass wir bestimmte Punkte stimulieren
können und so das gesamte Netzwerk indi-
rekt anregen. Die Impulse breiten sich
dann bis in tiefgelegene Strukturen aus.“
Zudem kombinieren die Forscher die
Spulen mit Elektroenzephalografie (EEG),
sodass sie in Echtzeit die Reaktion auf die
Impulse messen können. Das EEG erfasst

Spannungsschwankungen an der Kopf-
oberfläche und gibt Rückschlüsse darauf,
was im Gehirn passiert. „Unser Ziel ist, die-
se Stimulationsprotokolle an den individu-
ellen instantanen Zustand des Gehirns
anzupassen“, sagt Ziemann. Auch hier ent-
stünde ein Closed Loop. „Wir denken, dass
wir dann zahlreiche neurologische Netz-
werkerkrankungen des Gehirns irgend-
wann mit so einem System behandeln kön-
nen.“ Allerdings gibt Til Ole Bergmann aus
Mainz zu bedenken, dass bei neurodegene-
rativen Erkrankungen die Zellen abster-
ben – dies lässt sich durch Stimulation
nicht aufhalten. Somit hat auch der Kampf
gegen die Symptome Grenzen.

Dafür gibt es auch außerhalb des
medizinischen Bereichs mögliche Anwen-
dungen für die Magnetstimulation. Ein
Forscherteam um Jost-Julian Rumpf vom
Universitätsklinikum Leipzig und Gesa
Hartwigsen vom Max-Planck-Institut für
Kognitions- und Neurowissenschaften ver-
sucht, auf diese Weise das Lernen zu er-
leichtern. So weiß man, dass das Gehirn
durch Wiederholung lernt, Bewegungen
besser zu steuern, sei es beim Schreiben
oder beim Klavierspiel. In einem Versuch
wurden die Teilnehmer deshalb gebeten,
immer wieder die gleichen Bewegungen
auszuführen, unterbrochen von wenigen
Sekunden Pause. „Wir haben genau in die-
sen Pausen das Gehirn stimuliert, und ob-
wohl es in diesem Moment keine Bewegun-
gen koordiniert, führte die Stimulation zu
einer Verfestigung des Gelernten – die Ver-
suchsteilnehmer konnten die gelernten
motorischen Sequenzen später besser ab-
rufen“, sagt Hartwigsen. Allerdings sei ein
solcher Ansatz bei komplexen Lernprozes-
sen deutlich schwieriger umzusetzen,
denn hier seien größere, wenig bekannte
Netzwerke beteiligt.
Womöglich ist bei der TMS das Anwen-
dungsspektrum ähnlich begrenzt wie bei
der tiefen Hirnstimulation. „Das Gehirn
ist ein unheimlich fein austariertes Sys-
tem, welches bei bestimmten Krankheits-
bildern gestört ist“, erläutert Bergmann.
Die TMS sei eine vergleichsweise grobe
Methode. „Wenn Sie auch nur einen Kubik-
millimeter stimulieren, sind das trotzdem
Millionen von Synapsen. Das ist, als wür-
den Sie versuchen, eine Schweizer Uhr mit
Vorschlaghammer zu reparieren.“

Könnte Elektrostimulation
dazu beitragen, besser Klavier
zu spielen?

Sie hören ein Klickgeräusch
und spüren ein leichtes Klopfen
auf der Kopfhaut

Das Gehirn ist ein Orchester,
dessen Instrumente im
Idealfall perfekt harmonieren

von berit uhlmann

S


chwere Atemnot, Schmerzen, Erbre-
chen – etwa 150 Menschen in den
USA machten in den vergangenen
Wochen ein rätselhaftes Leiden durch.
Einzige bekannte Gemeinsamkeit: Sie al-
le hatten zuvor an einer E-Zigarette gezo-
gen. Noch werfen die Fälle mehr Fragen
als Antworten auf und es wäre falsch, die
Verdampfer nun pauschal als Krankma-
cher zu verteufeln. Doch genauso reali-
tätsfern ist es, E-Zigaretten und Tabak-
erhitzer pauschal als Lösung im Kampf
gegen das Rauchen zu sehen. Und das
nicht erst seit den aktuellen Vorfällen.
Denn wer über neue, wahrscheinlich
risikoärmere Alternativen für Raucher
spricht, muss die Rechnung längst mit
den Tabakkonzernen machen. Sie haben
in den vergangen Jahren teilweise massiv
in die neuen Geräte investiert. Seither ma-
chen Wissenschaftler eine besorgniser-
regende Beobachtung nach der anderen.
So haben sie gezeigt, dass E-Zigaretten
längst nicht immer als Ersatz zur klassi-
schen Zigarette vermarktet werden, son-
dern gezielt als Ausweichoption für Situa-
tionen, in denen Rauchen verboten oder
unerwünscht ist. Damit steigt das Risiko
einer doppelten Abhängigkeit.

Gleichzeitig tun die Hersteller viel da-
für, ihre neuen Produkte weniger als Aus-
stiegshilfe für langjährige Zigarettenab-
hängige, sondern als Einsteigerprodukt
für möglichst viele neue Konsumenten
zu designen. Die E-Zigarette Juul in ihrer
coolen Anmutung für technikaffine Kids
ist das bekannteste Beispiel. In den USA
enthält eine Kapsel so viel Nikotin wie
eine ganze Schachtel Zigaretten – ein
Schnellzug in die Sucht. Etwa drei Millio-
nen Highschool-Schüler dampfen in den
Staaten. Kein Wunder, dass der Marlboro-
Hersteller Altria längst in die Marke ein-
gestiegen ist.
Schließlich versucht Big Tobacco, sich
durch Investitionen in neue Technolo-
gien einen Platz an den Tischen von
Forschern und Politikern zu sichern.
Prominentestes Beispiel ist die Stiftung
„für eine rauchfreie Zukunft“, die Philipp
Morris gegründet und mit nahezu einer
Milliarde US-Dollar ausgestattet hat. Sie
bezeichnet sich als unabhängig und gibt
als Ziel an, die Forschung neuer, weniger
schädlichen Tabakprodukte voranzubrin-
gen. Tatsächlich wurde das Geld bislang
vor allem für PR ausgegeben. 7,6 Millio-
nen Dollar waren es 2018. Das Vorgehen
folgt einer lange bekannten Strategie:
Zugang zu Entscheidern zu bekommen
und diese von jenen Maßnahmen abzu-
lenken, die nachweislich effektiv sind. All
dies spricht dafür, dass die Branche unter
dem Deckmantel der Risikominimierung
letztlich nur ihr Hauptprodukt stärken
will. Und dies ist noch immer die klassi-
sche Zigarette. Auf ihr Schadenskonto ge-
hen nicht nur 150 Amerikaner mit Atem-
not, sondern jährlich mehr als acht Millio-
nen Tote auf der ganzen Welt.

DEFGH Nr. 195, Samstag/Sonntag, 24./25. August 2019 33


WISSEN


Tief ins Gehirn


Die elektrische Stimulation von Nervenzellen gilt neuerdings


wieder als Allheilmittel gegen neurologische Erkrankungen. Dabei wissen


die Mediziner noch nicht mal genau, was dabei im Kopf passiert


HIRNSCHRITTMACHER
Was aussieht wie ein
elektronisches Spielgerät,
ist ein sogenannter
Neurostimulator zur tiefen
Hirnstimulation vor allem zur
Behandlung von
Bewegungsstörungen bei
Parkinson-Patienten. Das
kleine silberne Kästchen (l.)
wird in die Brust oder den
Oberbauch implantiert.
FOTO: SONJA MARZONER

Berit Uhlmann hat schon
2011 über E-Zigaretten
berichtet, damals klang es
hoffnungsvoller.

Wieso sich Juweliere, Sammler und
Wissenschaftler um Bernstein
aus Myanmar reißen  Seite 34

Uralte Schätze


E-ZIGARETTEN

Schnellzug


in die Sucht


Die Verdampfer sind immer
wenigerAusstiegshilfe,
sondern Einsteigerprodukt

Die Kupferspule induziert für den Bruchteil einer Millisekunde ein starkes Magnetfeld im Gehirn. Bereits jetzt hilft dieses nichtinvasive Verfahren bei Depressionen,
Schmerzen und Schlaganfällen. FOTO: PHANIE/YOUR PHOTO TODAY

UNTERM STRICH

FLÄCHENVERBRAUCH

33 740
Fußballfelder hätten auf der jährlich
verbrauchten Fläche Platz

SZ-Grafik: Sara Scholz; Quelle: Umweltbundesamt

66 Hektar
Flächen werden jeden Tag
inDeutschland verbraucht – für Siedlungen,
Landwirtschaft und Verkehr

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