Süddeutsche Zeitung - 24.08.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
interview: claudia fromme

SZ: Wissen Sie, wie oft Sie der Queen die
Hand geschüttelthaben, Herr Seelmann-
Eggebert?
Rolf Seelmann-Eggebert: Sie meinen, wie
oftsiemir die Hand gereicht hat? Ich glau-
be, um die zwanzig Mal. Bei Staatsbesu-
chen gibt es diese Defilees. Wenn man bei
der Queen angekommen ist, wartet man,
bis sie einem ihre Hand entgegenstreckt.
Man ist gut beraten, ihre Hand nicht feste
zu packen, sondern sie nur zart zu halten.
Überhaupt die Hand zu geben, ist für die
Königin schon ziemlich volksnah, oder?
Früher hat sie nicht die Hand gegeben.
Aber früher haben Monarchen bei Staats-
banketts auch das Besteck auf den Teller ge-
knallt, wenn sie fertig waren, und dann
mussten alle aufhören zu essen. Die Queen
isst heute immer betont langsam.

Ist sie nahbarer als früher?
Die Queen hatte lange nur zwei Gesichtszü-
ge im Angebot: ihren strengen Paradeblick
und das etwas nettere Gesicht, wenn ihr ein
Kind Blumen überreichte. Ich kann das ver-
stehen: Sie wollte keinen Fehler machen.
Ihr Onkel hatte seinem Land die Krone vor
die Füße geworfen, weil er eine geschiede-
ne, amerikanische Schauspielerin heiraten
wollte. Nachdem Elizabeth Königin gewor-
den war, fand jedes Essen unter dem Blick-
winkel statt: Habe ich etwas falsch ge-
macht? Sie bemühte sich, die Monarchie
würdevoll zu vertreten. Heute lacht sie öf-
fentlich und ist sehr humorvoll.
Wenn Ihnen die Queen die Hand beim
Staatsbesuch gibt, was sagt sie denn?
Tut mir leid, das darf man nicht sagen. So
ist die Regel, aber ich habe gesündigt.
Erzählen Sie.
Als die neue britische Botschaft eröffnet
wurde in Berlin, dieser moderne Bau, kam
die Queen an der Gruppe vorbei, in der ich
gerade stand. Da hat mich der Hafer gesto-
chen, und ich sagte: „Majestät, wir wüssten
so gerne, was der Prince of Wales von die-
ser Architektur hält.“ Charles ist ja ein Kriti-
ker moderner Bauten. Sie drehte sich um
zu mir, mit einem Blick, den ich kaum an-
ders beschreiben kann als absolut ungläu-
big, und sagte frostig: „He isn’t here, is he?“
Das hört sich jetzt aber nicht nach einer
dramatischen Verfehlung an.
Das mag sein, aber wer mit Königshäusern
zu tun hat, muss sich umgewöhnen. Da gel-
ten andere Regeln. Meine Frage kam gar
nicht gut an, und erst recht nicht, dass ich
davon erzählt habe.
Wie ist Elizabeth II. denn so privat?
Das weiß ich nicht. Ich habe die Queen nie
allein getroffen, nur bei Empfängen.
Sie gibt keine Interviews, heißt es.

Nein, und ich würde ihr auch nicht raten,
mit 93 Jahren noch damit anzufangen.
Warum nicht?
Warum sollte sie? Das birgt immer die Ge-
fahr, dass etwas falsch verstanden wird.
Ich habe nie nach einem Interview mit der
Queen gefragt. Es ist sinnlos.
Aber Sie sind doch eng mit den Royals.
Es ist nicht so, wie manche sich das vorstel-
len, dass ich im Buckingham-Palast anru-
fe, und dann öffnen sich die Türen. Ein Pa-
last ist streng hierarchisch organisiert. Wer
nicht freundlich beim Presseoffizier nach-
fragt, kriegt gar nichts. Wer freundlich
nachfragt, kriegt vielleicht etwas.
Sie sind der einzige Journalist, der Inter-
views in allen zehn europäischen Häusern
des Hochadels geführt hat. Haben Sie
freundlicher als andere nachgefragt?
Ich habe vielleicht freundlicher berichtet.
Nein, das ist das falsche Wort. Besser ist:
Ich habe seriöser berichtet als andere.
Ein wenig stolz sind Sie darauf, oder?
Ich hatte immer den Ehrgeiz, Tore, die als
verschlossen gelten, zumindest einen Spalt
weit zu öffnen. Was in manchen Blättern ge-
dichtet wird, ist abenteuerlich, das gibt es
bei mir nicht. Vielleicht habe ich auch dar-
um Mitte der Achtziger ein Interview mit
Prinzessin Anne bekommen, das erste, das
ich mit einem Royal geführt habe. Sie war
eine engagierte Reiterin, aber alle berichte-
ten nur, wie sie mit ihrem schönen weißen
Gewand in den Modder flog. Ich sprach mit
ihr sehr ernsthaft über ihren Sport, das
fand ich angemessener – sie auch. So wur-
de Anne mein Türöffner zu den Windsors.
Hat sich das strenge Protokoll in den
Königshäusern geändert?
Es gibt niedieKönigshäuser. Aber allge-
mein gesprochen gab es lange Zeit Leute,
die gesagt haben: Rutsch mir den Buckel
runter, ich werde sowieso König. Heute ma-
chen die jungen Leute eine Ausbildung, ge-
hen zu den Vereinten Nationen, und ihre mi-
litärische Station machen sie auch. Die
Kronprinzessinnen und Kronprinzen sind
so gut vorbereitet auf ihr Amt, wie es keiner
zuvor gewesen ist. Und alle haben kapiert,
dass Nähe wichtig ist. Das Volk kann jeder-
zeit sagen: Die wollen wir nicht mehr.
Die Monarchie lebe vom Mysterium, be-
fand 1867der englische Staatsrechtler Wal-
ter Bagehot. Er warnte davor, „das Tages-
licht in die Magie des Königtums eindrin-
gen zu lassen“. Gilt das heute noch?
Wenn man zu viel von einem Königshaus
weiß, ist es nicht mehr so interessant, der
Nimbus ist gleich dahin, wenn man den
Royals näherkommt, glauben Sie mir. War-
um zahlen für etwas, das sich vom Volk nur
noch durch Privilegien unterscheidet? In
Norwegen durfte Kronprinz Haakon die al-
lein erziehende Mette-Marit heiraten, in
Dänemark musste der Mann von Königin
Margrethe dagegen weiter einen Schritt
hinter ihr laufen, obwohl Henri selbst ade-
lig war. Das hat ihm nie gefallen. So werden
Dinge beibehalten, obwohl man sie leicht
abschaffen könnte – und andere nicht. Die-
se Mischung macht Königshäuser interes-

sant. Ein Museum, das bewohnt ist, ist in-
teressanter als ein unbewohntes Museum.
Finden die Deutschen Glanz und Gloria
auch deshalb so interessant, weil sie kei-
nen König mehr haben?
Wir borgen uns den Glanz der anderen,
ohne dafür zahlen zu müssen. Man würde
eine blutige Nase kriegen, wenn man eine
Umfrage machte: Wollt ihr Kaiser Wilhelm
wieder haben? Natürlich nicht! Das will
nicht einmal der Adel in Deutschland.
Ihr Vater war bestens vernetzt in deut-
schen Adelskreisen. Er hat als Anwalt und
Notar Fürstenhäuser beraten.
Ich kann mich erinnern, wie ich ihn als
Kind an einem besonders langen Schreib-
tisch sitzen sah. Vor ihm lagen die Häuser
in alphabetischer Reihenfolge, aus jedem
Packen guckte eine Lasche heraus, auf der
stand in Schönschrift: Hannover, Hohenzol-
lern, Sachsen-Altenburg, Sigmaringen ...
Er hat Testamente für die Fürstenhäuser
verfasst. Im Gotha, dem Adelsverzeichnis,
hat er geblättert wie andere Leute im Tele-
fonbuch. 1944 brannte sein Büro mit allen
Akten im Bombenhagel von Berlin aus.
Ihr Vater hat auch das Testament von Kai-
ser Wilhelm II. verfasst.
Daran waren einige Juristen beteiligt. Mein
Vater hat den Kaiser in seinem Exil in Haus
Doorn in den Niederlanden im Auftrag des
Preußischen Justizministeriums besucht,
um abzuwickeln, was abzuwickeln war. Die
Monarchie war abgeschafft, das Vermögen
der Hohenzollern beschlagnahmt. Nun galt
zu klären, was dem Kaiser gehört.

Für den Ururenkel ist das bis heute nicht
geklärt. Als Oberhaupt der Hohenzollern
fordert der Prinz von Preußen unter ande-
rem die Rückgabe von Kunst aus Museen
und ein Wohnrecht im Potsdamer Schloss
Cecilienhof. Finden Sie das in Ordnung?
Sie sind ja nicht die Ersten, die Ansprüche
geltend machen, und sie machen es seit
Jahrzehnten. Hohenzollern-Preußen ist
das glamouröseste Haus, was wir haben,
was nicht heißt, dass es das reichste wäre.
Wenn man weiß, was Bückeburg oder Bay-
ern besitzt, fragt man sich, warum sie nicht
auch ein Diademchen haben dürfen.
Die Hohenzollern gelten durch die Forde-
rungen vielen inzwischen als raffgierig.
Ich bin kein Jurist, aber ich wäre großzügig,
wenn es sich etwa um ein eindeutig priva-
tes Geschenk des russischen Zaren an Wil-
helm II. handelt. Bei allen anderen Dingen
ist der Anspruch knifflig.
War zu Hause ein Thema, dass der Vater
den ehemaligen Kaiser berät?
Er hat sicher davon erzählt, aber ich war
noch zu klein, um mich dafür zu interessie-
ren. Ich bin 1937 geboren, der Kaiser ist
1941 gestorben. Woran ich mich erinnere,

ist, dass am 27. Januar, am Geburtstag des
Kaisers, bei uns Gesellschaften stattfan-
den. Da waren zwanzig, dreißig Leute, die
ihr Glas auf den Kaiser erhoben haben. Lan-
ge her, 1943 mussten wir fliehen aus Berlin.
Dann sind Sie sicher mit einem eigenen
Sinn für Etikette aufgewachsen, oder?
Ich bin relativ normal aufgewachsen, aber
mit Messer und Gabel konnte ich natürlich
umgehen, wenn Sie das meinen. Ich habe
mich damals nicht für den Adel interessiert
und später auch nie über Gebühr.
Mit Verlaub, Sie sind der bekannteste
Adelsexperte in Deutschland. Seit vierzig
Jahren findet keine königliche Hochzeit
oder Thronbesteigung ohne Sie statt!
Ich bin da so hereingerutscht, als ich Korre-
spondent in London wurde. Thatcher, die
Gewerkschaftsstreiks, Nordirland, das wa-
ren meine Themen. Dann wurde Prinz
Charles 30 Jahre alt, und es sollte ein Por-
trät geben. So fing das an. Ich war nie Mon-
archist und ich werde nie einer sein. Mein
Herz hängt an Afrika. Aber als ich nach Jah-
ren in England wieder zurück nach Afrika
wollte, hörte ich im Sender: Das geht nicht!
Alle kennen dich als den „Königsfritzen“.
In Afrika haben Sie über Jahre über den
Biafrakrieg und Völkermorde in Burundi
berichtet. Dann gehen Sie zur Hochzeit
von Charles und Diana – und sofort kennt
jeder Sie. Ist das nicht frustrierend?
Ja, das war und ist merkwürdig. Noch heu-
te werde ich in Hamburg auf dem Markt an-
gesprochen: „Was machen Sie denn hier?
Sie gehören doch nach London!“ Dabei bin
ich seit zwanzig Jahren zurück. Interessant
war auch, dass Kollegen, die mich in Afrika
nie beachteten, weiche Knie bekamen,
wenn sie die schöne Prinzessin Diana sa-
hen. Es wurde plötzlich königlich im repu-
blikanischen Fernsehen – in einem Aus-
maß, dass es sogar mir peinlich wurde. Da
riefen Redaktionen wie „Markt“ und ande-
re aufklärerische Sendungen der ARD an,
damit ich etwas über die Royals erzähle.
Siehaben mitIhrer Tochter Adele Ihre Me-
moiren verfasst. Ihre Schilderungen aus
Afrika sind bedrückend. Ist es emotional
gesünder, über Krönungen zu berichten,
als hungernde Kinder zu sehen?
Es ist viel schwieriger, einen Film über Bia-
fra zu machen, als einen Film über Diana.
Und es geht mir natürlich näher, wenn ich
Menschen hungern und sterben sehe, als
wenn eine goldene Kutsche an mir vorbei-
fährt. Darum habe ich so berichtet, dass
das Elend den Leuten unter die Haut geht.
Manchen zu sehr. Als Sie 1974 über ein
Flugzeugunglück in Nairobi berichteten,
nannte dieZeitSie „Reporter des Satans“,
weil Sie Opfer in der Klinik befragten.
Als ich hörte, dass eine Lufthansa-Maschi-
ne abgestürzt ist, hielt ich es für selbstver-
ständlich, auch mit Verletzten zu reden,
was manche empörte. Für den Schnitt war
die „Tagesschau“ zuständig, wir schickten
nur das Rohmaterial, wir hatten in Afrika
technisch nicht die Möglichkeit, Filme zu
entwickeln. Wir waren froh, wenn die Sa-
chen überhaupt in Hamburg ankamen.

Später wurden Sie dann für besonders
zuckrige Bilder aus Königshäusern be-
kannt. Hat Sie dieses Image gestört?
Die Frage hat mich lange beschäftigt. Dann
habe ich mich einfach selbst „Königsfritze“
genannt, auch, um meinen Kritikern entge-
genzukommen. Die Selbstironie sollte ein
wenig Distanz schaffen, aber ich gebe zu,
dass Distanz für mich schwer zu erreichen
war. Der britische Boulevard berichtet oft
rau über die Royals. In Deutschland wird
das gerne kopiert. Ich wollte anders berich-
ten, historischer. Also habe ich den Tratsch
gelassen. Bisschen blöd, oder? Ich weiß,
dass Kollegen über mich gesagt haben: Der
spinnt.

Und? Hatten die recht?
Ich habe das eingesehen, aber mein Verhal-
ten habe ich nicht geändert. Die Zuschauer
wollen auch gar nicht immer, dass alles
kommentiert wird. Am deutlichsten habe
ich das bei der Beerdigung von Diana ge-
merkt. Da gab es Anrufe im Funkhaus, dass
wir sofort aufhören sollten zu reden.
Aber das war doch Ihr Job.
Das Studio saß voll mit Experten, wir hät-
ten tagelang senden können. Bereits in den
ersten Minuten kam der Regisseur und sag-
te: So könnt ihr nicht weitermachen! Da hät-
te ich eigentlich selber draufkommen müs-
sen. Wir haben sofort alles umgestellt, oh-
ne es zu begründen. So entstand eine Atmo-
sphäre, die unvergesslich war. Vom Parla-
ment schallte die Totenglocke, alles stand
still, dann fuhr der Sarg auf dem Katafalk
die Mall runter, Schluchzen, Pferdehufe
auf dem Asphalt, die Königin zieht den Hut
vor dem Sarg, da gab es nichts zu reden.

Hat es Ihnen Türen geöffnet, dass Sie so
verlässlich taktvoll berichtet haben?
Wenn man einige Interviews geführt hat,
bekommen sie es in den Königshäusern na-
türlich mit. Das erste Interview mit Charles
habe ich über dessen Tante aus dem Haus
Hannover bekommen, sie fand meine Sen-
dungen gut. Dieselbe Stimme des Presseof-
fiziers, die mir harsch beschieden hatte:
„Now Rolf, this is the end“, daraus wird
nichts, teilte mir plötzlich schmallippig
mit, dass ihm befohlen wurde, ein Inter-
view zu organisieren. Prinz Charles glaubt
bis heute, dass ich ein enges Verhältnis zu
seiner Tante hatte. Ich habe das nie richtig-
gestellt.
Wie ist Prinz Charles denn so?
Interessiert an vielen Dingen und humor-
voll. Zum ersten Interview zog ich extra ei-
nen neuen Tweedanzug an. Es war Hoch-
sommer, und Charles machte Witze, weil
ich schwitzte. Wie nahe wir uns gekommen
sind, zeigt, dass er sich hingesetzt hat und
einen fünf Seiten langen Brief geschrieben
hat, als mein Sohn Florian 1997 einen Un-
fall in Panama hatte, seither ist er quer-
schnittsgelähmt. Es war eine harte Zeit für
die ganze Familie, und es hat mich gerührt,
dass Prinz Charles so mitfühlend war.
Dann ist das englische wahrscheinlich Ihr
Lieblingskönigshaus, oder?
Das englische Königshaus kenne ich natür-
lich am besten. Aber als Deutscher kommt
man nicht drumrum, der schwedischen
Königin Silvia einen besonderen Kranz zu
binden. Sie macht ihre Sache außerordent-
lich gut, auch wie sie auf die Probleme in
einem königlichen Leben hinweist. Als ihre
Tochter Viktoria Bulimie hatte, erfährt es
die Welt, weil der Königin daran liegt, dass
andere Betroffene sich nicht allein fühlen.
Ich freue mich immer, wenn ich an Weih-
nachten eine Karte von ihr bekomme.
Befragt nach Ihnen, nannte Königin Silvia
Sie einen „kultivierten Herrn“. Freuen Sie
sich, so nett erwähnt zu werden?
Das hat eine Kollegin für einen Beitrag zu
einem runden Geburtstag eingefangen.
Mich persönlich hat das peinlich berührt.
Ich freue mich, wenn Leute mich schätzen,
aber so wortwörtlich brauche ich das nicht.
Aber Sie legen durchaus Wert auf ein dis-
tinguiertes Auftreten: Ihre Tweedsakkos,
Ihre formvollendeten Manieren ...
Man sollte immer einen seriösen Eindruck
vermitteln. Es ist auch eine strategische Po-
sitionierung. Es gibt oft drei Presseblöcke
bei königlichen Veranstaltungen, dass man
vorne sitzen will, ist klar. Ich habe den Ein-
druck, dass es in vielen Sendern heute er-
wünscht ist, sich auch für die Königsbe-
richterstattung legerer anzuziehen. In den
Palästen ist das Gegenteil der Fall: Inzwi-
schen wird in Einladungen ausdrücklich er-
wähnt, dass Jeans nicht erwünscht sind.
Solch ein protokollarischer Fehler ist
Ihnen sicher noch nie unterlaufen, oder?
Mich hat jedenfalls noch keiner aus der Rei-
he herausgewunken und hat gesagt: Hier
ist unsere Garderobe, Sir, und dort hängt
angemessene Kleidung für den Anlass.

Rolf Seelmann-Eggebertkommt 1937
als Sohneines Rechtsanwalts in einem
großbürgerlichen Haushalt in Berlin zur
Welt. Nach dem Abitur am Kaiser-Wil-
helm-Gymnasium in Hannover studiert
er Soziologie, Völkerrecht und Ethnolo-
gie. Er volontiert beim NDR und ist von
1968 bis 1976 ARD-Korrespondent in
Afrika. Er wird Studioleiter in London,
Programmdirektor und Chefkorrespon-
dent des NDR. Seit mehr als 40 Jahren
berichtet er zudem über den europäi-
schen Adel. Er ist Commander of the Or-
der of the British Empire und Träger des
Bundsverdienstkreuzes 1. Klasse. Der
passionierte Violinist hat drei Kinder
und lebt mit seiner Frau in Hamburg.
Mit Tochter Adele hat Seelmann-Egge-
bert seine Memoiren „In Hütten und Pa-
lästen“ (Kösel-Verlag) verfasst.

„Ich war nie
Monarchist und ich
werde nie einer sein.“

Sommer in der Elbtalaue.


Der Hausherr sitzt am Gartentisch,


gekleidet in Tweedsakko und


Cordhosen, nichts anderes hätte


man erwartet, wenn man


Rolf Seelmann-Eggebert


in seinem Landhaus besucht.


Das steht in einem Dorf


namens Gülden, was natürlich


fabelhaft zum Adelsexperten passt.


Als seine Frau Barbara Tee und


Erdbeerkuchen bringt, knattert beim


Nachbarn der Rasenmäher los.


„Herrlich“, befindet der Gastgeber


„Ich freue mich immer, wenn
ichan Weihnachten eine Karte
von Königin Silvia bekomme.“

FOTO: JENS GYARMATY/VISUM

„Wenn man zu viel von einem
Königshausweiß, ist es
nicht mehr so interessant.“

ROLF SEELMANN-EGGEBERT


ÜBER


KÖNIGSHÄUSER


56 GESELLSCHAFT DAS INTERVIEW Samstag/Sonntag, 24./25.August 2019, Nr. 195 DEFGH


Zur Person


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