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28.08.19 Mittwoch, 28. August 2019DWBE-HP
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DWBE-HP
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DIE WELT MITTWOCH,28.AUGUST2019 SEITE 13 *
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HANDY-STRAHLUNG
Stiftung Warentest:
Kein Grund zur Sorge
Handy-Strahlung birgt nach der-
zeitigem Forschungsstand kaum
gesundheitliche Risiken für Ver-
braucher – zu diesem Schluss
kommt die Stiftung Warentest. Die
Begutachtung neuer toxikologischer
Tierstudien und die Expertenmei-
nungen von Wissenschaftlern, Ärz-
ten sowie Behördenvertretern seien
zu einem „beruhigendem“ Ergebnis
gekommen, so die Tester. Es be-
stehe „kaum ein Grund zur Sorge“.
So zeigten unter anderem Langzeit-
studien aus verschiedenen Ländern,
dass die Gesamtzahl an Hirntumo-
ren in den vergangenen Jahrzehnten
nicht nennenswert gestiegen sei –
trotz der enormen Verbreitung von
Handys. Verbraucher, die sicher-
heitshalber dennoch vorbeugen
wollten, könnteneiniges tun: Ein
Großteil der Strahlung stamme vom
Handy am Ohr. Deutlich geringer
sei die Belastung beim Telefonieren
mit einem Headset mit Kabel oder
Bluetooth.
BEBAUUNG
Kaum Freiflächen
zwischen Gebäuden
Egal, an welchem Ort sich jemand
in Deutschland befindet – das
nächstgelegene Gebäude ist nicht
fern. Kein Standort ist weiter als 6,
Kilometer vom nächsten Gebäude
entfernt, wie Wissenschaftler des
Leibniz-Instituts für ökologische
Raumentwicklung (IÖR) und des
Potsdam-Instituts für Klimafolgen-
forschungerrechneten. Deutschland
sei von einem „dichten Netz zu-
sammenhängender Gebäudebestän-
de bedeckt“, erklärten die Forscher.
Die Studie zur Bebauungsdichte in
Deutschland erscheint in der No-
vemberausgabe des Fachmagazins
„Landscape and Urban Planning“,
am Montag wurden zentrale Ergeb-
nisse daraus bekannt. Demnach
trifft auf 99 Prozent des Gebäude-
bestandes sogar zu, dass sich das
nächste Haus „in maximal 1,5 Kilo-
metern Abstand“ befindet. „Unsere
Ergebnisse machen deutlich, wie
dringlich es ist, in Deutschland
mehr für den Flächenschutz und
auch für die Entsiegelung von Bö-
den zu unternehmen“, sagte Haupt-
autor Martin Behnisch vom IÖR.
DATEN
Ein Drittel hat
keinen Durchblick
Gut jeder dritte Internet-Nutzer in
Deutschland hat das Gefühl, den
Überblick über seine Datenfreigaben
verloren zu haben. Acht Prozent der
Befragten erklärten in einer Studie
der Postbank, sie könnten nicht
einmal sagen, bei welchen Anbietern
sie einen Account besitzen und
Daten freigegeben hätten. Weitere
2 7 Prozent wissen das nur bei den
wenigsten Anwendungen. Rund die
Hälfte kann zumindest bei den
meisten Diensten sagen, ob und
welche Daten freigegeben wurden.
In der Postbank-Digitalstudie gaben
die meisten Befragten an, dass sie
einen Blick in die Datenschutz-
bestimmungen werfen. 16 Prozent
stimmen dagegen sofort zu, ohne
die Datenschutzbestimmungen
gelesen zu haben.
KOMPAKT
I
n der Rolle gefallen sich Politiker:
als Problemlöser. Dieses Mal wol-
len sie den vielen Millionen deut-
schen Sparern zu Hilfe eilen. Es
gilt, den allgemeinen Zinsfrust zu
bekämpfen. An Vorschlägen mangelt es
nicht. Einige Politiker wollen mit ren-
tierlichen, sprich subventionierten
Sparangeboten des Staates die Stim-
mung verbessern. Andere entdecken die
Vorteile der Aktienanlage für Privatan-
leger, nämlich langfristig positive Ren-
diten – auch oder gerade dann, wenn die
Europäische Zentralbank die Zinsen
noch auf Jahre hinaus niedrig hält.
VON KARSTEN SEIBEL
Wie groß der Zinsfrust tatsächlich
ist, lässt sich schwer sagen. Denn ob-
wohl private Haushalte für täglich fälli-
ge Einlagen auf Giro- und Tagesgeld-
konten schon seit Jahren höchstens
noch Zinsen in kaum nachweisbaren
Dosen erhalten, türmen sie auf diesen
Konten immer höhere Beträge. Mittler-
weile sind es laut Bundesbank annä-
hernd 1,5 Billionen Euro. Anders ausge-
drückt waren es im Juni 1.487.230 Mil-
lionen Euro. Das ist eine Steigerung um
50 Prozent, seit der EZB-Leitzins bei
0,0 Prozent liegt.
Hinzu kommt: Nüchtern betrachtet
hat sich bei den Renditen nichts geän-
dert, was eine Rettungsaktion der Poli-
tik erfordert. Verluste haben Sparer
schon in den vergangenen Jahren im-
mer wieder mit ihren Einlagen gemacht
- nicht nominal, aber real. Nach Abzug
des Kaufkraftverlusts, sprich der Infla-
tion, lieferte ein durchschnittliches Ta-
gesgeldkonto in den vergangenen zwölf
Jahren eigentlich nur zwischen Ende
2008 und Anfang 2010 positive Rendi-
ten – und in einer kurzen Phase 2015.
Ansonsten lag die Inflationsrate stets
über dem Zins.
Aufgeschreckt wurde die Politik nun
durch das Schreckgespenst von Straf-
zinsen, mit denen einige Bankenvertre-
ter angesichts der nächsten Zinsent-
scheidung der EZB Mitte September
drohen. Die Sorge ist, dass schon bald
nicht nur real, sondern auch nominal
ein Minuszeichen vor der Prozentzahl
steht. Dass der Aufwand für die Banken
gewaltig wäre, solche Strafzinsen tat-
sächlich durchzusetzen, wird dabei ger-
ne ausgeblendet. Die Banken müssten
mit jedem einzelnen Kunden einen neu-
en Kontovertrag schließen. Richtig ist,
wer als Sparer Sicherheit will, bekommt
dafür kein Geld mehr. Während Sparer
mit Bundesanleihen sogar Geld verlie-
ren können, profitiert der Staat von den
niedrigen Zinsen. Mittlerweile kann er
sich sogar für 30 Jahre Geld bei Investo-
ren zu negativen Renditen leihen. Hier
setzen die Vorschläge der verschiede-
nen Parteien an.
RÜCKKEHR ZU BUNDESSCHATZ-
BRIEFEN UND TAGESANLEIHE
In den Bundestagsfraktionen von SPD
und Linke erinnern sie sich an die Zeit
von Günther Schild zurück. So hieß die
Schildkröte, mit der die Finanzagentur
des Bundes von 2008 an bei Privatanle-
gern für Bundesschatzbriefe und die Ta-
gesanleihe warb, letztere war als Kon-
kurrenz zum Tagesgeld der Banken ge-
dacht. Ende 2012 stellte der staatliche
Schuldenmanager den Vertrieb dieser
Privatkundenprodukte wegen der mick-
rigen Zinsen ein. „Man sollte überlegen,
ob man Bundesschatzbriefe und Tages-
anleihe nicht wieder einführt“, sagt
SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs.
Auch Fabio De Masi, finanzpolitischer
Sprecher der Linken, spricht sich für ei-
ne „Wiederbelebung sicherer Anlagen“
wie den Bundesschatzbrief aus.
Die Vorteile aus Sicht der beiden Po-
litiker sind: Die Finanzagentur verlangt
für die Verwahrung der Wertpapiere
keine Gebühren. Zudem können die
Zinsprodukte per Definition nicht in
den Minusbereich rutschen, zumindest
nicht vor Abzug der Inflationsrate. Die
erst Ende 2019 auslaufende Tagesanlei-
he hat seit Jahren einen Zins von 0,
Prozent. Kleinsparer sollten bis zu
20.000 Euro in staatliche Produkte oh-
ne Negativzins investieren können, sagt
Kahrs. Nur mit 0,0 Prozent wollen die
Politiker freilich nicht locken, etwas
mehr soll es sein. Einen positiven Zins
könne der Staat zahlen, so Kahrs. Wel-
cher Zins ihm vorschwebt, sagt er nicht.
Das sei Sache von Verhandlungen. Die
Frage ist, was der Bundesrechnungshof
dazu sagt, wenn sich der Staat freiwillig
zu schlechteren Konditionen Geld leiht,
als er eigentlich müsste.
KLIMASCHUTZANLEIHE MIT ZWEI
PROZENT GARANTIE
Noch kritischer ist da der Vorschlag von
CSU-Landesgruppenchef Alexander
Dobrindt zu bewerten. Sein Vorschlag:
Die Bundesregierung soll über ihre För-
derbank KfW eine „Klima-Anleihe“ auf-
legen – und jedem Käufer dafür eine
staatlich garantierte Rendite von zwei
Prozent pro Jahr zahlen. Da der Staat
als Schuldner regulärer Anleihen der-
zeit nur sehr niedrige Zinsen zahlen
müsse, habe er dafür genügend Geld.
Die Anleihe soll rund zehn Jahre bis
zum Jahr 2030 laufen. Der Bund würde
kräftig drauflegen, wenn er pro Jahr an
Privatanleger 2,7 Prozent mehr zahlt,
als er am Kapitalmarkt für eine zehnjäh-
rige Bundesanleihe berechnet. Finanz-
fachleute sind skeptisch, ob dies mit der
gebotenen Sparsamkeit vereinbar ist,
die dem Bund auch durch die Haus-
haltsordnung auferlegt ist.
EIN BÜRGERFONDS FÜR ALLE
Die Grünen wollen allen Sparern eine
andere Alternative bieten. „Es ist Zeit
für einen Bürgerfonds“, sagt Parteichef
Robert Habeck. Mit ihm sollen die Bür-
ger von den Gewinnzuwächsen der
Wirtschaft profitieren und so eine bes-
sere Rendite für ihre Altersvorsorge er-
halten. Im Kern geht es um Aktienanla-
gen – also eine Sparform, die von vielen
gemieden wird. Der Charme soll darin
liegen, dass die Kosten für dieses staatli-
che Vehikel unter denen privater Anbie-
ter liegen. Das Modell der Grünen ist
nur eines, das in diese Richtung geht.
Die Verbraucherzentralen haben ein
ähnliches Modell entwickelt, das auch
als Alternative zur Riester-Rente gese-
hen wird. Auch Wirtschaftsforschungs-
institute werben für einen Bürgerfonds.
Dazu gehören Varianten, bei denen der
Staat einen entsprechenden Fonds
durch die Aufnahme neuer Schulden
füllt und das kostenlos eingesammelte
Geld dann in Aktien investiert. Die Ka-
pitalerträge sollen allen Sparern zugute-
kommen. Manch einen erinnert das an
das Gebaren eines Hedgefonds. Denn
die Frage stellt sich, was passiert, wenn
die Aktienmärkte in der Zwischenzeit
einbrechen. Dann muss der Staat die
entstandene Lücke ausgleichen.
So viel Geld liegt auf Giro- und Tagesgeldkonten
Quelle: Bundesbank
Jan.
Juni
Einlagen privater Haushalte in Billionen Euro
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Tagesgeld Inflation
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-,
-,
*
*jeweils Jan.Zeitraum: Aug.
bis Aug.
Geld verliert schon seit Jahren an Wert
Quelle: FMH Finanzberatung
in Prozent
Die Rettung der
deutschen Spar-Idee
Wer sein Geld sicher anlegen will, muss Verluste hinnehmen. Das ist zwar
nicht neu, aber nun machen die Parteien Vorschläge, um das zu ändern
E
s ist kein großes Minus, dass die
deutsche Wirtschaft für das
Frühjahr ausweist. Ein Rückgang
um 0,1 Prozent bei der Wirtschaftsleis-
tung – das klingt zunächst nur nach ei-
nem kleinen Kratzer. Die aktuellen De-
tailzahlen zum Bruttoinlandsprodukt
(BIP), die jetzt veröffentlicht wurden,
offenbaren allerdings, dass die Misere
doch schon ausgeprägter ist als bislang
vermutet.
VON ANJA ETTEL UND HOLGER ZSCHÄPITZ
Insbesondere beim Export hat
Deutschland kräftig eingebüßt. Um 1,
Prozent sind die Ausfuhren im zweiten
Quartal gesunken. Im Vorjahresver-
gleich verbuchte die Wirtschaft mit ei-
nem Minus von 0,8 Prozent sogar den
stärksten Rückgang seit sechs Jahren.
Der Einbruch ist wenig überraschend,
immerhin ist der Welthandel durch die
fortwährenden Handelsscharmützel
zwischen den USA und China bereits
ins Stocken geraten. Deutschland als
Exportnation setzt das ganz besonders
zu. Entsprechend stark ist der Beitrag
der Industrie zum Bruttoinlands-
produkt (BIP) gesunken.
Der schwache Export ist beileibe
nicht das einzige Warnsignal. Auch die
Investitionen der Unternehmen sind
ins Stocken geraten. Um gerade einmal
0,6 Prozent sind die Ausrüstungsinves-
titionen zuletzt gestiegen. Das war we-
niger als halb so schnell wie noch zu
Jahresbeginn. Schon im kommenden
Quartal könnten die Investitionen sta-
gnieren oder sogar leicht rückläufig
sein. Darauf deutet auch der jüngste Ifo-
Index hin, der ein besonders düsteres
Bild beim Ausblick der Firmenlenker
gezeigt hat.
Weitere Zahlen des Statistischen
Bundesamtes offenbaren den desolaten
Zustand der deutschen Ökonomie. So
sind die Unternehmensgewinne im
zweiten Quartal kräftig eingebrochen,
während Arbeitnehmereinkommen
kräftig zulegten. Eine solche Divergenz
ist typischerweise in Abschwungphasen
der Fall, wenn die guten Lohnabschlüs-
se aus dem vorherigen Boom noch
nachwirken und die Unternehmen we-
gen der schwachen Konjunktur die hö-
heren Lohnkosten nicht auf die Preise
überwälzen können.
Die Statistik wirkt zunehmend wie
ein Menetekel dessen, was der deut-
schen Wirtschaft in den kommenden
Monaten noch drohen könnte: das En-
de des fast zehnjährigen Aufschwungs
und das Abgleiten in die Rezession.
AAAuch dass der Haushalt in diesen Über-uch dass der Haushalt in diesen Über-
gangsphasen einen hohen Überschuss
ausweist, ist nicht unüblich. Gut 45
Milliarden Euro weist der Bundeshaus-
halt im ersten Halbjahr aus. Das weckt
Begehrlichkeiten. Längst werden For-
derungen nach einem Konjunkturpro-
gramm laut. Stefan Schneider, Chef-
ökonom Deutschland bei der Deut-
schen Bank, hält davon nicht viel. „Der
AAAbschwung gehört zum Zyklus wie dasbschwung gehört zum Zyklus wie das
Amen in der Kirche“, sagt er. Der Glau-
be der Politik, einen Einbruch verhin-
dern zu können, erinnere an den Glau-
ben an ein Perpetuum mobile. Die Poli-
tik könne von der Konjunkturkurve
nicht den unteren Teil abschrauben.
„Ein Konjunkturprogramm zum jetzi-
gen Zeitpunkt macht keinen Sinn“,
sagt Schneider.
Die neuesten Wasserstandsmeldun-
gen aus der deutschen Wirtschaft sind
ein weiterer Beleg dafür, dass die Poli-
tik der Europäischen Zentralbank
(EZB) nicht richtig greift. Wenn die
Stimmung bei den Unternehmen einge-
trübt ist, kann das Geld noch so billig
sein – es wird nicht investiert. Auch das
Ziel, die Inflationsrate der Euro-Zone
näher an die Zwei-Prozent-Marke he-
ranzubringen, scheint nicht zu funktio-
nieren. Die Einbrüche bei den Unter-
nehmensgewinnen zeigen, dass die Fir-
men die höheren Tarifabschlüsse der
vergangenen Monate nicht auf die Prei-
se überwälzen können. Und damit dürf-
te auch die Inflation weiterhin nicht in
Gang kommen. Mitte September wird
der EZB-Rat zu seiner nächsten geldpo-
litischen Sitzung zusammenkommen.
Im Raum steht, dass die Währungshü-
ter die Zinsen weiter ins Minus drücken
könnten oder ihre Anleihenkäufe wie-
der aufnehmen. Doch beide Maßnah-
men würden der deutschen Ökonomie,
so, wie sie sich derzeit präsentiert,
wohl kaum helfen.
Trotz der trüben Konjunkturaus-
sichten schwimmt der deutsche Fiskus
im Geld – noch jedenfalls. Ungeachtet
der Konjunkturflaute nahmen Bund,
Länder, Gemeinden und Sozialversi-
cherungen im ersten Halbjahr 2019 un-
ter dem Strich rund 45,3 Milliarden Eu-
ro mehr ein als sie ausgaben. Das teilte
das Statistische Bundesamt am Diens-
tag anhand vorläufiger Ergebnisse mit.
Die Rufe nach mehr staatlichen Inves-
titionen sowie einer vollständigen Ab-
schaffung des Solidaritätszuschlags
wurden lauter.
Eine Warnung für das Land
Nun ist es offiziell, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft ist. Der Fiskus freut sich dennoch über hohe Einnahmen
27.08.
17.30 Uhr
26.08.
Schluss
Bunds 10 Jahre -0,696 -0,
Bund-Future 178,94 178,
1-Monats-Euribor - -0,
3-Monats-Euribor - -0,
Treasuries 10 Jahre 1,483 1,
Treasuries 30 Jahre 1,967 2,
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Zinsenin Prozent
W
enige Tage vor Beginn des
ersten Cum-Ex-Prozesses ist
die Deutsche-Börse-Tochter
Clearstream ins Visier der Fahnder ge-
raten. Am Dienstag ließ die Staatsan-
waltschaft Köln Räume des Unterneh-
mens in Eschborn bei Frankfurt durch-
suchen, wie die Deutsche Börse erklär-
te. Ein Sprecher sagte, die Durchsu-
chungen fänden im Rahmen von Cum-
Ex-Ermittlungen gegen Kunden und
Mitarbeiter statt. Das Unternehmen
werde wie in der Vergangenheit vollum-
fänglich mit den Behörden kooperieren.
Das „Handelsblatt“ hatte zuerst über
die Aktion berichtet. Clearstream ist ei-
ne Abwicklungs- und Verwahrgesell-
schaft für Börsengeschäfte – das Unter-
nehmen soll dem „Handelsblatt“ zufol-
ge Kunden geholfen haben, Kapitaler-
tragsteuern mehrfach erstattet zu be-
kommen. Die im Dax notierten Aktien
der Deutschen Börse weiteten ihre Ver-
luste aus.
Wegen des Cum-Ex-Skandals werden
immer wieder Banken und andere Fi-
nanzinstitute durchsucht, darunter et-
wa die Deutsche Bank, Commerzbank
und DZ Bank. „Cum-Ex“ gilt als größter
Steuerskandal der deutschen Geschich-
te. Investoren nutzten dabei eine Lücke
im Gesetz, um den Staat über Jahre um
Milliardensummen zu prellen. Rund um
den Dividendenstichtag wurden Aktien
mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüt-
tungsanspruch zwischen mehreren Be-
teiligten hin- und hergeschoben. Am
Ende war dem Fiskus nicht mehr klar,
wem die Papiere gehörten. Finanzämter
erstatteten Kapitalertragsteuern, die
gar nicht gezahlt worden waren. Das
Steuerschlupfloch wurde im Jahr 2012
geschlossen. Bisher ist nicht klar, ob so
eine Praxis nur moralisch fragwürdig
oder auch illegal war.
Ab Mittwoch kommender Woche ste-
hen erstmals zwei ehemalige Händler
der Hypovereinsbank vor Gericht. Zu-
dem müssen fünf Geldhäuser den Rich-
tern am Landgericht Bonn Rede und
Antwort stehen. Bei den mutmaßlich il-
legalen Aktiengeschäften soll der Fiskus
um mehr als 440 Millionen Euro ge-
prellt worden sein. Den Angeklagten
droht eine Freiheitsstrafe von bis zu
zehn Jahren. Steuerexperten hatten
Cum-Ex-Geschäfte lange als legalen
Steuertrick erachtet. Seit einigen Jah-
ren bewerten Ermittler und Strafverfol-
ger das Vorgehen aber fast einhellig als
Steuerhinterziehung und treiben ihre
Ermittlungen voran. rtr/dpa
Razzia bei
TTTochter derochter der
Deutschen Börse
Clearstream-Büros wegen
Cum-Ex durchsucht
Qualitätstest für Druckereien
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*Schluss *. Uhr *. Uhr
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. Aug. . Aug. . Aug. . Aug. . Aug. . Aug. . Aug. . Aug.
Dax in Punkten Dow Jones in Punkten Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar
. Aug. . Aug.
Euro EZB-Referenzkurs in Dollar
Xetra-Kurse (Schluss)
Adidas: 264,10(+ 1,03%)
Allianz: 198,76 (- 0,20%)
BASF: 58,24 (+ 0,41%)
Bayer: 66,98 (+ 0,54%)
Beiersdorf 113,00 (+ 1,89%)
BMW: 59,49 (- 0,13%)
Munich Re: 217,70 (- 0,41%)
RWE: 25,90 (+ 2,25%)
SAP: 108,54 (+ 1,71%)
Siemens: 89,00 (+ 0,49%)
ThyssenKrupp: 10,57 (+ 0,81%)
Vonovia: 43,86 (+ 2,09%)
VW Vz.: 143,50 (+ 0,93%)
Wirecard: 144,75(+ 0,17%)
E.on: 8,34 (+ 1,74%)
FMC: 60,30 (- 0,26%)
Fresenius: 43,96 (- 0,18%)
HeidelCement: 60,80(+ 0,43%)
Henkel Vz.: 88,76 (+ 2,42%)
Infineon: 15,22 (- 0,61%)
Linde plc: 167,00(+ 0,57%)
Merck: 95,74 (+ 0,80%)
Continental: 107,88 (- 0,39%)
Covestro: 39,39 (+ 0,84%)
Daimler: 41,54 (+ 0,51%)
Dt. Bank: 6,42 (+ 1.45%)
Dt. Börse: 128,95 (- 1,75%)
Dt. Post: 29,22 (+ 0,85%)
Dt. Lufthansa: 13,85 (+ 2,97%)
Dt. Telekom: 14,90 (+ 0,59%)
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