Land Zauber

(Kiana) #1

Stoff, Knöpfe und Plastik
Was sehen wir, wenn wir einen Teddybären anschauen?
Zunächst nur etwas Plüsch, Plastikknöpfe als Augen, eine
einfach gestickte Nase und einen ebenso gearbeiteten
Mund. Darüber hinaus hat der Plüschbär eine knuffige
Statur mit vielen Rundungen. Weshalb löst ein so einfach
gehaltenes Spielzeug eine derart große Bandbreite von
Gefühlen bei Kindern – und auch bei vielen Erwachse-
nen – aus? Um das zu verstehen, müssen wir den Teddy
aus den Augen eines Kindes betrachten: Ein Kind sieht
nicht Plastikknöpfe und Stickerei, sondern ein lebendiges,
vertrautes Wesen, das stets an seiner Seite bleibt.


Bärenstarke Freundschaft
Einerseits ist er ein bärenstarker Begleiter und Beschützer,
andererseits ist er klein und muss umsorgt werden. Ihm
kann das Kind alle Sorgen anvertrauen, er wird weder
schimpfen, noch Ratschläge erteilen. Er hört einfach zu,
gibt Geborgenheit und das Gefühl, mit den Sorgen nicht
allein zu sein. Damit kann der Teddy mehr als es viele
Menschen. Beschäftigt man sich als Erwachsener mit
Teddybären, so werden Erinnerungen an eine unbeschwer-
te Zeit wach, an den Spielpartner und die kuschelige Ein-
schlafhilfe. Etwa die Hälfte der Erwachsenen, die einen
erklärten »Haupt-Kindheitsbegleiter« hatten, besitzen ihr
Stoff- oder Plüschtier von damals noch heute (Quelle:
Stiftung »Chancen für Kinder durch Spielen«). Und trotz


der heutigen Vielfalt und der riesigen Auswahl liegt der
Teddybär besonders bei den ein- und zweijährigen Kindern
mit 42 % in seiner Beliebtheit weit vor allen anderen. Es
folgen Plüschhund (14 %), Hase (11 %) und Eisbär (9 %). So-
mit ist der Teddybär einerseits handwerkliche Tradition und
unvergängliches Kulturgut, andererseits ein bäriges Talent,
das die Grenzen zwischen Jung und Alt überwindet.

Landzauber — 57

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