Land Zauber

(Kiana) #1

D


er braune Wallach Primo steht geduldig in der
Stallgasse. Seine Hufe werden minutenlang
angehoben, Hufeisen glühen und werden immer
wieder mit dem Hammer bearbeitet. Schwerst-
arbeit. Doch am Amboss steht kein muskelstrotzender
Mann, sondern eine Frau. »Als Frau muss man sich in
diesem Beruf durchsetzen. Als ich angefangen habe, gab
es nur sehr wenige Schmiedinnen. Erst in den letzten
Jahren sind es immer mehr geworden«, erzählt Miriam
Heim. Es sind Frauen wie sie, die Mühen nicht scheuen
und an ihrem Traum festhalten.

Der Weg zum Ziel
Schon früh betreute Miriam Heim Pflegepferde und
entdeckte das Schmiedehandwerk für sich. »Einige Male
habe ich sogar die Schule geschwänzt, nur um unserem
Schmied zuzuschauen«, berichtet sie grinsend. Schon
damals wollte sie diesen Beruf ergreifen. Da eine weitere
handwerkliche Ausbildung Voraussetzung für den Beruf
ist, entschied sich Miriam für die Bauschlosserei. Danach
folgten fünf Jahre mit Schmiedepraktikum und monate-
langen Lehrgängen. Sie hielt durch, legte erfolgreich ihre
Meisterprüfung ab und arbeitet seit vierzehn Jahren
selbstständig im Bergischen Land.

Von beatriCe GLaGow

Thomas Heim entfernt die alten Hufeisen. Miriam Heim beschneidet sorgfältig das Horn des Pferdehufes und überprüft die Passform der Hufeisen.


Landzauber — 77

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