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Wissenschaft+Technik
Schon jetzt liegt das Risiko für turbulente Atlantikflüge höher als früher – und es wird weiter steigen. ‣S. 103
DER SPIEGEL Nr. 35 / 24. 8. 2019
Meteorologie
U-Boote als
Hurrikanfahnder
Die staatliche Wetterbehörde der Ver -
einigten Staaten, NOAA, setzt in der dies-
jährigen Hurrikansaison erstmals eine
große Flotte von 15 unbemannten Unter-
seebooten ein, um die Entstehung tropi-
scher Wirbelstürme besser vorhersagen
zu können. Die gelben Gleiter kommen
im westlichen Atlantik und in der Karibik
zum Einsatz – in Gebieten also, in denen
Hurrikane erfahrungsgemäß besonders
häufig ihr Unwesen treiben. Die Unter-
wasserfahrzeuge messen vor allem den
Salzgehalt und die Temperatur im Meer;
Faktoren, die bei der Bildung eines Hurri-
kans besonders kritisch sind. Die Mess -
daten werden in regelmäßigen Abständen
an die NOAA-Experten übermittelt.
Den bisher gesammelten Da ten zufolge
besteht Anlass zur Sorge, dass die
atlantische Hurrikansaison 2019 heftiger
ausfallen wird als gewöhnlich. THA
Fußnote
Meter langwar jener Buckelwal, der
Mitte August bei der Stadt Jeffreys
Bay in Südafrika gestrandet ist. Wegen
seiner Größe konnten ihn örtliche
Meeres biologen nicht ohne Gefahr für
die eigene Unversehrtheit in den Ozean
zurückziehen. Folglich drohte dem
Meeres giganten ein qualvoller Tod.
Der gemessen daran humane Ausweg:
Ein Polizeikommando brachte einen
Sprengsatz am Kopf des Wals an und
tötete ihn damit.
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Geblubber von gestern.Rund 20 000 Jahre alt sind die abgebildeten Bläschenstrukturen, die in einem
Eisbohr kern aus der Antarktis zu erkennen sind. Die in den Blasen eingeschlossene Luft gibt Forschern
Auskunft über die atmosphärischen Bedingungen, die vor Jahrtausenden auf der Erde geherrscht haben.
Doch das faszinierende Innenleben solcher Eisproben haben bislang nur wenige zu Gesicht bekommen.
NOAA
Unterwassergleiter
SUZETTE BOUSEMA