Die Welt Kompakt - 08.08.2019

(Michael S) #1
Immobilienpreise laufen der Einkommensentwicklung davon

�. Quartal ����, *Neu und Bestand, Quelle: Empirica

Empirica-„Blasenindex“ mit Kennzahlen zu Mieten,
Preisen, Einkommen und Neubau in Deutschland

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�� Kaufpreis-Miete-
Verhältnis

Preis höher als
Einkommen

Fertigstellungen

Wohnungsbau-
kredite*

Gesamt

hohe Blasengefahr

Normalwert

keine
Blasengefahr
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S


eit Jahren steigen die
Preise für Wohnun-
gen und Häuser in
Deutschland, und
nicht nur Normalbürger bli-
cken mit zunehmender Skep-
sis auf diese Entwicklung.
AAAuch Ökonomen haben ihreuch Ökonomen haben ihre
Bedenken und erinnern immer
häufiger an die letzte große Fi-
nanzkrise, die 2007 mit plat-
zenden Immobilienkrediten in
den USA ihren Lauf nahm.

VON MICHAEL FABRICIUS

Das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW)
warnt jetzt vor einer wachsen-
den Gefahr von Immobilien-
preisblasen gleich in mehre-
ren OECD-Staaten, auch hier-
zulande. „In Deutschland ist
eine explosive Preisentwick-
lung festzustellen, die sich von
den Erträgen von Immobilien
entkoppelt hat“, heißt es in ei-
ner aktuellen DIW-Studie.
Die Wahrscheinlichkeit ei-
ner Immobilienpreisblase lie-
ge für Deutschland bis Ende
2 019 bei 84 Prozent. Im
OECD-Durchschnitt sind es
mehr als 90 Prozent. Damit
sei jedoch nicht gemeint, dass
diese Preisblase auch mit ent-
sprechend hoher Wahrschein-
lichkeit platzt, mit den be-
kannten verheerenden Folgen:
platzende Hauskredite, ab-
stürzende Immobilienpreise,
schwankende Finanzinstitute,
AAAuswirkungen auf Wirtschaft,uswirkungen auf Wirtschaft,
Konjunktur und am Ende so-
gar explodierende Staatsver-
schuldung.
Die Ökonomen beschreiben
hier lediglich das Vorhanden-
sein einer Preisübertreibung.
Diese allerdings sei inzwi-
schen unübersehbar, stellen
die DIW-Experten Konstantin
Kholodilin und Claus Michel-
sen fest: „Gut zehn Jahre nach
der großen Finanzkrise
scheint es in vielen Ländern
wieder zu Preisentwicklungen
zu kommen, die sich nicht
mehr vollständig durch die für
Immobilien wertbestimmen-
den Faktoren erklären lassen.“

WWWas den „echten“ Wert ei-as den „echten“ Wert ei-
ner Immobilie in ihrer wirt-
schaftlichen Umgebung aus-
macht, haben die Autoren in
ein neues Rechenmodell ein-
fffließen lassen, das auch ma-ließen lassen, das auch ma-
schinelles Lernen berücksich-
tigt: Dazu gehören Einkom-
mens- und Bevölkerungsent-
wicklungen, langfristige Zins-
niveaus und die wirtschaftli-
che Lage. All diese Faktoren
tragen entweder dazu bei, dass
Mieter steigende Mieten ver-
kraften und Käufer hohe Prei-
se stemmen können. Oder
eben nicht. Solange alles gut
läuft, ist das Entstehen einer
Preisblase auch nicht gleich
systemkritisch.
Doch die DIW-Experten
warnen: „Zu einer Gefahr wer-
den diese Preissteigerungen
dann, wenn die Dynamik der
Preisentwicklung überwiegend
aus der Erwartung resultiert,
dass in Zukunft ein Käufer ei-
nen höheren Preis für die Im-
mobilien zu zahlen bereit ist –
unabhängig davon, wie sich die
wertbestimmenden Faktoren
verändern. In diesen Fällen ist
die Preisentwicklung auf reine
Spekulation zurückzuführen.“
So drücken sich Ökonomen
aus, wenn sie das Prinzip „den
Letzten beißen die Hunde“ be-
schreiben wollen.
Für Deutschland immerhin
geben die Experten eine Teil-
entwarnung. In den kommen-
den Monaten werde sich das
Preiswachstum etwas verlang-
samen, auf hohem Niveau. Zu-
dem erscheine die Finanzie-
rung von Immobilieninvesti-
tionen in Deutschland relativ
solide: Die Kreditvolumina
zeigten keine auffälligen
Trends, und auch die Zinsbin-
dung sei relativ lang, „was ge-
gen eine Preisblase spricht“.
In diesem Zusammenhang
erinnern die Ökonomen an die
Ursachen der letzten Finanz-
krise, deren Folgen Staaten
und Notenbanken noch immer
versuchen abzufedern, durch
niedrige Zinsen und eine lo-
ckere Geldpolitik: „Es lag ins-
besondere an der umfassen-

den Kreditfinanzierung, dass
das Platzen der Immobilien-
preisblase damals zu so star-
ken Verwerfungen geführt
hat.“ Die sich mehrenden Kre-
ditausfälle hätten die Bankbi-
lanzen belastet und letztlich
zu einem Zusammenbruch des
Interbankenmarktes geführt.
Mit den bekannten Folgen.
Im Gegensatz zu Deutsch-
land beurteilen Michelsen und
Kholodilin die Lage in anderen
großen OECD-Mitgliedslän-
dern kritischer. Vor allem in
den USA, der Schweiz, Belgien
und Japan sei das Blasenrisiko
deutlich höher. „Hier droht
mit einer Wahrscheinlichkeit
von mehr als 90 Prozent im
vierten Quartal 2019 eine spe-
kulative Übertreibung.“
AAAuch das Berliner Markt-uch das Berliner Markt-
ffforschungsinstitut Empiricaorschungsinstitut Empirica
hat zuletzt etwas deutlicher
als sonst vor entstehenden
Preisblasen gewarnt. Die Em-
pirica-Ökonomen blicken da-
bei vor allem auf das Verhält-
nis aus Kaufpreisen und Mie-
ten. Je niedriger die Mieten,
desto weniger Ertragskraft
hat eine Immobilie aus dem
laufenden Geschäft heraus,
und umso mehr sind Käufer
darauf angewiesen, in Zukunft
einen anderen Käufer zu fin-
den, der mehr zahlt. Bereits in
2 48 von 401 Landkreisen und
kreisfreien Städten entwickel-
ten sich die Kaufpreise nicht
mehr im Gleichklang mit den
Mieten.
Empirica sieht das Rück-
schlagspotenzial bei den
Kaufpreisen dem hauseigenen
„Blasenindex“ zufolge bun-
desweit bei 19 Prozent – in
den Top-Städten allerdings
schon bei 37 Prozent. „Sogar
in Schrumpfungsregionen
könnten die Preise um acht
Prozent einbrechen.“ Begüns-
tigt werde ein Einbruch
„durch alles, was den Mietan-
stieg hemmt“: Mehr Angebot
auch durch Neubauten, eine
VVVerlagerung der Nachfrage inerlagerung der Nachfrage in
andere Regionen oder auch
Markteingeriffe wie Mieten-
deckel.

Explosive Preisentwicklung: Wohnhäuser in Hamburg

GETTY IMAGES/ WESTEND61

Entsteht am


Häusermarkt


eine Blase?


Ökonomen warnen vor Überbewertung


von Immobilien in mehreren Ländern


Sieben OECD-Länder sind im roten Bereich

Quelle: DIW

Blasenrisiko in ausgewählten OECD-Ländern
im 4. Quartal 2019: Eintrittswahrscheinlichkeit in Prozent
Irland
Niederlande
Finnland
Australien
Südkorea
Italien

Spanien
Frankreich
Kanada
Portugal
Deutschland
Großbritannien

Japan
Dänemark
Belgien
USA
Norwegen
Schweiz
   Schweden
 

32 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT DONNERSTAG,8.AUGUST2019


EEEmdddennBBrrreeemmen Hamburrrgg
Hannooovvvveer

LLLeeipzig

Münssstttteer

RRoossssssttttttttoooock

Düsseldorrrff

Frriieeddrichhshafffeen

SSSaaaarrbbrückkkeen

KKKööln

Kiel

Münnchen

KKKaassel

Stutttttttggarrrtt

Beerrllin

Drrreeessddeenn
Frrraankkkffurrrtt

Nürrnnberrrgg

WELLLTTWETTER

DEUTSCHLANDHEUTE
Freitag

Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Norden

Mitte

Süden

Samstag

Sonntag

DDublinDDDDDuuuuuuuubbbbbbbbbbbbllllliiiiiiinnnnn

BBrüsselBBBBBBBBBBBBBrrrrrrrüüüüüüüsssssssssssssssssseeeeeeeelll

OOOOOOOOOOOOOOslosssssssllllooooooooo

WWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWarschauaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssccccccchhhhhhhhhaaaaaaaaaauuuu

BBBBBBordeauxBoooooooooooooorrrrrrrrrrrrrrrrrrrrddddddddddddeeeeeeeaaaaaaaaauuuuuuxxxxx

KKiewKKKKKiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeewwwwwwwwww

MoskauMMMMMMooooooooooossssssskkkkkkkkkkkkkkkkkaaaaaaaaauuuu

SSSSSSSSSStockholmSStttttttttttttttttoooooooooooccccccckkkkkkkkkhhhhhhhhhhhhhhoooooooooooooollllmmmm SSSSSt.PetersburgSSttttttt.....PPPPPPeeeeeeettttttttttttttttteeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrssssssssssssbbbbbbbuuuuurrrrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggg

RRRReykjavikRRRRRRRReeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyyykkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjaaajajjajaaaaaaaaaaavvvvvvvvvvvvviiiiiiiiiiiiiikkkkkkkkkk

KopenhagenKKKKKKKKKKKKKKKKooooooooooopppppppeeeeeeennnnnnnnnhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaaggggggggggggggggeeeeeeennnnnnnnn

BerlinBBBBBBBeeeeeeerrrrrrrlllliiiiiiinnnnn

HHHHHHelsinkiHeeeeeeellllslssssssiiiinininnnikkkkkkiiiii

ZZürichZZZZZüüüüürrrrrriiiicciccicciccccccccchhhhhhhhhhhhhhhh WWWWienWWWiiieiiieieeeeennnnnn

NizzaNNNNNNNNiiiiiizziziizizziizzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzaaaaaaaaaaaaaaaaaa

LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLondonooooooooooooooooooooooooooooonnnnnnnnnnnnnnddddddddddddddddddddooooooooooonnnnn
PPPPPPPPPPPParisPPPPPaaaaaaaaaarrrrrriiiiiiisssss

RRRRRRRRRRRomooooooommmmmmmmm

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAthentttttttttttttttttttthhhhhhhhhhhhhhhheeeeeeeeeeeeeennnnnnnnnn

ZZZZagrebZZZaaaaaaagggggrrrrrrrrrrrrrrrrrreeeeeeeeeeeebbbbb

BudapestBBBBBBuuuuuuudddddddaaaaappppppeeeeeeeeeeeeesssssssssssssssssssssssssssssssssssstttttttttttttttttt

LLLLLLissabonLiiiiiiissssssssssssssaaaaabbbbbboooooooooooonnnnnnnnnnnnn

LLLLLLLLLLLasPalmasLLLLLLaaaaaaaaaaasssssPPPPPPPPPPPPPPPPPPaaaaaaaaaaaaaaalllmmmmmmmmmaaaaaaaasssss

MadridMMMMMMaaaaaaadddddddddrrrrrriiiiddidiiddBBBBBBBBBBBarcelonaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrrrcccccccccccceeeeeeellllooooooonnnnnnnaaaaa

MMalagaMMMMMMMaaaaaaaaaaaaalllllllaaaaaaaaaaaagggggggaaaaa
AAAAAAAAlgierAAAAAllllgglgllglggggggggiiiiiiieeeeeeerrrrr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 56 bis 1011 bis 1516 bis 2021 bis 2526 bis 3031 bis 35 üb


Hoch/Tief WWWaarmfront KKKaaltfront Okklusion WWWaarmluffftt KKKaaltluffftt

1826

1424

1323

1828

1525

1424

1930

1425

1627

IstanbulIIIIIIssssssssssssssssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttttaaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnbbbbbbuuuuul

(^66666666666666666666666666666666) KKiieeeellll 55555555555555555555555555555555
4
3
66 55
mmmmm
l
22
14
(^252313)
12
25
(^261413)
(^2716)
26
13
23
15
(^2614)
26
15
13
20
24
25
(^282829)
28
21 24
23
25
(^2829)
25
31
(^3429)
31
35
39
33
34
32
30
28
26
22
26
26
25
21
21
20
20
24
(^2527)
22
(^2715)
23
13
26
14
26
(^281715)
27
15
28
16
(^2716)
H T
PPPPPPPPPPPalmaaaaaalmmmmmmaaaaaaaa
TTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTunisuuuuuuuuunnnnnniiiiisisisss
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