30 PANORAMA DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MITTWOCH,31.JULI2019
VVVielen Aktivisten reicht es nicht mehr, für das Klima wie hier im Juli in Freiburg auf die Straße zu gehen.ielen Aktivisten reicht es nicht mehr, für das Klima wie hier im Juli in Freiburg auf die Straße zu gehen.
Sie wollen endlich eine konkrete Umsetzung ihrer Forderungen
SCHWEDEN
A$AP Rocky: Angriff
war Notwehr
Gegen den US-Rapper A$AP
Rocky und zwei seiner Begleiter
hat in Stockholm das Gerichts-
verfahren wegen Körperverlet-
zung begonnen. Sie sollen Ende
Juni in der schwedischen
Hauptstadt einen 19-jährigen
Mann zusammengeschlagen
haben. Für das Verfahren hat
das Gericht drei Tage angesetzt.
Auch Rockys Mutter verfolgte
den Auftakt des Prozesses im
Gerichtssaal. Zu Beginn der
Verhandlung erklärte der An-
walt des Rappers, Slobodan
Jovicic, sein Mandant bestreite
jede Strafschuld. „Er gibt zu,
dass er den Kläger zu Boden
geworfen, auf seinen Arm ge-
treten und seine Schulter ge-
schlagen oder geschubst hat“,
sagte er. Dabei habe es sich um
Notwehr gehandelt. Der Staats-
anwalt verwies indes auf fünf
verschiedene Videos von dem
Vorfall, die seiner Meinung
nach beweisen, dass der 19-
Jährige von den drei Männern
bewusst zusammengeschlagen
wurde.
HEAVY METAL
Vorglühen
in Wacken
Früher Ansturm: Tausende
Heavy-Metal-Fans haben sich in
Wacken auf das heute begin-
nende Festival „Wacken Open
Air“ vorbereitet. „Bislang ge-
staltet sich das Ganze ent-
spannt“, sagte eine Polizei-
sprecherin am Dienstag. Die
Anreisel sei reibungslos ver-
laufen, größere Staus habe es
nicht gegeben. 37 Prozent der
Campingflächen waren gestern
früh schon belegt.
ZYPERN
Britin denkt sich
Vergewaltigung aus
Weil sie zwölf israelische Tou-
risten fälschlicherweise der
Gruppenvergewaltigung be-
schuldigt hat, bleibt eine Britin
in Zypern weiter in Untersu-
chungshaft. Ein Gericht in der
Stadt Paralimni warf der 19-
Jährigen Falschaussage und
Gefährdung der öffentlichen
Ordnung vor, ihr droht bei
einem Schuldspruch bis zu ein
Jahr Haft. Die Touristin hatte
Mitte Juli die israelischen Ur-
lauber im Alter zwischen 15 und
18 Jahren beschuldigt, sie in
ihrem Hotel vergewaltigt zu
haben.
FRANKFURTER MUSEUM
Brandursache war
technischer Defekt
Der Brand im Museum für mo-
derne Kunst in Frankfurt am
Main ist durch einen techni-
schen Defekt verursacht wor-
den. Es habe sich um einen
Defekt an einem Dieselnot-
stromaggregat gehandelt, er-
klärte die Polizei am Dienstag.
Demnach schließen die Ermitt-
ler Brandstiftung und mensch-
liches Versagen aus. Auch be-
stehe kein Zusammenhang zu
aktuellen Bauarbeiten am Mu-
seum. Die Schadenshöhe
schätzte die Polizei auf mehrere
zehntausend Euro. Das Feuer
war am Montag im Überbau des
Dachs ausgebrochen, bis zum
Nachmittag waren die Lösch-
arbeiten beendet. Dort befindet
sich ein Technikraum mit ei-
nem Aufzugsmaschinenraum.
Kunstwerke waren von dem
Feuer im Hauptgebäude des
Museums nicht gefährdet, wie
es weiter hieß.
KOMPAKT
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Könnte Fridays
for Future sich
radikalisieren?
In Dortmund diskutieren Aktivisten über die Zukunft der Bewegung.
Ob sie politischen Erfolg hat oder sich radikalisiert, hängt laut
Experten vom Durchhaltewillen ab und davon, wie trocken 2019 wird
B
undeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) fordert
öffentlich, die EU bis
2 050 klimaneutral zu
machen. Bayerns Ministerpräsi-
dent Markus Söder (CSU) denkt
laut über einen schnelleren Koh-
leausstiegals den anvisierten bis
2 038 nach und will Klimaschutz
sogar im Grundgesetz verankern.
VON CURD WUNDERLICH
Und die große Koalition will
nach der Sommerpause ein noch
nie da gewesenes Maßnahmen-
paket für mehr Klimaschutz
schnüren. Jahrelang wurde die-
ses Thema in der deutschen Poli-
tik eher stiefmütterlich behan-
delt – selbst in Baden-Württem-
berg, wo mit Winfried Kretsch-
mann ein Grüner Landesvater
ist: 2013 setzte sich die damalige
grün-rote Koalition in Stuttgart
Klimaziele für 2020; diese wer-
den nun jedoch deutlich verfehlt.
WWWoher also der plötzliche Eifer? oher also der plötzliche Eifer?
„Noch zu Jahresbeginn war die
politische Agenda vor allem
durch Flüchtlinge und Zuwande-
rung geprägt“, sagt Jugendfor-
scher Klaus Hurrelmann, Profes-
sor an der Hertie School in Ber-
lin. „Seitdem sind Klima- und
Umweltthemen immer wichtiger
geworden.“ Und, sagt Hurrel-
mann: Das habe vor allem mit
der Jugend-Klimabewegung Fri-
days for Future zu tun.
Der von der Schwedin Greta
Thunberg ausgehende Protest
hat es tatsächlich geschafft,
Druck auf die Politik auszuüben.
Das spüren auch Lisa Badum und
Anja Weisgerber. Badum ist kli-
mapolitische Sprecherin der
Grünenfraktion im Bundestag,
WWWeisgerber (CSU) Klimabeauf-eisgerber (CSU) Klimabeauf-
tragte der Unionsfraktion. Ba-
dum erzählt am Telefon, dass
selbst bei den Grünen der Klima-
schutz noch zentraler geworden
sei. „Auch Fachpolitiker aus an-
deren Bereichen klinken sich da
jetzt stärker ein.“ Das Gleiche
berichtet Weisgerber über die
Union. Bis vor wenigen Monaten
hätten in erster Linie innenpoli-
tische Themen eine Rolle ge-
spielt. „Jetzt werden immer
mehr Kollegen in ihren Wahl-
kreisen mit Klimafragen kon-
fffrontiert und wollen mitma-rontiert und wollen mitma-
chen.“ Badums Eindruck ist:
„Früher war es in anderen Frak-
tionen kaum karrierefördernd,
wenn man Klimapolitik gemacht
hat – das hat sich geändert.“
Und der Gründer und frühere
Leiter des Potsdamer Instituts
fffür Klimafolgenforschung, Hansür Klimafolgenforschung, Hans
Joachim Schellnhuber, der auch
Kanzlerin Merkel in Klimafragen
berät, sagt zu WELT: „Am Klima-