Jürgen Klinsmann bestritt für den
VVVfB Stuttgart 186 PflichtspielefB Stuttgart 186 Pflichtspiele
sagte der Trainer, der sich nach
den Eindrücken in den letzten
Tests (4:1 gegen Udinese Calcio,
6:0 gegen FC Zürich) zwar zufrie-
den zeigte, aber auch betonte,
dass er noch Luft nach oben gebe.
„Wir müssen uns weiter verbes-
sern und müssen es vermeiden,
einfach Fehler zu machen“, sagte
der Schweizer, der mit dem BVB
in sein zweites Jahr geht.
Favre wird zwar mit veränder-
tem Personal, aber wahrschein-
lich mit der gleichen Grundord-
nung in die Saison gehen. 4-2-3-1
ist das System, das auch in den
Tests zur Anwendung kam. Spe-
ziell im Defensivbereich kristalli-
siert sich die Wunschformation
des Trainers heraus. Vor Torwart
Roman Bürki dürften Hakimi,
Hummels, Manuel Akanji und
Schulz in der Viererkette verteidi-
gen. Von der Variante mit einer
Dreierkette hält Favre nicht so
viel. Eher vorstellbar wäre es,
dass möglicherweise nur mit ei-
nem Sechser – Witsel – gespielt
werden könnte. Dies war Favre
bislang häufig zu riskant, doch
mit Hummels wähnt er die Ab-
wehr stabiler.
In jedem Fall stehen die Dort-
munder vor einem besonderen
Jahr – mit großen Ambitionen,
aber eben auch mit einer gewis-
sen Fallhöhe. Schließlich setzen
sich die Borussen hohe Ziele. Dies
sei aber nur folgerichtig, findet
Schulz. „Nach der Saison, die der
BVB gespielt, würde es keinen
Sinn machen zu sagen, man
möchte gern wieder Zweiter wer-
den. Das würde keiner ernst neh-
men. Wir wollen uns verbessern.
Der logische Schritt kann dann
nur Platz eins sein,“, sagt er.
Selbstverständlich sorge dies
auch die Druck. Er sei aber froh,
Teil dieses ambitionierten Gebil-
des zu sein.
Eine wichtige Rolle bei der Um-
setzung der Ziele wird Hummels
einnehmen. „Mats hat viele Titel
gewonnen, und wenn er glaubt,
etwas sagen zu müssen, tut er es.
Sein Wort hat Gewicht“, erklärte
Schulz: „Du brauchst Spieler, die
die anderen Spieler führen.“
Der erste Prüfstein mit seiner
neuen Abwehr wartet am Sams-
tag, wenn es im Supercup gegen
den Verein geht, der auch in der
Bundesliga herausgefordert wer-
den soll: den FC Bayern. „Damit
kann man anfangen“, sagt Schulz:
„Aber ich hätte am Ende dann
doch lieber die Meisterschaft oder
den DFB-Pokal.“
FFFoto mit dem Abwehrchef: oto mit dem Abwehrchef:
UUUm Mats Hummels herum plantm Mats Hummels herum plant
TTTrainer Favre die BVB-Defensiverainer Favre die BVB-Defensive
AFP
/ KAMIL KRZACZYNSKI
DIE WELIE WELIE WELTKOMPAKTTKOMPAKT MITTWOCH, 31. JULI 2019 SPORT 29
E
s war ein großer Schritt,
den die Tennis-Spielerin
Alison Van Uytvanck im
März vergangenen Jahres un-
ternahm. Die Belgierin, zu dem
Zeitpunkt Nummer 50 der
WWWelt, machte in einem TV-In-elt, machte in einem TV-In-
terview mit dem Sender Sporza
öffentlich, dass sie lesbisch sei.
Zudem sei sie in einer Bezie-
hung – aber nicht mit einer
Frau aus dem „normalen“ Le-
ben, sondern mit einer Tennis-
Kollegin.
Ihre Partnerin: Greet Min-
nen, ebenfalls Belgierin – und
mittlerweile die Nummer 123
der Welt. Van Uytvanck sagte
damals: „Wir gehen mit unserer
Beziehung sehr offen um, und
meine Eltern sind auch stolz
darauf. Niemand muss uns ver-
urteilen, weil wir lesbisch sind.
Es ist keine Krankheit.“
AAAuch Minnen zeigte sich völ-uch Minnen zeigte sich völ-
lig locker und entspannt: „Es
kann hart sein, wenn man sich
nicht sieht. Aber es ist auch
sehr schön, weil sie dich ver-
steht und wir darüber reden
können, wenn wir Probleme
auf dem Platz haben. Das ist ei-
ne große Hilfe.“
WWWas das Liebespaar mit amas das Liebespaar mit am
meisten fürchtete: ein offiziel-
les Tennis-Match – als Gegne-
rinnen auf dem Platz. Erst
kürzlich philosophierte die 25-
jährige Van Uytvanck: „Es wäre
schon sehr komisch, gegen
Greet zu spielen. Wir hatten
diese Situation noch nie – und
eigentlich will ich auch gar
nicht darüber nachdenken.“
Stattdessen erfüllte sich das
Duo beim Grand Slam in Wim-
bledon einen lang ersehnten
Traum: Seite an Seite im Dop-
pel zu spielen. Sie erreichten
die zweite Runde und nutzten
die internationale Aufmerk-
samkeit, um ihr ganz persönli-
ches Anliegen einer breiteren
Öffentlichkeit kundzutun.
Zum englischen „Guardian“
sagte Van Uytvanck, dass sie
auf mehr Coming-outs von
Tennisprofis hoffe. Auch von
den männlichen Kollegen, un-
ter denen es durchaus homose-
xuell orientierte Profis geben
würde. Die 25-Jährige optimis-
tisch: „Ich glaube, die Leute
würden dadurch deutlich mehr
Selbstvertrauen bekommen.“
Über die eigene sportliche
Situation legte die aktuelle
WWWeltranglisten-65. nach: „Wireltranglisten-65. nach: „Wir
sprechen immer mehr darüber,
weil es scheinbar näher rückt.
Es wäre eine sehr krasse Num-
mer, aber wenn es so sein
muss, muss es so sein. Wir wer-
den beide unser Bestes geben.“
Am Montag war es dann – nach
mittlerweile dreieinhalb Jah-
ren Beziehung – so weit. Beim
mit 125.000 Dollar Preisgeld
dotierten WTA-Turnier in
Karlsruhe wurden Van Uyt-
vanck und Minnen direkt in der
ersten Runde gegeneinander
gelost. Die beiden kennen ihre
Stärken und Schwächen natür-
lich bis ins kleinste Detail,
denn sie sind nicht nur ein
Paar, sondern auch Trainings-
und Doppelpartnerinnen. Ent-
sprechend abwechslungsreich
und unterhaltsam entwickelte
sich das direkte Duell.
Am Ende siegte Van Uyt-
vanck mit 6:4, 1:6, 6:1. Nach
dem Matchball nahmen sich
die beiden Belgierinnen innig
in die Arme, drückten sich –
und gaben sich ein kurzes, aber
umso mehr gefeiertes Küss-
chen am Netz. „Gratuliere Ba-
by, heute warst du zu gut für
mich“, sagte die unterlegene
Minnen im Anschluss.
AAAb jetzt heißt es dann wieder:b jetzt heißt es dann wieder:
mit- statt gegeneinander. RELE
Nach dem Matchball
ein Kuss am Netz
Alison Van Uytvanck und Greet Minnen lieben
sich. Nun waren sie erstmals Gegnerinnen
KKKuss nach dem Matchball. „Wir gehen mit unserer Beziehunguss nach dem Matchball. „Wir gehen mit unserer Beziehung
sehr offen um", sagt Alison Van Uytvanck
PA/GES/MARVIN GU/MARVIN GUENGOER
/
ein laufender Prozess. Wir tau-
schen uns auch mit Jürgen Klins-
mann aus“, sagte Gaiser.
Klinsmann soll sich vorstellen
können, das neu geschaffene
Amt des Vorstandsvorsitzenden
der VfB Stuttgart AG zu überneh-
men. „Der Posten als Präsident,
der künftig vor allem repräsenta-
tiv ausgerichtet sein soll, kommt
für ihn dagegen nicht infrage“,
schrieb die „Stuttgarter Zei-
tung“. Klinsmann spielte von
1984 bis 1989 für die Schwaben.
Derzeit arbeitet er als Experte
für RTL bei Länderspielen der
deutschen Nationalmannschaft.
Zuletzt war er Nationaltrainer
der USA (bis November 2016).
Nach der abgebrochenen Mit-
gliederversammlung und dem
Rücktritt von Präsident Wolfgang
Dietrich vor zwei Wochen wurde
Klinsmann von verschiedenen
Seiten – unter anderem von Ba-
den-Württembergs Ministerprä-
sidenten Winfried Kretschmann
(Grüne) –ins Spiel gebracht. DW
DPA/FEDERICO GAMBARINI