Die Zeit - 25.07.2019

(WallPaper) #1
Anbieter: Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Buceriusstraße, Hamburg

Der Karrieretag »ZEIT für neue Ärzte« bringt den medizinischen Nachwuchs
mit Fach-, Ober- und Chefärztinnen und -ärzten der Region und renommierten
Unternehmen ins Gespräch. Studierende und Absolventinnen und Absolventen
können Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen – ob zu regionalen
Kliniken, Pharmakonzernen oder Unternehmensberatungen.
Orte: Konferenzzentrum München | Universitätsklinikum Tübingen, Crona Kliniken
Uhrzeit: 10-16.30 Uhr | Der Eintritt ist frei
Programm und Anmeldung: http://www.zeit.de/zfnae
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Wenden Sie sich gerne unter http://www.zeit.de/zfnae an uns.

ZEIT FUR


NEUE ARZTE


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  1. OKTOBER · MÜNCHEN

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  1. Juli 2019 DIE ZEIT No 31


14


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BEILAGENHINWEIS


Die heutige Ausgabe enthält folgende Publikation
in der Gesamtauf lage Deutschland: Presse- und in-
formationsamt der Bundesregierung, 10117 Berlin.


LESERBRIEFE


Sie haben einen herrlichen Artikel über das
Biotop Kuhfladen geschrieben und darüber,
wer davon profitiert. Sie haben unwissentlich
mich dabei vergessen. Als Kind heimat-
vertriebener Eltern habe ich die Kindheit und
Jugend auf einem Einödbauernhof in Ober-
franken verlebt. Wir Kinder waren als Hüter
eingesetzt, Elektrozäune gab es noch nicht.
Da wir ja auch im manchmal nassen Gras
unsere Arbeit zu tun hatten, waren wir barfuß
unterwegs. im Herbst waren die frisch ab-
gesetzten Kuhfladen oft eine sehr geschätzte
Wärmequelle für unsere durchfrorenen nack-
ten Füße.
Dr. Georg Obieglo, Reutlingen

Warme Füße


dank der Kuh


Christiane Grefe:
»Fladen des lebens« ZEIT NR. 29

Das Gespräch mit Professor lorz wäre anders
verlaufen, wenn seine exzellenten völkerrecht-
lichen Gutachten zur uN-Kinderrechtskon-
vention (2003, 2010) zur Sprache gekommen
wären. Dort ist zu lesen, dass Artikel 3 als Dreh-
und Angelpunkt der Konvention die »best inte-
rests of the child« mit Vorrang versieht, »alle
behördlichen Maßnahmen einem besonderen


  • gerichtlich nachprüfbaren – Begründungs-
    zwang unterwirft und die Darlegungs- und
    Beweislast insoweit auf die entscheidende Be-
    hörde verlagert«.
    Deshalb wäre zwischen der Schulpflicht und
    dem Demonstrationsrecht abzuwägen und
    klarzumachen, dass bei Sanktionen in jedem
    Einzelfall ausdrücklich darzulegen ist, warum
    das Recht der Jugendlichen, für ihre Zu-
    kunftsinteressen zu demonstrieren, in der
    konkreten unterrichtssituation hinter der
    Schulpflicht zurückstehen soll. Damit die
    Schule auch künftig Sinn macht, muss sie ihre
    Maßnahmen darauf abstimmen, dass die Ju-
    gendlichen »laut« sein dürfen, um politischen
    Handlungswillen für ihre Zukunft zu errei-
    chen; zugleich muss sie im unterricht Enga-
    gement für die Auseinandersetzung fordern,
    wo Grenzen legitimen Protests liegen und
    legalität durchgesetzt werden muss. Die Eu-
    ropawahl hat gezeigt, dass sich Menschen von
    der Dramatik der Klimaentwicklung über-
    zeugen lassen. Auch die Kultusministerkonfe-
    renz sollte sich verständnisvoller aufstellen,
    um nicht eines Tages obsolet zu sein.
    Dr. Reinald Eichholz, ehemals Kinderbeauf-
    tragter der Landesregierung NRW, Velbert


Hundertprozentig d’accord mit ihrem Dank
an die Gegenwartsgeschichte der engagierten
Frau. und wie bei jedem hundertprozentigen
Einverständnis regt sich der Wunsch, noch ei-
nen allerletzten Aspekt der Vollständigkeit
halber hinzuzufügen: Braucht es neben diesen
aufständischen Frauen, denen Sie zu Recht
huldigen, nicht gleichwohl den (männlichen
oder vielleicht eher grün-politischen) »Bünd-
niswert«? Also den Politiker, der kungelt, sprich:
der politische Kompromisse darüber schließt,
»welches Wild erlegt wird und wer zum Schuss
kommt und wer die Signale gibt und wer die
Meute führt«?
Genau dies scheint mir mit der Wahl von
ursula von der leyen durch den Europäi-
schen Rat passiert zu sein. Der Rat der ver-
feindeten Alphatiere hat einen scheinbar un-
möglichen europäischen Kompromiss über
seine künftige Dompteurin gefunden.
Geht es denn ohne solche Bündnispolitik?
Nur im Zusammenspiel von zivilem Aufstand
und Gesetzgebung könnte aus dieser Welt
wider Erwarten noch etwas werden.
Fritz von Klinggräf, Genf


Schule oder Demo?


Streitgespräch: »Sie werden
weitermachen« ZEIT NR. 29/

Europas Dompteurin


Peter Kümmel: »Weil sie wissen, was


sie tun« ZEIT NR. 29


Ein lob für dieses erhellende Streitgespräch
zwischen den Wirtschaftsrat-Mitgliedern. Man
sieht doch sehr deutlich, in welch verschiedenen
Welten Stadt- und landbevölkerung leben. Vor
allem der Vertreter aus Berlin öffnet einem, si-
cher ungewollt, die Augen. So viel Arroganz in
fast jedem Satz, dass einem der Kamm schwillt.
Man könnte meinen, dass Berlin die einzige
Stadt in Deutschland ist, in der sich alle Ein-
wohner täglich in Kultur baden. Als ob es hier
keine sozial abgehängten Menschen gäbe, die
andere Probleme als Kulturmangel haben.
Sein romantisches Bild vom land rundet sei-
ne »kosmopolitische Sicht« bestens ab. Aber
das ist auch nur so eine Meinung eines »land-
eis« aus seinem 500.000-Einwohner-Kaff.
Michael Hauck, Nürnberg


immer häufiger ärgere ich mich über die ein-
seitige Auswahl von Gesprächspartnern wie in
der aktuellen Runde zum Thema Stadt und
land. ich, 41 Jahre alt, Mutter, Schauspielerin
und in der DDR aufgewachsen, habe in Berlin
gewohnt und lebe seit 2014 in Mecklenburg auf
einem einsamen Hof. ich kenne also beide Seiten
sehr genau und finde es journalistisch absolut
unzureichend, keine ostdeutschen Städter und
landbewohner in die Fragerunde zu integrieren,
denn deren Antworten wären ganz andere. Die
Menschen, die ich seit fünf Jahren auf dem land
kennengelernt habe, sind keine, die Berufe aus-
üben, die man mit Telearbeit verrichten könnte,
und es arbeiten zumeist beide, um ihr leben
finanzieren zu können, trotz Kindern und Hof.
Von Wohlstand, wie er dort aufgezählt wird, sind
viele weit entfernt.
Annett Renneberg, aus einem kleinen Dorf
zwischen Hamburg und Schwerin


Berliner


Arroganz


Streitgespräch:
»Stadt oder land?« ZEIT NR. 29

Verbote? Ja, bitte!


Dossier: »Der Mythos vom Verzicht« ZEIT NR. 29


D


er Artikel ist eine unwider-
stehlich im Sendung mit der
Maus-Format erzeugte Kon-
frontation der leser mit der
eigenen unzulänglichkeit.
Er führt sie durch ein Spie-
gellabyrinth, wo sich erdrü-
ckende Fakten und Prognosen zur Erderwärmung
in überraschenden Perspektiven historischer Er-
fahrungen und vor dem Hintergrund unserer Ver-
haltensmuster so verwirrend Bahn brechen, dass
all unsere Positionierungen und Handlungsansätze
zumindest verunsichert werden.
Der Artikel kann als ein Redeentwurf für ver-
antwortungsvolle Politiker gelesen werden, mit dem
sie ihre Entscheidungen für den unausweichlichen
radikalen umbau unserer Art des Wirtschaftens den
Bürgern erklären können. Er kann auch als ein Ent-
wurf für einen Nachruf gelesen werden, um zu er-
klären, warum es am Ende doch nicht geklappt hat.
Reinhard Koine, Bad Honnef

Nach dem Motto »Kleinvieh macht auch Mist« will
ich meine Meinung vertreten, dass Verzicht des
Einzelnen durchaus etwas bringt. ich denke dabei
and die Ölplattform Brent Spar, die der Shell-Kon-
zern Mitte der Neunzigerjahre in der Nordsee ver-
senken wollte. Nachdem Greenpeace zu einem
Boykott von Shell-Tankstellen aufgerufen hatte und
daraufhin der umsatz von Shell massiv einbrach,
lenkte der Konzern ein und entsorgte die Ölplatt-
form an land. Das ist die Macht der Schwachen.
Gudrun Schuster, Weiden

in ihrem Artikel schwingt der unterton mit, dass
ihre persönlichen Bemühungen wenig die All-
gemeinheit beeinflussen. Diese Haltung besitzt
neuerdings auch die Partei der Grünen: Nicht der
Einzelne soll Verzicht üben, sondern der Staat muss
Verbote erlassen. Dabei wird aber etwas Wichtiges
komplett vergessen: die Akzeptanz des Bürgers für
Veränderung! und diese ist nur gegeben, wenn be-
reits einige diese Veränderung anderen vorleben, die
dieser noch skeptisch gegenüberstehen. Es braucht
also informationsträger wie Sie, die mit ihrem Ver-
halten auch andere anstecken. Wenn es diese »lot-
senfische« nicht geben würde, würde der Schwarm
auch nicht seine Richtung ändern.
Achim Michael Hasenberg, Berlin

Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel. Für
jeden nachvollziehbar und mit stechenden histori-
schen Beispielen beseitigt er den schädlichen und
gefährlichen irrglauben, Moralpredigten und selbst
auferlegte, freiwillige Einschränkungen könnten zur
lösung epochaler gesellschaftlicher Herausforderun-
gen beitragen. Man sollte denselben Artikel nächste
Woche noch mal drucken für die, an denen er diese
Woche vorbeigegangen ist. und übernächste Woche
sicherheitshalber noch einmal!
Dr. Christian Voll, per E-Mail

Sie unterstellen mit ihrer Titelseite, der Verzicht des
Einzelnen bringe nichts. Das ist gefährlich naiv. Eine
Gesellschaft besteht aus vielen Einzelnen, die auf-
einander wirken. Der Verzicht jedes Einzelnen hat
mindestens eine doppelte Wirkung: Er wirkt als
konkrete CO₂-Einsparung. Das können bei Besser-
lebenden schnell mal zehn Tonnen und mehr
werden. Er wirkt aber auch über den Vorbildeffekt.
Aber ist Verzicht überhaupt der richtige Begriff?
Nein, die richtigen Begriffe für weniger Konsum
und weniger Verbrauch sind Verantwortung und
Vernunft. Sollen die Einzelnen nicht vernünftig
sein? Das meinen Sie nicht ernst, oder?
Christian Finck, Rastede

Der Artikel ist in besorgniserregender Weise
populistisch, weil er der weitgehend im Grünen-
Milieu verhafteten leserschaft ohne Verhaltens-
änderung ein gutes Gewissen garantiert. Die Dis-

krepanz zwischen ökologischem Sein und Sollen


  • neudeutsch auch attitude behavior gap genannt –
    wird zwar beschrieben, weckt aber große Zweifel
    an der Wirksamkeit individueller Handlungs-
    alternativen. insofern ist die ZEIT auch im
    Karibik-urlaub eine anregende Reiselektüre!
    insgesamt sollten die »Mythos«-Artikel fortgesetzt
    werden – wie wäre es mit »Der Mythos vom sozial-
    adäquaten Verhalten«? ihr Autor könnte zum Bei-
    spiel eine hoffentlich folgenlose Schwarzfahrt mit
    der Bahn unternehmen. Mit der Argumentation
    »der Zug fährt eh« und der rechnerischen Darstel-
    lung der Auswirkung auf die Gewinn-und-Verlust-
    Rechnung der Bahn (vermutlich weniger als 0,
    Prozent) eröffnet dies doch neue Perspektiven, die
    den lesern nicht vorenthalten werden sollten.
    Heiner Leupold, Pansdorf


ich bin absolut begeistert von diesem Dossier! Ver-
bote akzeptieren – genau das können wir machen.
und das bedeutet natürlich für die Politik: Sprecht
endlich Verbote aus! lasst das unsägliche Geschwa-
fel von »Verbote bringen nichts, wir appellieren an
die Freiwilligkeit/den Verstand der Bevölkerung«.
Nein, sagt: Wir verbieten – für Klimaschutz, für
unsere Kinder und Kindeskinder!
Susanne Jürgensen, per E-Mail

ich möchte ganz herzlich zum genialen Titelbild
der letzten Ausgabe (Blumenkohlschaf ) gratulie-
ren. Eine gelungene Collage zum Thema Fleisch-
esser/Vegetarier/Veganer.
Volker W. Goldbeck, Eichenau

Selektive, populistische Verbote, die schon im
benachbarten Ausland umgangen werden kön-
nen, führen geradewegs in eine Klima-Planwirt-
schaft, die die Gesellschaft weiter spalten, aber die
Klimakatastrophe nicht verhindern wird. Ein
Retter, der kopflos handelt und den Selbstschutz
vernachlässigt, wird schnell zum erfolglosen, tra-
gischen Helden. Gerade wir Deutschen müssen
bescheidener und pragmatischer werden. Histo-
risch haben wir unsere Möglichkeiten bereits
zweimal unterschätzt. Jede zu ergreifende Maß-
nahme muss deshalb zwei Mindestanforderungen
erfüllen: ist sie erstens überhaupt (weltweit) wirk-
sam, und ist sie zweitens ohne unvertretbare Kol-
lateralschäden durchsetzbar?
Benno Blessenohl, per E-Mail

Der Begriff Verzicht ist immer subjektiv. Was für
den einen Verzicht ist, muss für den anderen kei-
nesfalls einer sein, im Gegenteil. ich selbst ver-
zichte seit 37 Jahren komplett auf Fleisch und
schränke mich damit ein, »verzichte« im Sinne
des Autors. Nur: ich erlebe damit keinen Mangel,
erlebe und erlebte es in diesem Sinne nie als Ver-
zicht. im Gegenteil – ich lebe damit prächtig,
gewann damit in einer fast vier Jahrzehnte wäh-
renden Ära des lukullischen Neuentdeckens zu-
sätzliche lebensqualität.
ich »verzichte« nunmehr seit über 40 Jahren aus
ökologischem Bewusstsein fast komplett aufs Flie-
gen. Dennoch interessiert mich durchaus die Welt,
in Reiseberichten, Reportagen – und (!) ich blicke
auf viele anregende und erholsame urlaubsreisen

zurück, auf einem der landschaftlich und klimatisch
vielfältigsten Kontinente der Erde: Europa.
Martin Rothe, Heuchelheim-Klingen

Beim ersten lesen befiel mich eine tiefe De pres sion.
Hat er nicht recht, und ich habe mein ganzes leben
lang auf vieles völlig umsonst verzichtet? ich habe
vier Tage gebraucht, um den Fehler in der Argumen-
tation zu finden: Die Allmende-Analogie ist falsch.
Wir – der Autor, seine leser und ich – sind nicht die
Produzenten, die in Konkurrenz um die knappen
Ressourcen stehen. Wir sind Konsumenten und
haben durch unser Verhalten sehr wohl Einfluss auf
das, was und wie produziert wird.
Anna Schmitz, Tübingen

Der ebenso verständliche wie scharfsinnige Arti-
kel ist brillant geschrieben und hat geradezu lite-
rarische Qualität. Er müsste zur Pflichtlektüre je-
des liberalen und konservativen Politikers werden.
Von der Politik wird nicht die Delegation der Ver-
antwortung auf den Bürger erwartet, sondern dass
sie die richtigen Gesetze macht und für ihre Durch-
setzung sorgt. Vom Bürger dagegen darf man
erwarten, dass er die für den Klimaschutz erlassenen
Regelungen, ja Verbote, akzeptiert und nicht deren
urheber abwählt, wie es weiland den Grünen bei
der Ökosteuer ging. Der moralische Appell an den
Bürger, das Angebot eines 20-Euro-Wochenendflugs
nach Mallorca oder london auszuschlagen, ist
ehrenwert, aber er führt in die irre. Der Appell müss-
te eher lauten: »Wählt diejenigen, die dafür sorgen,
dass es solche Angebote bald nicht mehr gibt!«
Gerhard Bronner, Landesnaturschutzverband
Baden-Württemberg, Donaueschingen

Verzicht ist nicht »nutzlose Einschränkung, ohne
Sinn« – Verzicht hat seinen Wert auch in sich: Man
wirft den Wohlstandsballast ab, man gewinnt Raum
und Zeit für das Wesentliche, man merkt, dass man
nicht viel braucht, um zufrieden zu sein. Schlag nach
beim Suffizienz-Klassiker Wilhelm Hauff, Das
kalte Herz, das mit den Worten schließt: »Es ist doch
besser, zufrieden mit wenigem zu sein, als Gold und
Güter zu haben und ein kaltes Herz.«
Dr. Olaf Hähner, Olpe

Der Beitrag begeistert, er slammt und performt und
verbreitet dabei wirtschaftspolitisches und sozial-
geschichtliches Wissen. Hier wird eine der ursachen
von Marktversagen – wenn die negativen externen
Effekte zuschlagen – auf den (wunden) Punkt ge-
bracht. unternehmer wie Konsumenten sollten
angesichts einer neuen Helmpflicht (einer umwelt-
gerechten Marktordnung) nicht mehr autschen,
sondern in weiser Einsicht das Haupt beugen, sonst
werden wir als menschliche Wesen auf den Kopf
fallen. Solche eindringlichen Erläuterungen würden
sich auch im Wirtschaftsteil der ZEIT gut machen.
Olga Mani, Diplom-Volkswirtin, Mannheim

Für mich ist der westliche lebensstil eine dumme
Angewohnheit. So was kann man sich auch wieder
abgewöhnen. ich bin seit vielen Jahren nicht mehr
geflogen, habe noch nie ein Auto besessen, im Win-
ter zieh ich zwei Pullis übereinander und dreh die
Heizung runter. ich wohne in einer Einzimmer-
wohnung, arbeite halbtags, hab keine Kinder und
bin glücklich. Wo ist das Problem? ich finde auch
nicht, dass man etwas tun muss. Man muss nur lassen.
Markus Eberhard, per E-Mail

um den Klimawandel zu bremsen und vielleicht
sogar zu stoppen, brauchen wir verantwortungs-
bewusste Einzelne, die mit gutem Beispiel voran-
gehen und Alternativen vorleben. und wir brau-
chen Gesetze, die umweltschädliches Verhalten
für alle einschränken. Was wir nicht brauchen, ist
die Überschrift »Es ist in Ordnung, Auto zu fah-
ren und in den urlaub zu fliegen«!
Karl von Kannen, per E-Mail

Zur Ausgabe


N


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»Man sollte denselben Artikel nächste Woche noch mal drucken


für die, an denen er diese Woche vorbeigegangen ist. und


übernächste Woche sicherheitshalber noch einmal!« Von Christian Voll


DAS LESERZITAT ZUM THEMA KLIMA UND VERZICHT:


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