Frankfurter Allgemeine Zeitung - 02.03.2020

(Steven Felgate) #1
NR.52·SEITE 7

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Deutschland und die Welt MONTAG, 2.MÄRZ 2020


Jan Delaydarffahren
Der 44 JahrealteMusiker Jan Delay
hat seinen Führerschein gemacht.
WieDelayauf seinem Instagram-Ac-
count berichtete, sei er nun nachTa-
genmit „Schweißrücken, Übelkeit
und Trockenmaul“ erleichtert. Er
dankteindem Post vomFreitag sei-
nem Fahrlehrer Steffenund gab
gleichzeitig eineWarnung an dieVer-
kehrsteilnehmer imRaum Hamburg
und Berlin ab: „Äußerst vorsichtig

fahren: Ichkönnte unterwegs sein.“
AufInstagram zeigteerein Foto,das
ihn mit ausgestreckten Armen und
der Bestätigung für die bestandene
Prüfung in der Handvoreinem Fahr-
schulwagen zeigt. dpa

WilkeMöhring istSingle
SchauspielerWotanWilkeMöhring
(„Das perfekte Geheimnis“) und sei-
ne Freundinhaben sic hgetrennt. Der
Star aus dem Hamburger„Tatort“
und seinePartnerinwarenseit Ende
2015 liiertgewesen, öffentlichbe-
kannt wurde die Beziehung im Mai
2016.Auseiner früheren Beziehung
hat Möhring, der aus Nordrhein-West-
falen stammt, drei Kinder. dpa

Boris Johnson wirdVater
Der britischeRegierungschef Boris
Johnson wirdabermalsVater. John-
sons Freundin CarrieSymonds erwar-
te das BabyAnfang Sommer,teilte
ein Sprecher desPaares gesternlaut
der Nachrichtenagentur PA mit.Zu-
dem habe sichdas Paar verlobt.John-
son wäre der erste Premierminister
seit 250 Jahren, der im Amt heiratet.
Der Fünfundfünfzigjährigewar be-
reits zweimalverheirat et.Mit der 31
Jahrealten Symonds wurde er erst-
mals Anfangvergangenen Jahres öf-
fentlichgesehen. Johnson hat bereits
mindestens fünf Kinder–seine ältes-
te Tochter is tnur fünf Jahrejünger
als Symonds. AFP

dpa. LUXEMBURG.Als er stesLand
der Welt hatLuxemburgalle öf fentli-
chen Verkehrsmittelgratis gemacht:
Seit Samstagbraucht man im Groß-
herzogtum für Bus, Bahn undTram
keine Ticketsmehr.„Einfacheinstei-
genund mitfahren!“, sagteLuxem-
burgs MobilitätsministerFrançois
Bausch(Grüne) am Bahnhof Pfaffen-
thal-Kirchbergzum Start. Er hofft,
dassdas Gratis-Angebotviele Men-
schen zumUmst eigenvomAutoin
den öffentlichen Personennahver-
kehr (ÖPNV) bewegt.Die Umst el-
lung aufgratis wurde im zweitkleins-
tenLand der EU mitrund 620 000
Einwohnerngroßgefeier t. An den
BahnhöfengabesMini-Konzerte und
auchinden Zügen undStadtbahnen
wurde musiziertund getanzt.

W


ennesinLos Angeles Coun-
ty einGeschäftgibt, das alle
Auflagen für den legalen
Vertrieb vonMarihuana er-
füllt, dann istes„Green Cross“ in derKüs-
tenstadt Torrance.Werden unschein-
baren Laden an derWest CarsonStreet
betritt, musseinen Ausweisvorlegen so-
wie Fragen zu früheren Besuchen und
Cannabisvorlieben beantworten, be vorer
überhauptzueinem der Budtender hinter
der hölzernenVerkaufsthekevorgelassen
wird.Kappen sindtabu, Sonnenbrillen
auch. Zwischen denRegalen mit Grün-
pflanzen zeichnenKameras den Handel
mit Marihuanaprodukten wie Joints,
Hanföl undtetrahydrocannabinolhaltiger
Schokolade auf.
Dennochwird„Green Cross“ in sozia-
len Medienregelmäßigverrissen. „Seit ich
meinenStofffrüher auf der Straßegekauft
habe, bin ichnie heftiger hintersLicht ge-
führtworden“, schriebNutzerVeggie-
Nald. Der Grund?WieandereKunden
warernacheinem unterhaltsamenVer-
kaufsgesprächmit BudtenderAlan, der

ihm schließlich ein paarGramm„Baklava
Outdoor“ und einige Getränkebüchsen
mit Cannabisempfahl, an derKasseüber-
raschtworden. Der Bon wies fast110 Dol-
lar aus anstelle der erwarteten knapp 90
Dollar. VeggieNald warnte:„Abzocke!“
Undversprach,künftig wieder einen Bo-
genumdie lizenziertenDispensarien in
Los Angeles zu machen.
Der abtrünnigeKunde von„Green
Cross“ istnicht der Einzige. Ob wohl kali-
fornischeWählerschon vorvier Jahrenfür
die LegalisierungvonMarihuanastimm-
ten, blüht derSchwarzmarkt.NachSchät-
zungender Polizeibehörden hatmindes-
tens jedeszweite deretwa 370Cannabis-
Geschäfte in Lo sAngeles nichtdie vorge-
schriebenen Genehmigungen.Sie bieten
ihreProdukte meist ohne dievergleichs-
weise hohenSteuernan, dieKunden wie
VeggieNald spätestens an derKasse im-
mer wiedervorden Kopf stoßen.Beim
Kauf vonMarihuana alsreinemRausch-
mittelfallen fast 20 Prozent an–zehn Pro-
zentfür Cannabiskonsum,weitere9,5 Pro-
zent, die an denBundesstaat Kalifornien
und dieStadt abgeführt werden. FürRau-
cher mit Empfehlung eines Arztes wirdes
etwa sgünstiger.Sie zahlenneben 9,5 Pro-
zentSteuernanBundesstaat undStadt nur
fünfProzentfür „Cannabis use“.Patien-
ten, die unter Krebs, HIV oder einer ande-
renschweren Erkrankungleiden,erhalten
eineBerechtigungskarte für Marihuanazu
medizinischen Zwecken, kurz MMID. Sie
spartdie Steuern, dieüblicherweise an
Bundesstaat undStadt abzuführen sind.
Beieinem Einkauf fallen lediglichfünf Pro-
zentfür Cannabiskonsum an. Dochauch
Kunden mitBerechtigungskarte zahlen
weitere Steuern, die schon in denPreis von
Kraut,Ölodersogenannte nEdibleshin-

eingerechnetwurden.Neben Abgaben für
denAnbau zähltdazueine Verbraucher-
steuer ,die fürAufklärungüberMarihua-
na, Umweltschutzund Strafver folgung be-
stimmt ist. Die Abgabengeltennicht nur
alshochund unübersichtlich. Betreiber li-
zenzierterDispensarien monieren zudem,
dasskalifornische Behörden eherverhal-
tengegen Illegale vorgehen. „Unsere Ge-
schäf te leidenextrem“, sagt Carlosdela
Torre, Inhaberdes „CornerstoneResearch
Collective“ in EagleRock imNord osten
vonLos Angeles.„Wir tr eten unter unglei-
chen Voraussetzungen an, nachdem wir
viel Zeit, Energie undGeld in vestiertha-
ben, um die LegalisierungvonMarihuana
wie vorgeschrieben umzusetzen.“
Ende2016 hattendie Kalifornierper
Volksentscheidfür die Legalisierungvon
Marihuanaals Rauschmittelgestimmt.
VorzweiJahren begann derVerkauf. Die
Idee von„Weed“ auskontrolliertem An-
bau und ohnePestizide an jederStraßen-
ecke blieb aber Illusion. Auchging der
Plan nicht auf, dem wirtschaftlichange-
schlagenenKalifornienSteuereinnahmen
vonbis zu 1,4 Milliarden Dollar proJahr
zu sichern.Viele Gemeinden wie Santa
Monica und BeverlyHills verweiger nIn-
teressentenweiterhin die Lizenz für die Er-
öffnung eines Dispensariums, „Store
front“genannt, erteilenkeineGenehmi-
gungen für Hauslieferungen undverbieten
jede weiter eArt von„kommerzieller Can-
nabis-Aktivität“. Andere,etwa Los Ange-
les oderder KüstenortMarina delRey, stel-
len so vielerechtlicheHürden auf, dass
die Eröffnung einer „Store front“ fastun-
möglichwird. Kalifornien, einer der elf
Bundesstaaten, die Marihuanaauchals
Genussmittelerlauben,wartet zudem mit
weiteren Auflagen wie Wachleuten,

Alarmanlageund Videoüberwachung auf.
„Umdie Rege lungen einzuhalten, braucht
man Personal und Geld. KleinereUnter-
nehmerkönnen sichdas nicht leisten und
bewegensichweiter abseits des legalen
Markts. Das unterstütztden Schwarz-
markt, den die Legalisierung eigentlichab-
schaf fensollte“, warntdie Website
„BrownPoliticalReview“. Die meistenGe-
schäf te,die zwei Jahrenach Inkrafttreten
der „Proposition 64“ MarihuanazuErho-
lungszweckenanbieten, gabess chon vor
2018.Wie„Green Cross“firmierten sie da-
mals aberals Ausgabestellenfür Cannabis
zu medizinischen Zwecken, das inKalifor-
nien schon im Jahr 1996 legalisiertwurde.
Obwohl 2016fast 60 Prozent derWähler
für die Legalisierung auchals Rauschmit-
telstimmten, bleibt derVerkauf in acht
vonzehn Städtenverboten.
Bei der Bekämpfung des Schwarz-
markts tun sichPolizeiund Staatsanwalt
unerwartet schwer.DaVerstöße gegenMa-
rihuana-Gesetze zuweniger schwerwie-
genden Vergehen heruntergestuftwurden,
lohnen sichRazzienmeistnicht .Los Ange-
les versucht es daher mit anderen Mitteln.
BürgermeisterEricGarcetti investiertin
Aufklärungskampagnen, um potentiellen
Kunden das Erkennen unlizenzierterDis-
pensarien zu erleichtern. Zudem sollen
Verord nungen abschrecken, die auchVer-
mieter für illegalen Cannabishandel in ih-
renImmobilien zurVerantwortungzie-
hen. Wirkungsvoller als Bußgeld oder An-
zeigen scheinenaber dieVersorgungsbe-
triebe. Seit der Stadtratvoreinigen Mona-
teneine Regelung verabschiedete, die
demDepartmentof Water&Powerer-
laubt, „Store fronts“ ohneLizenzStrom
undWasser abzustellen, mussten Dutzen-
de schließen.

Legal nur mitfast 20 ProzentSteuern: Eine Angestellteder Magnolia Cannabis Loungeimkalifornischen Oaklandstellt ein Gläschen Marihuana auf einTablett. FotoReuters

AufihreWorte kommt es nicht an.Umso
größer istdie Aufmerksamkeit für alles,
wasLetizia trägt.Bei der Eröffnung der
MadriderKunstmesse am vergangenen
Donnerstag waresdas rot-schwarze Sa-
tin-Midikleid mit Blumenmusteraus
Frankreich, das es im Schlussverkauf
günstiger gibt. Die spanischeKönigin ist
mit ihremStil zu einer der wichtigstenIn-
fluencerinnenweit über die Grenzen ih-
resLandes hinausgeword en. Wassie an-
hat, istamnächs tenMorgenbei den ein-
heimischen Modekettenausver kauft.
Doch aus der 47 Jahrealten früheren Jour-
nalistin isteine traurigeStilikonegewor-
den. IhreUmwelt interessiertsichprak-
tischnur für ihrÄußeres: IhreKleider er-
regenindiesenTagengrößeresAufsehen
als die ersteBiographie, die in Spanien
über sie erschien.
Schon mit demTiteldeutet der ar genti-
nischeAutorLeonardoFaccio an, dass
für die bürgerliche Monarchin das Leben
im Zarzuela-Palastnicht so perfekt ist,
wie sie undKönig Felipe VI. esgern dar-
stellen. Es heißt „Letizia, die ungeduldige
Königin“ undstellt dieFrage, wasesbe-
deutet,im21. JahrhundertKönigin zu
sein. Faccio zitierteine ihrer früheren Pro-
fessorinnen: „Letiziawarein Führertyp.
Jetzt sehe ichsie gefangen.Wieein wun-
derschönerVogelineinemKäfig.“ Der
Autorbehauptet,ersei für die„bisher um-
fassendste Biographie“, mehrfach „infor-
mell“ mit Letizia zusammengetroffen;
aus demKönigspalastverlautetjedoch
laut Presseberichten, es seikeine Zusam-
menkunftmit ihm aktenkundig.Faccio
hatnachseinenWortenmit mehr als hun-
dertWeggefährten, Bekannten,Verwand-

tenund ehemaligen Partnerngespro-
chen. Vieles, wassie ihm erzählten,war
zum Teil schon bekannt.Aber mit der Hil-
fe ihrer Aussagen zeichnetsein –unauto-
risiertes–Buchdas Porträt einer ängstli-
chen Königin, die um jeden Preis das Bild
kontrollieren will, das die Öffentlichkeit
vonihr hat. „Siewerden schlecht über
michreden“, sagt sie misstrauisch, als sie
vonder geplanten Biographie erfährt. Sie

verschlingealles, wasüber sieveröffent-
licht werde, schreibtFaccio. ImKönigs-
haus werdeLetizia zwar „die Chefin“ge-
nannt.Aber Felipes Freunde sollen der
Mutter der Thronfolgerin den abfälligen
Spitznamen „Chacha“gegeben haben –
das Kindermädchen.
Nach dem sie den spanischen Kronprin-
zen kennengelernthatte, begann sichLeti-
zia mit demPerfektionismus und Ehrgeiz,
den sie in ihrem früheren Berufsleben an
den Taggelegt hatte, in eine „königliche
Marke“zuverwandeln. Die meisten, die
die 1972geborene Letizia OrtizRocasola-
no alsStudentin oderFernsehmoderato-
rinkannten, haben sie als eine lebenslusti-
ge,neugierigeund meinungsfreudige
Frau in Erinnerung. Ohne Geld ging sie
als Studentin nachKolumbien, später für
längereZeit nachMexiko. Vondortkehr-
te sie nachSpanien zurück, um ihren frü-
heren Literaturlehrer zu heiraten und
sichknapp ein Jahr später schon wieder
vonihm zu trennen. Siewar15Jahrealt,
als sie sichinihren Lehrerverliebt hatte,
der für sie sein bisheriges Leben aufgab.
In der Biographie istvon Beziehungen zu
vier Männerndie Rede, bevorsie den
Kronprinzen im Jahr 2004 heiratete.
In derWelt desKönigshausestatsich
die selbstbewussteTochter eines Journa-
listenund einer Krankenschwesterzu-
nächs tnicht leicht. Ihr Großvater mütter-
licherseits schaltete immer wütend das
Fernsehgerät aus,wenn König Juan Car-
los erschien.Kollegen und Lehrer haben
Letizia als eineRepublikanerin in Erinne-
rung, dievonder katholischen Kirche
nichts wissenwollte. Bei der Ankündi-
gung ihrerVerlobungstaunten viele, als
sie Felipe insWort fiel undverlangte:

„Lassmichauchmal reden!“ Das Buch
schildertein Mittagessen im MadriderKö-
nigspalast, bei dem Juan Carlosgenug hat-
te.Sie kritisierte die spanischeUnterstüt-
zung für den Irak-Krieg, über den sie als
Fernsehjournalistin aus derRegion be-
richtethatte. „Letizia, wir wissen schon,
dassdudie Klügste in derFamilie bist,
aber bitte, lassauchdie anderenreden“,
soll Juan Carlos sie unterbrochen haben,
der damals nochKönig war.
IhreBeziehungen zur eigenenFamilie
habengelitten, noch bevorsie 2014Köni-
gin wurde. Ihr Cousin DavidRocasolano,
der langeZeit einer ihrer wichtigstenVer-
trautenwar, veröffentlichteseine persön-
liche Abre chnung„Adiós, Princesa“ und
brac hdanachden Kontakt zu ihr ab. Er
sagt, dassdas künftig eKönigspaar ihn da-
mit beauftragt habe, alle Beweise für die
Abtreibungvernichten zu lassen, die Leti-
zia vorgenommen hatte, ein Jahr bevor
sie ihreBeziehung mit dem Kronprinzen
begann.Nach AnsichtvonDavid Rocaso-
lano hatteder „Zusammenstoßdes gro-
ßen Expresszugs der Bourbonen mit der
bescheidenen Zigeunerkarawane derFa-
milie OrtizRocasolano“ schlimmeFol-
gen. Er führtindiesemZusammenhang
auchden Selbstmordvon Letizias jünge-
rerSchwester Erikaan.
Ihr früheres Leben will die Monarchin
nicht aufgeben. AmWochenendegeht sie
am liebstenins Kino undkehrtdanach
gern in eine Shawarma-Bar ein, die sie
seit vielen Jahren besucht.Sonstverzich-
tetsie bei ihrer Ernährung aufFett und
Kohlenhydrate. In der Schule änderte sie
sogar den Speiseplan ihrerTöchter.Aber
laut Faccio will sievorallem auf eine alte
Gewohnheit nichtverzichten: Sierauche
heimlich.

AFP.ESSEN.Eine Seniorin hat am
Samstagnachmittag mit ihremAuto
an einer Bahnhaltestelle im Essener
StadtteilFrohnhausenPassanten an-
gefahren. Dabei wurden insgesamt
zwölf Menschenverletzt, dreivonih-
nen lebensgefährlich.Zu den Verletz-
tenzählen auchdie 81 JahrealteFah-
rerinund ihr Beifahrer,wie einPoli-
zeisprecher am Sonntag mitteilte.
Die Hintergründe des Zwischenfalls
warenzunächstunklar.
Aufschlussüber denAblauf des Ge-
schehens sollen nun unter anderem
die SchilderungenvonZeugengeben.
Der Unfall ereignete sichdemnachan
einer Haltestelle in der Mitteeiner
Straße –dortmüssen ein-oder ausstei-
gende Fahrgästedie Fahrbahn über-
queren. Die Seniorin erfasste diePas-
santen, als sie zwischen Bahn und
Gehsteigvorbeifahrenwollte.
DiedreiSchwerstverletzten schweb-
tenauchamSonntagweiter in Lebens-
gefahr,vier weiter eMenschen wur-
den schwer,die übrigen fünf leichtver-
letzt .Die Feuerwehr lobte ausdrück-
lich dasVerhalten zahlreicher Ersthel-
ferander Unfallstelle :Als dieRet-
tungskräfte eintrafen, kümmerten
sichbereitsPassanten um dieSchwer-
verletzten. Diestark befahrene Kreu-
zung an der Einsatzstelle mussteüber
mehrereStundenkomplett gesperrt
werden.

Nicht mal Gras hilft bei diesen Steuern


dpa. BERLIN.InDeutschlandsteigt
die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen
weiter .Bis Sonntagvormittag wurden
im ganzen Land nachAngaben des
Robert-Koch-Instituts (RKI) 117 Co-
ronavirus-Infektionen nachgewiesen.
Bis Samstagvormittagwareneserst
66 nachgewiesene Infektionen. Die
Bundesregierung rechnet nicht mitei-
nem schnellen Ende desKampfs ge-
gendas Coronavirus.
BekannteInfektionen gibt es nun
in Ba yern,Baden-Württemberg, Hes-
sen, Niedersachsen,Nordrhein-West-
falen, Hamburg, Bremen, Schleswig-
Holstein und Rheinland-Pfalz. Im
Saarland und in den neuen Bundes-
ländernwurden bis Sonntagnachmit-
tagkeine Coronavirus-Infektionen
nachgewiesen. Allein inNord rhein-
Westf alen sind es nachder aktuellen
RKI-Liste mittlerweile 66Fälle, in
Bayern 19 und in Baden-Württem-
berg16. Di etatsächlicheZahl derFäl-
le dürfteetwas darüber liegen,weil
neue Nach weise hinzukommen.
Im besondersbetroffenen NRW-
Kreis Heinsbergendete für mehrere
hundertBewohner die häusliche Qua-
rantäne.Rund 300Karnevalisten, die
eine Sitzung am 15.Februar in Gan-
gelt besucht hatten, und ihreFamilien
warenzuder vorsorglichen Maßnah-
me aufgerufenworden. Voninsge-
samt 1000 Menschen in häuslicher Iso-
lierung müsse sichrund ein Drittel
nochbis Ende derWochegedulden.
Am Samstagwareneinzelne Infektio-
nen auchaus Köln, Bonn,Duisburg,
Mönchengladbach,aus demRaum Aa-
chen un ddem sauerländischenLüden-
scheidgemeldetworden.
In Baden-Württembergsollenzum
Ende derFaschingsferien nachKin-
dern, Lehrernund vielen Beamten
auchPolizisten zunächstvorsorglich
zu Hauseblei ben,wenn sie in denver-
gangenenTagenaus einem Risikoge-
bietfür das neuartigeCoronavirus zu-
rückgekehr tsind. Diesgelte unabhän-
gig vonKrankheitssymptomen, wie
aus eineminte rnen Schreiben des In-
nenministeriums hervorgeht.Als Risi-
koge biete nennt das Ministerium die
norditalienische Provinz Lodi in der
RegionLombardei und dieStadt Vo in
der Region Venetien sowieTeile Chi-
nas, Irans und Südkoreas.
Mit bestätigten Infektionen bei
drei Männernerreicht edas Coronavi-
rusnun auchFrankfurt. Bei zwei
Männernstehen dieFälle imZusam-
menhang mit einemFall in Wetzlar,
der dritteFall mit einer Italien-Reise.
Kontaktpersonen werden ermittelt.
In häuslicher Quarantäne sind auch
18 Menschen aus demUmfeld eines
Patienten ausKaiserslautern.Neue
Verdachtsfälle gibt es nachder Bestä-
tigung einer ersten Coronavirus-In-
fektion in Niedersachsen–in15Fäl-
lenwurde häusliche Quarantäne an-
geordnet. Ein Achtundsechzigjähri-
gerwar mit seinerFrau auf einer Bus-
reise nachSüdtirolgewesen.
In einigen deutschen Supermärk-
tenkam es zu Hamsterkäufen–auch
in Ländern, in denen nochkeine In-
fektion bestätigt wurde.Kunden grif-
fenvermehrtzu langlebigen Lebens-
mitteln und Getränken.AuchRegale
mit Reinigungstüchernoder Desinfek-
tionsmitteln warenleer.InÖster-
reichwurden zwei deutscheTouris-
tenpositiv auf das neue Coronavirus
Sars-CoV-2getestet.Das Paar warzu-
vorauf einerKarnevalsveranstaltung
in Deutschland. Sie sind abgeschottet
in einem Hotel, die Infektionverläuft
den Angaben zufolgemild.
MehrereVerans taltungen sind ab-
gesagt oder werden verschoben.
NachAbsageder weltgrößten Reise-
messe ITB in Berlinwarunklar,ob
Aussteller entschädigtwerden. Der
Restaurantführer Guide Michelinsag-
te die für DienstaggeplanteSterne-
verleihung in Hamburgab. Wegen
des Coronavirus wirdzudem die Düs-
seldorferFachmesse „ProWein“ ver-
schoben.
BundesgesundheitsministerJens
Spahn (CDU) betonteabermals, dass
nachderzeitiger Erkenntnis viervon
fünf Coronavirus-Infektionen milde
oder sogar symptomfrei verliefen.
Mit derZahl der Ansteckungensteige
aber auchdie Wahrscheinlichkeit für
schwereVerläuf eoder Todesfälle,sag-
te Spahn der„Welt am Sonntag“.Ärz-
te können Testsauf dasVirusleichter
als bisher abrechnen, so Spahn auf
Twitter .InnenministerHorst Seeho-
fer(CSU) sagteder „Bild am Sonn-
tag“: „Ichrechne damit, dasswir zum
Jahreswechsel einen entsprechenden
Impf stoffzur Verfügung haben.“ Bis
dahin müsse man dasVirusmit den
Mitteln des Seuchenschutzes bekämp-
fen. „Wir müssen die Infektionsket-
tenkonsequent unterbrechen.“Auch
die Absperrung vonRegionen oder
Städten schlossSeehofer nichtvöllig
aus –als letztes Mittel.
FinanzministerOlaf Scholz (SPD)
sieht ausreichend Mittelvorhanden,
um negativenFolgen der Ausbrei-
tung desVirusfür dieWirtschaftent-
gegenzusteuern.„Wenn die Lagees
erforderte,dassein solcher Impuls
nötig wird, haben wir auchdie Mittel,
ein Konjunkturprogramm aufzule-
gen“, sagteerder „Welt am Sonntag“.


Porträteinerängstlichen Königin


Eine unautorisierte Biographie zeigt LetiziavonSpanien als traurigeStilikone. VonHans-ChristianRößler,Madrid


Früher Journalistin, heuteStilikone:
LetiziavonSpanien imFebruar FotoEpa

KurzeMeldungen


Seniorinfährt


mitAutoin


Menschenmenge


In Luxemburg


InLos Angeles blüht ÖPNV nungratis


trotz de rLegalisierung


vonMari huana


der Schwarzmarkt.


VonChristiane Heil ,


LosAngeles


Deutlichmehr


Corona-Fälle


in Deutschland


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