Süddeutsche Zeitung - 22.02.2020

(WallPaper) #1
Sonderlich besorgt wirkt Sebastian Vettel
nicht, als er in diesen Tagen angespro-
chen wird auf Lewis Hamiltons mutmaß-
liches Wunderlenkrad. Vettel scherzt je-
denfalls. Eigentlich, sagt er, „heißt es
Lenkrad, nicht Zug- oder Druckrad. Das
ist ja wie im Flugzeug.“ Dass dieser Jet-
Steuerknüppel aber illegal sein könnte,
glaubt Vettel auch nicht: Mercedes werde
es schon mit dem Weltverband Fia abge-
sprochen haben, „wenn sie so etwas ent-
wickeln und fahren.“ Davon darf man tat-
sächlich ausgehen.
Kurz zuvor hatten Hamiltons Konkur-
renten gestaunt wie seit Jahren nicht, als
die Bildregie am zweiten Morgen der Test-
fahrten in Barcelona auf Hamiltons Bord-
kamera umschaltete: Der sechsmalige
Weltmeister donnerte gerade die Haupt-
gerade der Hochgeschwindigkeitsstre-
cke in Katalonien hinunter, als die Zu-
schauer eine ungewohnten Anblick prä-
sentiert bekamen: Hamilton lenkte sein
Auto nicht, wie man ein Auto lenkt, nicht
nach links, nicht nach rechts. Er zog sein
Lenkrad zu sich heran. Und wer ganz ge-
nau hinschaute, der sah auch, dass sich
währenddessen seine Vorderräder leicht
nach innen drehten. Als sich Hamilton
schließlich dem Anbremspunkt näherte,
drückte er das Lenkrad wieder von sich
weg – und schwupps! Stellten sich die Vor-
derräder wieder auf ihre alte Position.
Dem Publikum stellten sich Fragen
wie beim Anblick des Zaubertrick-Klassi-
kers mit zersägter Jungfrau – prakti-
scherweise bot Mercedes sogleich eine
Pressekonferenz mit Technikchef James
Allison. Wie es sich gehört, hatte Merce-
des seinem Innovations-Baby gleich mal
einen Namen verpasst: „Dual Axis Steer-
ing“, kurz „DAS“, heißt die neue Lenkung.
Allison weigerte sich selbstverständlich
auf Konstruktion und Vorzüge des Sys-
tems, einer zweiachsigen Lenkung, tiefer
einzugehen, sagte aber: „Es bringt dem
Fahrer nur eine zusätzliche Dimension in
die Lenkung, von der wir hoffen, dass sie
im Laufe des Jahres nützlich sein wird.“
Auch wenn sich noch erweisen muss,
ob DAS den Mercedes-Piloten einen Vor-
teil verschafft, ist für Experten offensicht-
lich, was DAS bringen soll: Indem Hamil-
ton auf einer Gerade die Spur verstellt,
kann er die Abkühlung seiner Reifen im
Fahrtwind verringern. Das leichte Quer-

stellen der Vorderreifen führt zu zusätzli-
cher Reibung. Diese Reibung erzeugt Hit-
ze. Und auf wärmeren Reifen hat der Pilot
mehr Grip in der folgenden Kurve.
Rechtlich sei DAS völlig sauber, bekräf-
tigte Allison. Ein Lenkrad sei schließlich
zum Bewegen der Räder berechtigt, das
gelte auch für eine weitere Dimension.
„Die Verstellung der Vorderräder ge-
schieht allein über die Lenkung und un-
ter voller Kontrolle des Fahrers“, ließ
auch der Weltverband Fia mitteilen. Den-
noch darf mit dem Einspruch mindes-
tens eines Teams gerechnet werden. Zu-
mal die Fia bereits mitgeteilt hat, dass die
Neuerung ab 2021, wenn sich die Formel 1
ein völlig neues Reglement verpasst,
nicht mehr erlaubt sein wird.

Für die Konkurrenten von Mercedes
sind nun zwei Szenarien denkbar. Im Op-
timalfall wird DAS verboten oder bringt
Mercedes wenig Wettbewerbsvorteile.
Denkbar auch, dass es gelingt, DAS nach-
zubauen. Dann stellt sich nur die Frage:
Wie schnell ist der Klon einsatzbereit und
wie gut funktioniert er? „Ein großer Teil
in der Fabrik“ in Maranello sei gerade da-
mit beschäftigt, das neue Lenksystem zu
verstehen, verriet Vettel. „Und dann fra-
gen wir uns, ob es Sinn macht und wie lan-
ge es dauert, so etwas zu bauen.“
Ebenfalls fragen darf man sich, ob es
nicht die Sicherheit aller beeinträchtigt,
wenn vereinzelte Piloten plötzlich in ei-
ner weiteren Dimension lenken. Vettel er-
innerte an den sogenannten F-Schacht,
den McLaren 2010 erfunden hatte und
der im Folgejahr wegen Sicherheitsbe-
denken verboten wurde. Die Piloten fuh-
ren damals zeitweise mit nur einer Hand
am Steuer, mit der anderen regulierten
sie den Anpressdruck, indem sie ein Luft-
loch im Cockpit offen ließen oder ver-
deckten. Für Hamilton fühle sich die Len-
kung wohl ungewohnt an, sagte Vettel:
„Stell dir vor, du gehst jeden Tag joggen
in normalen Laufschuhen. Und dann sagt
dir einer: Ab jetzt läufst du mit Flip-
Flops. Das geht auch, aber es fühlt sich ge-
wiss anders an.“ philipp schneider

Frankfurt– Der frühere Telekom-Mana-
ger Thomas Berlemann, 56, wird neuer
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deut-
schen Sporthilfe. Er folgt damit auf Micha-
el Ilgner, 48, der nach fast einem Jahr-
zehnt an der Spitze der Organisation als
Personalchef zur Deutschen Bank wech-
selt. Wie sein Vorgänger Ilgner war auch
Berlemann früher Wasserball-National-
spieler, allerdings schon in den Achtziger-
jahren. Nach verschiedenen Management-
Stationen kam er 2003 zum Telekom-Kon-
zern, wo er zehn Jahre blieb, zuletzt als Ge-
schäftsführer von T-Mobile Netherlands.
Zugleich saß Berlemann vier Jahre lang
im Aufsichtsrat der Sporthilfe. Zuletzt war
er in einem von ihm gegründeten Bera-
tungsunternehmen aktiv.
Die Sporthilfe existiert zwar schon seit
1967, aber zuletzt hat sich ihre Positionie-
rung noch einmal verändert. Die Organisa-
tion spielt im deutschen Sportsystem eine
wichtige Rolle, weil sie für die direkte fi-
nanzielle Förderung von Spitzensportlern
zuständig ist, die keine Sportstelle bei
Bundeswehr, Polizei oder Zoll haben. Ak-
tuell unterstützt sie zirka 4000 Kaderath-
leten, davon zirka die Hälfte mit regelmä-
ßigen monatlichen Zuwendungen. Die

Athleten erhalten im Schnitt etwa 1000 Eu-
ro pro Monat, die absoluten Topsportler
können inklusive verschiedener Bonus-
programme auf bis zu 2500 Euro monat-
lich kommen.
Der Gesamtetat der Sporthilfe stieg da-
bei in den vergangenen Jahren auf zuletzt
22 Millionen Euro an. Während sich die
Einnahmen früher vor allem aus Elemen-
ten wie der Glücksspirale speisten, bilden
heute in erster Linie Zuwendungen gro-
ßer Unternehmen wie der Telekom sowie
Spendenaktionen die finanzielle Basis –
und neuerdings auch unmittelbare Steuer-
mittel. Der Bund stellte im vergangenen
Jahr erstmals sieben Millionen Euro di-
rekt für die Sporthilfe-Stiftung bereit.
Demnächst sollen zudem noch Mittel für
eine „Sportlerrente“ folgen, die der Bund
unterstützen will.
Berlemann soll nun mittelfristig die
„Weiterentwicklung der Athletenförde-
rung forcieren sowie die Bündelung und
den Ausbau von Marketing, Vertrieb und
Betreuung aller Sporthilfe-Förderer und
Unterstützer bewirken“, sagte Werner
Klatten, Aufsichtsratschef der Sporthilfe.
Den Vorstand ergänzen Oliver Rau, 51,
und Thomas Gutekunst, 37. sz

Basketball

Männer, Euroleague
St. Petersburg – Alba Berlin 81:83 (42:38)
Thomas 19, Hollins 15, Ayon 12, Abromaitis
11 – Hermannsson 24, Giedriatis 14, Sikma



  1. – Zuschauer: 3726.


FC Bayern – Anadolu Istanbul 63:88 (25:37)
Olym. Piräus – Villeurbanne 77:68 (43:33)
Fenerb. Istanbul – Real Madrid 65:94 (31:47)
Mailand – Khimki Moskau 69:78 (38:39)
Vitoria – Zalgiris Kaunas 60:74 (35:30)
Roter S. Belgrad – ZSKA 81:86 (37:36)
Panath. Athen – FC Barcelona 81:92 (45:38)
Valencia – Maccabi Tel Aviv 82:85 (38:33)



  1. Anadolu Istanbul 22:3 2167:1924

  2. Real Madrid 19:6 2110:1936

  3. FC Barcelona 19:6 2108:1953

  4. ZSKA Moskau 17:8 2042:1899

  5. Maccabi Tel Aviv 16:8 1982:1845

  6. Panathinaikos Athen 14:11 2217:2158

  7. Valencia Basket 12:13 2052:2057

  8. Khimki Moskau 11:14 2118:2137

  9. Olympiakos Piräus 11:14 2013:2042

  10. Fenerbahce Istanbul 11:14 1926:1957

  11. Armani Mailand 11:14 1934:2002

  12. Zalgiris Kaunas 10:15 1960:1900

  13. Roter Stern Belgrad 10:15 1868:1895

  14. Alba Berlin 9:16 2066:2167

  15. Baskonia Vitoria 9:16 1835:1956

  16. Lyon-Villeurbanne 9:16 1844:2024

  17. FC Bayern 7:18 1836:2050

  18. Zenit St. Petersburg 7:18 1843:2011


EM-Qualifikation, Gruppe G, 1. Spieltag
Deutschland – Frankreich 83:69 (41:34)


NBA
Detroit – Milwaukee 106:126, Chicago – Char-
lotte 93:103, G. State – Houston 105:135.


Bob

Weltmeisterschaft in Altenberg, Frauen
Nach 2 von 4 Läufen: 1. Humphries/Gibbs
(USA) 1:52,80 Min. (56,47 Sek./56,33 Sek.), 2.
Kalicki/Lipperheide (Wiesbaden/Gladbeck)
+ 0,21 Sek. (56,56/56,45), 3. Schneider/Fiebig
(Altenberg/Köln) 0,54 (56,50/56,84), 4. Jaman-
ka/Drazek (Oberhof/Winterberg) 0,64 (56,86/
56,58), 5. de Bruin/Bujnowski (Kanada) 0,67
(56,60/56,87), 6. McNeill/Douglas (Großbri-
tannien) 1,02 (56,83/56,99); 17. Nolte/Strack
(Winterberg/Gießen) 9,76 (57,04/1:05,52).

Eishockey

DEL, 47. Spieltag
Augsburg – Berlin 3:5 (2:1, 1:2, 0:2)
Wolfsburg – Krefeld 5:1 (2:0, 1:0, 2:1)
Straubing – Nürnberg 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
Schwenningen – Iserlohn 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)
München – Ingolstadt n.V. 2:3 (0:1, 2:0, 0:1)
Mannheim – Düsseldorf 2:6 (0:2, 0:0, 2:4)
Bremerhaven – Köln n.V. 2:1 (1:0, 0:1, 0:0)
Kölns 17. Niederlage in Serie.


  1. Spieltag
    Nürnberg Ice Tigers – Berlin So. 14.00
    Krefeld Pinguine – Straubing So. 16.30
    Augsburg – Adler Mannheim So. 16.30
    EHC München – Düsseldorfer EG So. 17.00
    ERC Ingolstadt – Schwenningen So. 19.00
    Iserlohn Roosters – Bremerhaven So. 19.00

    1. EHC München 47 161:114 103

    2. Straubing Tigers 47 162:118 93

    3. Adler Mannheim 47 163:122 91

    4. Eisbären Berlin 46 151:127 85

    5. Düsseldorfer EG 47 119:105 77

    6. FP Bremerhaven 47 140:135 75

    7. Wolfsburg 47 139:131 73
      8. ERC Ingolstadt 47 147:145 72
      9. Nürnberg IT 47 134:147 67



  2. Augsburger Panther 47 127:140 62

  3. Kölner Haie 47 106:143 53

  4. Krefeld Pinguine 47 125:152 50

  5. Iserlohn Roosters 47 104:148 45

  6. Schwenningen 46 103:154 38


NHL
Toronto – Pittsburgh 4:0, New Jersey – San Jo-
se 2:1, Washington – Montreal n.V. 3:4, Co-
lumbus – Philadelphia n.V. 3:4, Ottawa – Win-
nipeg 1:5, St. Louis – Arizona 1:0, Las Vegas –
Tampa Bay 5:3, Los Angeles – Florida 5:4.

Fußball


  1. Bundesliga, 23. Spieltag
    SV Wehen – Greuther Fürth 1:1 (1:1)
    1:0 Kyereh (18.), 1:1 Nielsen (49.). – Zuschau-
    er: 3961.
    fL Osnabrück – Erzgebirge Aue 0:0
    Zuschauer: 14 014.
    VfB Stuttgart – Regensburg Sa. 13.00
    Hamburger SV – FC St. Pauli Sa. 13.00
    Holstein Kiel – 1.FC Heidenheim Sa. 13.00
    Dyn. Dresden – VfL Bochum Sa. 13.00

  2. FC Nürnberg – Darmstadt 98 So. 13.30
    Arm. Bielefeld – Hannover 96 So. 13.30
    SV Sandhausen – Karlsruher SC So. 13.30

    1. Arm. Bielefeld 22 12 8 2 47:23 44

    2. Hamburger SV 22 11 8 3 46:22 41

    3. VfB Stuttgart 22 12 5 5 38:25 41

    4. Heidenheim 22 9 8 5 30:23 35

    5. Holstein Kiel 22 9 6 7 36:33 33

    6. Greuther Fürth 23 9 5 9 34:32 32

    7. Regensburg 22 9 5 8 34:36 32

    8. Erzgebirge Aue 23 8 7 8 30:32 31

    9. VfL Osnabrück 23 7 8 8 29:26 29
      10. Darmstadt 98 22 6 11 5 27:30 29
      11. SV Sandhausen 22 6 9 7 24:25 27
      12. Hannover 96 22 6 8 8 28:35 26
      13. 1. FC Nürnberg 22 6 8 8 32:40 26
      14. FC St. Pauli 22 5 8 9 26:29 23
      15. VfL Bochum 22 5 8 9 34:40 23
      16. SV Wehen 23 5 7 11 25:40 22
      17. Karlsruher SC 22 4 9 9 30:42 21
      18. Dyn. Dresden 22 4 6 12 20:37 18
      24. Spieltag;Freitag, 28.2., 18.30 Uhr: Regens-
      burg – Dresden, Karlsruhe – Nürnberg, Sams-
      tag, 29.2., 13 Uhr: Darmstadt – Heidenheim,
      Fürth – Stuttgart, Aue – Hamburg, Sonntag,
      1.3., 13.30 Uhr: St. Pauli – Osnabrück, Bo-
      chum – Sandhausen, Bielefeld – Wehen,
      Montag, 2.3., 20.30 Uhr: Hannover – Kiel.
      3. Liga, 25. Spieltag
      Viktoria Köln – Großaspach 1:0 (1:0)
      Kaiserslautern – FSV Zwickau Sa. 14.00
      Kick. Würzburg – Braunschweig Sa. 14.00
      Uerdingen – Preußen Münster Sa. 14.00
      Hansa Rostock – Ingolstadt 04 Sa. 14.00
      Carl Zeiss Jena – SV Meppen Sa. 14.00
      MSV Duisburg – SVW Mannheim Sa. 14.00
      1860 München – FC Magdeburg So. 13.00
      Hallescher FC – Unterhaching So. 14.00
      Chemnitzer FC – B. München II Mo. 19.00

      1. MSV Duisburg 24 13 5 6 47:31 44

      2. Ingolstadt 04 24 11 8 5 46:29 41

      3. Unterhaching 24 10 11 3 35:26 41

      4. SVW Mannheim 24 9 12 3 37:28 39

      5. Braunschweig 24 10 8 6 37:31 38

      6. KFC Uerdingen 24 10 6 8 27:31 36

      7. SV Meppen 24 9 8 7 44:33 35

      8. B. München II 24 10 5 9 49:45 35

      9. 1860 München 24 9 8 7 37:34 35

      10. Hansa Rostock 24 10 5 9 30:30 35

      11. Kick. Würzburg 24 10 4 10 43:43 34
        12. Hallescher FC 24 9 5 10 39:36 32
        13. FSV Zwickau 24 8 7 9 37:35 31
        14. Kaiserslautern 24 8 7 9 38:41 31
        15. FC Magdeburg 24 6 11 7 30:27 29
        16. Viktoria Köln 25 7 8 10 43:52 29
        17. Chemnitzer FC 24 6 10 8 39:40 28
        18. Pr. Münster 24 4 9 11 33:46 21
        19. Großaspach 25 4 6 15 22:50 18
        20. Carl Zeiss Jena 24 4 5 15 25:50 17






Europa League, 1/16-Finale, Hinspiele
Eintracht Frankfurt – RB Salzburg 4:1 (2:0)
Frankfurt: Trapp – Toure, Ilsanker (86. Durm),
Abraham, Ndicka – Hasebe – Sow, Rode – Ka-
mada (81. da Costa), Kostic – Silva (75. Pacien-
cia). – Trainer: Hütter.
Salzburg: Stankovic – Farkas, Onguene, Wö-
ber, Ulmer – Junuzovic, Okugawa (46. Adeye-
mi) – Mwepu, Szoboszlai (71. Camara) – Daka
(46. Koita), Hwang. – Trainer: Marsch.
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Kamada (12., 43., 53.), 4:0
Kostic (56.), 4:1 Hwang (85., Foulelfmeter). –
Zuschauer: 47 000 (ausverkauft). – Schieds-
richter: Palabiyik (Türkei).
Bayer 04 Leverkusen – FC Porto 2:1 (1:0)
Leverkusen: Hradecky – L. Bender, S. Bender,
Tapsoba, Sinkgraven – Aranguiz (72. Baum-
gartlinger) – Amiri, Demirbay – Havertz, Voll-
and (90.+4 Paulinho) – Alario (80. Bailey). –
Trainer: Bosz.
Porto: Marchesin – Manafa (61. Nakajima),
Mbemba, Marcano, Telles – Uribe, Oliveira –
Tecatito, Diaz (77. Danilo) – Soares (62. Ze Lu-
is), Marega. – Trainer: Conceicao.
Tore: 1:0 Alario (29./nach Videobeweis), 2:0
Havertz (57./Foulelfmeter nach Videobe-
weis), 2:1 Diaz (73.). – Zuschauer: 26 838.
VfL Wolfsburg – Malmö FF 2:1 (0:0)
VfL: Casteels – Mbabu, Knoche, Brooks, Rous-
sillon (46. Otavio) – Arnold, Gerhardt – Breka-

lo (90.+3 Ginczek), Schlager (71. Steffen),
Mehmedi – Weghorst. – Trainer: Glasner.
Malmö: Dahlin – Larsson, Ahmedhodzic,
Bengtsson, Safari – Bachirou – Christiansen,
Traustason (22. Rieks, 58. Berget) – Nalic –
Thelin, Antonsson. – Trainer: Tomasson.
Tore: 0:1 Thelin (47./Handelfmeter), 1:1 Bre-
kalo (49.), 2:1 Thelin (62./Eigentor). – Zu-
schauer: 13 801. – SR: Mazeika (Litauen).
Sporting Lissabon – Basaksehir 3:1 (2:0)
FC Getafe – Ajax Amsterdam 2:0 (1:0)
FC Kopenhagen – Celtic Glasgow 1:1 (0:1)
CFR Cluj – FC Sevilla 1:1 (0:0)
FC Brügge – Manchester United 1:1 (1:1)
Ludogorets Rasgrad – Inter Mailand 0:2 (0:0)
Schacht. Donezk – Benf. Lissabon 2:1 (0:0)
Wolverhampton – Esp. Barcelona 4:0 (1:0)
Apoel Nikosia – FC Basel 0:3 (0:1)
Olympiakos Piräus – FC Arsenal 0:1 (0:0)
AZ Alkmaar – Linzer ASK 1:1 (0:1)
AS Rom – KAA Gent 1:0 (1:0)
Glasgow Rangers – SC Braga 3:2 (0:1)
Rückspiele: 26./27. Februar.

Frauen, Bundesliga, 15. Spieltag
Wolfsburg – Turbine Potsdam 5:1 (3:1)
1:0 Pajor (1.), 2:0 Harder (11.), 2:1 Prasnikar
(12.), 3:1 Popp (14.), 4:1 Jakabfi (80.), 5:1 Pajor
(87.).
Essen-Schönebeck – Hoffenheim Sa. 13.00
SC Freiburg – MSV Duisburg So. 14.00
Bayern München – SC Sand So. 14.00


  1. FFC Frankfurt – Leverkusen So. 14.00

  2. FC Köln – FF USV Jena So. 14.00

    1. VfL Wolfsburg 15 68:7 43

    2. TSG Hoffenheim 14 43:14 34

    3. Bayern München 14 38:10 34

    4. Essen-Schönebeck 14 33:26 25

    5. Turbine Potsdam 15 39:34 24
      6. FFC Frankfurt 14 27:30 21
      7. SC Freiburg 14 22:34 18
      8. SC Sand 14 14:26 16
      9. Bayer 04 Leverkusen 14 16:30 13





    1. FC Köln 13 15:38 7



  3. MSV Duisburg 13 9:32 7

  4. FF Jena 14 12:55 2


Ski alpin

Weltcup der Frauen in Crans-Montana/
Schweiz, Abfahrt


  1. Gut-Behrami 1:27,11 Min., 2. Suter (beide
    Schweiz) + 0,80 Sek., 3. Venier (Österreich)
    0,92, 4. Vlhova (Slowakei) 1,08, 5. Johnson
    (USA) 1,26, 6. Ortlieb (Österreich) 1,32, 7. Häh-
    len (Schweiz) und Brignone (Italien) je 1,35, 9.
    Bassino 1,36, 10. Curtoni (beide Italien) 1,37;

  2. Weidle (Starnberg) 2,44, 31. Dorsch
    (Schellenberg) 3,44. – Ausgeschieden: Wenig
    (Lenggries), Hronek (Unterwössen).


Gesamtweltcup(27/40 Rennen)


  1. Shiffrin (USA) 1225 Punkte, 2. Brignone
    1148, 3. Vlhova 1121, 4. Bassino (Italien) 740,

  2. Holdener (Schweiz) 717, 6. Suter 697, 7. Re-
    bensburg (Kreuth) 556, 8. Gisin (Schweiz)
    518, 9. Gut-Behrami 490, 10. Goggia (Italien)
    479; 30. Weidle 209, 39. Ackermann (Oberst-
    dorf) 149, 48. Dürr (Germering) 121.


Skispringen

Weltcup der Männer in Rasnov/Rumänien
Normalschanze: 1. Geiger (Oberstdorf) 270,3
Pkt. (100 m/100), 2. Leyhe (Willingen) 264,7
(99/97,5), 3. Kraft (Österreich) 264,5 (98/
97,5), 4. Prevc (Slowenien) 258,2 (98,5/96), 5.
Lindvik (Norwegen) 256,5 (98/96), 6. Stoch
(Polen) 252,2 (98/95), 7. Aschenwald (Öster-

reich) 251,5 (97/95), 8. Kubacki (Polen) 251,1
(98/94,5), 9. Zyla (Polen) 248,7 (95/95), 10.
Paschke (Kiefersfelden) 246,9 (94,5/94,5), 11.
Eisenbichler (Siegsdorf) 243,7 (92/95,5); 15.
Schmid (Oberaudorf) 239,2 (93/95). – Nicht
im Finale: 32. Freund (Rastbüchl) 109,8 (89).
Gesamt-Weltcup(22/29)


  1. Kraft 1333, 2. Geiger 1235, 3. Kobayashi (Ja-
    pan) 1045, 4. Kubacki 1017, 5. Stoch 799, 6.
    Lindvik 778, 7. Leyhe (Willingen) 732, 8. Prevc
    (Slowenien) 600, 9. Tande (Nor) 561, 10. Zyla
    554; 18. Schmid 357, 20. Paschke 297, 27. Ei-
    senbichler 178, 42. Freitag (Aue) 37, 46. Baer
    (Gmund) 24, 61. Roth (Meßstetten) 8.


Tennis

Männer, Rio de Janeiro (1,76 Mio. US-Dollar)
Achtelfinale: Garin (Chile/3) – Delbonis (Ar-
gentinien) 6:4, 6:3, Portero (Spanien) – Andu-
jar (Spanien) 6:1, 6:4, Balazs (Ungarn) – Mon-
teiro (Brasilien) 1:6, 6:1, 6:4, Coria (Argentini-
en) – Alcaraz (Spanien) 6:4, 4:6, 6:4.
Viertelfinale: Garin – Coria 2:6, 6:3, 7:5.
Männer, Marseille (769 670 Euro)
Viertelfinale: Simon (Frankreich) – Medwe-
dew (Russland/1) 6:4, 6:0, Tsitsipas (Griechen-
land/2) – Pospisil (Kanada) 7:5, 6:3, Bublik (Ka-
sachstan) – Shapovalov (Kanada/4) 7:5, 4:6,
6:3, Auger-Aliassime (Kanada/7) – Gerassi-
mow (Weißrussland) 7:5, 6:2.
Männer, Delray Beach (602 935 US-Dollar)
Viertelfinale: Humbert (Frankreich/6) – Tia-
foe (USA) 6:1, 6:2.

Frauen, Dubai (2,644 Mio. US-Dollar)
Halbfinale: Halep (Rumänien/1) – Brady
(USA) 6:2, 6:0, Rybakina (Kasachstan) – Mar-
tic (Kroatien/8) 7:6 (5), 7:6 (2).

von jürgen schmieder

Las Vegas– Wer vom Haupteingang des
MGM Grand in Las Vegas zur Boxarena
will, der hat einen Fußmarsch vor sich, der
nur knapp unter Marathondistanz liegt.
Das macht aber nichts, es gibt genügend
Oasen zur Stärkung sowie Spielverlockun-
gen zum Geldverlieren, vor allem aber gibt
es überall Erinnerungen an die legendä-
ren Boxkämpfe in dieser Stadt, bei denen
die Nachnamen der Kontrahenten genü-
gen, damit Connaisseure des Faustge-
fechts die entscheidenden Bewegungen
nachahmen: Chavez gegen Taylor, Hearns
gegen Hagler, Holyfield gegen Tyson. Am
Samstag soll ein unvergessliches Duell hin-
zukommen, wenn sich Deontay Wilder
und Tyson Fury zum Rückkampf treffen.
Der erste Kampf vor 14 Monaten endete
unentschieden, Boxfans machten zwei Be-
wegungen dazu: aufgerissene Augen dar-
über, wie in aller Welt Fury nach dem bru-
talen Niederschlag in der zwölften Runde
wieder aufstand, und noch weiter aufgeris-
sene Augen, wie jemand das Geschehen,
das Fury trotz zweier Niederschläge gegen
sich weitgehend dominiert hatte, mit
115:111 Zählern für Wilder werten konnte.
Aber Punktrichter mit Sehschwäche ge-
hören zum Boxen wie Verlockungen zu Ve-
gas. Deshalb gibt es nun also dieses zweite
Duell, für das sich viel mehr Leute interes-
sieren als für das erste, weil diese Ge-
wichtsklasse nun plötzlich spannend ist.
Offiziell geht es um den Schwergewichts-
titel des Verbandes WBC, in Wahrheit um
viel mehr – vor allem für Wilder.


Der 34-Jährige sollte aufgebaut werden
zum nächsten großen Amerikaner des
Schwergewichts, nach Ali, Tyson, Holy-
field, und von der Bilanz her hat das auch
funktioniert: Wilder hat keinen seiner bis-
lang 43 Profikämpfe verloren, er ist seit
mehr als fünf Jahren WBC-Weltmeister.
Die Leute wollen beim Boxen jedoch nicht
nur sehen, wer gewinnt – sie wollen mitfie-
bern und später die einzigartigen Bewe-
gungen nachahmen: wie Julio César Cha-
vez am Ende der zwölften Runde die Links-
rechts-Kombination serviert, wie Marvin
Hagler den rechten Haken an den Kopf
von Thomas Hearns zimmert, wie Mike Ty-
son ins Ohr von Evander Holyfield beißt.
Was einem von Wilder-Kämpfen in Er-
innerung bleibt – und da kann es kaum ein
schlimmeres Urteil für einen Boxer geben:
der Einmarsch, bei dem er ein Kronen-
Masken-Gebilde und „Mad Max“-artige
Kostüme trägt. Er hat sich, und auch das
spricht nicht gerade für die sportlichen
Qualitäten eines Boxers, seinen Spitzna-
men selbst verliehen: Wegen seiner Me-
daille bei Olympia 2008 und wegen Joe
Louis („The Brown Bomber“) heißt er
„Bronze Bomber“. Kaum jemand erinnert
sich daran, was bei den Kämpfen im Ring
passiert, weil Wilder technisch arg limi-
tiert boxt, sich trotz eines beneidenswert
austrainierten Körpers unbeholfen be-
wegt und den meist sorgsam ausgewähl-
ten Gegnern irgendwann mit einer wuchti-
gen Rechten die Lichter ausknipst.
All das führt zu ein paar Problemen bei
der Vermarktung: Wilder wäre wahnsin-
nig gern ein cooler Typ, wirkt dabei jedoch
wie so ziemlich jeder Mensch, der das mit
dem Coolsein unbedingt erzwingen will.
Er glaubt, dass er längst auf einer Ebene
mit Ali, Tyson und Holyfield steht. „Wenn
die Leute nach meiner Karriere an Boxen
denken, dann sollen sie zuerst an meinen
Namen denken“, sagt er: „Ich will den Re-
spekt, den ich verdiene.“ Wilder ist in die-
ser Woche vom Haupteingang des MGM
Grand zur Arena gelaufen – wahrschein-
lich als Konditionseinheit –, er redete auf
dem langen Weg mit Reportern, und dabei


wurde klar, dass er sich sehr ernst nimmt,
den Gegner am Samstag indes nicht so
sehr: „Im Lebenslauf von Fury stehen zwei
große Kämpfe: gegen Klitschko und gegen
mich. Schaut doch mal meinen an.“
Kurzer Blick in diesen Lebenslauf: Erin-
nerungswürdig ist nur jenes Duell mit Fu-
ry, dabei kam Wilder weder im Ring noch
bei den Erklärungen besonders gut weg.
Schlimmer noch: Fury mag zwar aussehen
und sich bisweilen so benehmen wie einer,
der auf der Wanderkirmes gegen jeden
antritt, der dafür bezahlt. Es gibt jedoch
kaum jemanden, der einen so großen
(2,06 Meter) und wuchtigen (120 Kilo) Kör-
per derart elegant bewegt wie er; das hat er
bei seinen Erfolgen gegen Dereck Chisora
(2011/2014), Steve Cunningham (2013) und
Wladimir Klitschko (2015) gezeigt. Gegen
Wilder bewies er, dass er einstecken kann
und ganz offensichtlich das besitzt, was
sie beim Boxen „Cojones“ nennen. Eier.
Fury, 32, ist ein Schaumschläger, der
sich selbst nicht besonders ernst nimmt,
und er ist umso unterhaltsamer, weil er
sich diese Verrücktheiten leisten kann – er

ist als Profiboxer noch immer unbesiegt.
Im Oktober trat er beim Catchen auf und
spendete die Börse in Höhe von 15 Millio-
nen Dollar für gemeinnützige Zwecke.
Kurz darauf veröffentlichte er das Buch
„Behind the Mask“, in dem er solche Sätze
über Depression schreibt wie diesen:
„Wenn das jemanden wie mich in die Knie
zwingt, dann kann es jedem passieren –
aber wenn jemand wie ich wieder auf-
steht, dann kann es jeder schaffen.“
Kurzum: Dieses Duell am Samstag ist
vor allem wegen Fury so interessant. Das
kann einem wie Wilder nicht gefallen.
Wer will, dass sich die Leute an einen
erinnern in diesem Sport, der muss unver-
gessliche Schlachten liefern. Dafür
braucht es Gegner, die einen an eine Gren-
ze treiben, die man sonst nicht erreichen
würde. Das Publikum wiederum muss se-
hen, dass der Sieger diese Grenze selbst er-
reicht hat und nicht von Punktrichtern
dorthin geschleppt wurde, weil es das
Drehbuch so vorsieht. Der Plan für Wilder
war ein anderer als der Rückkampf am
Samstag: Er sollte Fury verprügeln; der

britische Klitschko-Bezwinger Anthony
Joshua unterdessen die Herausforderer
Alexander Powetkin und Andy Ruiz aus
dem Weg räumen. Dann sollte es zum
transatlantischen Spektakel kommen, mit
100 Millionen Dollar Kampfbörse. Joshua
jedoch verlor gegen Ruiz und gewann erst
den Rückkampf, Wilder erlebte diesen er-
nüchternden Abend gegen Fury.
Und so braucht Wilder diesen Sieg drin-
gender als Fury. Es ist möglich, dass er des-
halb nervöser ist als sein Gegner, wie die-
ser Moment bei der ersten Begegnung am
Mittwoch zeigte. Die beiden Kontrahenten
beschimpften sich gegenseitig, es gab eine
Schubserei, das übliche Geplänkel vor ei-
nem Kampf. Dann flog plötzlich eine Tau-
be durch die Arena. Wilder war verwirrt,
Fury amüsierte sich prächtig, das setzte
den Ton für den Rest des Treffens. Wilder
wirkte aufgeregt, brüllte teils wirre Sa-
chen und beleidigte Fury immer wieder.
Der blieb gelassen, hatte einfach nur Spaß,
und als der Termin vorbei war, lief er nicht
durchs Hotel. Er ließ sich am Hinterein-
gang der Boxarena abholen.

Was bringt DAS?


Mercedes mit innovativer Lenkung in Formel 1


Nervenbündel gegen Schaumschläger


Vordergründig geht es beim Box-Rückkampf zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury um einen WM-Titel
im Schwergewicht. In Wahrheit steht wieder einmal viel mehr auf dem Spiel – vor allem für Wilder

Berlemann Sporthilfe-Chef


Langjähriger Telekom-Manager folgt auf Michael Ilgner


AKTUELLES IN ZAHLEN


Von Wilder-Kämpfen bleiben


oft nur dessen Einmärsche


in bleibender Erinnerung


Wie schnell wäre ein Klon
einsatzbereit – und wie gut
würde er funktionieren?

Das übliche Verbalgetöse vor einem Boxkampf – das allerdings auch erste Indizien liefert: Deontay Wilder (links) wirkt
angespannt, Tyson Fury bleibt gelassen und hat sichtlich seinen Spaß. FOTO: ISAAC BREKKEN / AP

40 SPORT 1MG Samstag/Sonntag, 22./23. Februar 2020, Nr. 44 DEFGH

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