von hans kratzer
Bad Höhenstadt– Wenn jemand öffent-
lich zugibt, er esse gerne Blutwurst, läuft
er Gefahr, entsetzte Blicke zu ernten. Für
sensible Esser klingt eine Eloge auf die
Blutwurst fast so schräg, als habe jemand
gesagt, er verdrücke zum Frühstück rosti-
ge Nägel. Kein Zweifel, im Zeitalter des an-
schwellenden Veganismus ist das Image
der Blutwurst angekratzt. Dabei galt sie
schon in der Antike als ein Schmankerl.
Der alte Homer erwähnte etwa im 18. Ge-
sang der „Odyssee“ mit Blut und Fett gefüll-
te Ziegenmägen, die zum Nachtmahl ge-
reicht wurden. Ganz zu schweigen vom Ty-
rannen Lykorgos, der die Krieger von Spar-
ta mit einer schwarzen Suppe aus Blut,
Speck und Zwiebeln verpflegt haben soll,
um sie unbezwingbar zu machen.
Zweifellos hätten sich die Krieger des Ly-
korgos auch im Passauer Land wohlge-
fühlt, speziell in dem stillen Dorf Bad Hö-
henstadt, das vor gut zehn Jahren in der
Bildeine Schlagzeile bekam, weil dort in 18
von 20 Vereinen Frauen den Vorsitz führ-
ten. Nur bei jenem Verein, der sich der Ret-
tung der krisenhaft bedrohten Metzger-
wurst verschrieben hat, steht traditionell
ein Mann an der Spitze, was die Frauen
aber geduldig hinzunehmen scheinen.
Beim Höhepunkt des Vereinslebens am Fa-
schingsdienstag skandiert das gemischte
Publikum im brechend vollen Saal des
Gasthauses Stopfinger (Kirchenwirt) jeden-
falls unisono den Leitspruch: „Lass die Sau
raus – oi, oi, oi!“
In diesem Moment nähert sich die Jah-
resversammlung des Vereins zur Förde-
rung des Ansehens der Blut- und Leber-
würste in der Regel ihrem ersten Höhe-
punkt. Sofort beginnt die Trennlinie zwi-
schen Faschingsgaudi und realer Rettung
der Schlachtschüssel im zunehmend sticki-
ger werdenden Saal zu verschwimmen.
Franz Achatz ist jetzt 83 Jahre alt und einer
der rührigsten Fürsprecher der kuriosen
Versammlung, die eher ein älteres Publi-
kum anspricht. Blut- und Leberwürste
sind kein Thema für die Jugend, sagt
Achatz. Noch nicht einmal die Rapper und
Hip-Hopper haben sich bislang an diesen
dampfenden kulinarischen Kosmos heran-
gewagt. Franz Achatz versteht das gut:
„Nein“,sagt er, „für junge Menschen ist das
nichts. Denen dreht sich der Magen um.“
Ein Nachwuchsproblem haben die Blut-
wurstfreunde trotzdem nicht. Der Verein
ist ein Spiegel der Gesellschaft, Akademi-
ker, Arbeiter, Rentner und Starköche wie
Vinzent Klink gehören dazu, alle Schichten
sind vertreten. „Als wir den Verein vor Jahr-
zehnten gründeten, traten auf einen
Schlag 120 Mitglieder bei“, erinnert sich
Achatz. Bald darauf waren es schon 350.
Leider passen in den Saal des Kirchenwirts
aber höchstens 250 Wurstbegeisterte hin-
ein. Nicht jedes Mitglied kann deshalb am
Faschingsdienstag den Jahresbeitrag in
Form einer Schlachtschüssel verzehren. Es
ist auch keine Reservierung möglich, wer
einen Platz ergattern will, muss Stunden
vor dem Auftakt da sein.
„Eine Schlachtschüssel gibt es nur in
den Wintermonaten“, erklärt Heidi Krom-
pass, die Wirtin. „De Junga mengs glei gar
ned“, bestätigt sie, „de Oidn scho.“ Ihre
Schlachtschüssel beinhaltet neben einer
Blut- und einer Leberwurst ein gekochtes
Schweinernes, Salzkartoffeln und ein Sau-
erkraut. Da hat die Verdauung gut zu tun.
Franz Voggenreiter, der Vorsitzende des
Vereins, hält Blut- und Leberwürste aber
ernährungstechnisch für essenziell. „Da
kann a Weißwurst überhaupt net hin-
schmecken!“ Vor allem dann nicht, wenn
das Fett in der Wurst fein austariert ist. Die
Wirtin verrät: Das Fett sei gut für den Ge-
schmack, „die Wurst derf aber aa ned allzu
fett sein, nur so wird sie mitm Fleisch und
mit de Kartoffeln richtig gschmackig“.
Dem Verein liegt aber nicht nur die At-
zung am Herzen, sondern auch die Kultur,
die eine bisweilen ins Kabarettistische lap-
pende Umrahmung der Blut- und Leber-
wurst-Gaudi vorsieht. Erst nach diversen
Vortrags- und Gesangsbeiträgen, die sich
über Stunden hinziehen, wird die Schlacht-
schüssel serviert. Nach bewährter Traditi-
on werden am Dienstag etwa die Saurüssel-
weiber auftreten, vier Damen deren ge-
sangliche Neigung natürlich das Thema
Sau nicht ausschließt. Diesmal wird sogar
ein Abschied gefeiert, denn der Passauer
Universitätsdozent Hans Göttler, der zehn
Jahre lang im Verein das Amt des Ministers
der Innereien bekleidet hatte und stets ei-
ne Festrede vortrug, zieht sich aus dieser
Verantwortung zurück, „auch wenn es in
Bad Höhenstadt immer sauschön war“, wie
er einräumt. Er wolle den am Amt kleben-
den Ministern in Bund und Land als leuch-
tendes Beispiel vorangehen, sagt er. Gött-
ler hatte viele revolutionäre Vorschläge ge-
macht, für Bad Höhenstadt als Hauptstadt
der Wurstnation Bayern geworben und so-
gar eine Höhenstädter Verfassung ausgeru-
fen, die sehr wurstlastig formuliert war.
Überdies wird wieder der Orden „Wider
die beleidigte Leberwurst“ verliehen.
Schon deshalb, weil es in einer Schlacht-
schüsselrepublik wie Bayern notgedrun-
gen viele beleidigte Leberwürste gebe. „Be-
leidigte Leberwurst, das ist ein seelischer
Zustand, den wir mit dem Orden heilen wol-
len“, sagt Göttler. Es ist die höchste Aus-
zeichnung, die der Schlachtschüsselverein
zu vergeben hat und nach Ansicht der Mit-
glieder mindestens so wertvoll ist wie das
Bundesverdienstkreuz.
Erst wenn alle Regularien endlich been-
det sind und die Bayernhymne verklungen
ist, werden im Takt der knurrenden Mä-
gen die Schlachtschüsseln mit den Würs-
ten, dem Wammerl und dem Kraut aufge-
tischt. Die Servierzeit wird oft mit angereg-
ten Überlegungen zum tieferen Wesen die-
ser Speisen überbrückt, wie etwa mit dem
linguistischen Hinweis, die Blutwurst ha-
be auch unter den Namen Blunzn und Rös-
elwurst Berühmtheit erlangt. Nach Stun-
den lebhaftesten Austausches und, kraut-
bedingt, dem Ausstoßen vieler Bäuerchen
steht zum glorreichen Finale nur noch das
Absingen der Blut- und Leberwursthymne
an, die wie folgt beginnt: „Gott mit dir, du
Land der Würste. Voller Leber, voller Blut!
Ach wie schmeckt ihr doch so köstlich!
Gschmackig, würzig, einfach gut!“
Fett ist gut für den Geschmack,
Blut- und Leberwürste
dürfen aber
aa ned allzu fett sein,
nur so werden sie mitm
Fleisch und mit de Kartoffeln
richtig gschmackig.“
Heidi Krompass, Wirtin
Der Orden
„Wider die beleidigte
Leberwurst“ soll helfen,
die Seelen von
beleidigten Leberwürsten
zu heilen.
Es ist die höchste
Auszeichnung, die der
Schlachtschüsselverein
vergibt.
FOTO: HEIMATVEREIN
BAD HÖHENSTADT
Zehn Jahre lang fungierte Uni-Dozent
Hans Göttler als Minister der Innereien
des Schlachtschüsselvereins. FOTOS: PRIVAT
Schweinsgaudi
beim Kirchenwirt
Der Verein zur Förderung des Ansehens
der Blut- und Leberwürste huldigt wieder
einem bayerischen Kulturgut, das seit jeher
die Geschmäcker polarisiert
★
DEFGH Nr. 44, Samstag/Sonntag, 22./23. Februar 2020 PGL BAYERN R15
Feste dritte Zähne an nur einem Tag
Spezielle Zahnimplantate ermöglichen den Patienten in der implaneo Dental Clinic
in nur fünf Stunden ein dauerhaft perfektes Gebiss.
Während Frau G. Franz früher ein
geselliger Mensch war, zog sie sich
immer mehr in ihr Schneckenhaus
zurück. Das ging so weit, dass
sie den Kontakt zu ihrem Umfeld
auf das Nötigste beschränkte. Sie
vermied es zu lachen, denn ihre
wacklige Prothese saß so schlecht,
dass sie oft drohte herauszufallen.
Doch ihre Situation hat sich um
180 Grad gedreht. Die 71-Jährige
genießt es wieder, sich in der Öf-
fentlichkeit zu zeigen, denn mit ih-
ren neuen festen Zähnen kann sie
wieder herzhaft lachen. Mit ihren
„Dritten“, die sie nach einer be-
sonderen Methode innerhalb von
fünf Stunden eingesetzt bekam,
fühlt sie sich wohl! Prof. Dr. Han-
nes Wachtel setzte seiner Patientin
innerhalb dieser kurzen Zeit je vier
Implantate in Ober- und Unterkie-
fer ein und befestigte daran den
neuen Zahnersatz.
Als Frau G. Franz einen Artikel
über „Feste dritte Zähne an einem
Tag“ las, keimte die Hoffnung in
ihr, dass sich alles für sie zum Po-
sitiven wenden könnte.
„Jahrelang hatte meine Zahn-
arztangst mich davon abgehal-
ten, regelmäßig zum Zahnarzt
zu gehen“, erzählt die Rentne-
rin. Der Zustand ihrer Zähne ver-
schlechterte sich zunehmend.
Zu Zahnarzt Prof. Dr. Wach-
tel, der sie beriet, fasste sie so-
fort Vertrauen. Die verständli-
che Erläuterung der Methode
überzeugte sie. „Innerhalb von
wenigen Stunden neue Zähne
im Ober- und Unterkiefer zu be-
kommen war für mich fast wie
ein Traum“, sagt die 71-Jährige
heute.
Die Implantologen arbeiten bei
diesem Eingriff sehr eng mit dem
hauseigenen HighTech-Meister-
labor zusammen, das sich durch
seinen digitalen Workflow aus-
zeichnet. Parallel zur Implantation
werden die neuen Zähne ästhetisch
undfunktionalinForm,Farbeundin
Bezug auf die Zahnreihen opti-
mal angepasst.
„Am OP-Tag war ich zwar ner-
vös, aber ohne Angst“, betont
Frau G. Franz.
Die Implantation findet unter
Vollnarkose statt. Prof. Dr. Wach-
tel setzt pro Kiefer vier spezielle
Titanträger ein. Er weist darauf
hin, dass sie besonders präzise
3D-navigierend im Knochen ver-
ankert werden, sodass eine hohe
Stabilität für eine Sofortbelastung
erreicht wird.
Am Nachmittag des OP-Tages
folgte der Härtetest: Der Biss in ei-
nen Apfel. „Ich hätte mir morgens
nicht träumen lassen, dass das am
Nachmittag möglich sein würde“,
erzählt Frau G. Franz und strahlt
dabei über das ganze Gesicht.
Frau G. Franz strahlt heute wieder.
Mit besonders schönen, festen und
perfekten Zähnen.
Strahlenschonende Digitale Volumentomographie für die genaueste Implantatpla-
nung. Fotos: implaneo
METHODE FÜR FAST ALLE MENSCHEN GEEIGNET
Die Methode „Feste dritte Zäh-
ne an einem Tag“ ist für alle
Menschen geeignet, bei denen
nichts gegen eine Operation
spricht. Selbst bei Patienten
mit Diabetes, Osteoporose
oder bei Rauchern. Seit mehr
als 30 Jahren beschäftigen sich
Dr. Wolfgang Bolz und Prof.
Dr. Hannes Wachtel mit künst-
lichen Zahnwurzeln, den so
genannten Implantaten.
Mit über 20 000 Implantaten
gehört das Team der implaneo
Dental Clinic zu den kompe-
tentesten und erfolgreichsten
Zahnärzten Deutschlands. Dr.
Bolz und Prof. Wachtel sind
in den Ärztelisten 2019 des
Nachrichtenmagazins FOCUS
als Top-Implantologen“ aufge-
führt. Seit 2007 werden Pati-
enten nachuntersucht – Ergeb-
nis: Die Erfolgsquote liegt bei
98 Prozent. Die Kosten der Be-
handlung liegen im preislichen
Mittelfeld und sind meist nicht
teurer als die konservative Me-
thode, bei der die Behandlung
circa ein bis 1,5 Jahre dauern
würde. Die Sofortimplantate
halten, so wie herkömmliche
Implantate, etwa 20 Jahre. Bei
guter Pflege können sie aber
auch ein Leben lang halten.
pm
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wieder unbeschwert lachen, kauen und sprechen zu können.
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thode können die Implantate hochpräzise, sicher und dauerhaft
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