schlafen, solange sie noch sehr jung seien. Wir
traten in den Übungsraum seiner Truppe, wo
Harada mich seinen Kollegen und ihren Mit-
arbeitern in Windeln vorstellte, darunter vier
junge Babys. Er erklärte, dass es einen strengen
Trainingsplan gebe – je zwei Stunden morgens
und nachmittags, mit Ausnahme der Tage, an
denen die Affen auftreten.
Früher an diesem Morgen, während einer
Vorführung vor 300 Vorschulkindern in einer
Turnhalle, hatte ich über die Akrobatik der
Tiere gestaunt. Der Star der Show war Ponzo,
gekleidet in eine gelbe Weste und einen schwar-
zen Overall. Die Kinder quietschten vor Freude,
während der Affe seine Tricks zum Besten gab
und auf Stelzen durch den Zuschauerraum
schritt. „Ankoru! Ankoru!“, schrien die Kinder.
- „Zugabe! Zugabe!“
Zurück im Sen-zu-Büro, zogen die Trainer
den Affen die Windeln aus und schlossen sie in
Metallkäfige, in denen sie leben, wenn sie nicht
auftreten. Dann machten sich die Trainer an
ihre Routinen fürs Tagesende: übel riechende
Fäkalien von den metallenen Tropfrinnen unter
den Käfigen schrubben und Schalen mit Oran-
gen, Äpfeln und Bananen für das Abendessen
der Affen vorbereiten, die sie ihnen gemeinsam
präsentierten.
Es war fünf Uhr, Zeit, nach Hause zu gehen.
Vor dem Frühstück würden sie wieder da
sein, um die nächste Show vorzubereiten. j
Aus dem Englischen von Anne Sander
Rene Ebersole schreibt über Tiere und Ver -
brechen an Wildtieren. Jasper Doest gewann
für dieses Projekt den Wildlife Photographer
of the Year Photojournalist Story Award 2019.
AFFENTHEATER 113