Frankfurter Allgemeine Zeitung - 03.03.2020

(Michael S) #1

SEITE 18·DIENSTAG, 3.MÄRZ 2020·NR. 53 FWirtschaft RANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


D

as Innenleben eines Daten-
zentrums istkein Ortzum
Verweilen.Trockenist die
Luft,die durch Schlitze am
Boden in denfensterlosen
Raum strömt, der nurvongrellen Halo-
genröhren ausgestrahlt wirdund in dem
Rechner unablässig dröhnen. Dabeiver-
bergensichhinter derkalten undsterilen
Fassade intimste Einblicke in das mensch-
liche Leben. Jede Google-Suche, jede
Whatsapp-Nachricht, jed eFinanztransak-
tio nbraucht Server, die die anfallenden
DatenvonAnachBtransferieren–und
diese befinden sichallein ausKühlungs-
gründen hinterfest verschlossenenTüren
an meistseelenlosen Orten.
So auchauf knapp5Hektar imFrank-
furterGallusviertel. Mit Doppelschleuse
und dreieinhalb Meterhohen Zäunen
steht dasTelehouse-Rechenzentrum ei-
nem Hochsicherheitstrakt in nichts nach,
zumal derZugang zu den Gebäuden und
Serverräumennocheinmalgesondertab-
geriegelt ist. Im Vergleichzuden großen
Fischen in der Branche sei das abergar
nichts, sagt Geschäftsführer BélaWald-
hauser und lacht.Man sei mitTelehouse
nur einervonvielen amFrankfurterMe-
gaknoten, der seineWurz eln im Dotcom-
Hypevor20Jahren und der damitverbun-
denenNähe zumFinanz platzhat; auch
biete Telehouse alsreiner Collocation-An-
bieternur Strom, Kühlung und physikali-
sche Sicherheit an, alsoquasi nur das Ge-
häuse. Das Innenleben brächten dieKun-
den, zu denen unter anderemAutoherstel-
ler Daimlergehört, selbstmit.Was genau,
istgrößtenteils ihr Geheimnis;Fotoauf-
nahmen sind nicht erlaubt.
Tatsächlichsummieren sichdie in
FrankfurtansässigenRechenzentren auf
nahezu 60 Hektar Fläche. 6Terabit an Da-
tenfließen durch den De-Cix-Knoten,
mehr als irgendwosonstauf derWelt.
Das spiegelt sichauchinder Energiebi-
lanz wider:Längsthaben dieRechenzen-
tren den Flughafen alsgrößtenStromver-
braucher überholt, heißt es beimRegio-
nalversorgerMainova.Rund einFünftel
des Stromverbrauchs dergesamtenStadt
entfällt auf dieRechenzentren.Tagund
Nach tlaufen die Geräte, jedeWochewird
es mehr,die Leistungwäch st und wächst.
Undschenkt man Branchenvertretern
Glauben,geht es jetzt erst so richtig los.
„Wir stehen mit der Digitalisierung
nochamAnfang“, meintTelehouse-Ge-
schäftsführerWaldhauser,„und wir alle
tragen dazu bei.“Streaming, Spiele, hoch-
auflösende Bilder–niemandgebe sich
mehrmiteinemRöhrenfernseherzufrie-
den, allewollten docheinenBreitbandan-
schluss,vomTrend zum Cloud Compu-
ting ganz zu schweigen. Da sei eskein
Wunder, wenn der Energieverbrauchin
ungeahnteHöhen schnelle.Auchwenn
Waldhauser sich–nicht zuletzt als Lehre
aus dengeplatzten Dotcom-Blasenträu-
men –keine Prognose für mehr als fünf
Jahrezutraue, seien es goldeneZeiten für
die Betreiber,sagt er .Die Nach frag enach
digitalen Dienstleistungen nehme von
Jahr zu Jahr um nahezu 10 Prozent zu,
man komme mit dem Bauen nicht hinter-
her.

Zahlen des Berliner Borderstep-Bera-
tungsinstituts machen den Boom deut-
lich. Mit 14Terawattstunden istder jährli-
cheStrom verbrauchder Rechenzentren
in Deutschland im Jahr 2018 um mehr als
6Prozent imVergleichzum Vorjahr ge-
wachsen. Imvergangenen Jahr dürfteer
weiter gestiegen sein, und schon die Jahre
zuvor ging esstetig aufwärts. Das Gros
des Stromverbrauchs entfällt auf den Ser-
verbetrieb, Hardwareund Kühlung. Im-
merhin wirdaber wegender ohnehin ho-
hen Temperaturen der Serverinder Regel
keine Heizenergiegebraucht.
Längstmehren sichStimmen aus der
Politik,den digitalenStromfressernEin-
halt zugebieten. Um den Kontintent bis
Mittedes Jahrhunderts klimaneutral zu
machen, müssten dringendTechnologien
her,die denVerbrauchminimieren und
die Effizienz erhöhen,sagtedie seit De-
zember amtierende EU-Digitalkommissa-

rinMargarethe Vestager unlängst. A uch
die deutschen Grünen haben das Thema
für sichentdeckt und im Bundestagkürz-
lichVorschlägegemacht, wie der Daten-
flut Einhaltgebotenwerdenkann, etwa
indemVideos nicht mehrautomatischab-
gespieltwerden dürfen. Werhinter dem
Internetden Energiefresser schlechthin
vermutet,sieht sichzwargeirrt.Sobeein-
druc kend 14Terawattstunden erscheinen
mögen–gemessen am deutschen Jahres-
stromverbrauchvon 513 Terawattstun-
den, sind dasgerade einmal 2,7 Prozent,
gemessen am Gesamtenergieverbrauch
vonrund 2500Terawattstunden, sogarwe-
niger als 0,6 Prozent.Zum Vergleich: Der
gesamteVerkehr in Deutschlandkommt
auf einen Energieverbrauchvon 770Tera-
wattstunden.
Gleichwohl will sichdie Branche dem
wachsenden Klimabewusstsein stellen,
denn mit dem Energieverbraucheinher

geht bis aufweiteres ein nennenswerter
Ausstoßvon Treibhausgasen.Zudem dürf-
te der Bedarfweiter steigen. EinerStudie
zufolge, die Borderstep gemeinsam mit
dem österreichischenUmweltbundesamt
angefertigt hat,kamen in Europa imver-
gangenen Jahr gut 80Terawattstunden zu-
sammen, bis 2025 sollen es dann mehr als
90 Terawattstundenwerden. „Bisher ha-
ben wir in der IT durch enormentechni-
schen Fortschritt auchgroße Ef fizienzge-
winne erreicht“, sagt Borderstep-For-
scherRalph Hintemann. Leiderwardas
Nach frag ewachstum abergrößer als die
Effizienzsprünge.WieessichinZukunft
genau entwickeln wird,kann auchernur
schätzen.
Die meistenWissenschaftler stehen
bei Vorhersagen auf der Bremse.Unter-
schiedliche Szenarien kursieren daher.
Manchegehen davonaus, dassder Ener-
giebedarfnochdeutlichansteigen wird,

weil die klassische Chiptechnologie an
die Grenzender Miniaturisierungstößt.
„Das mussnicht zwingend passieren, ist
aber möglich–wir warenauchinder Ver-
gangenheit schon oftpessimistischer,als
es nötiggewesen wäre“, meint Hinte-
mann. „UnserePrognosegeht tr otzdem
voneinem deutlichen Anstieg aus,weil
die Nach frag enachCloud-Diensten, Re-
chenleistung fürStreaming,vernetzteFa-
briken und autonomesFahren starkzu-
nimmt“, sagt er.ImHöchstfallwäre Euro-
pa im Jahr 2030 bei einem jährlichen
Stromverbrauchvon 160 Terawattstun-
den. DentechnischenFortschritt mit ein-
gerechnet, sind SchätzungeninRichtung
100 Terawattstunden aberrealistischer.
Telehouse-Geschäftsführer Waldhau-
ser sieht guteGründe dafür,dassinZu-
kunftmehr und mehrEffizienzgewinne
zu verzeichnen sind.Stolz präsentierter
den verbessertenPoE-Wert seiner Gerä-
te,das steht fürPower-Usage-Effective-
nes und gibt an,welchen Mehrbedarfan
Wärme undKühlung es für eine Kilowatt-
stunde Leistung braucht:War für eineEin-
heit früher das Doppelte an Energie, also
plus 100 Prozent nötig, seien es mittler-
weile eher 20 bis 30 Prozent mehr.
Auch die Branchenriesen legen erkenn-
bar vielWert auf Effizienzsteigerungen.
Die sogenannten Hyperscaler,also große
Cloud-Anbieterwie Alibaba aus China so-
wie Amazon WebServices,Microsoft
Azureund Google aus Amerika,verant-
worten den Löwenanteil der Daten, die
durch Rechenzentren fließen. Google
etwa investiertinden kommenden zwei
Jahren3Milliarden Euroinden Ausbau
seiner europäischenZentren. Seit 2017
deckt dasUnternehmen nacheigenen An-
gaben seinenStromverbrauchvollständig
durch erneuerbareEnergieträger,auch
wenn Organisationen wie Greenpeace
diese Berechnungen anzweifeln.
Große Hoffnungenruhen zudem auf
dem sogenannten EdgeComputing.Das
beschreibt kleineRechenzentren, bei de-

nen Daten direkt inFabrikenetwa an För-
derbänderngeneriertund verarbeitet wer-
den. Dadurch werden Datenpaketenicht
erst über die Cloudverschickt .Die Ana-
lysten des Marktforschungsinstituts Gart-
ner gehen davonaus, dassbis 2022 mehr
als die Hälfte der vonUnternehmengene-
riertenDaten außerhalbvonRechenzen-
trum oder Cloud erstellt undverarbeitet
werden. Allerdings sind die Folgen
schwer abzuschätzen. Zwar spartdie Da-
tenverarbeitungvorOrt die stromintensi-
ve Übertragung inferneGegenden. Doch
besteht die Gefahr,dasskleineRechen-
zentren nicht so effizient betriebenwer-
den können wiegroße. Die Gesamtbilanz
verbessertEdgeComputing also nicht un-
bedingt.

D

eutscheRechenzentrengel-
tenindes schon langeals die
energieeffizientestenauf
der Welt, waszuvorderst
dem Druckdurch die hohen
Strompreisegeschuldetist. Aber auchUn-
ternehmen aus anderen Länderngerieren
sichals Innovationstreiber,etwaTata
Communications, das zu dergleichnami-
genindischenUnternehmensgruppe ge-
hört. Tata Communications betreibt das
größteUntersee-Glasfasernetzwerkder
Welt.Darin werden gut 30 Prozent aller
Internetverbindungentransportiert. Es
verbindetetwaEuropamitdenVereinig-
tenStaaten. Damit das Datensignal auf
der 6000 Kilometer langenStreckestabil
bleibt, wirdesimAbstand von45Kilome-
tern jeweils verstärkt. Diese 148Verstär-
kerbekommen ihrenStrom jeweils von
den Enden desKabels, im SüdwestenEng-
lands und inNewJerse yinAmerika. Die
Kabellandeplätzewerden lautTata zu ei-
nem beträchtlichenTeil mit Ökostrom be-
trieben.
„Umden Energieverbrauchzuminimie-
ren, ersetztTata kontinuierlichalteAnla-
gendurch neue, umweltfreundlichereAl-
ternativen“,teilt dasUnternehmen mit.
Zudem würden die IT-Systeme durch die
Umgebungsluftgekühlt.Die günstige
Wasserkühlung imNorden Eu ropas is tge-
nerell für vieleUnternehmen ein Grund,
dortihreRechenzentren zu installieren,
Facebooketwa iststark in Schweden enga-
giert,wo praktischCO 2 -neutraleKern-
energie erzeugt wirdund der übrigeEner-
giemix einen hohen Anteil anWind- und
Wasserkraftaufweist. Tata gibt an, auch
die überschüssigeWärme dafür zu benut-
zen, die Büros zu heizen und Gewäch s-
häuser zu betreiben.
Auch Telehouse in Frankfurtsteht
nacheigenen Angaben mit derStadt im
Gespräch,geplante1500 Wohneinheiten
in unmittelbarerNachbarschaftmit Ab-
wärmezuv ersor gen, daskönntedie Ener-
giebilanzverbessern; bislang blästman
große Mengen einfachindie Luft.Die Zu-
kunftindes sind fürWaldhauserstatt der
bisherigenLuftkühlungflüssiggekühlte
Server. Die hohen Strompreise –wie
könnte es anderssein –sind dem Physiker
und Betriebswirttrotzdem ein Dornim
Auge.Inder 2018gegründetenAllianz
zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in
Deutschland mischt er mit.Auchauf glo-
baler Ebene gibt es solcheZusammen-
schlüsse,etwa die „Green Grid“-Initiati-
ve.
„Wir sind zu satt, zu behäbig, zu be-
quem in Deutschland“, sagtWaldhauser.
Einschließlichindirekt abhängigerStel-
len wie Sicherheitspersonal oder anderer
Dienstleisterstehe die Branche fürrund
200 000 Arbeitsplätze. Eine Befreiung
vonder kostspieligenUmlagenachdem
Erneuerbare-Energien-Gesetz istbislang
aber ein frommer Wunsch. Digitale Sou-
veränität sei ein Schlagwortder Stunde,
dochdie Unterstützungaus derPolitik
hält sichnachAngaben desTelehouse-Ge-
schäftsführersinGrenzen.Versorgungs-
problemesieht er zwar bislang nicht –
wohl aberVersorgungsengpässe. Geräte
zur sogenannten unterbrechungsfreien
Stromversorgungstehen bereit, den La-
den rund um die Uhr am Laufen zu hal-
ten.UndzurNotgibtes 21 Dieselgenera-
toren, um im Bruchteilvonwenigen Se-
kunden einzuspringen. „Redundanz und
Mehrfachabsicherung sind dasAund O“,
sagt Waldhauser.

loe. BERLIN.Alle paar Jahreein neues
Handy mit nochbesserer Leistungkau-
fen, nachFeierabendstundenlang Serien
und Filme aufNetflix schauen und Musik
über Spotify oder Amazonstreamen:Für
viele Menschengehörtall das zu ihrem
Lebensstil wie selbstverständlichdazu.
DochBundesumweltministerinSvenja
Schulze (SPD) sorgt sich, dassdie Folgen
derDigitalisierung ein „Brandbeschleuni-
gerfür den Klimawandel“werden könn-
ten. Am Montagstelltesie in Berlin einen
70 Punkte umfassendenAktionsplanvor,
der dasverhindernsoll.
Im Jahr 2025könnteder Treibhausgas-
Ausstoßdurch digitale Produkteund
Dienstleistungen denPrognosendes Mi-
nisteriumszufol ge ähnlichhochsein wie
der desglobalen Autoverkehrs. Schulze
schlägt deshalbunter anderemvor, dass
die Akkusvon Smartphones austausch-
bar seinsollten. Hersteller vonSmart-
phones sollen nachden Plänender Minis-
terinzudemverpflichtet werden, die Le-
bensdauerihrer Produkte zuverlängern,

indem siefür ei nModell länger als bis-
lang Software-Updatesund Ersatzteile
bereit stellen. Allerdings bieten diemeis-
tenHersteller schon heuteden Aus-
tausc hvon einzelnenKomponenten an.
Beieinigen Gerätenkönnendie Kunden
den Akkuselbstwechseln, in anderenFäl-
len mussdas Gerät in eineWerkstatt.
Schulze sieht aber nochVerbesserungsbe-
darf,was dieKonstruktion der Geräte
undauchdie Information derKunden an-
geht.Der Secondhand-Markt für Handys
seiinanderen Ländern größer als in
Deutschland.
Die Ministerin will in denkommenden
Monaten das Gesprächmit Hardware-
Herstellernwie Apple, aber auchmit
Streamingdienstenwie Netflix, Amazon
und Youtube suchen. „Es mussnicht im-
mer die besteAuflösungsein“, sagtesie
mit Blickauf die bei vielenVerbrauchern
beliebtenVideoangebote.Das Ministeri-
um hofft auf eine freiwillige Selbstver-
pflichtung derUnternehmen, den Ener-
gieverbrauchzudrosselnund nur noch

mit Ökostrom zu arbeiten. „Eskönnteim
Wettbewerb einVorteil sein zu sagen:Wir
sind umweltfreundlich“, sagteSchulze.
Umweltschutz müsse schon beim Pro-
grammieren der Algorithmen mitgedacht
werden. Zudem regtesie an, dassdie Her-
steller vonLaptops Energieeffienzklas-
sen auf ihre Gerätedrucken, wie es sie
heuteschon bei Kühlschränken und
Waschmaschinen gibt.
Offenist,inwieweit dies dieKaufent-
scheidung derVerbrau cher beeinflussen
würde. Schließlichkaufen sichvieleMen-
schen auchdann ein neues Handymo-
dell, wenn ihr altes Gerät nocheinwand-
frei funktioniert. Au ch sindbesonders
flache Modelle beliebt, diewasser-und
staubdicht sind–was mit einemlocker
sitzenden Akku schwer machbarist.
Dasssoviele Menschen regelmäßigein
neues Handykaufen, führtSchulze dar-
auf zurück,dassdie Netzbetreiber mit
günstigen PreisenimFall einesUmstiegs
lockten. Hierhofft sie ebenfallsauf ei-
nen Bewusstseinswandel.

Erst mal istSchulzesVorschlag nicht
mehr als derVersuch, eine Diskussion an-
zuregen, sowohl innerhalb Deutschlands
als auchauf EU-Ebene. Die Ministerin
räumteein, dasssie bei vielenInstrumen-
tendie Unterstützung etwavonWirt-
schaftsministerPeter Altmaier (CDU)
braucht.Auf dieFrage, obVorschriften
aus Deutschlandglobal agierendeTech-
nikkonzerne beeindruckenwürden,ver-
wies dieUmweltministerinauf die Bedeu-
tung desgesamten europäischen Marktes.
Ein weiterer Bestandteilihres Plans
sindRechenzentren. Bis zumJahr
soll daszum Ministerium gehörende Um-
weltbundesamt herausfinden, wieviele
größereRechenzentren es in Deutsch-
land gibt. Bisher gibtesdazu offenbar
noch keine Übersicht.Mittelfristigwill
SchulzeVorschriften zu rEffizienz dieser
Zentren, diegroße Datenmengenverar-
beiten.Ziel is tes, dass dieZentren mit
Ökostrom laufen, möglichstwenig Strom
brauchen und die entstehende Wärme
zumHeizengenutzt wird.

Der EnergieverbrauchvonRechenzentrensteigt undsteigt, dochdie Branchevertraut auf Effizienzsteigerungen. FotoBloomberg

Appleund Netflix sollen sparsamer werden


UmweltministerinSchulze kritisiertRessourcenverbrauch/AustauschbareAkkus und niedrigereAuflösung
loe. BERLIN.Die Antwortließ nurwe-
nigeStundenauf sichwarten: Kaum
hattesichBrandenburgsWirtschaftsmi-
nisterJörgSteinbach(SPD) am Montag
im Gesprächmit derF.A.Z. gewünscht,
dassElon Musk zum Spatenstich für
das Tesla-Werk nachGrünheide
kommt, meldete sichder Unterneh-
menschef zuWort.„Definitely“, auf je-
den Fall, werdeerzudiesem Ereignis
kommen, schrieb Musk auf demKurz-
nachrichtendienstTwitter–zur Freude
der dortversammelten Fangemeinde
des Unternehmens.
Der Baubeginn für die Elektroautofa-
brik in Brandenburgsoll nochinder
zweiten Märzhälfte erfolgen. Möglich
istdies, weil das Oberverwaltungsge-
richtBerlin-BrandenburgEnde Febru-
ar die Einwände zweierUmweltverbän-
de gegendas Projekt abgewiesen hatte.
DaraufhinkonnteTesla die Kiefernauf
dem Arealfällen, das schon seit länge-
remals Ge werbefläche ausgewiesen ist.
Das Landesumweltamt hat dieRodung

erlaubt, obwohl das Genehmigungsver-
fahren nochläuft. Mit der abschließen-
den Baugenehmigungrechnetdie Lan-
desregierung im Sommer.Dann aber
dürfenwegen der Brutperiode derVö-
gelkeine Bäumegefällt werden.
Es is tnicht das erste Mal, dasssich
Musk aufTwitter zu dem Projekt zu
Wort meldet. Als im Januar Sorgenvon
Anwohnernlaut wurden, der amerika-
nischeAutohersteller könne dieTrink-
wasserversorgung in derRegion gefähr-
den, beschwichtigte Musk überTwitter,
dassder in den Genehmigungsunterla-
gengenannte Wasserbedarfnur ein
möglicher Spitzenwert sei undkeines-
wegs derNormalfall.
BislangwarMusk demVernehmen
nachnur einmal in Grünheide: am Mor-
genjenes TagesMitteNovember,an
dem er dasVorhaben auf einer Preisver-
leihung in Berlin öffentlich machte.
Beim Beginn derRodungsarbeiten soll
Tesla-Europachef Jos Dings anwesend
gewesen sein.

Stromfresser Digitalisierung


Musk goes Grünheide


Tesla-Chef will zum Spatenstichkommen


Nirgends aufder Welt


tref fensovieleDaten


aufeinander wie in


Frankfurt.Die


Rechenzentren sind der


Motordes In ternets.


Dochdie Branche hat


ein Energieproblem.


VonJonas Jansen,


Düsseldorf


und Niklas Záboji,


Frankfurt


Te lehouse-Geschäftsführer BélaWaldhauservorDiesel-Notaggregaten FotoHelmutFricke F. A.Z.-Grafik

Kaiser

Quellen: Borderstep Institut;UmweltbundesamtÖsterreich.

Server

Speichersysteme

Netzwerke

Kühlung

1) Unterbrechungsfreie Stromversorgung

Sonstiges

USV1)

inder EU (in Terawattstunden)

2010 2015

80

70

60

50

40

30

20

10

0
2018

Energieverbrauch


von Rechenzentren

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