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DER SPIEGEL Nr. 11 / 7. 3. 2020REINHARD DIRSCHERL / PICTURE ALLIANCE / DPAAllein sind sie leicht angreifbar, aber in der Gruppe kaum zu schnappen: Viele Fischarten wie hier die Stachel -
makrele schwimmen zum Schutz vor Raubtieren in Formation. Die Bewegungen der Tiere wirken wie orchestriert,
doch laut einer neuen Studie steckt dahinter keine Planung. Stattdessen ahmt jeder Fisch nur seinen benachbarten
Artgenossen nach. So kann der Richtungswechsel eines einzelnen Tieres den ganzen Schwarm mit sich ziehen.
Das Verschwinden von Malaysia-Airlines-Flug 370 jährt sich
an diesem Sonntag zum sechsten Mal. Von den 239 Insassen der
Boeing 777 fehlt jede Spur, ihre Angehörigen wissen nicht, wie
und warum die Menschen sterben mussten. Die Suche nach dem
Wrack blieb erfolglos. Der Untersuchungsbericht kam zu keinem
klaren Ergebnis – und so schien es, als bliebe das Schicksal
von MH370 für immer ein unlösbares Rätsel der Zivilluftfahrt.
Doch das Rätsel ist keines mehr. Die Wahrheit liegt zutage.
Ein Insider bei den Ermittlungen hat jetzt sein Schweigen
gebrochen. Als MH370 im Meer versank, war Tony Abbott Pre-
mierminister von Australien, dem Land, das die Suche nach
der Maschine leitete. Abbott stand seinerzeit in engem Kontakt
»zu den allerhöchsten Kreisen der malaysischen Regierung«, wie
er in einem TV-Interview sagte. Und was diese ihm mitteilten,
war eindeutig: »Fast von Anfang an gingen sie mit großer Sicher-
heit davon aus, dass dies der erweiterte Suizid des Piloten war.«
Das Verschwinden von MH370 war offenbar ein geplanter
Selbst- und Massenmord. Ähnlich wie der Germanwings-Co-Pilot
Andreas Lubitz, 27, im März 2015 einen Airbus A 320 absichtsvoll
in die französischen Alpen steuerte, so hat wohl Kapitän Zaharie
Shah, 53, seine Passagiere und die Crew vorsätzlich in den Tod
gerissen. Diese These wird gestützt von weiteren Befunden. Der
kanadische Flugunfallermittler Larry Vance hat im SPIEGEL
mehrfach dargelegt, dass die Verformungen an den wenigen auf -
gefundenen Wrackteilen nur einen Schluss zulassen: Ein er -
fahrener Pilot hat die Maschine behutsam auf das Wasser gesetzt,
damit sie möglichst unbeschadet versinkt.
Drei Fragen bleiben. Warum hat Shah das getan? Wo liegt das
Wrack? Und: Weshalb hat Malaysia die eigenen frühen Erkennt-
nisse geleugnet und vertuscht und somit die Suche behindert?
Lim Kit Siang, ein führender Politiker des Landes, fordert nun
eine internationale Untersuchungskommission. Marco EversTäter im Cockpit
AnalyseWas geschah an Bord von MH370? Zum
sechsten Jahrestag der Katastrophe lässt
sich die Wahrheit nicht mehr verheimlichen.