Containerbetrug
Klage gegen
P&R-Prüfer Die Kanzlei Schirp hat beim
Landgericht Regensburg Scha-
densersatzklage gegen den
Wirtschaftsprüfer des insolven-
ten Containeranbieters P&Reingereicht. Ihr sollen weitere
Klagen über insgesamt 15 Mil-
lionen Euro folgen. P&R hatte
jahrzehntelang Frachtcontai-
ner an Anleger verkauft. Spä-
testens seit 2007 existierten
viele nur auf dem Papier,
2018 flog der Schwindel auf.
Wirtschaftsprüfer Werner
Wagner-Gruber habe 15 Jahrelang die Bilanzen aller P&R-
Vertriebsgesellschaften sowie
der Mutterfirma abgenommen,
heißt es in der Klage, die dem
SPIEGELvorliegt. Zudem ha be
er Testate erstellt, in denen
er bestätigte, dass Mieten und
Rückkaufpreise der Container
stets pünktlich und vollständig
gezahlt worden seien. Sie hät-ten bei der Kundenakquise
zum Eindruck beigetragen,
P&R sei verlässlich – tatsäch-
lich seien die Testate aber
falsch gewesen. Vom größten
deutschen Anlegerskandal
sind rund 54 000 Anleger
betroffen, es geht um 3,5 Mil -
liarden Euro. Wagner-Gruber
wollte sich nicht äußern. BAZ56Wirtschaft
DER SPIEGEL Nr. 11 / 7. 3. 2020 Die EU-Kommission will Europas
Müllberge verkleinern und Verbrauchern
ein »Recht auf Reparatur« einräumen.
Das geht aus dem Entwurf des neuen
»Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft«
hervor, der nächste Woche vorgestellt
wird. Danach sollen für alle Produkte, die
in der EU verkauft werden, Nachhaltig-
keitsregeln gelten, ganz oben auf der Lis-
te: Elektrogeräte. Sie werden oft nur des-
halb weggeworfen, weil Batterien nicht
austauschbar sind oder es keine Software-
Updates gibt. Außerdem will Brüssel ein
Rücknahmesystem für Elektronikgeräte
einführen. Angesichts der steigenden Zahl
von Elektroautos will die Kommission die
Recyclingquote von Batterien steigern,
nicht aufladbare Energiespeicher abschaf-
fen und einen einheitlichen Standard für
Handyladegeräte einführen. Die Vernich-
tung von unverkauften, nicht verderb -
lichen Waren soll komplett verboten wer-den. Als Nächstes soll der Verpackungs-
müll an die Reihe kommen. Hier sollen
Beschränkungen – etwa von Plastikver -
packungen für Obst und Gemüse – Abhil-
fe schaffen. Viele Details sind indes noch
offen. Sollte der Plan umgesetzt werden,
»wäre das ein großer Schritt in Richtung
Vermeidung von Abfall und Elektroschrott
sowie in Richtung Nachhaltigkeit auf
dem Binnenmarkt«, sagte die Grünen-
Europaabgeordnete Anna Cavazzini. MBESHUTTERSTOCKEU will Reparaturpflicht für Elektrogeräte
UmweltschutzVernichtung von Waren soll verboten werden, ein einheitliches Handyladegerät kommen.