Frankfurter Allgemeine Zeitung - 06.03.2020

(sharon) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport FREITAG,6.MÄRZ 2020·NR.56·SEITE 31


pc. DÜSSELDORF.AuchAlexander
Zverev hat in dieserWocheein of fiziel-
les Tennismatchgespielt. Nicht beim Da-
vis Cup, nicht für Deutschland und nicht
in Düsseldorfallerdings, sonderngut
9000 KilometerLuftlinie entfernt imka-
lifornischen OrtIndianWells. Bei einem
Challenger-Turnier trat der deutsche
Spitzenspieler am Donnerstag im Dop-
pel mit seinemBru der Mischa an. Ein
kleinerZeitvertreibvordem ungleichbe-
deutsameren Masters-Turnier,das in der
kommendenWocheangleicher Stelle be-
ginnt.Das Matchging verloren.Zverev
wirdesverschmerzenkönnen.
Deutlichmehr steht vondiesemFrei-
taganfür seineTeamkollegenvonder
deutschen Davis-Cup-Mannschaftauf
dem Spiel. Indem Play-off-Spielgegen
Weißrusslandgeht es für dieAuswahl
des Deutschen Tennis-Bundes (DTB)
um die Qualifikation für dasFinaltur-
nier EndeNovember in Madrid.„Wir
wollen da wieder hin“, sagtKapitän Mi-
chael Kohlmann, der trotzaller berech-
tigten Kritik an Modus und Organisation
der Wettkampfwoche die Faszination
des Davis Cup nochimmer spürte.
Im Vorjahr hattedie deutsche Mann-
schaf tdas Event durch ein müheloses
5:0 gegenUngar nerreicht .Zverevsteuer-
tedamals inFrankfurtzweiPunktezum
Sieg bei. Er schwärmtevon derAtmo-
sphäresolcher Heimspiele nachdem eta-
bliertenFormat des Nationenwettbe-
werbs. Undschimpf te leidenschaftlich
über das neugeschaffene Finale,das er
dann auchboykottierte.Ohne dieNum-
mer eins schied Deutschland letztlichim
ViertelfinalegegenGroßbritannien aus.
In diesem Jahrverzicht et Zverevauch

auf das Heimatgefühl in Düsseldorf.
Nach dem er bei denAustralianOpenim
Januar erstmals in einGrand-Slam-Halb-
finale vorgestoßen war, geht die Einzel-
karrierevor.Man habe sichauf dieseAb-
sagefrühzeitigvorbereitenkönnen, be-
tont Kohlmann. „Ichsehe uns trotzdem
als Favorit.“Boris Becker, der in seiner
Funktionals „Head of Men’s Tennis“ im
DTBebenfalls zumTeam gehört, er-
gänzt:„Wirhaben nicht den einen Super-
star.Wir müssen gucken, dasswir über
die mannschaftliche Geschlossenheit
die Siegeholen.“
In AbwesenheitZverevsrückt Jan-Len-
nardStruf findie Rolle des Anführers.
Er hat imvergangenen Jahr einen beacht-
lichen Sprunggemacht, istderzeit als
Nummer 34 in derWeltrangliste zweit-
besterDeutscher.„Ichweiß garnicht ge-
nau, wann diese Entwicklung eingesetzt
hat“, sagtStruff.„Fürmichwar es ein-
fach ein Prozess, und der hat auchein
bisschengedauertbei mir.“ Daneben
sind für DeutschlandRoutinier Philipp
Kohlschreiber,der frühereCollege-Spie-
ler DominikKoepfer und dieFrench-
Open-Sieger im Doppel,Kevin Krawietz
und Andreas Mies, dabei.Gegen die
Weißrussen sind sie damit trotzZverevs
Absageinder Favoritenrolle.„Wir soll-
tenuns nichtvonden Ranglis tenpositio-
nen blenden lassen. Das sindrichtig un-
angenehmeGegner“,warntKohlmann
dennochund verspricht:„Leichtwerden
wir hiersicher keinen nehmen.“ AmFrei-
tageröffnen Struff gegenIlja Iwaschka
und KohlschreibergegenIgor Gerasi-
mowdas Spiel. Am Samstagfällt im Dop-
pel undgegebenenfalls zweiweiteren
Einzeln die Entscheidung.

Das mussweh tun: Der Internationale
Auto mobil-Verband (Fia), Regelma-
cher,Regelhüter und selbstbewusster
Richterquasi in einerPerson, offen-
bartseine Limitierung. SeineFahnder
sindFerrariinder Benzinaffäre weder
auf die Schlichegekommen, nochha-
ben sie die Scuderiavon einemVer-
dacht befreienkönnen (sieheF.A.Z.
vom3.und 5. März).Zumindest er-
klärte der Verband am Donnerstag,
dass weiter eUntersuchungen desFer-
rari-Motors von2019 unter anderem
wegen„der Komplexität der Angele-
genheit“ nicht unbedingt den „eindeu-
tigenBeweisfüreinenVerstoß“erbrin-
gen. Klingt nachÜberforderung. Sie
wäre plausibel. Hunderte Hirne den-
keninMaranello über die Beschleuni-
gungdes rote nBolide nnach .Das Kon-
trollteam derFiaumfas st ein paar Ex-
perten. Sie scheinen nicht sicher,ob
Ferrarivergangene Saisontrickre ich
sein musste, umweitaus Zweitbester
werden zu können. Im Strafrecht
käme es zu einemFreispruchzweiter
Klasse.Voreinem Sportprozessunter
zivilrechtlichen Regeln einigtesich
die Fiaauf eine„wirksame und ab-
schreckende Vergleichs vereinba-
rung“. Frei übersetzt:Das Verfahren
wirdunter Auflagen eingestellt.Ferra-
ri mussden schwelendenVerdacht er-
tragen und viel Geld zahlen. Es betei-
ligt sichaneinem Projekt derFiazur
Reduzierung vonCO 2 .Das klingt
nacheinerArtResozialisierung.Ferra-
ri tut jetzt Gutes. Clever.
Besserwäre es gewesen, den Pro-
zessoffenzulegen und sichhelfen zu
lassen. Es gibtreichlic hIngenieureim
Fahrerlager,die sic hbei der Lektüre
der Fia-Erklärung wundernwerden.
Sie fütterten dieRegelhüter so lange
mit Indizien, bis sie unter die Haube
der Roten schauten.Weil nicht er-
kennbar ist, ob die Einstellung des
Verfahrensgebotenist,lässt sichauch
nicht beurteilen, ob einRechtsstreit
„langwierig“ wäre unddeshalb im Sin-
ne der „Meisterschaftund ihrer Inte-
ressengruppen“, wie dieFiaschreibt,
zu vermeiden ist. Der Verband hat die
siebenTeams, die am Mittwoch Auf-
klärungforderten, nichtgefragt, son-
dernvergangenenFreitagnachmittag
mit einer dürrenErklärungvomEnde
der Untersuchungen inKenntnisge-
setzt .Die Gründe behielt er für sich.
Erst der Druckder Rennställe bewog
die Fia, ihr eUnfähigkeit einzugeste-
hen, denAblasshandel einzuräumen.
Seine Berechtigung ließe sichnur mit
einer detailliertenDarstellung der Be-
weisschwäche belegen. Solangees
nicht dazukommt, bleibt auf derStre-
cke, wasFia wieFerrarifür sic hbean-
spruchen: Glaubwürdigkeit. ahe.

T


homas Bachwar sichtlichge-
nervt .Und das angeblich nicht,
weil die nächsten Sommerspiele
durch dieAusbreitung des neuar-
tigen Coronavirus bedroht wären. Er
habe, winkteder Präsident des Internatio-
nalen OlympischenKomitees (IOC) ab,
schon härtere Monateerlebt als denver-
gangenen.Sondern weil die internationa-
len Journalistenbei der Pressekonferenz,
die er in Lausanne abhielt, nicht aufhören
wollten, ihnnacheventuellenNotfallplä-
nenzu löchern, solltedie Epidemiegravie-
rende Konsequenzenfürdie Sommerspie-
lein diesem JahrinTokio haben.Zum Bei-
spiel, dasssie am 24. Juli nicht eröffnet
werden könnten. Dazu, so signalisierte
Bach, hatte er doch schon längstalles ge-
sagt.Nämlich nichts.
„Ichbin nicht hier,umzuspekulieren“,
sagteer. Zwei Tage lang hattedie IOC-Exe-
kutivegetagt, bevorBachsichamMitt-
wochabendinden Pressesaalbegab. Die
meistenanOlympia interessiertenMen-
schen,alsonicht nur Journalisten, son-
dern, zum Beispiel,Sportler,Sponsoren
oderInhabervonFernsehrechten, hatten
wohl er wartet,dasssichdas Entschei-
dungsgremium in diesen beidenTagen
mit derFolgeabschätzung der Epidemie
befassen würde. Inklusiveeines Worst-
Case-Szenarios. Zumal in einemState-
menttags zuvorvoneiner „ausführlichen
Diskussion“ zum Thema dieRede gewe-
sen war. Unddie japanische Olympia-Mi-
nisterinimParlament das ThemaVer-
schiebung angesprochen hatte. In vielen
Ländernwerden Großveranstaltungen ab-
gesagt oder verschoben, und niemand
weiß, wie langedas Virusdie Welt noch
im Griffhaben wird. Bachaber sagte: „In
der Sitzung heutewurde weder dasWort
Absagenochdas Wort Verlegung über-
haupterwähnt.“
Ungläubiges Staunen allerseits.Kann
es wirklich sein,dassdie IOC-Exekutive,
in derenVerantwortung das Milliarden-
spiel Olympialiegt, sichmit diesen beiden
Begriffen nicht zumindesttheoretischbe-
schäftigt hat?NachBachs Auskunft: Ja.
Bachs aktuellerStandardsatz dazu lautet:
„Wir sindvoll undganz dem Erfolg der
Olympischen SpielevonTokio verpflich-
tet. “Erwerde nicht müdewerden, das zu
wiederholen.
Wieverantwortungsloswäre es aber
vonden führenden Mitgliedern des IOC,
sichnicht auf den Eventualfallvorzuberei-
ten? Zumindestdie Versicherungspolice
sollten sie sichnocheinmalgenau an-
schauen, in dergeregelt ist,welche Form
eineeventuelleAbsagehaben müsste, da-
mit dieKosten zumindestzum Teil ge-
decktwären. Undprüfen, ob auchdie Ab-
sageaufgrund einer Epidemieversichert
ist. Bis zuwelchemZeitpunkt entschieden
werden müsste. Werentscheiden müsste:
das IOC oder vielleicht die japanischen Be-
hörden indirekt mitReise- und Quarantä-
nevorschriften? Das Thema Versiche-
rung, gabBachan, habe nicht auf derTa-
gesordnunggestanden, auchdie Höhe der
Prämiekenne er nicht.Er werdeSpekula-
tionen nicht befeuern.
Bachverwies auf die imFebruargegrün-
dete Task Forceaus Vertrete rn des IOC,
der OrganisatorenvonTokio,der Stadt,
der japanischenRegierung und derWelt-
gesundheitsorganisation WHO. Mit dieser
Task Forcegebe esregelmäßigen Aus-
tausch.Aufdie Frage, wasihn so optimis-
tisch stimme, dassdie Spiele ohneEin-
schränkung stattfindenkönnten, erklärte
er,diese Haltung basiereauf den Informa-
tionen durch die WHO.Noch einmalVer-
wunderung.Erhält das IOCetwa privile-
gierte In formationenvonder Weltgesund-
heitsorganisation?Weiß Bachmehr als
normale Leutewie Regierungsverantwort-
liche undWirtschaftsführer? Istdie Seu-
chealso garnicht so unberechenbar,wie
alledenken? OderfliehtBachdie Wirk-

lichkeit,weil eineAbsageoder eineVer-
schiebung der Sommerspiele einen unab-
sehbaren Schadenfür das IOC und seine
Partner bedeuten würde?
Kurz zuvorwarbei einerVeranstaltung
auf einemanderenKontinentplastischge-
worden, umwelche Größenordnungen es
bei Olympischen Sommerspielengeht.
Aufeiner Konferenz in SanFranciscoer-
klärte BrianRoberts, derVorstandsvorsit-
zende der Muttergesellschaftdes Senders
NBCUniversal,stolz, man habe einen
olympischen Rekord gebrochen. NBC
habe imRahmen derÜbertragungaus To-
kio Werbespots für insgesamt 1,25 Milliar-
den Dollar (1,1Milliarden Euro)verkauft.
Dies entspreche 90 Prozent derverfügba-
renPlätze innerhalbvon7000 Sendestun-
den.
Der Medien-Gigant überträgt seit 1988
dieSommerspiele in denVereinigtenStaa-
tenund seit 2002die Winterspiele. Im
Jahr 2014erwarb NBC dieFernsehrechte
an den Olympischen Spielen bis 2032 für
sageund schreibe 7,7 Milliarden Dollar
(6,9Milliarden Euro). Thomas Bachwar

erst ein gutes halbes Jahr im Amt, als er
diesen Mega-Deal,den er selbstausgehan-
delt hatte, bekanntgab.
Am Dienstag sprachBrian Roberts
auchden schlimmstenFall an.„Wir versu-
chen zu antizipieren, waspassie renkönn-
te,damit wir uns schützenkönnen.“ NBC
habeVersicherungen für dieAusgaben,
die verlorengehenkönnten. Es würden
also nach seinen Angabenkeine Verluste
entstehen, sollten die Spiele nichtstattfin-
den. Esgäbe aber auchkeinen Gewinn.
Schwierigerwäre die Lagewohl, würden
Werbekunden ihreBuchungen zurückzie-
hen, weil sie sichnicht mehr mit den Spie-
len identifizierenkönnten. „Esgeht Voll-
gasvoraus“,sagte Roberts trotzallem.
„Wir werden bereit sein und freuen uns
darauf.“
Wielangenoch? Das Schlussworter-
hält YoshiroMori, der Chef des Organisati-
onskomitees und einstiger Premierminis-
terJapans.Aufdie Frage, wann eine end-
gültigeEntscheidungfallen müsste,sagte
er:„Ichbin nicht Gott, alsoweiß ic hes
nicht.“

Anführer Struff


Davis-Cup-Team sieht sichauchohne Zverev ge rüstet


Unglaublichoptimistisch

Absage?Verlegung?IOC-Präsident Bachbehar rt darauf, dasssolche Gedankenmit Blickauf die


Sommerspiel einT okioabwegig sind–trotz de rCorona virus-Ep idemie.Der mä chtigeFernsehsenderNBC


gibt derweil Einblickins einenVersi cherun gsschutz.VonEvi Simeoni,Frankfurt


Tr übes


Geschäft


Wiedie Fiaihren Deal


mit Ferrarirechtfertigt


AufNummer sicher:Japanische Goldmedaillenproduktion in OsakainZeiten des Coronavirus FotoImago

„Nicht hier,umzuspekulieren“:Thomas BachamMittwoch in Lausanne Fotodpa

mr.BERLIN.Nachdem knappen Sieg
seines FC Barcelona bei Alba Berlin
kamMeistertrainer SvetislavPesic ins
Schwärmen: „EinTeam mit unbegrenz-
temEnthusiasmus.“ Da spracherzwar
vonder Berliner Basketball-Mannschaft,
docheigentlichnicht vonder,die sein
Star-Ensemble gerade herausgefordert
hatte. Mit neun PunktenVorsprung hat-
te der Titelfavorit aus Barcelona in dem
EuroLeague-Spiel schnellgeführt. Dann
gelang Alba ein zweitesViertelvon
28:11 Punkten, und die Berliner gingen
mit acht PunktenFührung in die Halb-
zeit.Pesic erinnerte Nikola Mirotic, den
mit knapp neun Millionen Europro Jahr
am bestenbezahlten BasketballprofiEu-
ropas, und dessen Mitspieler daran, wie
zu spielen sie sichvorgenommen hatten.
Mit einem Laufvon17:2 Punkten rückte
Barcelona die Verhältnisse zurecht,
scheinbar.Denn bis zum Schluss, bis
zum 84:80 für Barcelona dank Mirotic
(14 Punkte),Aufbauspieler Malcolm De-
laney(16) und Flügelspieler AlexAbri-
nes (17), hätteauchAlba siegenkönnen.
„MeineStarssind happy“, sagtePesic.
„Nur einer istesnicht :der Trainer.“
Pesic warwieder einmal in dieStadt
zurückgekehrt, in der er nachdem Ge-
winn der Europameisterschaftmit der
deutschenAuswahl 1993 für sieben Jah-
re Trainer wurde. Mit Alba holteer, in-
zwischen siebzig Jahrealt, vier seiner
acht nationalen Meisterschaften, und in
gut einerWocheist es 25 Jahreher,dass
er mit Berlin in der längstabgerissenen
Deutschland-Halle denKorac-Cupge-
wann. Seitdem wurde erWeltmeister
und nocheinmal Europameister, holte
mit Barcelona das Triple aus Euro

League,Pokalund Meisterschaft. Doch
Berlin hat für immer einen Platz in sei-
nem Herzen. „Daswarenvielleicht die
bestenJahremeinerKarriere“, sagteer.
„Ichbin als Menschund als Coachbes-
ser geworden hier.“
Auch Alba hat sichweiterentwickelt –
zurückzuden Wurz eln vonEnthusias-
mus und Begeisterung. Trainer AitoRe-
neses, drei Jahreälter alsPesic, hat die
spanische Meisterschaftneunmalgewon-
nen, vier europäischePokale geholt und
mit der spanischenNationalmannschaft
das Finale der Olympischen Spielevon
Peking 2008 erreicht –und sichvor drei
Jahren darangemacht,stilprägend zu wir-
keninDeutschland. Bei einem Budget,
das auf zehn Millionen Euroveran-
schlagt wird, einVierteldessen,wasPe-
sic in Barcelona zur Verfügung hat,
macht er ausgestandenen Profis und fri-
schem BerlinerNachwuchs nichtnur ein-
druc ksvolle Spieler,sondernvor allem
ein Ensemble, das beiTempound Origi-
nalität mehr zu bietenhat als die Summe
einzelnerKönner.
„Ichbin sehrstolz auf meine Spieler“,
sagte Aito, der mit Albagerade den deut-
schen Pokalgewonnen hat. „Sie haben
mit höchsterIntensitätgespielt.“Kein
Wort davon, dasssechs seiner Profis
krank oderverletzt ausgefallenwaren.
Wieselbstverständlichwechselte er Mal-
te Delowein, geboren sechs Jahrenach
dem Erfolg Albas imKorac-Cup.Wenn
er nicht bei den Profis aushilft, spielt er
in der zweiten Ligafür LokomotiveBer-
nau.Und dannredete der Achtzehnjähri-
ge,wie es Trainer freut:„Wirhaben ge-
zeigt,dasswir gege njede Mannschaftge-
winnenkönnen.Aber so einFast-Sieg
nützt uns am Ende desTagesnichts.“

Siegfür Hermann
Denise Herrmann hat den deutschen
Biathletinnen den zweiten Saisonsieg
beschert. Im „Geister-Sprint“im
tschechischen OrtNoveMesto siegte
die WM-Zweiteinder Verfolgung. Als
Vorsichtsmaßnahmevor de mCorona-
virus hatten die zuständigen Behör-
den die Zuschauerkomplett ausge-
schlossen. Ohne Zuschauer finden
am Wochenende auchdie Nordischen
Wettbewerbe am legendären Osloer
Holmenkollen statt. sid

ZweiweitereAbsagen
Das italienische Radrennen Strade
Bianch eist wegender Ausbreitung
des Coronavirus abgesagt worden.
Das Rennen sollteamSamstag ausge-
tragenwerden. Abgesagt wurde auch
der Rom-Marathon (29. März). dpa

Strafe nachSchlägerei
Gegen denAugsburgerEishoc keyspie-
ler SteffenTölzer,der bei einerAus-
einandersetzung in München im Sep-
tember einen Mannverletzt haben
soll, erließ das Amtsgericht München
einenStrafbefehl übereine Freiheits-
strafevon elf Monatenauf Bewäh-
rung. Dieser istnochnicht rechtskräf-
tig, wirdvon dem Spieler aber akzep-
tiert, wie dieAugsbur gerPanther am
Donnerstag mitteilten. Dem Opfer
der Handgreiflichkeit nacheinem Be-
suchdes Oktoberfestshabe der Eis-
hockeyspieler Schmerzensgeld ge-
zahlt.Tölzer legte seinKapitänsamt
nieder.Er erhieltvomVerein eine
„empfindliche Geldstrafe“. Darüber
hinaus wirderzumindest an diesem
Wochenende nicht in der Deutschen
EishockeyLigaeingesetzt. dpa

Schwärmer Pesic


Ein beweg endesWiedersehen mit Alba Berlin


In Kürze


chwb. FRANKFURT. Die Staatsan-
waltschaftMagdeburgsieht in den
Fußballspielender RegionalligaNord-
ostkeinen berufssportlichenWettbe-
werb im Sinne desStrafgesetzbuches.
Das sagteOberstaatsanwalt Frank
Baumgarten dieserZeitung. Seine Be-
hörde habe die Einkommensverhält-
nisse der Spieler überprüftund darauf-
hin eine Ermessenentscheidungge-
trof fen: Siestelltedas Ermittlungsver-
fahren gegenAndreasPetersen, den
früherenSportdirektor desRegionalli-
ga-Klubs Germania Halberstadt, we-
gendes Verdachts der Manipulation
eines berufssportlichenWettbewerbs
(§ 265dStGB)ein. DerVatervon Bun-
desliga-ProfiNils Petersen soll vor
dem Liga-Spiel zwischen demSV Ba-
belsberg03und Halberstadt (3:1) am


  1. November 2018versucht haben,
    Einflussauf das Ergebnis zu nehmen.
    Petersen habetelefonischzweiBabels-
    bergerSpielernGeldzahlungen in
    Aussicht gestellt, wenn sie schlecht
    spielen würden. Petersen bestreitet
    den Manipulationsvorwurf. Er hatte
    voneinem „Jux“ gesprochen. Das
    Sportgericht des Nordostdeutschen
    Fußballverbandes (NOFV) hatteei-
    nen Manipulationsversuchals belegt
    angesehen undPetersen zwölf Mona-
    te gesperrt sowie eine Geldstrafevon
    6000Euroverhängt.Dieser ging in Be-
    rufung, aufgrund einer Erkrankung
    ruht diesesVerfahren derzeit.
    Gegen die Entscheidungder Staats-
    anwaltschaft, dasstrafrechtlicheEr-
    mittlungsverfahren einzustellen, hat
    der SV BabelsbergBeschwerde einge-
    legt.Über diese entscheidetnun die
    GeneralstaatsanwaltschaftinNaum-
    burg.NachDarstellungder Babelsber-
    gersind die Spieler des eigenenKa-
    derszumeistnicht ausschließlichFuß-
    ballspieler,sondernstudierten oder
    verdienten sich„auf 450-Euro-Basis“
    zusätzliches Einkommen. Ihren
    Hauptverdiensterzielten sie aller-
    dings durch die Spiele in der viert-
    höchsten Spielklasse. Ein Zusammen-
    hang zu möglicherweise illegalen
    Sportwetten sahenweder derNOFV
    nochdie Staatsanwaltschaft, so dass
    nicht wegendes Verdachts des Sport-
    wettbetrugsgemäß §265c StGB ermit-
    telt wurde. Dieser setztkeinen berufs-
    sportlichenWettbewerb voraus.


Einstellung


im Fall Petersen

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