Interview mit Laura Widak – Trainerin B-Juniorinnen
(Ex-Spielerin bei Bayer 04 Leverkusen, U17-Europameisterin)
Hallo Laura, über deinen Heimatverein FV Salia Sechtem bist du 2013 zu
Bayer 04 Leverkusen gewechselt. Was hat dich seinerzeit zum Fußball ge-
bracht und wann hast du gemerkt, dass es für mehr reichen könnte? Seit
ich denken kann, war Fußball ein fester Teil meines Lebens. Mein Vater ist
sehr sportbegeistert und hat oft mit meinem zwei Jahre älteren Bruder ge-
spielt. Mit zwei oder drei Jahren habe ich angefangen mit zu kicken. Erst
im Wohnzimmer, dann draußen auf dem Spielplatz, der Straße oder dem
Bolzplatz. Wo ein Ball war, war ich auch. Es ging nie ums Trainieren, son-
dern nur um den Spaß. Zwei Jacken als Tore und los ging's. Ich war jeden
Tag draußen, wir haben mit den Kindern aus der Nachbarschaft alle mögli-
chen Fußballspiele erfunden und nachgespielt. Ich hatte riesigen Spaß
dran - das Spiel stand immer im Vordergrund. Das es sportlich mal weiter-
gehen könnte, habe ich lange nicht wirklich in Betracht gezogen. Als mich
mein Heimatverein früh in die Mannschaft holen wollte, oder später dann
auch Einladungen vom Stützpunkt kamen, war ich erstmal zögerlich. Das
Ganze mit Hütchen, Übungen, Trainingsplänen - das war mir zu viel. Ich
wollte einfach nur Fußball spielen. Ich bin erst mit 9 oder 10 Jahren zum
FV Salia Sechtem gegangen und erst mit etwa 14 Jahren habe ich dann ge-
merkt bzw. die Motivation gehabt es weiter zu schaffen. Ich wollte ab da
unbedingt in den Kader der Mittelrheinauswahl und von dort in die Ju-
gendnationalmannschaft.
In der Saison 2013/14 konntest du dein Bundesliga-Debüt feiern und im
gleichen Jahr mit der U17 die EM in England gewinnen (Finalsieg gegen
Spanien). Ein fußballerisches Traumjahr? Ja, definitiv - das war wahr-
scheinlich das größte Highlight meiner Fußballkarriere. Allein das Bundes-
liga-Debüt für Bayer 04 Leverkusen war ein unglaublicher Moment, auf
den ich superstolz war. Im gleichen Jahr zur U17 berufen zu werden und in
dem Team die EM in England zu gewinnen – das war einfach Wahnsinn.
Ich erinnere mich noch so lebendig an diese Zeit. Es war eine unfassbar in-
tensive und schöne Erfahrung, die ich nie vergessen werde.