Frankfurter Allgemeine Zeitung - 18.02.2020

(Jacob Rumans) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Sport DIENSTAG, 18.FEBRUAR2020·NR.41·SEITE 27


Erleichterung,Freude –bloß keine Zu-
friedenheit.Für Alba Berlin soll der
lang ersehnteund vor14600 Zuschau-
ernüberlegen herausgespieltePokal-
sieg nicht mehr sein als ein Zwischener-
gebnis. Einigeder Berliner Basketball-
profisstaunten, als ihrTrainer AitoRe-
neses nachdem 89:67 über die EWE
BasketsOldenburgamspäten Sonntag-
abend den silbernen Pokalbeiseite-
schob und seine Bier trinkenden Spie-
ler nüchternfür ihr Spielund ihre Ent-
wicklung lobte.Freude undStolz drück-
te er aus, dochvon Überschwangwarer
weit entfernt.Dabei hatteAlba Berlin
in der zweieinhalb Spielzeitenandau-
erndenÄgidedesspanischenMeister-
trainersbereits fünf Endspiele um die
Meisterschaft, um den Euro-Cup und
den deutschenPokalerreicht –und ge-
wann er st dieses, das sechste.Dochder
73 JahrealteAitoblickt auf neun Meis-
terschaftenallein mit dem FC Barcelo-
na zurück, auf fünfPokalsiegeund das
Erreichen des Endspiels um den Olym-
piasiegvonPeking 2008 mit der spani-
schenAuswahl. „Dieser Sieg wirdsein
Leben nichtverändern“, sagteManager
Marco Baldi ironisch.
Die Berliner Spieler hatten da längst
verstanden. „Wir freuen uns heute
Nach t, aber esgeht weiter“, mahnte
etwa der AmerikanerLuke Sigma, der
seine Mannschaftmit elfRebounds,
sechsKorbvorlagen und fünf Punkten
unter stützt hatte. „Großartig, diesenTi-
telzuhaben.Aber wir haben nochgro-
ße Zielefür denRest der Saison.“ Der is-
ländische Aufbauspieler Martin Her-


mannsson, mit zwanzig Punkten der er-
folgreichs te Werfer derPartie, freute
sichzwarüber seinen ersten Titel.
Dochauchsein Blickging nachvorn
und nicht zurück. „Wir wärenverrückt,
uns damit zufriedenzugeben und nicht
nachGrößerem zu schauen“, sagteer
wenigeMinuten nachdem Pokalsieg.
„Albawartetschonvielzulangeaufdie
Meisterschaft.“
In denvergangenen beiden Spielzei-
tenunterlagen die Berliner in derFinal-
serie der Play-offs Bayern München,
dem aktuellenTabellenführer der Liga.
Peyton Siva, der amerikanischePoint
Guard, der zwölf Punkteund sechsVor-
lagen beisteuerte,verhehlte nicht seine
Erleichterung, nachall den Jahren mit
all den Niederlagen, wie er sagte, end-
lichzugewinnen. „Das fühlt sichanwie
ein Anfang“, sagteerüber das Ende der
Serie.„Wir haben eine langeSaison,
und dies istein er sterSchritt.Wenn wir
uns weiterentwickeln.“ Selbstder junge
Jonas Mattisseck, neun Minuten lang
vorallem als nimmermüderVerteidiger
eingesetzt, sprachdavon, dasserschon
ein paar Final niederlagen miterlebt
habe. „Wir haben den Bann gebro-
chen“, folger te er.„Wirwissen, dass
wir’skönnen.Wirwerden jedenTagda-
für arbeiten, dasswir den nächstenTi-
telgewinnen.“
Es waranManager Baldi, daranzuer-
innern, dassdie Oldenburgerbis zur
Halbzeitpause aufAugenhöhegewesen
warenund ihrenRückstand in der zwei-
tenHälfte sogarverkürzenkonnten, als
die Berliner ihnen mit unangenehmer
Verteidigung und hohemTempozusetz-
ten. „Jeder hatgesehen, dasszwischen
diesem Sieg mit zwanzig Punkten und
einer Niederlagemit fünf, sechs Punk-
tennur eineganz feine Linie liegt“,sag-
te er.Dochaucherist beeindrucktvon
den Schritten, die seine vomspani-
schen Sportdirektor Himar Ojeda zu-
sammengestellteund dessen Lands-
mann AitogecoachteMannschaft
macht.„Er findetsehr vielFreude in
der Entwicklung“, sagterüber denTrai-
ner,„nicht nur darin, dassetwas um
den Hals baumelt.“
Wenn am Ende der Saison alleVerlet-
zungen auskuriertund alle Spielerins
Team zurückgekehr tseien,wenn das
Team dann immer nochsohomogen
spiele wie derzeit:„Dannkönnen wiret-
waserreichen“,sagteBaldi. Der Erfolg
im Pokalwettbewerb sei das Funda-
ment für mehr.ObAitoeine vierte
Spielzeit in Berlin dranhängeoder nach
Spanien zurückkehre,könne er nicht ab-
sehen.„Aitoweiß, dasserhier immer
seinen Platz hat.“

dpa. TOKIO. Wegender Gefahren
durch das neuartigeCoronavirus dür-
fennur rund 200 Elite-Athletenamtra-
ditionellen Tokio-Marathon am 1.
Märzteilnehmen.Ursprünglichwaren
38 000 Läufer für denWettkampf im
Vorfeld der Olympischen Spiele im
Sommer in der japanischen Hauptstadt
erwartet worden. Dochaus Sorge um
das in China ausgebrocheneVirusdür-
fenAmateurenicht längerteilnehmen,
wie die Organisatoren am Montag be-
kanntgaben. Man entschuldige sichbei
denBetroffenen, „aber dieseRestriktio-
nen sind nötig“, sagteTokiosGouver-


neurinYuriko Koike. Japan,wo inzwi-
schen mehr als 510Fälle einer Infekti-
on mit dem neuen Erregerbestätigt
sind, davon454 auf einem im benach-
bartenYokohamaunter Quarantän ege-
stellten Kreuzfahrtschiff,versucht ein
halbes JahrvorOlympia, eineAusbrei-
tung zuverhindern. DerTokio-Mara-
thon istzugleichein Qualifikationswett-
kampffür dievom24. Juli bis zum 9.
Augustgeplanten Spiele. DasFeld der
Top-Athletenumfas st 176 Läufer und
30 Rollstuhl-Athleten. Japan will unge-
acht et der Ausbreitung des Coronavi-
ruswie geplant die Spiele austragen.

Ole Einar Björndalen, 46 Jahrealt, is tmit
acht olympischen Goldmedaillen, 20 WM-
Titelnund 95Weltcupsiegen immer noch
der erfolgreichs te Biathlet, obwohl er
schon 2018seine Karrierebeendethat.
Seit August2019 trainiertder Norweger
zusammen mit seinerFrau, der viermali-
genOlympiasiegerin Darja Domratsche-
wa,die chinesische Biathlon-Mannschaft
im Hinblickauf die Spiele 2022 inPeking.


Derzeit ist viel von China die Rede,aber
nicht im Zusammenhang mit Biathlon,
sondern wegen desCoronavirus...
Leider.Wir wollten uns eigentlichinChi-
na auf die WM hier in Antholzvorberei-
ten, aber wir durften er st g ar nicht einrei-
sen. Undwir dur ften auchkeine neueAth-
letenaus China holen. Deshalbwarenwir
die ganze Zeit in Hochfilzen oder inRuh-
polding.

Das ist keineeinfache Situationfür die
Athleten und das Team.
Das istvor allem schwer für dieFamilien
der Athletenund der Betreuer.Die sind
alle in ihrenWohnungen eingesperrt,dür-
fennicht raus, dürfennicht einkaufenge-
hen, nichts. Die sind jetztfast einen Mo-
nat zu Hause.Unddie Trainingszentren,
wo wir eigentlichhinfahrenwollten, sind
mittlerweile alle gesperrt.Wenn wir
zwei, dreiTage früher alsgeplant nach
China gereistwären, wärenwir auch
nicht mehr aus dem Land rausgekom-
men. Da haben wir Glückgehabt.Die
Athletensind jetzt seit Oktober in Euro-
pa, und ichfürchte,dasssie mindestens
nochbis Mai, Juni bleiben müssen.

Sie leitenals Cheftrainer ein30-köpfi-
ges Team,zudem auch der ehemalige
französische Schießtrainer Jean-Pierre
Amatund IhreFrau gehören.Haben Sie
dieses Teamselbst zusammengestellt?
Nein. Ic hbin der Letzte, der dazugesto-
ßen ist. Es gabzunächstvier Trainer für
die A- und B-Mannschaft, dann sind Dar-
ja und ichEnde Augusteingestiegen.

AlsSie noch Athlet waren,habenSie
malgesagt: Trainer werde ich nie. Was
hatSie jetzt an diesem Job gereizt?
Ichhabe damals nurgesagt, ichwürde am
Anfangkeine norwegische Mannschaft
trainieren.Weil das alles Individualisten
sind, und da istessehr schwer,ein Team
zu führen.Unddaheim würde zu viel
Nähe zu den Sportlernbestehen. Aber in
China, das sind neueAthleten, dieken-
nen michnicht, die müssen nochsehr viel
lernen, und dannkannstdusie viel besser
formen.

Aber was ist so reizvoll an diesem Job?
Das Unmögliche möglichzumachen. Ich
wurde schonvorzweiJahren angespro-
chen. Aber ic hhabe michersteinmal
schlaugemacht, denn ichhattesechs oder
sieben Angebote.Eshat eineWeile gedau-
ert, denn ichmussdas Gefühl haben,völli-
gesVertrauen zugenießen. MeinVertrag
läuftüber zweieinhalb Jahre, und dann
müssenResultateher.

Müssen Siebis spätestens bei Olympia
liefern?
Oja. Am bestenTop-Ten-Ergebnisse, und
das möglichstdie ganze Zeit.Das kommt
aber nichtvonmir,sondernvon den Chi-
nesen.

Ist das realistisch?
Realistischist das nicht, aber alles istmög-
lich.

Chinaist dafür bekannt,nichts demZu-
fall zu überlassen.
ZumGlückhaben sie nicht die Erfahrung
und das Knowhow, um im Biathlon erfolg-
reich zu sein. Dakönnen wir schon viel
mitbestimmen. Aber alle lernen sehr
schnell undverstehen den Sportmehr
und mehr. HeutewirdimVergleichzufrü-
her einriesigerAufwand im Biathlon be-
trieben.VomWachs team bis zum Schieß-
trainer hastduüberall Spezialisten. Ich
glaube, die Chinesenwarenüberrascht,
wie groß dasTeam hinter den Sportlern
sein muss. Wenn du Medaillen willst,
musst du extrem investieren.

Wie schwierig ist es, mit einemDolmet-
scher zuarbeiten?
Fangming Cheng, mein besterAthlet,
spricht kein Wort Englisch. Trotzdem
rede ic hmit ihm ohneÜbersetzer.Nur
mit Körper-und Sportsprache.Unddas
geht ziemlich gut.Amschwierigstenist es
für ihn,wenn es darumgeht, Emotionen
auszudrücken. Aber er istein ganz beson-
dererAthletmit großemPotential. Ich

bin sehrgespannt, wie er sichnächs tes
Jahr präsentiert. Er hatkeine Grenzen,
aber nochfehlt ihm die Erfahrung. Dann
habe ichauchvier talentierte Mädchen
auf einem Level.

Wie groß ist derAthleten-Pool, aus dem
Sie schöpfen können?
Nicht sehrgroß. In Norwegenhaben wir
zwanzigmal mehr Biathleten. In China
gibt esvorallem nurganz wenige, die
schießen können. Fast alle kommen
vomLanglauf.Wirversuchen jetzt, noch
zwei, dreiAthletendas Schießen beizu-
bringen. Dann habe ich zwei 16-jährige
Riesentalente, die ichnächs te Saison
gerneins Weltcupteam integrieren wür-
de. Bei Olympia in Pekingwäre nsie
dann 18 Jahrealt.

Wie ist das, mit seiner Ehefrau zusam-
menzuarbeiten?
Sehr vorteilhaft,weil wir mehr als 300
Tage im Jahr unterwegs sind.Wenn du
das nicht mit deiner Familie machen
kannst, hastdubald keinen Hausschlüs-
sel mehr.

Und die dreijährige Tochter Xeniaist
auch dabei?
Immer.Solangesie nicht in die Schule
geht, funktioniertdas noch.

Ist es Luxus, so ein Lebenzu führen?
Ichlade Siegernemal ein, eineWoche
mit uns zuverbringen. Dannwerden Sie
schnell merken, dassdas kein Luxus ist.
Das geht vonsechs Uhr morgens bis 23
Uhr abends, jedenTag. Auch Samstag
und Sonntag.Volle Pulle.

Bleibt da noch Zeit fürXenia?
Ja, zwischen denTrainingseinheiten.Wir
haben natürlichaucheine Nannydabei.
Trotzdem istesfür Xenia eine Herausfor-
derung.Wenn wir inNorwegen sind,geht
sie in den Kindergarten, aber sonstfehlen
ihr schon die Spielkameraden.

Die Fragen stellteClaus Dieterle.

Alba außerRand und Band. Fotodpa


R


ussl ands politischeVertreterer-
bringen derzeit Höchstleistun-
gen: Siegestalten auf Geheiß
vonPräsident Wladimir Putin
die Verfassung um. Das bedeutet Sitzun-
gen, Staatsfernsehauftritte, Stress.Es
geht vordergründig um Verankerungen
vonRentenanpassungen und Mindest-
lohnniveau, dem Sieg im ZweitenWelt-
krieg oder demNuklearmachtstatus. Im
Wesentlichen aberwohl um dieFrage,
welchenPosten Putin nachdem Ende sei-
ner Amtszeit 2024 beziehen, inwelcher
Form er Land und Leuten erhalten blei-
ben will, ob als Oberhausmitglied auf Le-
benszeit oder alsStaatsratsvorsitzender
oder beides oder anders. Dochderlei ent-
scheidetsichhinter denKulissen, wiewe-
sentlicheAbschnitteder Reform ohnehin
Kreml-Sache sind.
Immerhin istgarantiert, dassauf derRe-
formbühne niemand aus derReihe tanzt:
NurStunden nachdem Putin in seiner
Rede zur Lageder Nation MitteJanuar die
Änderungen angekündigt hatte, tauchte
schon eine„Arbeitsgruppe“ dazu auf. De-
ren75Mitgliederweisen sichallesamt
durch Kremltreue, hingegen nur diewe-
nigstenvon ihnen durch juristischen Sach-
verstand aus.Vertrete nsind neben Putins
Politpersonal auchdie Künste mit Musik,
Schauspiel und Literatur (wobei der
Schriftsteller Sachar Prilepinauch für Mos-
kauinder Ostukrainekämpfte) sowie der
Sport. Letzterer durchden sowjetischen
Eiskunstlaufstar IrinaRodnina (die indes
auchDuma-Abgeordnete undFührungs-
mitglied der Machtpartei „EinigesRuss-
land“ ist) sowie Jelena Issinbajewa.Die

frühereStabhochspringerin wurde nachih-
rertriumphreichen aktivenZeit noc hakti-
ver: 2014warsie Bürgermeisterindes
Olympischen Dorfesvon Sotschi, seit
2016 istsie Mitglied des Internationalen
OlympischenKomitees, vonDezember
2016 bis Mai 2017warsie Präsidentin der
russischen Anti-Doping-AgenturRusada.
Abgelöstwurde sie seinerzeit auf Betrei-
ben der Welt-Anti-Doping-Agentur
Wada, denn Issinbajewa hattedas russi-
sche Staats-Doping-System konsequent
und emotionalgeleugnet.
Im Juni 2016 brachsie vorPutin im
KremlgarinTränen au sund klagte,Russ-
lands Leichtathletenseien „ohne Beweise,
gemein undgrob“ und „ohne jede Chance,
sichzurechtfertigen“vonden Olympi-
schen Spielen in Rio de Janeiroausge-
schlossenworden. AuchanandererFront
glänzteIssinbajewa für Putin, besuchte
Russlands syrischeLuftwaffenbasis und
rühmteden Startlärmder zu Bomben-
angriffen aufbrechendenKampflugzeuge
als „Wiegenlied“. Sowardie neueRolle
als Verfassungsgestalterin nurfolgerich-
tig, wiewohl Issinbajewa zu Beginn ihrer

Arbeitsgruppentätigkeit im Januar noch
anderwärtig gebundenwar: Ihr Instag-
ram-Account zeigtesie bei den Olympi-
schen Jugend-Winterspielen in Lausanne
mit Athleten und Medaillen.
Aber am vergangenen Donnerstag
schlug IssinbajewasStunde, als die Ar-
beitsgruppe wieder mit Putin zusammen-
kam, dieses Malgleichsam beim Präsiden-
tenzuHause in dessenResidenz inNowo-
Ogarjowo westlichvon Moskau. „Guten
Tag, Wladimir Wladimirowitsch!“, begann
Issinbajewa,als sie an dieReihe kam. „Vor
allem dankefür meine Aufnahme in die
Arbeitsgruppe. Ichhabe dieVerfassung
unseres Landesgelesen, das istwichtig,
weil es dafür bisherkeine Veranlassung
und keine Notwendigkeitgab. Undjetzt
verstehe ich, dassdas ein sehr wichtiges
Buchist,und jeder musseslesen, ichhabe
sehr viel Interessantes erfahren.“ Danach
fragteIssinbajewa –„Ichbittegleichum
Verzeihung, ichbin kein Jurist“–Putin
nachMöglichkeiten, denKommunen di-
rekt Staatsgeld zugeben, damit sie Sport-
stätten selbstreparieren könnten und
nicht auf die jeweiligeRegionalregierung,

„die damitgarnichts zu tun hat“, oder
Sponsorenwarten müssten.
Bei Letzteren mag Issinbajewa an den
Milliardär Roman Abramowitschgedacht
haben. Dem hattedie damaligeAthletin,
als sie den damaligen Ministerpräsidenten
Putin2010 zurVergabezeremonie derFuß-
ballweltmeisterschaft2018 nachZürich
begleitete(„Er gibt uns ein sehr gutes Ge-
halt, Autosund hübscheAppartements in
Moskau“, sagtesie bei der Gelegenheit
überihren Gönner)vonunzumutbarenZu-
ständen in ihrer altenTrainingshalle in ih-
rerHeimatstadtWolgogradgeklagt; Issin-
baje wa selbstwohntedamals in Monte
Carlo.Abramowitschspendierte der Wol-
gograder Halle daraufhinReparatur und
Heizung.
IssinbajewasFrage an Putinwarvöllig
legitimund der Präsident antwortetesei-
ner Getreuen, dieVerfassungsänderungen
sollten auchdie Finanzierung undVoll-
machten derKommunenregeln. Dochaus
BerichtenrussischerNachrichtenwebsites
und Kommentaren in Internetforen
sprachvor allem Häme über Issinbajewas
Geständnis, dieVerfassung nichtgelesen
zu haben. AmFreitagkamPutins Spre-
cher,Dmitrij Peskow,der Geschmähten
zur Hilfe, schließlichstand letztlichdie
Personalauswahl des Kreml inFrage. Issin-
baje wa wissegenau um „die Bedürfnisse
und Nöte des russischen Sports, einer äu-
ßerst wichtigen Seiteimsozialen Leben
des Landes insgesamt, in derstaatlichen
Tätigkeit“. Dassdas Arbeitsgruppenmit-
glied dieVerfassung nichtgelesen habe,
halteder Kreml nicht für ein Problem,
denn die Mehrheit des Landes habe sie
ebenfalls nichtgelesen.

Glänztgernfür Putin:Jelena Issinbajewa FotoImago

Harry Gregg gestorben


Die nordirischeTorwart-Legende Har-
ryGregg isttot.Der langjährigeKeeper
vonManchesterUnited undÜberleben-
de des Flugunglücks des englischen
Fußball-Rekordmeisters von1958in
München istimAlter von87Jahrenge-
storben. „Erstarb friedlichimKran-
kenhaus, im Beisein seinerFamilie“,
teilte die Harry GreggFoundationmit.
Greggüberlebteden Flugzeugabsturz
am 6.Februar 1958 in München, bei
dem 23von44Passagierenstarben, dar-
unter auchachtSpielervonManchester
United. Greggrettetebei derRettungs-
aktion mehreren Menschen das Leben
und wurde dafür mit dem Orden des
Britischen Empireausgezeichnet. dpa


Clijs ters gibt Comeback


Die frühere Weltranglisten-ErsteKim
Clijs ters isttrotz einerrespektablen
Leistung mit einer Niederlageinihr
zweites Tennis-Comebackgestartet.
Die 36-jährige Belgierin verlor beim
WTA-Turnier in Dubai am Montag 2:6,
6:7 (6:8)gegendie zehn Jahre jüngere
Australian-Open-Finalistin Garbiñe
Muguruza aus Spanien.Für Clijsters
waresdas er steEinzel auf Profi-Niveau
seit dem 29.August2012. Damals hatte
sichdie Gewinnerinvonvier Grand-
Slam-Titeln und zweifache Mutter wie
schon 2007vonder Tour verabschiedet.
2009 warsie nachder Geburtihrer
Tochter zum erstenMal zurückgekehrt
und hattedanachnochzweimal die US


Open und einmal dieAustralian Open
gewonnen. dpa

Iker Casillaskandidiert
Torwart-Idol Iker Casillas hat seine
Kandidatur um denVorsitz des spani-
schenFußball-Verbandes RFEF ange-
kündigt.Auf Twitter bestätigteCasillas
am Montag Berichte, die seitWochen
in Umlauf waren. „Ja, ichwerde mich
um die Präsidentschaftdes RFEF bewer-
ben“, schrieb der Weltmeistervon


  1. Damit müssteder Torwart, der
    beim FCPortounter Vertrag steht und
    sichnochvon denFolgen eines Herzin-
    farkts erholt, mit 38 Jahrenwohl seine
    Profikarrierebeenden, da dieWahl in
    diesem Jahr zwischen Mai und Oktober
    stattfinden soll. dpa


Tunesien holt Bauermann
Der ehemaligeBundestrainer Dirk Bau-
ermannvomZweitligaklubRostockSea-
wolves übernimmtTunesiens Basket-
ball-Nationalmannschaftund könnte
damit in der Olympiaqualifikation auf
Deutschland treffen. Der 62-Jährige
werdedas afrikanischeTeam im Som-
mer beimTurnier in Kroatien betreuen,
teilteRostock am Montag mit.Bei dem
Sechserturnier in Split trifft Tunesien
in der Gruppenphaseauf Brasilien und
Kroatien. Solltedas Team überraschen-
derweise unter die beiden Gruppeners-
tenkommen,könnte es im Halbfinale
oder FinalezueinemDuell mit der deut-
schenAuswahlkommen. dpa Konversation mit Hand undFuß:Björndalen und einer seinerSchüler. FotoImago

Frau Issinbajewa liest


InKürze


„Ichwill das Unmögliche möglichmachen“


Biathlon-Legende Björndalen über das Coronavirus, seine Arbeit mit den Chinesen und unrealistische Ziele


Ein Anfang istgemacht


Der Sieg imPokalfinale soll für Alba das Fundament


sein für mehr /VonMichael Reinsch, Berlin


Absagefür 38 000 Läufer


Coronavirus:Tokio-Marathon nur mit Elite-Läufern


Sots chi, Syrien, IOC: JelenaIssinbajewa ist


eineAllzweckwaffe desKremls. J etzt schreibt


die ehemalige Stabho chspringerin an Putins


neuerVerfassungmit.D as so rgtauchfür Häme.


VonFriedric hSchmidt, Moskau

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