Handelsblatt - 17.02.2020

(Ann) #1
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS-
UND FINANZZEITUNG

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Florian Kolf, Anja Müller
Düsseldorf

S


eine Geschäftsidee hat Ste-
fan Büssemaker aus eige-
ner Betroffenheit entwi-
ckelt. Als E-Commerce-Be-
rater war er beruflich viel
unterwegs und hatte entsprechend
wenig Zeit, sich um seine Wäsche zu
kümmern. „In jeder Stadt kann ich
mir eine Pizza liefern lassen, aber
wer reinigt mir meinen Anzug?“, frag-
te er sich. Zunächst als „Feierabend-
projekt“, wie er es selbst nannte, ent-
wickelte der Diplom-Informatiker ei-
ne digitale Buchungsplattform, die
selbstständige Reinigungen mit Kun-
den verbindet. Er stellte das Projekt
seiner lokalen Reinigung vor – der Be-
sitzer war begeistert. Sie gingen mit
der Plattform „Waschmal“ live, weite-
re Reinigungen kamen dazu und die
Idee gewann rasch an Fahrt.
Während die Zahl der Reinigungen
und Wäschereien in den vergangenen
Jahren stetig gesunken ist, hat sich
nicht nur Waschmal auf den Weg ge-
macht, das Uber der Textilreinigungs-
branche zu werden. Waschmal be-
treibt die Plattform und vermittelt die
Kunden, die Abholung und Reini-
gung der Wäsche erledigen selbst-
ständige lokale Wäschereien. Das hat
den Vorteil, dass sich das Geschäft
rasch und mit überschaubaren Inves-
titionen skalieren lässt. Innerhalb nur
eines Jahres wuchs das Netz der an-
geschlossenen Städte fast um das
Fünffache: von 150 auf 700.

Konkurrent Jonny Fresh ist sogar
noch länger am Markt. Das von Se-
bastian Schmidt und Stefan Michaelis
2013 gegründete Start-up bietet eine
mobile Wäscherei und Textilreini-
gung mit Abhol- und Lieferservice für
Privat- und Geschäftskunden an.
Rund 50 Unternehmen nutzen den
Dienst bereits. Auch Jonny Fresh ar-
beitet mit lokalen Reinigungen zu-
sammen, die auch für die Logistik
sorgen und ist in 13 bundesdeutschen
Städten sowie in der österreichischen
Hauptstadt Wien aktiv. Nach eigenen
Angaben sind es rund 12 000 Wä-
scheabholungen und -lieferungen pro
Monat, die Jonny Fresh über eine
mobile App abwickelt.
Persil Service ist der dritte Anbieter
der bundesweit aktiv ist. 2015 als Ge-
meinschaftsunternehmen des Kon-
sumgüterkonzerns Henkel mit der
Reinigungskette Stichweh und DHL
gestartet, gehört der Dienst inzwi-
schen mehrheitlich Henkel, die Part-
ner sind aber noch mit dabei. Die
Wäsche wird von Persil Service aller-
dings per Mehrweg-Paketen vornehm-
lich zu einer zentralen Wäscherei ge-
schickt und wieder zurückgesendet.
Was die drei Spieler in der Platt-
form-Textilreinigungsbranche verbin-
det: Sie alle sind auf Handelsketten
zugegangen. Büssemaker kooperiert
mit dem Lebensmittelhändler Rewe,
Persil Service mit der Drogeriemarkt-
kette dm und auch Jonny Fresh arbei-
tet gerade an einem Pilotprojekt zur
Kooperation mit dem Handel, erklärt
Mitgründer Stefan Michaelis dem

Handelsblatt. Genaueres verrät er
noch nicht.
Doch egal, ob mit oder ohne Platt-
form – die Reinigungs- und Wäscherei-
branche, sie ändert sich. Waren es
2002 noch knapp 8 000 Wäschereien
und Reinigungen, sind es heute Schät-
zungen zufolge rund 4 000 Betriebe.
Die Branche hat sich auch so schon
konsolidiert, größere Betriebe mit
mehreren Filialen nahmen zu. Und:
einzelne Spieler versuchten es bereits
mit eigenen Apps.
Während sich Waschmal mit mög-
lichst vielen lokalen Reinigungen ver-
netzt, fokussiert sich Jonny Fresh auf
die etwas größeren Betriebe am Stadt-
rand, deren Fahrer auch den Liefer-
service übernehmen. „Diese Reini-
gungen sehen uns als Partner und ex-
pandieren mit uns“, sagt Michaelis.
Und, fügt er hinzu: „Viele unserer
Partner wissen, dass der Markt in der
alten Form nicht zukunftsfähig ist.“
Grundsätzlich verschwimmen die
Grenzen zwischen stationärem Ge-
schäft und Onlinehandel in der Bran-
che. Im stationären Geschäft gibt es
nun, neben dem klassischen Filialge-
schäft der Reinigung um die Ecke, die
Handelsketten und den Büroservice
als Annahme- und Abholstellen, bei
denen die Kunden in den Läden oder
die Mitarbeiter der Unternehmen ihre
Wäsche an einem Servicepunkt ablie-
fern und später wieder abholen – un-
abhängig von den Öffnungszeiten der
Reinigungen. Im Onlinesegment gibt
es sozusagen die Abholung und Liefe-
rung bis nach Hause, darauf haben

Textilreinigungsbranche


Geködert mit


schmutziger Wäsche


Gleich mehrere Start-ups schicken sich derzeit an, die


Plattformökonomie in die Textilreinigungsbranche zu bringen.


Hinter den Angriffen stehen oft mächtige Familienunternehmen.


Waschmaschinen:
Immer mehr Wäsche-
reien arbeiten mit
Plattform-Start-ups
zusammen.

The Image Bank/Getty Images

Viele unserer


Partner


wissen,


dass der Markt


in der alten


Form nicht


zukunftsfähig


ist.


Stefan Michaelis
Jonny-Fresh-Mitgründer

Der deutsche Mittelstand
MONTAG, 17. FEBRUAR 2020, NR. 33
26

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