Frankfurter Allgemeine Zeitung - 20.03.2020

(Nandana) #1
SEITE 28·FREITAG,20. MÄRZ 2020·NR.68 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

J

eder hat seinefesten Aufgaben.
Die einzigeAufgabe des Inter-
nationalen OlympischenKomi-
tees (IOC) besteht darin, Olympische
Spiele zu organisieren, und zwar so
gut wie möglich. In diesenZeiten
mag man entgegenhalten, dassdie
festeAufgabe einesAutobauersdarin
besteht, Autoszubauen, und dasser
das im Moment ja auchnichtkann.
Aber dassdas IOC, angeführtvon sei-
nem Präsidenten Thomas Bach, alles
Erdenkliche tun will, um die Sommer-
spiele inTokio so auszutragen, wie es
seit sieben Jahrengeplantwar, ist
trotzdem einleuchtend. Soferneret-
wastun kann. Einer der zermürben-
den AspekteandieserglobalenHeim-
suchung ist, dassdie meistenLeute
die Entwicklung ohnmächtig ertra-
genmüssen und sichhöchs tens von-
einanderfernhaltenkönnen. Darum
klingt es so erschreckend nachHy-
bris,wenn Bachimmer wieder sagt,
man halte an den Spielen und ihrem
Termin fest.Auchdieser Pragmati-
ker, der sichsogerne in seiner Bedeu-
tung sonnt und das IOC in eineexklu-
siveAbnicker-Truppe verwandelt
hat,kann inWahrheit nur auf ein
Wunder hoffen. Unddas tut erwohl,
wenigstens nocheine Weile. Das IOC
hält eine Entscheidung zum jetzigen
Zeitpunkt fürverfrüht, man habe ja
nochvier Monate. Es istgut vorstell-
bar,dassdiese Zeit auchgenutztwer-
den soll, um Optionen zu prüfen.
Kann um ein paar Monateverscho-
benwerden, um ein Jahr,umzwei
Jahre? Drohtgardie Absage? Ein so
riesiges Gebilde, an dem Milliarden-
verträge, dieTräume junger Men-
schen und die eigene Existenzberech-
tigung hängen, löstman nicht so ein-
fach auf.
Bachnimmt mit seinemKurs in
Kauf, dassdie Athleten, die sichauf
die Spielevorbereiten, ingroßerUn-
gewissheit weitermachen müssen.
Diejenigen, die schon qualifiziert
sind, dürften tendenziell eher auf
eine zeitnaheAustragung hoffen, die-
jen igen, denen die Qualifikation
fehlt, auf einen neuenTurnus. Das
IOCfordertsie alle auf,weiter zu trai-
nieren, in einerZeit, da Sportstätten
geschlossen sind und man am besten
zu Hause bleibt.Die Aufforderung
„Machtweiter ,was ihr macht“, mit
der sichKirstyCoventry, die Vorsit-
zende der IOC-Athletenkommission,
hervortat, klingtgeradezu weltfremd.
Coventryist diejenige, die Bachs Ent-
scheidungenstets sorgfältig mit den
passendenAthletenstimmenunterfüt-
tert.Dochoffensichtlichhat sie ihren
Laden nun nicht mehr im Griff: Hay-
leyWickenheiser ausKanada, die als
Medizinerin in derNotaufnahme die
nackteWirklichkeitgesehen hat, atta-
ckiertBachscharf: Hier zähle nicht
mehr Olympia, hier zähle nur noch
der Kampfgegen Corona.Aber selbst
wenn die Spiele der Mittelpunkt ei-
nes Athleten-Lebens bleiben:Wettbe-
werbsverzerrung und improvisierte
Qualifikationskriterien widersprä-
chen der Basisvonallem: der Chan-
cengleichheit, demFair Play. Lieber
irgendwelche Spiele als garkeine
Spiele? Bach willTokio 2020retten,
er will sein Lebenswerkretten. Wer
weiß, ob es jemals wieder solchein
glitzerndes Milliarden-Event geben
wird, wie Olympia das jahrzehnte-
langwar. Bachkämpftumalles und
kann dochnur verlieren.

Kampf um


Olympia


VonEvi Simeoni

M


ax Hartung istinQuarantä-
ne, bis übernächstenSonn-
tag. DerVorsitzende der Ath-
letenkommission im Deut-
schen Olympischen Sportbund, Grün-
dungspräsidentvonAthletenDeutschland
e.V.,kommt derzeit nicht an die frische
Luft,imprivatenUmfeld gibt es eine Co-
vid-19-Erkrankung.Aber Hartunghat tele-
foniertamMittwoch, langetelefoniert.
Das Internationale OlympischeKomitee
(IOC) hattezueiner Telefonkonferenzge-
laden mit 220 Athletenvertretern.Einzi-
gesThema: die Olympischen Spiele inTo-
kio. Aufdie das IOC unter seinem Präsi-
denten Thomas Bach„voll verpflichtet
bleibt“, wie es in einer Mitteilung am
Dienstag hieß.Undnicht mehr „auf den
Erfolg der Olympischen Spiele, die am 24.
Juli 2020 beginnen“.Die Möglichkeit der
Absagewar damiteingeräumt–durch Aus-
lassung. EinFall für Gedächtnissportler.
Oder Archivare, SportgerätLupe.
ZahlreichenAthleteninallerWeltist
daszuwenig,viel zuwenig, waresihnen
scho nvor derTelefonkonferenz. Den An-
fang hatte derfranzösischeZehnkämpfer
Kevin Mayergemacht,ihm sprangSieben-
kampf-WeltmeisterinKatarinaJohnson-
Thompson bei,die formulier te,sie fühle
sich vom„IOC unterDruck gesetzt, zu trai-
nieren“,während dieSchutzmaßnahmen
derBehördenFrankreichs,wosie trainiert,
dazu führen,dasssie „zuHause isoliert“
sei. In DeutschlandschlosssichMarathon-
läufer Philipp Pflieger an.Ausder IOC-Ath-
letenkommissionmeldetesichHayleyWi-
ckenheiser, Eishockey-Olympiasiegerin,
nunÄrztin. Aufden Spielenzubeharren
seiunsensibel undunverantwortlich,die
Kris egrößerals die Spiele. Die Kritikwar
scho nlaut,deutlichund vielstimmig, bevor
dieTelefonkonferenz begann.
Im Telefonat am Mittwoch bekamen
die Sportler diewesentlichen Punktedes
am Dienstagverschickten „Communi-
qués“ nocheinmal, nun für die Ohren
statt dieAugen. Als Bach und KirstyCo-
ventry, ZimbabwesSportministerin, zu-
gleichVorsitzende derAthletenkommissi-
on des IOC, aufgelegt hatten,stelltesich
Bachvor dieKamera–aus der Medienab-
teilung seines Hauses.„Wirklichgroßar-
tig“ sei dasTelefonatgewesen. „Sehrkon-
struktiv“, eine „MengeEinblicke“habe er
mitgenommen.„So vieleFragenzum Qua-
lifikationsprozess“gebe es, eine „sehrrea-

listische Analyse“ werdeesgeben, alle
hätten „festgestellt, dassnochüber vier
MonateZeit“ seien bis zu den Spielen.
„Wir werden weiter verantwortlichimSin-
ne derAthletenhandeln.“ ErstePriorität
habe die Gesundheit derAthleten, dann
kämen die Interessen derAthletenund
des olympischen Sports.
Das Echo kam. „Sorry, Mr.Bach“,
schrieb Matthew Pinsent, viermalOlym-
piasieger imRudernfür Großbritannien,
„dasist unsensibel. Der Drang,sich in Si-
cherheit zu bringen, is tnicht kompatibel
mit demTraining,den Reisen, derKon-
zentration, die eine Olympiavorberei-
tungverlangtvonAthleten, Zuschauern,
Organisatoren. Sagen Sie es ab!“ Inaki
Gomez, Rechtsanwalt, früherer Geher,
Mitglied derkanadischen Athletenkom-
mission undAthletensprecherdes Inter-
nationalen Leichtathletik-Verbandes,
schriebbei Twitter: „Dankefür die Gele-
genheitzutelefonieren, aber ichdenke,
erste Prio ritätsollteder Schutz der Ge-
sundheit ALLER Bürgersein. Wenn das
unterKontrolle ist(wann auch immer es
so weit ist),können wiruns Gedanken
überdie Spiele machen.Athleten zu sa-
gen: Machtweiter mit dem,was ihr tut,
ist(a) unmöglich(sieheShutdowns)und
(b) leichtsinnig.“

Im Telefonat hatteesBeschwichtigungs-
versuchevonmedizinischer Seite gege-
ben. Eine „europäischeAthletenvertrete-
rin“, schrieb die „New York Times“, habe
gesagt:„Behaltet im Sinn, dassdies keine
tödliche Krankheit ist.“ RichardBudgett,
der Chefmediziner des IOC, widersprach
demnachzunächstnicht.Erstals derKa-
nadier Seyi Smithgesagt habe, es sei eine
tödliche Seuche,es gehe um sekundäreTo-
desf älle, dieÜberlastung der Gesundheits-
systeme, habe Budgettihm zugestimmt.
Diezitierte „Athletenvertr eterin “ist die
FrankfurterUnfall chirurgin LenkaDienst-
bach-Wech, Mitglied der medizinischen
und wissenschaftlichenKommission des
IOC, dreimal bei Olympischen Spielen als
Ruderin. Gegenüber dieserZeitung bestä-
tigt sie ihreAussageund qualifiziert: „Wie
dasist mitdiesen Zitaten. Ichsage: Man
darfdie subjektiveGefahrenwahrneh-
mung nicht befeuern. Das Gefühl: ,Wenn
man sichansteckt, is tman Todeskandi-
dat.‘ Ichwill das nicht herunterspielen,
aberwenn sichein Athletansteck t, is tdas
kein lebensbedrohlicherZustand für ihn.“
Unddie Gefahr fürVorerk rankte, Alte,
die furchtbaren BildervonMilitärkolon-
nen, die Leichen in Bergamo aus der Kli-
nik ins Krematoriumfahren? „Das istto-
tal erschreckend. Wirmüssen dieVorer-

krankten schützen. Ichbin für harte Maß-
nahmen.“Auchwenn Sportler dadurch
nicht trainieren könnten, sagt Doktor
Dienstbach-Wech.„Das Gros istmassiv
eingeschränkt.Ich kann nachvollziehen,
dasssie Angsthaben. Das istunglaubli-
cher Stress.“
Die Frage, ob sie,wäre si enochSpitzen-
sportlerin, für eineVerlegung der Spiele
plädierenwürde ,beantwortetsie nicht ein-
deutig.Spiele ohneZuschauer–wären
schlimm.Aber dieWeltgesundheitsorgani-
sation WHO habe Empfehlungengege-
ben, die einenStufenplanvorsehen, Risi-
koanalysen, Lösungsstrategien. „Danach
sind Großveranstaltungen nichtgrundsätz-
lichunmöglich.“Aber dochnicht in Euro-
pa im Moment? „Es isteine sehr dynami-
sche Situation.“
Inzwischenfordertunter anderen Ale-
jandroBlanco, der Präsident des spani-
schenOlympischenKomitees,eineVer-
schiebung–aus Fairne ssgr ünden. Der Prä-
sidentdes französischen Schwimmverban-
des, Gilles Sezionale,sagte„Le Parisien“:
„DerFußballgefährdetdie Gesundheit sei-
ner Profis nicht, das IOC hat nicht densel-
benRespekt für seine Athleten.“ Sebas-
tian Coe, Präsident des Internationalen
Leichtathletikverbandes WA,sagt, er
habe nicht den Eindruck, beim IOCwerde
gesagt:„Wirfahren auf jedenFall nachTo-
kio, komme,waswolle.“
MaxHartung sagtgegenüberdieserZei-
tung, dasGesprächhabe Stundengedau-
ert. Auch er hatte LenkaDienstbach-Wech
gehört.„Ichbin mirsicher“,sagtHartung,
„dass es auch Sportler inder Risikogruppe
gibt. Asth matiker,Diabetiker .Wie reagie-
rensie aufdas Virus?“AuchBachhatte er
zugehört. Andersals spätervorder Kame-
ra habe der IOC-PräsidentamTelefonge-
sagt, dieGesundheit aller in die Spiele in-
volviertenPersonen sei zu schützen.Erver-
stehe dasso, sagt Hartung: „Das sind alle,
die inLiefer ketten involviertsind, deren
Arbeitdie Spiele vorbereitet.Das IOC
musssichdaran messen l assen, wieesdem
Anspruchgerecht wird.“Dem IOC-Rat
„Machtweiter mitdem,wasihr tut“, wider-
spricht Athleten Deutschland e.V.Man
empfehle allenSportlern,den Maßgaben
der Bundesregierung strikt zufolgen. Man
wolle, dassdie Menschen sich so verhiel-
ten, dassdas Virussichnicht weiter verbrei-
tenkönne.„Esist konträrzur olympischen
Idee, dieAusbreitung desVirus zu be-
schleunigen“,sagt MaxHartung.

Das InternationalePara lympischeKomi-
teeruftseine Sportler auf, sichtrotz der
Corona-Kriseweiter auf diePara lympics
vorzubereiten, die im Anschlussandie
Olympischen Spiele inTokio stattfinden
sollen.„Wir tun alles,waswir können,
um sicherzustellen, dassdie Spielewie ge-
plant am 25.Augusteröffnetwerdenkön-
nen“, schrieb IPC-Präsident Andrew Par-
sons am Donnerstag in einer Botschaft,
die sichunter anderem an dieAthleten
richtet e. „Wir sind uns der aktuellen Situa-
tion natürlichbewusst,aber im Moment
istdie Zeit nochauf unserer Seite, so dass
keine drastischen Maßnahmen ergriffen
werden müssen.“
Die Linie des IPC deckt sichsomit mit
der des Internationalen OlympischenKo-
mitees (IOC), das allerdingsvonSeiten
der Sportler zunehmend unter Druckge-
rät (siehe Text oben). ImFall des paralym-
pischen Sportskommtwomöglichein er-
schwerenderFaktor hinzu:EinigeAthle-
tendürften auchmit Blickauf Infektio-
nen mit dem Coronavirus ein höheresge-
sundheitliches Risikotragen. Dieser Situa-
tion sei sichdas IPC auchbewusst,hieß es
dazu am Donnerstag. Esgebe keinen Be-
weis, dassMenschen mit Beeinträchti-
gunggenerell ein höheres Risikohätten,
sichmit Covid-19 zu infizieren. „Gleich-
wohl könnten einigeAthletenaufgrund
der Schwereihrer Beeinträchtigung oder
damitin VerbindungstehenderImmunde-


fiziteoder chronischerZustände anfälli-
gersein.“ DieFrage, wasdarausfolge, be-
antwortetdas IPC so:„Wir werden weiter-
hin Ratvon derWeltgesundheitsorganisa-
tion einholen, aber letzten Endes besit-
zen dieAthletendie beste Einschätzung
ihresKörpersund ihrer medizinischenBe-
dürfnisse.“
Auch wenn Parsons betont, dass„die
Gesundheit und dasWohlbefinden der
Para-Athletenunsereerste Priorität
sind“, istvorstellbar,dassdaraus eingro-
ßes Dilemma für die betroffenen Sportler
entsteht.Für vielePara-Athletenbesitzt
die Möglichkeit, sichauf der BühnePara-
lympics zu präsentieren, nocheinmal
einegrößereBedeutung als für ihreolym-
pischenKollegen.Umso mehrkönnten
sie sichunter Druckfühlen, nunweiter
auf die Qualifikation hinzuarbeiten und
dann imFall derFälle auchinTokio zu
starten–Gesundheitsrisikoinklusive.
Beim Deutschen Behindertensportver-
band (DBS) scheint man sichschon kon-
kreter mit dem Szenario einerVerschie-
bung zu beschäftigen–auchaus diesem
Grund. „Ichwill eineVerlegung oder eine
Absagenicht herbeireden, wir sind noch
nicht an einemZeitpunkt, an dem es
heißt:hopp odertop“, sagtVerbandschef
Friedhelm Julius Beucher.„Aber esstel-
len sichnatürlichFragen: Wiesoll das
einegehen,wenn das andere–die Fuß-
ball-EMund andereWeltsportereignisse

–nicht geht? Isteine faire, gerechteVor-
bereitung überhauptnochmöglich? Hin-
zu kommt, dasseinzelne Sportler auf-
grund ihrerkörperlichen Einschränkung
zu einer Risikogruppe gehören.“ Wie
groß diese Gruppe ist, lasse sichschwer
beziffern,soBeucher.„Aber es istein
Thema, mit dem wir hochsensibel umge-
hen.“FürFranziskaLiebhardt, die bei
den Paralympics 2016inRio Gold und Sil-

ber gewann und danachihreKarrierebe-
endete,ist diejetzigeLageexistentiell be-
drohlich. Infolgeeiner Autoimmunerkran-
kung musssie sichzum wiederholten Mal
einer Lungentransplantation unterzie-
hen, derzeit befindetsie sichin„Schutz-
quarantäne“ in ihrerWohnung. „Die Co-
rona-Pandemieverschärft meine persönli-
cheSituation insofern, als ichnatürlich
als Hochrisikopatientingelte. Eine Infek-

tion mit dem neuenViruswürde michmit
hoherWahrscheinlichkeit das Lebenkos-
ten“, sagt sie. Das sei aber nicht auf die
Para-Sportler insgesamt projizierbar.
„Grundsätzlich gilt, dassnur wenigeder
paralympischen Sportler an ,inneren
Krankheiten‘ wie ichleiden, der Großteil
istnicht chronischkrank,sondern körper-
behindertoder kombiniertkörper-und in-
tellektuell behindert, so dassprimär für
diese Sportlerkein höheres Risikogilt als
für nichtbehinderte Sportler.“Rollstuhl-
fahrer indes, einegroße Gruppe, seien
hingegen durchaus einemgrößeren Risi-
ko ausgesetzt.„Durch die eingeschränkte
Beweglichkeit wirddie Lungeohnehinet-
wasschlechter belüftetund neigt dadurch
schnellerzuInfekten, die dann auch
schwererverlaufenkönnen.“
Unabhängig davonhält FranziskaLieb-
hardt eine Entscheidung durch IOC und
IPC für „absolut überfällig“. Mit Blickauf
die Verbreitung desVirusund, in zweiter
Linie, auchdie Vorbereitungssituation
sagt sie:„Auchwenndas fürAthleten
ohneFrageausgesprochen bitter ist, müs-
sen die Spiele zeitnahabgesagt oder zu-
mindestumein Jahrverschobenwerden.“
Auch aus denReihen der aktivenAthle-
tengibt esRufe nacheinerAbsage.Aus
Sicht der Athletenkommission im DBS
wäre das „zum jetzigen Zeitpunktver-
früht“, sagt deren Sprecher MarcSchuh.
Bei einerFortsetzung der Krise müsse die
Lageaber „neu bewertet werden“.

Die Maschinerieläuftweiter:Geister-Übergabe des olympischenFeuersanTokio imPanathinaikos-Stadion vonAthen Fotodpa

Florenz: Zehn Corona-Fälle


Der italienischeFußball-Erstligaver-
ein AC Florenz um den früheren Bay-
ern-StarFranckRibéryvermeldet
zehn Corona-Fälle.WieBesitzerRoc-
co Commisso mitteilte, befänden
sichdreiPersonen aus demUmfeld
der Fiorentina im Krankenhaus.Zu
den Infiziertengehören auchdie Spie-
ler Patric kCutrone, GermanPezzella
und Dusan Vlahovic. Der Klub hat un-
terdessen eine Spendenaktion ins Le-
ben gerufen, um die Krankenhäuser
derStadt zu unterstützen. Bislang
sind mehr als 400 000 Eurozusam-
mengekommen, allein Ribérybetei-
ligtesichmit 50 000 Euro. sid


Kritik an LazioRom


Der geplante Trainingsstartbeim
Fußball-Erstligaklub Lazio Romzu
Beginn derkommendenWocheist an-
gesichts der in Italien besondersstark
verbreiteten Coronavirus-Pandemie
massiv in die Kritikgeraten. Klubprä-
sident Claudio Lotitobegründete sei-
ne Entscheidung damit, dassereinen
Formverlustder Mannschaftverhin-
dernwolle. Diese Plänestoßen je-
dochbei der Spielergewerkschaft
AIC und bei derKonkurrenz aufWi-
derstand. „Die Spieler sollen in die-
ser Situation zuHause bleiben“,for-
derte AIC-Präsident DamianoTom-
masi. Lotitoist nicht dereinzigeKlub-
chef, der auf eineWiederaufnahme
der Aktivitäten dringt.AuchCagliari
Calcio und Brescia Calcio wollen
nächste Wochewieder mit demTrai-
ningstarten. sid


Erleichterung inPaderborn


BeimFußball-Bundesligaklub SCPa-
derbornist nachVerteidigerLuca Ki-
lian kein weiterer Spieler oderFunk-
tionär positiv auf das Coronavirusge-
testet worden. „Wir werden nun auslo-
ten, wann wir inwelcherForm wie-
der in einenTrainingsbetrieb zurück-
kehrenkönnen“, sagteGeschäftsfüh-
rerMartin Przondziono.Nach dem
Testergebnis beim 20 Jahrealten Kili-
an am 13. Märzwaren 45 Spieler und
Mitglieder desFunktionsteams auf
das Virusgetestetworden. dpa


Kein Tanzen mitAbstand


Kein Unterricht,keine Bälle,keine
Partys:Weil Paartanz auf Abstand
nicht möglichist,hat der Allgemeine
Deutsche Tanzlehrerverband
(ADTV)alle Veranstaltungen und
Unterrichtseinheiten abgesagt.
ADTV-Präsident JürgenBall hat am
Donnerstag empfohlen, dassFestan-
gestellteAnträgeauf Kurzarbeiter-
geld stellen sollen.Freiberufler und
Honorarkräfte im Tanzsportsollen
sichinden Wirtschaftsministerien ih-
rerBundesländer überTöpfeund Fi-
nanzschirme für die Soforthilfevon
Freiberuflernund Kleinstunterneh-
menkundig machen.Tanzschülerin-
nen undTanzschülern sollten Mög-
lichkeiten für verschobene Unter-
richtsstundengebotenwerden, damit
die Einkommensverluste etwasabge-
federtwerden. raw.


Auch Schwalb infiziert


Nach mehreren Spielernhat sich
beim Handball-Bundesligaklub
Rhein-NeckarLöwen auchTrainer
Martin Schwalb mit dem Coronavi-
rusinfiziert. Der 56-Jährige befinde
sichineiner 14-tägigen häuslichen
Quarantäne,teilten die Löwenam
Donnerstag mit. dpa


Paralympic sinTokio:Traumbild oder irgendwannWirklichkeit? FotoReuters

F.A.Z. FRANKFURT. In der Formel
1fallen wie erwartet (F.A.Z.vom14.
März) dreiweiter eimMai geplante
Rennenaus. DerInternationaleAuto-
mobilverbandFia teilteamDonners-
tag mit, dassder er stmals seit 1985ge-
planteGroße Preis der Niederlande,
der für das ersteMai-Wochenende an-
gesetztwar, der Große PreisvonSpa-
nien eineWoche später und der Gro-
ße PreisvonMonaco am 24. Maiwe-
gender globalenAusbreitungvonCo-
vid-19 ausfallen. Man nehme sich„an-
gemesseneZeit, die Machbarkeit po-
tentiellerAusweichtermine später im
Jahr zu prüfen, solltesichdie Situati-
on verbessern“. DieFia und dieFor-
mel 1erwartete n, die Saison im Juni
in Aserbaidschan beginnen zukön-
nen, sobald es sicher genug sei. Inzwi-
schen sind siebenRennenwegender
Pandemieverschobenworden.

„Sagen Sie


es ab!“


In Kürze


Erhöhtes Risiko


Auch die Paralympicsspielen aufZeit –und mit der GesundheitmancherAthleten? /VonChristianKamp,Frankfurt


Weiter eAbsagen


in derFormel 1


Eine Telefonkonferen zmit Athletenspreche rn


nutztThomasBachlediglic hzur Belehrung.


Der IOC-Präsidentgerät immer heftiger


unterBeschuss.


VonChris toph Becker, Frankfurt

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