Süddeutsche Zeitung - 27.03.2020

(ff) #1

FC-Bayern-Basketballer unterstützen Münchner


Tafel – Präsident Hainer übergibt 10000 Euro


Es war in gewisser Weise der erste offiziel-
le Auftritt der Basketballer des FC Bayern
München, seit deren Betrieb in der Eurolea-
gue, der Bundesliga und sogar im Training
wegen der weltweit wütenden Corona-Pan-
demie auf Eis liegt. Und er war wichtiger
als jedes bislang absolvierte Pflichtspiel:
Der FC Bayern Basketball unterstützt seit
Mittwoch die Münchner Tafel bei ihrer täg-
lichen Lebensmittelausgabe auf dem Ge-
lände der Großmarkthalle in München. Ei-
ne Woche lang wird Personal aus dem FCB-
Office helfen, am Donnerstag waren Spie-
ler vor Ort, um „die Reichweite unseres Ver-
eins und des Sports zu nutzen, um darauf
aufmerksam zu machen, woran es jetzt ge-
rade bei der Tafel fehlt“, wie Nationalspie-
ler und Mannschaftskapitän Danilo Bar-
thel erklärte.
Neben seinem Teamkollegen Paul Zip-
ser, der ebenfalls die deutschen Farben ver-
tritt, waren auch Basketball-Geschäftsfüh-
rer Marko Pesic und Vereinspräsident Her-
bert Hainer (im Bild) tatkräftig helfend zur
Stelle. Hainer hatte seine Teilnahme kurz-
fristig zugesagt, als er von der Aktion erfah-
ren hatte, und war mit einem Spenden-
scheck des FC Bayern Hilfe e. V. in Höhe
von 10 000 Euro angereist: „Der FC Bayern
hat sich schon immer sozial engagiert, und
als ich gehört habe, dass unsere Basketbal-
ler zur Münchner Tafel gehen, habe ich
spontan zugesagt, um mitzuhelfen. Dass
sie gerade jetzt in der Corona-Krise ein Zei-
chen setzen, um durch unsere privilegierte
Stellung Menschen zu helfen, ist toll und
sehr wichtig.“ Denn in der Krise hat sich
auch die Situation der Münchner Tafel ver-

schärft. Die soziale Einrichtung verteilt
pro Woche an rund 20000 bedürftige Men-
schen Lebensmittel, es fehlen neben Hel-
fern vor allem gespendete Lebensmittel.
„Fakt ist ja, dass normal viele ältere Mitbür-
ger der Tafel ehrenamtlich helfen“, sagte
Pesic, „doch derzeit ist es natürlich besser,
dass sie zu Hause bleiben. Deswegen ist es
selbstverständlich für uns, dass wir helfen.
Das wird nicht unsere einzige Aktion in die-
ser Corona-Krise bleiben. Das Thema ist
viel größer als der FC Bayern Basketball.“

Nicht nur die Hilfe war für die Tafel wert-
voll, auch die Aufmerksamkeit kommt der
sozialen Einrichtung zugute: „Die Bayern-
Basketballer sind erneut auf uns zugekom-
men, helfen zu wollen, das ist für viele un-
serer Gäste und Helfer ein sehr ermuntern-
des Zeichen. Diese Hilfsbereitschaft be-
rührt uns sehr“, erklärte Axel Schweiger
von der Münchner Tafel. Diese verteilt nor-
malerweise an 27 Ausgabestellen im
Münchner Stadtgebiet Lebensmittel, infol-
ge der Ausgangsbeschränkungen erfolgt
die Ausgabe derzeit nur zentral am Groß-
markt München, der seine Fläche zur Ver-
fügung gestellt hat. Einige Hundert Bedürf-
tige waren gekommen, um Lebensmittel
entgegenzunehmen.
Informationen zu Spenden oder einer
möglichen Mithilfe gibt es unter der Hot-
line 0162/2951070. Oder der Mail-Adresse
[email protected]. sowie auf
http://www.muenchner-tafel.de. ralf tögel

Der Langstrecken-Triathlon in Roth, für
den sich auch die beiden Ironman-Welt-
meister Jan Frodeno und Anne Haug
angemeldet hatten, fällt wegen der
Coronavirus-Pandemie aus. Die bekann-
te Veranstaltung über 3,86 Kilometer
Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfah-
ren und 42,2 Kilometer Laufen hätte
am 5. Juli stattfinden sollen. „Schweren
Herzens mussten wir die Entscheidung
treffen“, hieß es in einer Mitteilung der
veranstaltenden Familie Walchshöfer:
„Es bleibt uns nach Rücksprache mit
den zuständigen Behörden keine ande-
re Wahl.“ Es sei die schwierigste Ent-
scheidung der vergangenen 19 Jahre
gewesen, also seit der Gründung der
Challenge 2002.dpa


von christoph leischwitz

N


atürlich hat auch der FC Bayern
München zurzeit andere Dinge zu
tun, als sich mit dem Hausverbot ei-
nes einzelnen Fans herumzuschlagen. Al-
lerdings ist das nun erst bekannt geworde-
ne Hausverbot für einen Vertreter aus der
FangruppierungMunich’s Red Prideauch
schon ziemlich alt; dass es jetzt erst publik
wurde, hat ganz banale Gründe. Der Brief
mit dem Bescheid sollte der betreffenden
Person per Einschreiben zugestellt wer-
den – dieses Einschreiben erreichte den
Fan aber erst am vergangenen Freitag. Da-
tiert ist das Schreiben der FC Bayern Mün-
chen AG, unterschrieben vom Vorstands-
vorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge
und seinem Stellvertreter Jan-Christian
Dreesen, auf den 11. März. Die Vorfälle in
Hoffenheim lagen da gerade erst zehn Ta-
ge zurück, Rummenigges Zorn auf die
Drahtzieher der „Hurensohn“-Banner
dürfte noch nicht verflogen gewesen sein.
Gleichzeitig dachten die meisten damals
auch noch, dass der Fußball weiter rollen
würde.

In diesem Zusammenhang ist wohl die
Maßnahme zu sehen, die zwar nur eine ein-
zige Person betrifft, aber zugleich die Fra-
ge aufwirft: Wie ist es jetzt bestellt um das
Binnenverhältnis zwischen Kurve und Ge-
schäftsstelle? Bislang hat Rummenigge im-
mer mit sich reden lassen, und Dreesen gilt
als durchaus fannah.
Die Gruppe postete am Mittwoch den

Brief mit geschwärztem Empfänger im In-
ternet. Das Hausverbot ist radikal. Es wur-
de ausgesprochen für die Säbener Straße,
für die Bundesliga-Arena, für den Campus
und für das Grünwalder Stadion, wo Bay-
erns U23 spielt. Für echte Fanatiker, zu de-
nen man die Red-Pride-Gruppierung frag-
los zählen darf, verändert so eine Strafe
das Leben.
Der Grund wirkt allerdings fadenschei-
nig. Schon allein der Satz: „Aufgrund Ihrer
nachweislichen Beteiligung bzgl. des uner-
laubten Einbringens und Einsatzes eines
Banners bei der Spielbegegnung FC Bay-
ern II – FC Halle am 17.2.2020...“ wirkt so,
als spreche jemand über den Vorfall, der
dem niederklassigen Fußball wenig Bedeu-
tung beimisst: Die Formulierung „FC Hal-
le“ für den Halleschen FC zeugt von Liga-

Unkenntnis. Und die Banner, die an jenem
Tag gezeigt wurden, waren so ziemlich die
harmlosesten, die man in jenen Wochen in
deutschen Fußballstadien lesen konnte.
„Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“,
war da zu lesen. Kurz vor Ende des Spiels
gab es noch ein weiteres, auf dem „TV-Dik-
tat beenden, Verbandsfürsten absetzen“
stand. Aus Fankreisen hieß es, dass der Be-
strafte allerdings mit diesem zweiten Ban-
ner nichts zu tun gehabt habe.
Red Pride übrigens war an den Bannern
in Hoffenheim nicht beteiligt, die Gruppe
hält aber in der Fröttmaninger Arena oft
Rummenigge-kritische Sätze in die Höhe
und gilt im Grünwalder Stadion als Wort-
führer. Die Banner am 17. Februar waren
tatsächlich nicht genehmigt – was aller-
dings auch so gut wie nie passiert. Vorzei-

gen, ablehnen, trotzdem mitnehmen – das
ist das übliche Spiel bei kritischen Plaka-
ten. In der Fanszene jedenfalls ist niemand
zu finden, der glaubt, dass sie der wahre
Grund für das De-facto-Stadionverbot
sind. Eher schon ein eilig gefundenes Mit-
tel zum Zweck. Vor dem Spiel in Hoffen-
heim hatte Rummenigge von den Plänen
der Ultras gewusst und versucht, sie zu ver-
hindern. Noch in Hoffenheim hatte Rum-
menigge gesagt, dass man „viel zu viel ge-
stattet“ habe und ein „Umdenken“ stattfin-
den müsse. Um den Fans zu zeigen, dass
nun ein anderer Wind weht, bietet sich aus
Sicht der Vereinsspitze am besten die Be-
strafung eines Banners an.
Der offensichtlich vorgeschobene
Grund öffnet auch Tür und Tor für Spekula-
tionen, die dem Verein nicht gefallen dürf-

ten. Denn der Bestrafte war im Januar Teil-
nehmer einer Podiumsdiskussion im
Münchner Eine-Welt-Haus gewesen, die
sich kritisch mit dem Vereins-Sponsor Ka-
tar auseinandersetzte. Der Fan-Dachver-
bandClub Nr. 12, dem der Betroffene nahe-
steht, hatte dazu auch Zwangsarbeiter ein-
geladen, die aus Katar berichteten. Ein
Stuhl, der für einen Vertreter des Vereins
vorgesehen war, war damals demonstrativ
leer geblieben. Weil der Verein, wie meist
in solchen Fällen, keine Stellungnahme ab-
gibt, bleibt die Spekulation also erst ein-
mal im Raum, ob da nicht möglicherweise
ein Kritiker abgestraft werden soll.

Sicher ist, dass schon jetzt kein Fan
mehr namentlich genannt werden möchte,
der den Betroffenen kennt und zu diesem
Thema etwas zu sagen hat. Der Betroffene
wird seit Anfang dieser Woche von einem
Anwalt vertreten. Andreas Hüttl aus Han-
nover glaubt, dass die Chancen auf eine
Aufhebung des Verbots hoch sind: Er sehe
für die Strafe keine Rechtsgrundlage, sag-
te er gegenüber der SZ. Ein Grund dafür sei
etwa, dass der FC Bayern in einem Städti-
schen Stadion nicht die Hausordnung aus-
sprechen könne, und schon gar nicht eine
unbefristete. Sein Mandant habe das Ban-
ner auch nicht ins Stadion gebracht. Und
darüber hinaus sei es seltsam, woher der
Verein die privaten Daten seines Mandan-
ten erhalten habe.
Sicher ist in dieser Angelegenheit schon
einmal, dass nun auch der FC Bayern
schon bald Post bekommen wird.

Ein bisschen sind sie tatsächlich zusam-
mengerückt beim TSV 1860 München,
selbst in diesen ansteckenden Zeiten, in de-
nen sich ein rundum unangenehmes Virus
verbreitet. Ja, sie haben sogar eine Task-
Force Coronavirus gegründet, in der außer
der Geschäftsführung noch Vertreter bei-
der Gesellschafter vertreten sind. Und wie
bei vielen Fußball-Drittligisten steht nun
auch an der Grünwalder Straße Kurzarbeit
an. Diese sei „eine der Lösungen, die wir ge-
rade diskutieren“, sagt Sport-Geschäfts-
führer Günther Gorenzel. „Wir haben ein
tragfähiges Modell entwickelt, mit dem
wir – wenn alle mithelfen – den Fortbe-
stand von 1860 München sichern können.“


Von der Kurzarbeit würde „niemand
ausgenommen“, erklärte Gorenzel auf co-
ronafreie schriftliche Anfrage – also auch
nicht die Profifußballer: „Ich habe vom
wichtigsten Spiel unserer Laufbahn ge-
sprochen. Dieses Spiel findet leider nicht
am grünen Rasen statt und ist eigentlich
auch kein Spiel. Alle Beteiligten sollten


sich im Sinne von 1860 solidarisch zeigen.“
Dazu war und ist offenkundig einige Über-
zeugungsarbeit nötig.
Der TSV 1860 könne dazu „niemanden
zwingen“, sondern „nur an die Vernunft
und an die Solidarität des Einzelnen appel-
lieren“, erklärte Gorenzel. Es gebe „bei uns
ja keinen Tarifvertrag wie bei großen Kon-
zernen“. Und eben auch keinen Betriebsrat
für die Fußballer, der sich in ihrem Namen
sofort für Kurzarbeit hätte aussprechen
können. 1860 wolle „den besten Kompro-
miss anbieten, um einerseits das Überle-
ben des Vereins zu sichern und anderer-
seits die Einschnitte so gering wie möglich
für den Einzelnen zu halten“, erklärte Go-
renzel. Geplant ist, das staatliche Kurzar-
beitergeld von 60 bzw. 67 Prozent so weit
aufzustocken, dass jeder zumindest noch
80 Prozent seines Grundgehalts bezieht.
Kurzarbeit ist selbst dann möglich, wenn –
wie zuletzt beim Ligakonkurrenten Wald-
hof Mannheim – einzelne Akteure sie ab-
lehnen; gewünscht ist aber eine einheitli-
che Regelung für alle, um die Mannschaft
nicht zu spalten. Sie muss ja in einer hof-
fentlich nicht allzu fernen Post-Corona-
Zeit wieder als Einheit Fußball spielen.
Die Planung für die kommende Saison,
wie sie zu dieser Jahreszeit üblich wäre, hat

Gorenzel in seinem Home-Office auf Eis ge-
legt – Gespräche über Vertragsverlänge-
rungen oder mit potenziellen Zugängen sei-
en „ein nachgelagertes Thema“, meinte er:
„Aktuell ist ja noch nicht einmal absehbar,
wie lange wir noch pausieren müssen. Mo-
mentan liegt unser ganzer Fokus darauf,
diese Saison mit dem geringsten finanziel-
len Schaden für 1860 zu Ende zu bringen.“
Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise
auf den Transfermarkt im Sommer seien
zudem noch völlig offen.
Gorenzel hofft, „nachdem die erste An-
kündigung für finanzielle Hilfen verpufft
ist, dass auch der DFB Lösungen gerade für
die dritte Liga anbietet“. Der Fußball in
Deutschland, „in der Form in der wir ihn al-
le lieben und schätzen“, habe „nur dann ei-
ne Chance auf Fortbestand, wenn nicht ste-
tig Zuständigkeiten weitergeschoben wer-
den und jeder in seinem Verantwortungs-
bereich konkrete Lösungen anbietet. Gera-
de die Rolle der dritten Liga als Ausbil-
dungsliga für viele Talente sollte dabei
nicht unterschätzt werden.“
Hauptgesellschafter Hasan Ismaik be-
kräftigte auf Facebook, „dass ich bereit
bin, meinen Beitrag zu leisten. Dazu stehe
ich.“ Sollte er mit Beitrag einen Betrag ge-
meint haben, den er gewillt wäre zu über-

weisen, so gelten bei 1860 in Zeiten von Co-
rona leicht andere Bedingungen als vor-
her. Nicht auszuschließen ist beispielswei-
se, dass der Deutsche Fußball-Bund seine
Vorschrift vorübergehend aufweicht, dass
Fußballklubs ihre Eigenkapitalquote nicht
verschlechtern dürfen. In diesem Fall könn-
te 1860 sogar ein Rettungs-Darlehen von Is-
maik annehmen wie in den guten alten
Geldverbrennungszeiten. Denkbar auch,
er bietet ein Darlehen an und wandelt es un-
mittelbar in Genussscheine.
Nicht geändert haben sich in Coronazei-
ten die Regeln, wie man am Verhandlungs-
tisch clever argumentiert. Dass Ismaik in
derSport-Bildversicherte, eine Insolvenz
der Fußballfirma sei auszuschließen, er-
schwert in jedem Fall die Verhandlungspo-
sition der Geschäftsführung gegenüber
Sponsoren, die wegen der ausgefallenen
Partien auf Rückzahlung von Geldern po-
chen werden. Oder gegenüber Dauerkar-
tenbesitzern beim Appell, kein Geld zu-
rückzufordern. Denn wenn eine Insolvenz
selbst in diesen ungewissen wirtschaftli-
chen Zeiten bei 1860 auszuschließen ist,
dann kann die Not ja nicht allzu riesig sein.
Gorenzel sagt, er erwarte „Lösungen un-
ter Einbeziehung aller Kräfte“ – was ja
auch heißt: unter Einbeziehung Ismaiks.

„Ich bin mir jedoch sicher, dass sich alle Be-
teiligten dieser großen Verantwortung be-
wusst sind.“ Ismaik dürfte daher eine Chan-
ce erkennen, wieder mehr Einfluss bei
1860 zu bekommen. „Jetzt ist nicht die Zeit
für politische Grabenkämpfe, jetzt schlägt
die Stunde der Löwenfamilie. Lasst uns zu-
sammenstehen“, schrieb er. Bei einer seit
über einem Jahr diskutierten Form des Zu-
sammenkommens, einer Kapitalerhö-
hung in der Fußballfirma, sind die Gesell-
schafter dem Vernehmen nach in ihren Ver-
handlungen noch nicht entscheidend wei-
tergekommen. Sie verhandeln noch im-
mer über die Ausformulierung einer Ab-
sichtserklärung ohne bindende Wirkung.
Gorenzel beschäftigt sich indes auch
mit der Frage, wie die Saison noch zu Ende
gespielt werden kann. „Ein Abbruch ist für
1860 keine Option. Wir müssen zu einem
Modus kommen, wie die Meisterschaft zu
Ende gespielt werden kann“, sagt er. „Egal
ob mit stetigen Englischen Wochen oder
auch in Turnierform. Mit etwas gutem Wil-
len ist das sicherlich umsetzbar.“ Denn
„bei einem Abbruch der Meisterschaft wä-
re für uns – neben dem Verlust einer mögli-
cherweise historischen Aufstiegschance –
auch der wirtschaftliche Schaden am größ-
ten“. m. schäflein, p. schneider

Im SV Wacker Burghausen hat nun
auchder erste Verein aus der Fußball-
Regionalliga Bayern Kurzarbeit bean-
tragt. „Die Mannschaft inklusive des
Trainerstabs ist ab Mitte März in Kurz-
arbeit und erhält 60 Prozent des Grund-
salärs. Bei den Verheirateten sind es 67
Prozent“, sagte Teammanager Karl-
Heinz Fenk. „Ich möchte allen Spielern
und Trainern ein Kompliment ausspre-
chen. Sie alle haben sich sofort dazu
bereit erklärt und stehen voll hinter
dem Verein.“ Die Maßnahme ende, so-
bald der Trainingsbetrieb wieder aufge-
nommen werden kann. sz


Eingangssperre


Der FC Bayern München verhängt ein Hausverbot gegen einen Anhänger, der bei einem Spiel der U23 ein Banner gegen Montagsspiele ins
Stadion gebracht haben soll. Der offensichtlich vorgeschobene Grund öffnet Spekulationen Tür und Tor, dem Klub steht Post vom Anwalt ins Haus

Die Task-Force-Familie


Bei 1860 steht Kurzarbeit für die Kicker bevor. Investor Ismaik erkennt die Chance, wieder wichtiger zu werden, und bietet Hilfe an. Auch Sportchef Gorenzel fordert die „Einbeziehung aller Kräfte“


Wie ist es jetzt bestellt um das
Binnenverhältnis zwischen
Kurve und Geschäftsstelle?

Anwalt Hüttl sieht für die Strafe
keine Rechtsgrundlage und fragt
sich, woher der Klub die Daten hat

Sollte der DFB seine Regelungen


zum Eigenkapital lockern, wären


wieder Ismaik-Darlehen denkbar


Trotz der beendeten häuslichen Quaran-
täne der Fußballprofis beim Zweitligis-
ten 1. FC Nürnberg verzichtet der fränki-
sche Traditionsverein erst einmal wei-
ter auf ein Mannschaftstraining. „Wann
das soweit sein wird, kann ich im Mo-
ment noch nicht sagen“, sagte Sportvor-
stand Robert Palikuca, 41, derBild-Zei-
tung. „Wir werden jetzt noch ein paar
Tage das individuelle Training nach
Hause übertragen. Nach Ende der Qua-
rantäne dürfen die Jungs ja auch zumin-
dest wieder Laufen gehen.“ Nach dem
positiven Coronavirus-Befund bei Fabi-
an Nürnberger, 20, wurden Mannschaft
und Trainerstab für 14 Tage in häusli-
che Quarantäne geschickt worden. Es
wurde nach derzeitigem Stand kein
weiterer positiver Befund beim Club
festgestellt, Nürnberger geht es weiter
gut. In der Debatte um Gehaltseinbu-
ßen will sich Palikuca nach dem Ende
der Quarantäne mit dem Mannschafts-
rat unterhalten. „So etwas diskutiert
man nicht mit 30 Personen in einer
WhatsApp-Gruppe. Sondern persön-
lich. Die Signale, die wir erhalten haben,
waren positiv“, sagte Palikuca. dpa


Trainer Heiko Herrlich hat die Wieder-
aufnahme des Trainings beim Fußball-
Bundesligisten FC Augsburg inmitten
der Coronakrise verteidigt. „Jeder Fuß-
baller möchte doch den Ball am Fuß
haben und den Rasen spüren“, sagte
Herrlich derAugsburger Allgemeinen.
Der FCA berücksichtige laut Herrlich
alle Sicherheitsmaßnahmen, so werden
nur in kleinen Gruppen und ohne Zwei-
kämpfe trainiert. „Läufe, Kraft- und
Stabilisationstraining gehören natür-
lich auch dazu, doch am Ende ist es
wichtig, das richtige Gefühl auf dem
Platz zu haben, Laufwege und Automa-
tismen einzuspielen“, sagte der 48-Jähri-
ge. Herrlich war am 10. März zum Nach-
folger des freigestellten Martin Schmidt
ernannt worden, sein Debüt konnte er
aber aufgrund der virusbedingten Liga-
pause noch nicht bestreiten. „Eigentlich
möchtest du als Trainer, der neu zu
einer Mannschaft kommt, viele Dinge
anschieben, Feuer und Leidenschaft im
Training und natürlich in den Spielen
im Stadion entfachen“, sagte der frühe-
re Nationalspieler: „Aber das alles geht
jetzt nicht. Ich sehe es nun als Chance
an, die Mannschaft und jeden einzelnen
Spieler in einer außergewöhnlichen
Situation zu erleben und diese gemein-
sam mit ihr zu meistern. “ dpa


KURZ GEMELDET


Für die Tafel ist die Aktion
ein „ermunterndesZeichen“

DEFGH Nr. 73, Freitag, 27. März 2020 (^) SPORT IN BAYERN HMG 29
FOTO: LACKOVIC/ IMAGO
Kurzarbeit in Burghausen
Nichts Besonderes: Ein Plakat gegen Montagsspiele soll der Stein des Anstoßes sein. FOTO:VOIGT/JAN HÜBNER/IMAGO
Kein Training beim Club
Herrlich verteidigt den FCA
Triathlon in Roth abgesagt
„Ich habe vom wichtigsten Spiel unseres
Lebens gesprochen. Dieses Spiel findet lei-
der nicht am grünen Rasen statt und ist
eigentlich auch kein Spiel.“ – Geschäfts-
führer Günther Gorenzel.FOTO: LACKOVIC/IMAGO

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