Frankfurter Allgemeine Zeitung - 25.03.2020

(Joyce) #1

Dort, wo mein Schreibtisch steht, sind die
Vorhängezugezogen. DerStoffist aber
grobmaschiggenug, um dieFassaden auf
der anderenStraßenseitedurch das Fens-
terblickenzulassen. Die sienaroten und
stockholmgelben Häuser interessieren
michoffengestanden wenig. Wenn ich
den Blicküber die Dächerrichte, schim-
mertjedochder Himmel.
Seit Monaten istdieses begrenzteStück
Unendlichkeit entmutigendgraugewesen.
Aber am selbenTag, an dem unsereKran-
kenhäuser auf militärischeFührung schal-
ten, is tder Himmel hoch und blau.Kurz:
unwiderstehlich.Wenn ic hüber ihn nach-
sinne, fällt es schwer,Pascal zu glauben.
Verschanzt bei den Zisterziensernvor den
Torenvon Paris, notierte er gegenEnde
seines Lebens: „Dasganze Unglückder
Menschen rührtallein daher,dasssie
nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben
vermögen.“ AnTagenwie diesem bewahr-
heitet sichseine Aussageallerdings mit
elender Schärfe.Was dieRettung eines
Menschen sein sollte, der freieUmgang
mit anderen unter nacktem Himmel, ist
zur größten Gefahrgeworden. Ohne Zu-
sammenarbeit wirddie Bedrohung aller-


dings kaum verschwinden.Wie mit die-
sem Widerspruchzurechtkommen?
Inzwischen wissenwires:DasVirusun-
terscheidetnicht zwischenVolk undFürs-
ten, kennt keine Grenzen undgreiftuns
an, wo wir am entschiedenstenmit un-
serer Umgebung im Austauschstehen:
durch Augen,Nase und Mund. Esvermei-
det, wasuns selbstselten zu meiden
gelingt:die Diskrimination. Gleichwohl
wirduns nunTrennung empfohlen.
Der einzigemilderndeUmstand, den
ichbeidiesersozialenDistanzierungzuer-
kennen vermag, is tihreVerwandtschaft
mit Literatur.Wenn der PianistIgor Levit
abends liveauf Twitter Hauskonzerte gibt,
erzeugt er GemeinschaftinIsolation. Die-
se Solidarität der Einzelnen iststets die
Stärke des geschriebenenWortes gewe-
sen. Ein Buch lässt seinen Leser inRuhe,
ohne ihn einsam zu machen. Es gibt ihm
ein Retourtic ketzueiner Welt, die er auf
eigeneFausterlebt, ohne denKontakt zu
anderenWesen zuverlieren, die mögli-
cherweise fiktiv,aber deshalb nichtweni-
gerumwerfend sind.
Wenn ic hden Blickauf meinenSchreib-
tisch senke,denke ich, da ss die Abgeschie-

denheit,die nungefordertwird, sozial blei-
ben muss.Wenndie Türe geschlossenwer-
den,sollteniemand in „splendid isolation“
gehen,wie Gustav Mahler dieWochen
nannte, in denen er sich zurückzog, um zu
komponieren.ImGegen teil. Pflegen wir
kollektiv Distanz. Quarantän ebedeut et
Unterbrechung–nichtzuletztökonomisch.
Siche rlichist sie einfacher für die zu erdul-
den,die Dach, Kühlschrank und Internet
haben.Aber sie bedeutet auch:geteilte Ge-
borgenheit. Die deutsche Sprache nennt
diesesGefühl gern „Heimat“,die französi-
sche sagt „la patrie“. Vielleichtkommt die
schwedischedem Zustandetwas näher.
Wirsagen „fosterland“, wortwörtlich: „Ge-
schöpf“-oder„Erziehungsland“. Diesist
weder einebestimmteKuschelecke der
Welt noc hein symbolischesReich, das auf
väterlichen Werten ruht.Sonder nder
Grund, aufdem ein Menschgebilde twird.
ZwarbinichvonElternausun terschied-
lichenKulturen in einem dritten Land er-
zogenworden, daswährend des letzten
Dreivierteljahrhunderts auf die Vorstel-
lung eines„Volksheims“gebaut hat.Den-
nochbildeic hmirein,meinwahresfoster-
landbleibt der Schreibtisch. Nirgendwo

habe ichmehr Zeit verbracht, nirgendwo
bin ic hsovielen Interessen nachgegangen
oder öftereines Besseren belehrtworden.
Über die Jahre hatder Tischseine Form
geänder t. AmAnfanggabeseinwackeliges
Ding mit Spitzentuchineinergriechischen
Hafenstadt.Jeden Morgen während eines
Sommersmusst emein Teenie-Ichdas er-
niedrigendeTuch unterder Schreibmaschi-

ne entfernen. Dennochreicht eein Besuch
aufdem stillen Örtchen aus,ummeiner
Tantedie Chance zugeben, dasTuch wie-
der hinzulegen.Langedanachbestand das
fosterlandauseinerTür, dieaufBö ckenruh-
te.Essind auchBüromöbel daruntergewe-
sen,und zie rliche, auf goldenen Beinen ba-
lancie rende ErbgütervonFreundinnen.
Allen Tischengemeinsam ist, dassich
sie alsfliegendeTeppiche mit vier Beinen
wahrgenommen habe. Zu ihren besten
Eigenschaftengehört, dasssie überallhin

führenkonnten, auchnach Gehenna oder
Shangri-La, ohne dasssichmein Körper
bewegenwürde. Inzwischen besteht mein
TeppichmitFluglizenzauseinerKonstruk-
tion aus Holz undStahlrohr.Mit nieman-
dem habe ichsoviele Geheimnissegeteilt
wie mit diesem Tisch. Hätteich genug
Muskelkraft,erwäredasEr ste,wasichbei
einemFeuer retten würde.
StetsstandendieTische voreinemFens-
ter. Es hat langegedauert, bis mir das auf-
fiel. Vielleicht hat es mit derVerwandt-
schaf tzwischenTischplatteund Fenster
zu tun. Beide haben vier Ecken, beide er-
möglichen Gedankenflucht und bieten
dennochSchutz. Dürfteich den Mitmen-
schen, mit denen ichindiesen Tagender
Panik undPandemie die Distanzteile, et-
waswünschen, eswäreeinfliegenderTep-
pich. Fürden, der „ruhig in seinem Zim-
mer“ bleibt, bietetdie FlächeFundament
genug, um sichsozial zu erziehen. Manch-
mal erinnertersogar an den Himmel, ob
trüb odergerade blau.

Aris Fioretos,schwedischer Schriftsteller mit
griechisch-österreichischenWurzeln, lebt in
Stockholm.

J


edes Jahr irgendwann im März
fragt immer derselbeFreund die
immerselbeFrage: Wiekommt
es, dassdie Magnolien allegenau zur
selben Zeit blühen, nämlichjetzt?
Unddann genau im selben Augen-
blick, in ein paarTagen, auc hwieder
damit aufhören? DieFrageist entwe-
dersehrdämlich,schließlichist dieses
Naturphänomen bei den Zierkirschen
in Japanetwa ebenfalls zu beobach-
tenoder bei heimischenNutzpflan-
zen, die nicht blühen, aberreifen, wie
der Spargel, vondem im Augenblick
niemandweiß, werihn stechen soll,
weil die Saisonarbeiter nicht mehr
über die Grenzenkommen und die
Deutschen nicht wissen, wie esgeht.
Wobei Saisonjaschon benennt,was
diesenFreund Jahr für Jahr wieder
verblüfft.Der Frühling!Aufdenzwei-
tenund alleweiteren Blicke aber ge-
winnt seineFrage an Tiefe. Die Ma-
gnolien mit diesen prächtigen, pran-
kengroßen Blüten brauchen nieman-
den, der sichkümmert. Obwohl sie
uralt sind! Die Knospen platzen, die
Blätter entfalten sich,wenden sich
derSonneundkurzdenBewunderern
zu und fallen dann zu Boden. Immer
irgendwann im März, und alle Bäume
machen dasgleichzeitig.Verabreden
die sich, um uns zu erstaunen? Mögli-
cherweise findetsichindem Film
„Magnolia“ die Antwort. Gedrehtvon
Paul Thomas Anderson, hat ervor
zwanzig Jahren den Goldenen Bären
der Berlinalegewonnen, und wie im-
mer bei altenFilmen stellt sichbeim
Wiedersehen erst einmalVerwunde-
rung darüber ein, wie jung die Leute
damalswaren, TomCruise zum Bei-
spiel,dereinenSexpredigerspielt,sei-
ne bis heutebeste Rolle, und Philip
Seymour Hoffman und JasonRobards
sind auchdabei, zwei dergroßen To-
tendes Kinos–eine Verblüffungvon
etwa dem Dämlichkeitsgrad ange-
sichts der blühendenMagnolienvor
dem Fenster. Die Adresseder Men-
schen in diesemFilm is ttatsächlich
der ziemlichlangeMagnolia Boule-
vard,aber wasesmit demgleichzeiti-
genBlühen der Bäume auf sichhat,
das auchhier zu sehen ist, darüber er-
zählt derFilm, in dem neun ineinan-
der verschachtelteGeschichten auch
vomEndehergesehenkeinenSinner-
geben, nichts. Dafür ereignetsicham
Schlussdes Films ein ebenfalls uner-
klärliches Naturgeschehen, nämlich
ein Krötenregen. Haben die sichver-
abredet, wie die Magnolien, diegera-
de allegemeinsam blühen, für ein
paar kurzeTage?

MEIN FENSTER

Magnolien


VonVerenaLueken

A


ls Asterix und Obelix ins
griechische Olympia ein-
ziehen, um alsAthleten
an den dortigen Wett-
kämpfenteilzunehmen,
durchschreiten sie ein
Stadttor ,dessenlinken Pfeilerein Relief
mit zwei inTogengehüllten Männern
schmückt:Gemeinsam haben sie einen
Stier niedergerungen, aber aus dem Mund
des einenkommt auf Griechischdas Wort
„Despot“, der anderegibt ihm ein„Ty-
rann“zurüc k.AmFußdesReliefsisteinge-
meißelt,welche zwei Herrenhier darge-
stellt sind: Goscinnyund Uderzo.
Man könntemeinen, da beschimpften
sichzwei. Doc hRené Goscinnyund Al-
bertUderzo warenengeFreunde, und zu-
sammen hatten sie jeneWelt geschaffen,
in der sie sichnun selbstihren buchstäbli-
chen Cameoauftritt bescherten: dieWelt
vonAsterix, dem kleinengallischen Krie-
ger, der um das Jahr 50vorChristus un-
beugsam Widerstand gegendie Groß-
macht derrömischen Besatzer leistet. Da-
durchsind dieNamenGoscinnyundUder-
zoinderKulturwelt sountrennbarmitein-
ander verbunden wie dievonLennon und
McCartney, Laurel und Hardy,Roger sund
Hammerstein,FischliundWeissoderFrut-
tero und Lucentini: als in derganzen Welt
bekannteKünstlerduos, derenWerkeihre
jeweiligen Disziplinengeprägt haben.
Aber daswar1968, als der eine der bei-
den, René Goscinny, sichfür das Album
„Asterix bei den Olympischen Spielen“
dieseSelbstreferenzausdachteundderan-
dere, AlbertUderzo, sie zeichnete, noch
nicht klar.Ihregemeinsame Comicserie
gabesdazwarschon neun Jahre, und
ganzFrankreichergötztesichandenAben-
teuernderwehrhaf tenBewohnerdesgalli-
schen Dorfs,aber der Erfolg jenseits der
Grenzen ließ nochauf sic hwarten. Doch


justinjenem Jahr 1968starte te endlich
auchdie deutsche Ausgabe, und ausge-
rech netbei denNachbarn, die 1963 im
dritten Band der Serie,„Asterix bei den
Goten“, nochsoböse verspott et worden
waren,solltedieBegeisterungnochgröße-
re Au smaße annehmen als imUrsprungs-
land des Comics.Übersetzungen in Dut-
zende anderer Sprachenfolgten, und heu-
te gibt es achtunddreißig„Asterix“-Bän-
de, derenweltweiteVerkaufszahlennur
mehr zu schätzen sind: Mehr als dreihun-
dertMillionen sollen es insgesamt sein.
„Harry Potter“ istnichts dagegen.
VierundzwanzigdieserBändestammen
vonGoscinnyund Uderzo, und eswären
nochviel mehrgeworden, wenn Goscinny
nicht 1977 im Altervonnur einundfünfzig

Jahrengestorbenwäre.Inder Wochedar-
auf setztedie Illustrierte „Paris Match“ ei-
nen weinenden Asterix aufsTitelblatt,
den Uderzogezeichnethatte. Werwird
der französischen Presse nun inTränen
aufgelöste Gallier liefern, die denTodvon
Alber tUderzobeklagen,dergesternimAl-
tervonzweiundneunzigJahreninNeuilly-
sur-Seinegestorben ist?
Er hattenach demToddes Freundes
„Asterix“ alleinfortgeführt, aber der Ein-
fallsreichtum eines Goscinnywar Uderzo
nicht gegeben. In mehr als drei Jahrzehn-
tenbrachte er es nur auf zehn Alben. Dem
gemeinsamenErbejedochfühlteers ich
derar tverpflichtet,dassermehrfac hver-
kündete, mit ihm würde auch„Asterix“
sterben–Vorbildwarihm dabei Hergé,
der1983seineComicserie„TimundStrup-
pi“, den anderen ikonischen Comiczyklus
der französischsprachigenWelt, mit ins
Grab nahm. Eswarendann familiäreUm-
stände,die ihn2012,mit Mitteachtzig, be-
wogen, gemeinsam mit derTochterGos-
cinnys dieRechtean„Asterix“einemfran-
zösischenGroßverlagzuverkaufenundda-
mit zu ermöglichen, dassjemand anderer
als er „Asterix“ zeichnen durfte. Sein
Nachfolger Didier Conrad wirddie tapfe-
renGallier um Uderzoweinen lassen.
DassesConrad in seinen bisherigen
vierAlbenperfektgelang,Uderzosgraphi-
schen Stil zu imitieren (im Gegensatz zu
dem neuen Szenaristen Jean-Yves Ferri,
derdasNiveaudesGoscinny’schenErzähl-
talentsnochnichterreicht),verblüfft,weil
eswenigeComiczeichner gab,die überein
derar therausragendesTalent verfügten.
„Asterix“warjader letzteStreic hdes
1927 als Kind italienischer Einwanderer
im nordfranzösischenFismes geborenen
Uderzo,dernachdemKriegalsAchtzehn-
jähri gerinein Zeichentrickstudio eintrat
und sichdortzeittypischvor allem an den

Disney-Fil men orientierte, deren auf
KreissegmentenberuhendeFigurengestal-
tung auchdem Personal von„Asterix“ zu-
grunde liegt.DochUderzobeherrschte
auchdie realistischeStili stik der amerika-
nischen Comicstrips, wie man seiner Flie-
gerserie „MichelTanguy“ ansehenkann –
auchsie zusammen mit Goscinnyerdacht.
Die beiden jungen Männer hatten sich
1951 kennengelernt, nachdem Goscinny
ausdenVereinigtenStaaten zurückkehrte,
wo er sic herfolglos als Cartoonistver-
sucht hatte. In Uderzo erkannteerden
idealenPartner,und der wiederum kitzel-
te durchdie Perfektion und Leichtigkeit
seinesStri chsdas Beste an Goscinnys
Witz her vor. Dochobwohl in den fünfzi-
gerJahren vielegemeinsame humoristi-
sche Serien wie „Belloy“ (ein superstarker
Ritter), „Jehan Pistolet“ (einwagemutiger
Freibeuter),„LucJunior“(einschlauerRe-
porter) oderUmpah-Pah (einkampfeslus-
tiger Indianer) entstanden, brachte erst
„Asterix“, für den GoscinnyElementeaus
den Vorgänger nnutzte, den Durchbruch.
Als die ersteEpisodevon„Asterix der
Gallier“ 1959 erschien und gleichmit dem
Kampfdes TitelheldengegenCäsarsAr-
meen einsetzte, lag die jüngste Besetzung
Frankreichser st anderthalbJahrzehntezu-
rück, undCharlesdeGaulle, dieSymbolfi-
gur des französischenWiderstand sgegen
die Deutschen, hattegerade das heute
nochgültigePräsidialsystemder Fünften
Republikgeschaffenund selbstdas höchs-
teStaatsamtangetreten.UderzosundGos-
cinnys Gallier wurden inFrankreichals
Verkörperung des neuen staatlichen
Selbstbewusstseins gelesen,und amgalli-
schen Wesen sollteind en Comics bald die
ganze Antikegenesen, als Asterix und
sein kräftigerFreund Obelix in denFolge-
bändenausihrerbretonischenPr ovinzauf-
brachen, um erst in Parisdie Römer zu be-
kämpfen(„DiegoldeneSichel“),dannUn-

ruhe nachGermanien zu tragen („Asterix
bei den Goten“), denWiderstand in die
Hauptstadt desrömischen Imperiums zu
verlager n(„AsterixalsGladiator“)undda-
nachsoziemlichjedem unterdrückten
Volk des Riesenreichs beizustehen: Bri-
ten,Griechen,Spaniern,Schweizern,Kor-
sen oder Belgiern.
So wechselt edie Ser ie hinund her zwi-
sche nAbenteuern,die im gallischen Dorf
angesiedeltwaren, un dsolchen, di eAste-
rixindieantikeWelthinausführten.Voral-
lem Letztere gaben Uderzophantastische
Möglichk eiten, seinKönnenvorzu führen:
inden karikaturesken Darstellungen der
besuchtenVölke r, in seinenDeko rsmitrö-
mi schen Bauwerken(„Dies eneuenAquä-
dukt everschandeln nochdie ganze Land-
schaft“,mäkeltAsterixauf demWegdurch
seinGallien )oderinzahllosen Details,die
jedes Wiederlesen derAlben zumNeule-
sen ma chen.Mitteder se chziger Jahrehat-
te Uderzo die endgültige nPhysiognomien
seinerHelden gefunden, und so erwartete
das Multimillionenpubli kumjedes neue
„Asterix“-Albumwie ein eHeimreisein
ein tiefvertrautes Altertum.
In seinem letztenStreich mit „Asterix“
ließUderzo2009zumfünfzigstenGeburts-
tag der Serie die Bewohner desgallischen
Dorfs mit einem Schlagvergreisenund
trat dann selbstnocheinmal alsFigur in
deren Welt ein: „Hallo, Kinder! Mir istein
einzigartiges Experimentgelungen, das in
die Comicgeschichteeingehen wird. Ich
habe euch um fünfzigJahrealter nlassen!
Lustig, oder?“Nein, eswarnicht lustig.
Undeswar auc hnicht einzigartig. Denn
Uderzo hatteseine Figuren ja schon fünf-
zig JahreamLeben erhalten, daskönnen
nur wenigeComiczeichner.Aber eineFi-
gur wie Asterixgeschaffenzuhaben, das
isteinzigartig. DafürgehörtAlbertUder-
zo nicht nur nachOlympia, ergehörtin
den Olymp. ANDREAS PLATTHAUS

ZUR WELT

PerAsterix ad astra


Ziemlichbeste Freunde: Albert
Uderzomit Obelix-Figur FotoLaif

Behutsame Metamorphose eines Klassikers:Asterixinden Jahren 1959, 1960, 1962, 1966 und 1977 Foto Action Press

Um die große Zahl vonselbständigen
Restauratoren undWissenschaftlern
in den öffentlichen Museen zu unter-
stützen, hat die Ernstvon Siemens
Kunststiftungkur zfristig eine neue
Förderlinie eingerichtet.Der Grund
sind die wirtschaftlichenFolgen der
Corona-Krise,die FreiberuflerinMu-
seenundSammlungenbesonderstref-
fen. DieFörderlinie soll helfen, diese
BerufsgruppenandenMuseenzuhal-
ten, auchineventuellenNotlagen.
Das Ziel istdie Zukunftssicherung
fürdiefreiberuflichTätigen.Antrags-
berechtigt sind öffentliche Museen
und Sammlungen. Je nachProjekt
werden zwischen 2000 und 25 000
Eurofür begrenzte Restaurierungen
und wissenschaftliche Arbeit anAus-
stellungskatalogen, Bestandskatalo-
genoderWerkverzeichnissenzurVer-
fügunggestellt.Nicht geför dertwer-
den bereits laufende oderfinanzierte
Projekte. rmg

Ein vonunbeugsamen Galliernbevölker tesDorfhörtnicht auf,die ganze Welt


zu begeistern:Mit As terixhat AlbertUderzo eine inder Comicgeschi chte


einzigartigeFigur geschaf fen. Nunist der französische


Zeichnergestorben, und nicht nur die Gallierweinen.


VonAndreas Platthaus


Mein Schreibtischist ein fliegender Teppich


Quarantäne bedeutet auchgeteilteGeborgenheit/VonArisFioretos, Stockholm


Das Leipziger Gewandhausorchester
reagiertaufdieCornona-Krisemitei-
nemOnline -Angebo t: VondieserWo-
chean wird esjedonnersta gs u ndfrei-
tags eineKonzertaufzeichnungkos-
tenlos auf seinerWebsiteveröf fentli-
chen. Der Gewandhausdirektor An-
dreas Schulz sagtemit Blic kauf die
Absagevon achtzigVeranstaltungen
bis zum 20. April: „Die Schädenkön-
nen wir momentan nochnicht abse-
hen und auchnochnicht beziffern.“
Dennochblicke er zuversichtlichauf
die im September beginnende 240.
Saison des Gewandhausorchesters.
DerenHöhepunktseidasMahler-Fes-
tival vom13. bis 24. Maikommenden
Jahres. F.A.Z.

Gewandhaus


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Kunststiftung


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FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Feuilleton MITTWOCH,25. MÄRZ 2020·NR.72·SEITE 9

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