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So sieht es heute noch bei vielen Balkonen
undTerrassen aus: Über eine Stolperfalle
geht es nach draußen, im Sitzen kann man
nicht hinausschauen und für jeden Lüf-
tungsvorgang musste man quer durch die
eigenen vierWände laufen. „Heute werden
Fenster undTüren barrierefrei ausgeführt.
Längst haben die Hersteller dabei nicht
mehr nur ältere Menschen mit Handicap
im Blick.Barrierefrei heißt heute komfor-
tabel für die ganze Familie“, erklärt der
Geschäftsführer desVerbandes Fenster +
Fassade (VFF), Frank Lange.
Leicht öffnen und schließen.Klassisch bar-
rierefrei wohnen, das fängt bei scheinbaren
Kleinigkeiten an: Auch große und schwe-
reFenster undTüren müssen zum Bespiel
leicht bedienbar sein –durch leichtgän-
giges Öffnen oder Schließen, den Einsatz
mechanischer Schließunterstützungen oder
auf Wunsch einen niedrigeren Griffsitz. Bei
Schiebetürelementen erleichtert eine Soft
Close Funktion den Umgang mit schwe-
ren Elementen. Das gehört bei aktuellen,
hochwertigen Produkten bereits lange zum
gutenTon. „Auch der freie Blick nach drau-
ßen ist dank heute überwiegend bodentief
ausgeführter Fenster undTüren eine Form
von Barrierefreiheit, kann man doch im Sit-
zen und im Liegen die Natur zumindest op-
tisch genießen“, erklärt Lange.
Ende derSchw ellenangst.Ebenfalls klassisch
barrierefrei sind Türen, Hebeschiebetüren
und Fenstertüren mit barrierefreien Tür-
beziehungsweise Bodenschwellen. Unver-
zichtbar für Gehbehinderte sind auch extra
breiteTüren, die die freie Passierbarkeit mit
Krücken, einem Rollator oder einem Roll-
stuhl ermöglichen.
Mit demFußlüften. „EinenSchritt weiter
gehen schließlich motorisch betriebene, per
App oder Fernbedienung ansteuerbare Ele-
mente,die es in den unterschiedlichsten Aus-
führungen gibt“, sagt Lange. „Damit kön-
nen beispielsweise Fenster oder Fenstertüren
automatisch zum Lüften geöffnet werden
oder der Sonnenschutz wird bei starker Son-
neneinstrahlung heruntergefahren. Auch die
Heizung kann während des Lüftens auto-
matisch herunterreguliert werden. Für mehr
Sicherheit im Haus sorgen zudem moderne
Zutrittskontrollsysteme.
Zugänglichkeitsteuern. Ob mittels Trans-
ponder,Keypad, Fingerscanner oder ganz
berührungslos über integrierte Bluetoo-
th-Technologie: Inzwischen kommt man
komfortabel in die eigeneWohnung oder
ins Haus. Eine intelligente Benutzerverwal-
tung ermöglicht darüber hinaus eine zeitlich
gesteuerte Rechtevergabe zum Beispiel für
Pflegepersonal oder andere Besucher.
Alltag erleichtern.Alternativ verhindert eine
Videoüberwachung das ungewollte Öffnen
der Haustür für ungebetene Gäste. „Man
sieht also: Barrierefreiheit ist ein weites
Feld und keineswegs auf das Alter oder auf
körperliche Gebrechen fokussiert.Werbar-
rierefrei baut oder modernisiert, erleichtert
allen im Haus den Alltag und sorgt für mehr
Komfort im Eigenheim“, schließt Lange.
Werfinanzielle Unterstützung bei der bar-
rierefreien Gestaltung seinerWohnung oder
seines Hauses sucht, findet auf derWebsite
der Kreditanstalt fürWiederaufbau (KfW)
dazu verlässliche Informationen. (gkl)
DER WEG IST FREI
Ungehindertvom Inneren insFreie: Balkon-undTerrassentüren sind heute ebenerdig. Davon
profitierennicht nurältereundgehbehinderte Menschen.Aber Barrierefreiheit kann noch mehr sein.
Bilder:VFF/SIEGENIA GRUPPE
Fenster undTürenautomatisch
zumLüften zu öffnen, kannauch
Barrierefreiheit bedeuten.
Schwellen sind
vongeste rn.
AufWunschöffnen undschließen
Türen undFensterselbsttätig.