Frankfurter Allgemeine Zeitung - 09.03.2020

(singke) #1
NR.58·SEITE 7

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Deutschland und die Welt MONTAG, 9.MÄRZ 2020


Valentina Fluchairesiegt
Die MexikanerinValentina Fluchaire
hat denTitelals schönste Transgen-

der-F rauder Welt geholt.Beim
Schönheitswettbewerb „MissInterna-
tiona lQueen“ in Thailand setztesie
sichamSamstaggegen 20 Mitbewer-
berinnen durch.Sie lös tJazelle Bar-
bie Royale aus Amerikaab, die imver-
gangenen Jahr denTitelgewonnen
hatte. InPattaya,woder Wettbewerb
seit 1984 ausgetragenwird, leben Tau-
sendeTransgender-Frauen. AFP

Udo Lindenbergstößtan
Mit einem „Feierlikör“stößt Udo Lin-
denbergauf denWeltfrauentag und
„auf alleswasschon er kämpft wurde“
an. „noflowers-but lots of powerauf
allen ebenen“ wünschte der Panik-
roc keramSonntag beiTwitter.Außer-
dem „diversity&equal pa y, frauen-
rech te stärken, gewalt uweltweite un-
terdrückung bekämpfen“. Dazu sei es
2020 höchste Zeit, schrieb der Drei-
undsiebzigjährigezueinem selbstge-
malten Bild, das ihn zeigt,wie er ei-
ner vielgrößerenFrau zuprostet. „Hin-
terjedemstarkenMann steht eine
starke Fr au“ is tdarauf zu lesen. dpa

KurzeMeldungen


MURNAU.Die Gegend um Garmisch-Par-
tenkirchen is tBayernwie aus dem Bilder-
buch. Die Almen undWiesen warenfrüher
beliebtePostkartenmotiveund gehören
heutezubegehr tenFoto-Objekten der Ins-
tagram-Gemeinde.Undnicht nur das: An-
sichten der Landschaftenhängen in den
angesehenstenMuseen derWelt.Denn die
Künstler vereinigung „Der BlaueReiter“
mit WassilyKandinsky und Gabriele Mün-
terals prominentestenVertr eternhatte
sichAnfang des 20. Jahrhunderts in Mur-
nau zusammengefunden.
Warumalso nicht diese alpinenund vor-
alpinenWiesen- und Moorlandschaften
vonder Unesco zumWelterbe erklären las-
sen? Die Antwort,die man derzeit in Mur-
nau auf dieseFragebekommt, lautet et wa
so: Weil schon heute zu vieleTouris ten
kommen undweil derWelterbe-Titelder
Region eine nochgrößereAufmerksam-
keit verschaffenund nochmehr Touris ten
bringen würde.
ZurZeit umfasst die Unesco-Liste 1121
Weltkultur-und Weltnaturerbestätten, in
Deutschlandsind es 46. Es istnoch gar
nicht so langeher,dawar dieAuszeich-
nung eine Ehre. DerAufschreiwar groß,
als in Dresdender Titeldurch den Bau ei-
ner BrückeaufsSpiel gesetzt und er dem
Dresdner Elbtal 2009 schließlichsogar ab-
erkannt wurde.
Dochheute scheint derTitelmehr Fluch
als Segen zu sein. Murnau, die 12 000-Ein-
wohner-Gemeinde oberhalb des Murnau-
er Mooses, des mit 32 Quadratkilometer
größten zusammenhängenden Moorge-
biets in Mitteleuropa, istTeil des bereits
2011 vomLandratsamt auf denWegge-

brachten Projekts„Alpine undvoralpine
Wiesen- und MoorlandschaftenimLand-
kreis Garmisch-Partenki rchen“, das zur Be-
werbung um den Unesco-Titels führen
soll. Aber die Meinungengehen auseinan-
der.Viele Einheimische packt daskalte
Grausen,wenn sie an denTiteldenken.
Tatsächlicherlebt die Gegend seiteini-
genJahreneinenBesucheransturm. Zwi-
schen demAutobahnende bei Eschenlohe
und Oberaustauen sichdie Fahrzeugeje-
des Wochenende. Die Zügesind überfüllt.
Parkplätzequellen über. Zufahrts straßen
zu den Seen sind zugeparkt, so dassauch
für Rettungsfahrzeuge kaum nochein
Durchkommen ist.

Bereits imvergangenen Jahr beklagte
sichder Bürgermeistervon Krün, Thomas
Schwarzenberger, über Trampelpfadevon
Touris ten, die auf der Suche nachdem bes-
tenfotografischen Blickwinkel durch die
Wiesen trampeln. Der Zulauf an Men-
schen, dieFotosmachenwollen, sei nicht
mehr zukontrollieren. Ähnlichgeht es sei-
nem AmtskollegenStephan Märkl in Grai-
nau. Der Eibsee istebenfalls ein begehrtes
Motiv für die sozialen Medien und neben
dem AusflugszielZugspitze ein Grund für
das Verkehrschaos im Ort, das zuFerien-
zeiten sogar nochschlimmer wird. Der Bür-
germeisterselbsthat manchmal Mühe,auf-
grund desVerkehrsaufkommensvomRat-

haus nachHause zukommen. Am nicht
weit entferntenWalchensee haben die Ein-
heimischen im Herbstsogar gegenden
Freizeitkollaps demonstriert, den ihnen
Besucher aus München und demUmland,
aber auchvon der anderenSeiteder Gren-
ze aus Innsbruck regelmäßig bescheren.
Christian Bär,Geschäftsführer des am
Rand des Murnauer Mooses gelegenen
Hotels Alpenhof und Kreisvorsit zender
des Hotel- und Gaststätten verbands,kennt
die Probleme in derRegion. Dergroße An-
sturmbeschränkesichvor allemauf die
Wochenenden und dieFerienzeit, meint
er.Unter derWoche oder auchimFebruar
und Märzsei es dagegenruhig. Besorgnis-
erregend findeter, wassichanschönen Ta-
genimMurnauer Moos abspiele, dasssich
die Besucher nicht anRegeln hielten und
beispielsweise dieWege verließen. „Doch
wir werden denTourismusnicht verhin-
dern können.Wir müssen ihnkanalisie-
ren“, sagt Bär.Schließlichtrügen auchdie
Einheimischen mit Landschaftsaufnah-
men in den sozialen Medien zum Ansturm
bei. Bär erkennt in einemWelterbe-Titel
deshalb mehr Segen als Fluch: „DasPrädi-
katkönntedie Chance sein, Maßnahmen
für den Schutzzuergreifen.“ Erkann sich
vorstellen, dasNaturschutzgebietMurnau-
er Moos nachts für Besucher zu sperren.
Undvielleichtwäre mit demTiteljaauch
finanzielleUnterstützungverbunden, um
damitInfrastrukturmaßnahmen wieToilet-
tenanlagen auf denWegzubringen.
Im Bauausschussvon Murnau wurde
heftig gerungen und die Bewerbung
schließlichabgelehnt.Der Gemeinderat
wiederumstimmtedem Vorhaben zu.
Dochdie Diskussionengehen weiter.

A


ndem Abend, als dieWohn-
gemeinschaftinBonn zur „Co-
rona-WG“wird, gibt es Spa-
ghetti mitTomatensoße und
Gemüse aus der Biokiste.Pascal bekommt
eine NachrichtimGruppenchat der Ar-
beitskollegen. Esgebe einen Corona-Fall,
und man solle in seine E-Mails schauen,
ob man betroffenist.Pascal istes: direkte
Kontaktperson der Infizierten. „Erst ha-
ben wir ein bisschengelacht, dann dach-
tenwir,ach Scheiße,wasmachen wir jetzt
überhaupt?Unddann haben wir angefan-
gen, zu googeln“, erzählt der 25 Jahrealte
Student eineWochespäter imVideochat.
Die Nachrichtkommt an einem Sonn-
tagabend, viervonfünf Mitbewohnernsit-
zen seit Stunden zusammenamTisch, der
fünfte istauf Dienstreise und sitztgerade
in einem Flugzeug über demAtlantik.Die
anderen vier haben amWochenende viel
Zeit miteinander und in derWohnungver-
bracht.Unddann: Corona. PascalsKon-
takt zur Infiziertenist schon vierTage her.

Bis die vier jungen Menschenvonoffiziel-
ler Stelle hören,wassie tun sollen, istes
MontagNachmittag.Vorsichtshalber hat
keiner aus derWG das Hausverlassen, sie
haben ihreArbeitgeber informiert, alle sol-
len die nächsten zweiWochen vonzuHau-
se aus arbeiten.
Gegenhalb zwei meldetsichjemand
vomGesundheitsamt zurück.Offiziell
mussnur Pascal zweiWochen in Quaran-
täne,weilerdirektenKontakt mit der Co-
rona-Infiziertenhatte. „HäuslicheAbson-
derung“ bis zum 12.Märzheißt es in dem
Brief des Gesundheitsamts, der vierTage
späterimBriefkas tenliegt.Wenn er sich
daran nicht hält, istdas eineStraftat.
Aber wi esoll das mit derAbsonderung
gehen,als einer vonvieren in einer
Wohngemeinschaft?EineFrau vomGe-
sundheitsamtzähltPascal amTelefon die
Verhaltensregeln fürdie WG auf: mög-
lichs tnicht im selbenRaum aufhalten
oder zumindest Abstand halten, nichtzu-
sammen essen, viel lüften, und er sollToi-
lette, Wasserhahnund KlinkennachKon-
takt desinfizieren.
Die übrigen drei Mitbewohner gelten
nicht als Risikound dürfenganz normal
das Hausverlassen.Trotzdem haben sie
erst mal ihreFreunde angerufen und Be-
scheidgesagt.Die meisten sindruhig ge-
blieben,aber neugierig sind alle. „Die Leu-
te fragen michständig:Und, wiegeht es
dir? Bistdujetzt schon krank?“, sagt Pas-
cal. Bisher hat erkeine Symptome und
wurde deswegen nochnicht getestet.Lang-
sam fällt ihm aber die Decke auf denKopf.
Seit einerWochebewegt er sichnur zwi-
schen seinem Zimmer,Küche und Bade-
zimmer,einmal hat erkurz in der Sonne

auf dem Balkongesessen. Eigentlichwoll-
te er im April einen Halbmarathon laufen.
Sein Plan, inRunden durch die WG und
über den Balkon zu laufen,kambei seinen
Mitbewohnernaber nicht so gut an.
Trotzdem,findetPascal,könnten das ei-
gentlich ideale zweiWochen sein: Serien
schauen,Kartentric ks und Jonglieren ler-
nen. „Wenn man kreativ ist,kann mangei-
le Sachen machen.“ Leider musseraber in
vier Wochen seine Masterarbeit abgeben,
und dabei hilftder Hausarrest nicht so
gut, wie man meinen sollte.Pascal kann
sichweniger gutkonzentrieren als sonst.
ZumZeitvertreibschreibt erNachrichten
wiediese: „LiebeMutt er,ich kann mirvor-
stellen, dassdudir Sorgenmachst. Ich
habe kein Fieber,geradegemessen, 36,8.“
Die schrieb zurück: „DuWitzbold, ichma-
chemir keine Sorgenwegen Corona.Nur
dassdud eine Arbeit nichtfertigkriegst!“
Die 31 JahrealteMitbewohnerin An
hat ihrerFamilie erst einmal nichts davon
erzählt, dassPascal in Corona-Quarantä-
ne is t. Sie meditiertviel und hat sichinder
selbstverordneten„abgeschwächten Qua-
rantäne“ Ukulele beigebracht. „Klingt
nacheiner Wocheschon besser“, sagtPas-
cal lachend.Erhat sich überlegt, einigesei-
ner Kollegen, die auchinQuarantäne
sind, zu Challenges aufzurufen, damit die
zwei Wochen nichtsolang werden: Wand-
sitzen zum Beispiel. Bis jetzt hat sichaber
keiner gemeldet. „Langweiler.“
Noch habendie vier Mitbewohner kei-
nen Lagerkoller.„Es is tein bisschen wie
im Co-Working-Space“, sagt Tilman. Je-
der sitzt in seinem Zimmer und arbeitet,
abends wirddann oftgemeinsamgekocht
und gespielt.Pascal sitzt dann mit Sicher-
heitsabstand dabei –und würfelt mit

Handschuhen, damit die Ansteckungsge-
fahr minimiertwird. „Wir sind Bonns ers-
te offizielle Corona-WG –Corona 2020,
wir warendabei.“ DieKarnevalskamelle
hat dieWG dieses Jahr schon fastaufge-
gessen.
Es is taber nicht so, dassdie WG das Vi-
rusund die Quarantäne nicht ernst
nimmt.Jeden Tagruftein Mitarbeiter des
Gesundheitsamts an und fragt ab, wie es
Pascal geht.Von einemFreundweiß er,
waspassiert,wenn Symptome auftreten:
Dann bringt ein Mitarbeiter des Gesund-
heitsamts im Schutzanzug einen Corona-
Test vorbei. Das wirkt mitunter absurd,
wenn in den anderen Zimmernder Woh-
nung die Mitbewohner unbehelligt ihrem
Alltagsgeschäftnachgehen. Angstumsich
selbsthat in Pascals WG keiner,sie wun-
dernsicheher über die „Panik“ auf der
Straße.Trotzdemgehen sie alleweniger
raus, treffen nur seltenFreunde–sicher
istsicher .Mitbewohner Tilman hat auch
daraufverzichtet,amWochenende zum
GeburtstagseinesVaters zu fahren. Zum
einen,weil er niemanden ansteckenwill,
falls er dochinfiziertist,und zum ande-
ren, weil er sichnicht dieganze Zeit recht-
fertigen und erklären will.
Fürs Einkaufen darfPascal seinen Mit-
bewohnernWunschlistenschreiben.Er
hat nachEwigkeiten mal wieder eine Tief-
kühlpizzageordert. „Eineverrückt eSitua-
tion erfordertverrückteMaßnahmen.“
Die Whatsapp-Gruppe heißt neuerdings
„Corona-WG“. Vorein paarTagenstand
Tilman im Supermarkt, und jemand unter-
hielt sichdarüber,wer wohl für Menschen
in Quarantäne einkaufengehe, und er
dachte: ich. Lautgesagt hat er das lieber
nicht.

Das Lebenspielt sichdraußen ab: Pascal steht amFensterseinesWG-Zimmers.Seine „häuslicheAbsonderung“muss er nochbis Donnerstag durchhalten. FotoPrivat

dpa.BERLIN.Auf deutschen Bahn-
höfen gibt es immer weniger Ta-
schen- und Gepäckdiebstähle. Seit
2016 hat sichdie Zahl derregistrier-
tenDelikte nachDaten der Bundespo-
lizei mehr als halbiertund lag imver-
gangenen Jahr nochbei 9068.Nach
der Statistikkommt es auchseltener
zu Körperverletzungen, jedochhäufi-
gerzuDrogendelikten und Angriffen
auf Polizisten. DeutschlandsStation
mit den meistenregistriertenStraf ta-
tenist der FrankfurterHauptbahn-
hof, gefolgt vonKöln und Hamburg.
In de nZügen gabesl aut Bundespoli-
zei insgesamtweniger Straftaten, was
dem Trend derVorjahrefolgt.


dpa. GMUNDEN.Insgesamt sechs
Menschen sind bei Lawinenabgängen
in Österreichums Lebengekommen.
Wiedie Polizei am Sonntag mitteilte,
wurde eine Gruppevonfünf tsche-
chischen WanderernamDachstein
vongewaltigen Schneemassen ver-
schüttet. Die riesigeLawine gingge-
gen9.15 Uhr unweit der Seethalerhüt-
te auf einer Höhevonetwa2800 Me-
tern ab. AlleReanimationsmaßnah-
men blieben ohne Erfolg. Unweit des
Großglockner,Österreichs höchstem
Berg, wurde am Sonntag zudem ein
33 Jahrealter Polizistvon einer Lawi-
ne er fasst. Der Österreicher wurde
zwar nurteilweiseverschüttet,erlitt
aber tödlicheVerletzungen.


Vordem Freizeitkollaps


Viele Bewohner vonMurnauwollen keine Bewerbung um denUnesco-Welterbe-Titel. VonStephanie Geiger


Sie nennen sichjetzt Corona-WG


SÃOPAULO.Imvergangenen Jahr
sollenaus BrasilienTausende Ladun-
genmit Tropenholz ins Ausland ex-
portiertworden sein, diekeine Bewil-
ligung der brasilianischen Umwelt-
behörde hatten. Dasgeht aus einem
Bericht derAgenturReuter shervor,
der sichauf zwei Quellen in denKon-
trollinstanzen beruft. Die nichtautori-
sierten Holzexporte warenden Zoll-
behörden in Europa und denVereinig-
tenStaaten aufgefallen. Sie machten
die brasilianischen Behörden darauf
aufmerksam. DieUmweltbehördeau-
torisierte die Exporte nachträglich.
Laut einem Dokument änderte der
Leiter der brasilianischen Umwelt-
behörde (Ibama) daraufhin dieRegu-
lierung dahingehend, dasskeine vor-
rangigeInspektion der Hölzer mehr
für deren Exportnotwendig war.
Solche Änderungen schränken
demnachdie Möglichkeit ein, illegal
geschlagenes Holz ausfindig zu ma-
chen und den Exportzuverhindern.
Bisher mussteIbama für alle Holz-
exporte eine Genehmigung erteilen,
bevorsie den Hafenverlassen. Die
meistenLadungen benötigten ledig-
lichdie gefor dertenUnterlagen. Dane-
ben wurden aber auchStichprobenge-
macht, um Ladungen abzufangen, die
neben dem legalgeschlagenen Holz
verbotene Hölzer oderStämmeohne
Herkunftsbestätigung enthielten.
Es handeltsichlaut den Quellen
nicht um einzelne Schiffsladungen
ohne Bewilligung, sondernumHun-
derte.Allein im Bundesstaat Pará soll
mehr als die Hälfte der insgesamt
3000 Ladungen desvergangenen Jah-
resdas Land ohne Bewilligungverlas-
sen haben. Das entspricht einer Men-
ge vonrund 27 000Kubikmeter Holz.
Unternehmen hatten Genehmigun-
genfür diese Lieferungen beantragt,
diese jedochvorder Autorisierungex-
portiert. AndereSchiffsladungenver-
ließen das Land, ohne eine Genehmi-
gung einzuholen. Exporte gingen un-
teranderem auchnachDeutschland.
Der Bundesstaat Pará, aus dem die
meistennicht autorisierten Holzex-
porte kommen, isteine derRegionen,
in denen die Entwaldung amstärks-
tenfortschreitet. Zwischen Juli 2018
und Juli 2019 wurden dortfast
QuadratkilometerWald zerstört. Da-
bei dringen Holzfäller in unberührte
Gebiete vor. Die Zugangswegewer-
den anschließendvonViehzüchtern
genutzt, die sichüber dierest liche
Waldfläche hermachen.
Brasilienwar2018 laut denVerein-
tenNationen der neuntgrößteExpor-
teur vonForstprodukten. Das brasilia-
nische Gesetzverlangt, dassprivate
Landbesitzer imRege nwald mindes-
tens 80 Prozent der natürlichenVege-
tationerhalten. In denvergangenen
Jahren wurden an Holzproduzenten
Konzessionenvergeben, um inNatio-
nalforsten unter Auflagen Holzwirt-
schaf tzubetreib en.Das Holzträgt in-
ternationale Qualitätssiegel. Einever-
ringer te Kontrolle des illegalen Holz-
einschlagsgeht auchzuLasten dieser
Produzenten. TJERK BRÜHWILLER

dpa. LONDON.Der britische Prinz
Andrew lässt sichimMissbrauchs-
skandal um den amerikanischen Mul-
timillionär Jeffrey Epstein nachei-
nem Berichtvon„The Telegraph“von
einem Top-An waltsteamvertreten.
Dazugehörtendie führende britische
Expertin im Auslieferungsrecht,
ClareMontgomery, dieauchChiles
Ex-Diktator GeneralAugusto Pino-
chet vertrete nhabe, sowie Anwalt
GaryBloxsome, der britischeTrup-
pen gegenVorwü rfevon Kriegsverbre-
chen verteidigt habe. Andrew soll als
Zeugeindem Missbrauchsskandalver-
nommenwerden –eri st nicht ange-
klagt.Allerdingswarf Staatsanwalt
Geoffrey S. Berman dem Sohnvon
Königin Elisabeth II.vor, nicht mit
den amerikanischen Ermittlernzu-
sammenzuarbeiten. Der Sechzigjähri-
ge warmit Epstein befreundetund
Übernachtungsgastindessen Anwe-
sen in Amerikaund derKaribik.Ein
Opfer Epsteins wirft auchAndrew
Missbrauchvor,erbestreitet das.


Tote in Ös terreich


durch Lawinen


dpa. HOHEN NEUENDORF.Beim
Teileinsturzeines Mehrfamilienhau-
ses in HohenNeuendorfinBranden-
burgsind am Samstagmorgeneine
sechzigjährigeFrauund ein noch
nicht identifizierterMann ums Leben
geko mmen.Vier weiter eMenschen
wurdenverletzt, einer davonschwer.
Die Ursachenforschungkann frühes-
tens an diesem Montag beginnen.Zu-
nächs tmüssten dieTrümmerdes in
der Nach tzum Sonntag aus Sicher-
heitsgründen abgerissenen Gebäu-
desweggeräumtwerden, sagte ein Po-
lizeisprecher.Erstdanachkönne die
Kriminaltechnik mit den Untersu-
chungenstarten–vorallem imKeller
des ehemaligen Mehrfamilienhauses.
Die Beamtenwollen prüfen, ob sich
dorteine Explosion ereignethaben
könnte. Ein meterhoher Schuttberg
versperrteden ErmittlernamSonn-
tagjedochden Zugang.
Menschenkamen an derUnglücks-
stellevorbei, lagen sichinden Ar-
men,stelltenKerzen auf und legten
Blumen ab.Das Mehrfamilienhaus
standaneinemKreisver kehr in der
Ortsmittevon HohenNeuendorf im
Landkreis Oberhavel bei Berlin. In
unmittelbarer Nähe befandensich
Geschäfte un dzweiEinkaufsmärkte.
Die evakuie rten Nachbarhäuser wur-
den augenscheinlichkaum beschä-
digt.


Pascalsoll si ch


absondern,weiler


Kontak tzueiner


Corona-Infizierten


hatte.Das Pr oblem:Er


hat vier Mitbewohner.


VonSofia Dreisbach


Bahnreisende


seltener bestohlen


ZweiTote bei


Hauseinsturz


nahe Berlin


Ruine: Das Hausvorm Abriss Fotodpa


Wieaus dem Bilderbuch: das Murnauer Moos FotoHuber

Prinz Andrew


bereit für Prozess


Schwarz


hinaus


Brasilienexportiert


illegalTropenholz


Foto AFP
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