Frankfurter Allgemeine Zeitung - 21.02.2020

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SEITE 20·FREITAG,21. FEBRUAR2020·NR.44 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


IhrePläne, mit der Marke„Susse xRoyal“
Geld zuverdienen, müssen Harry und
Meghanwohl beg raben. Nach britischen
Medienberichten hatKönigin Elisabeth
II. ihrem Enkel und seiner Ehefrau die
Nutzung untersagt, nachdem die beiden
nicht mehr ihrePflichten in derkönigli-
chen Familie erfüllen undstattdessen ein
eigenes Leben führenwollen. Das Ehe-
paar,offiziell Dukeund DuchessofSus-
sexgenannt, hatteimvergangenen Jahr
die Handelsmarke registrieren lassen und
eine aufwendigeInternetseite eingerich-
tet. Dies geschah gutsechs Monatevor ih-
rerspektakulären Ankündigung zum
Rück tritt aus derKönigsfamilie im Janu-
ar.Auf der Seitegeht es umWohltätig-
keitsorganisationen, die Monarchie und
das Commonwealth.
Die Handelsmarke „SussexRoyal“ soll-
te mehr als hundertProdukteund Dienst-
leistungenvermarkten, wie aus der Liste
des Intellectual Property Office hervor-
geht.Darunter sind allerleiPapierwaren,
Kalender undPostkarten, verschiedenste
Bekleidungsproduktevon T-Shirts und Ja-
cken über Pyjamas bis zu Socken, Sportar-
tikeln und Hüten, aber auch„Kampa-
gnen“ und „Eventen“ sowieFundraising

für Wohltätigkeitsorganisationen. InVer-
bindung mit ihrem Instagram-Account,
dem mehr als 11 Millionen Menschenfol-
gen, wäre es wohl möglichgewesen, mit
dem Label erheblicheUmsätze und Ge-
winnezuerzielen.NachEinschätzungvon
Markenexpertenwäreder „R oyal Brand“
viele Millionen Pfundwert gewesen.
Daraus wirdnun nichts. Die Krone will
nicht, dasssie zum Socken- und Pyjama-

verhöker nmissbraucht wird. Die Queen
belässt Harryund Meghan zwar ihreTitel
als „R oyals“, aber sie sind nicht mehr öf-
fentlichals „königliche Hoheit“ anzure-
den. Zudem verbietetsie, dassdie beiden
mit demWort „königlich“Kassemachen.
Ende Märzwerden Harry und Meghan
ihrePflichten für dieKönigsfamilie end-
gültig beenden. Am 1.April wirdihr Büro
im Buckingham-Palastgeschlossen. Der
35-jährigeHarryund die 38-jährigeAme-
rikanerin Meghan müssen 2,4 Millionen
Pfund zurückerstatten, die derSteuerzah-
lerfürdieRenovierungihresHausesFrog-
moreCottage im Park vonSchlossWind-
sor gezahlt hat.NachMedienberichten
werden der Herzog und die Herzoginvon
Sussexfür dasWohnrechtkünftigetwa
30 000 Pfund monatlichzahlen.
Harry und Meghan besitzen ein Millio-
nenvermögen. Bislang hatteHarrysVa-
ter, PrinceCharles,demPaarde mVerneh-
men nachjedes Jahretwa 2Millionen
PfundjährlichenZuschus sgewährt; erbe-
zieht sein persönliches Einkommen aus
dem Herzogtum Cornwall. Vorkurzem
wurde bekannt, dassdie In vestmentbank
Goldman Sachs Harry angefragt hat, bei
einer GesprächsreihevorManagernder
Bank aufzutreten. PHILIPPLICKERT

G


anz nah istCarsten Ovens hier
der Macht.Ineinem Berliner
Bundestagsbürounterhält er
sichmit dem Abgeordne ten
aus seinemWahlkreis, der ihn für den
Fleiß im Jugendverband lobt.ImJahr
2012 istCarsten Ovens nochnicht lange
Landesvorsitzender der JungenUnion in
Hamburgund dochschon voll in seiner
Partei verwurzelt .Wohin ihn seinWeg
führt, istvor acht Jahren nochunklar.Im
politischen Leben istvieles ungewissund
alleszeitlichbegrenzt.Dasspürendie 709
Bundestagsabgeordnetengenauso wiedie
Politiker in den Landes- oderKommunal-
parlamenten.
Carsten Ovens isteiner vonihnen. In
der Bundestagskantine sagt Ovens 2012:
„Die Herangehensweise in derPolitik ist
immergleich: Man macht guteArbeit.
Undwenn diePartei da vonüberzeugt ist,
kriegt man vielleicht auchein Mandat.“
2008 wurde er in die Bezirksversamm-
lungEimsbüttelund2011zumLandesvor-
sitzenden der Jungen Union gewählt.
Hier istPolitik für Ovens nochein Ehren-
amt, allerdings nacheinem straffen Ter-
minplan: in dieserWocheein Abend mit
der JungenUnion, einFrühstück mit dem
Wirtschaftsrat, zwischendurch die Fahrt
nachBerlin undFreitagabend wieder im
Ortsverband in Hamburg.
Die Taktung wirdinden nächstenJah-
renbleiben.Dabraucht manein Berufsle-
ben, das sichdrumherum arrangieren
lässt.Ovensis tvon2012anGeneralsekre-
tärder Stiftung JungeWirtschaft,kann
sichseine Arbeitszeit einteilen, manches
macht er abends oder amWochenende.

Er hat BetriebswirtschaftslehreinHam-
burgund Sydneystudiertund zunächst
für SAPgearbeitet.
Fast wäre er damals schon in die Ham-
burgerBürgerschafteingezogen. Bei der
Wahl 2011verliertdie CDU aber so viele
Stimmen, dassesfür ihn nichtreicht .So
kümmertersichnochmehr um die Junge
Union.ImMärz2013lässter übe rdie„So-
ziale Marktwirtschaft2.0“ diskutieren,
moderiertdie Runde im HamburgerLud-
wig-Erhard-Haus und lädt dazu sowohl
Gewerkschaftsvertreterals auc hUnter-
nehmer ein.Fürihn gehörtdiese Band-
breit ezur Volkspar teiCDU.
2015wirdOvens danndochnochindie
HamburgerBürgerschaftgewählt;erküm-
mertsichinder CDU-Fraktion als Spre-
cher um dieWissenschaftund digitale
Wirtschaf t. Er wirbtfürmehrGeld fürdie
Hochschulen und Hilfen fürStart-ups.
Über die mühseligeArbeit in der Opposi-
tion, die mancher als Mistbeschimpft,
mag Ovens nicht meckern.Erversucht,
die Regierung aufTrab zu halten, The-
men in die Öffentlichkeit zu bringen und
so für Bewegung zu sorgen. Er sieht, dass
seineVorschlägeabgelehnt,abermitun-
terspätervonderRegierungwiederaufge-
griffenwerden. Dochermerkt, dassBür-
gersichdann kaum an dieVorarbeit der
Opposition erinnern.
So er wähnt er,dassdie Weichen für
den größtenRöntgenlaser derWelt, der
in Hamburgsteht, schon zuZeiten der
CDU-Regierung im Jahr 2006gestellt
wurden.ÜberhauptdauertWissenschafts-
politik lange–für manchen zu lange.
„Wenn Sie alsPolitiker entscheidenkön-

nen, dassbis Ende des Jahres ein Sport-
platz saniertwird, oder ob ein wissen-
schaftliches Institutgegründetwird, das
mit Ausschreibungen und Bau in fünf
oder zehn Jahren Ergebnisse zeigt, dann
denktPolitik inkür zeren Zyklen.“ Ham-
burg, sagt Ovens, istals Hafenstadt zu
Wohlstand gekommen. Jetzt will er Ham-
burgumbauen–zueinem Heimathafen
für digitale Innovationen.
Die HamburgerBürgerschaftist ein
Teilzeitparlament. SowarOvens neben
der Politik von2015 bis 2018 als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter an derUniHam-
burgtätig. In den meistenLänderparla-
menten istdas anders,wasauchOvens
für sinnvoll hält .„Das Teilzeitparlament
passtmit den Anforderungen anPolitik
heutenicht mehr zusammen.“
SeineZeit steckt er in Sitzungen, Ge-
spräche undTermine imWahlkreis.Wie
für jedenParlamentarier lässt sichdie Ar-
beit nicht mit der Stechuhr messen.
Ovens istfreundlich,verbindlich, oftmit
Einstecktuchinder Jac ke und gutver-
netzt. Er istimCDU-nahen Digitalkreis
Cnetz akti vundbesuchtzumTagderof fe-
nen TürimKanzleramt die CSU-Digital-
ministerinDorothee Bär.Viel bewirken
kann er nicht.ImMai voreinem Jahr
schreibt die „Bild-Zeitung“: „Hamburgs
CDU schrumpftnachder Bezirkswahl
weiter ,mussdringend modernerwerden
–dochausgerechnetjetztsägt sie ihren
wichtigstenDigitalpolitiker ab!“
Sein Ortsverband stellt Ovens nicht
wieder auf,worüber er nicht viel sagen
möchte. Er hat das schon abgehakt.„Poli-
tische Mandatewerden aufZeit vergeben.
Ichhabe noch nieetwa sdavongehalten,
wenn man an einem Mandat klebt.“
DafürkümmertsichOvens mehr als
bisher um die deutsch-israelischenVer-
bindungen. Seit einem Jahr isterGe-
schäftsführer im Berliner Büroder euro-
päischen Organisation Elnet, dem Euro-
peanLeadershipNetwork ,dasVerbindun-
gennachIsrael mitReisen undKonferen-
zen bauen will.
An diesem Sonnabend isterwie am
Wochenende zuvor in HamburgimWahl-
kampfunter wegs. Am Sonntag will er zur
Wahlparty seinerPartei gehen, auf der
sichandereüber den Einzug insParla-
ment freuendürfen.AmnächstenTag ste-
hen für ihn beruflicheTermine in Berlin
an. Für die hat der 38 JahrealteKommu-
nalpolitiker außer Dienstjetzt Zeit, denn
sein Lebenverläuftvon jetzt an außer-
halb derPolitik. JANHAUSER

Der Finanzvorstand des Volkswagen-
Konzerns,Frank Witter ,will Mittedes
kommenden Jahres aus demVorstand
des Unternehmens ausscheiden. Wie
die F.A.Z. am Donnerstag aus demUn-
ternehmensumfeld erfuhr,soll derVer-
tragdesManagersimHerbstdiesesJah-
resauf eigenen Wunschnur nochfür
wenigeMonate, bis Juni 2021,verlän-
gert werden. Witter werdenochden
Jahresabschlussfür dieses Jahrfertig-
stellen, bis dahin solle dann auchfest-
stehen, wersein Nach folger wird, hieß
es.Persönliche Gründe hätten denAus-
schlag für die EntscheidungWittersge-
geben. Im Sommer 2021 wird er 62 Jah-
re alt sein. Offiziell sagteein Sprecher
vonVWnur:„Über die individuellen
VertragsangelegenheiteneinzelnerVor-
standsmitgliederwerden keine Anga-
ben gemacht.“Witter is tseit Oktober
2015 Konzernfinanzchef bei VW und
außerdem zuständig für die IT.
Er folgteHans DieterPötschnach,
der damals infolgedes Diesel-Skandals
bei Volkswagen auf die Position des
Aufsichtsratsvorsitzenden wechselte.
Nach einer Lehrezum Sparkassenkauf-
mann und dem Studium der Wirt-
schaftswissenschaftenwar Witter 1992
zu Volkswagen geko mmen.Zunächst
kümmerte sichder gebürtig eHannove-
raner bei demAutokonzernumdas Ka-
pitalmarktgeschäft. Daran schlossen

sichStationen inverschiedenenAufga-
benfelderninden VereinigtenStaaten,
Kanada und der Schweiz an. DerFi-
nanzchef wird als zurückhaltender
Menschbeschrieben, derruhig und be-
dacht, aber auchbestimmt agiert. Zu
seinenStärkengehöreeine „klareSicht
der Dinge“, heißt es.
Witter sWeg bei VW führte ihn bald
in leitendeFunktionen.2006und 2007
warerGeneralbevollmächtigter für die
Region Nord amerika.Ab September
2008 leiteteeranschließend dieToch-
tergesellschaftVolkswagen Financial
Services, die unter anderemAutokredi-
te,Leasingverträge, Versicherungen
und digitale Dienstleistungen anbietet.
Seine Erfolgedortführtendazu, dasser
2015 an die Spitze derKonzernfinan-
zen kam. DerVatervon drei Kindern
engagiertsichseit Ende 2018 auchin
derFlüchtlingshilfedesUnternehmens,
bei VW isterneben seinemVorstands-
job Schirmherrder „Ausbildungsper-
spektivefür Geflüchtete“. Als erge-
fragt wurde, ob er bereit sei, dieseAuf-
gabe ehrenamtlichzuübernehmen,
„war es nicht so schwer,mein Herzzu
öffnen“, sagtWitter .Das Engagement
vonVWbeimVfLWolfsbur ghat Witter
zudem 2018 auchzum Aufsichtsrats-
chef desVereins gemacht .Witter ver-
steht nämlichnicht nuretwa svon Fi-
nanzen; erwarselbsteinmal ambitio-
nierterFußballspieler. cag.

MENSCHEN UNDWIRTSCHAFT


chs. PARIS. Die französisch-nieder-
ländische FluggesellschaftAir
France-KLM bereitet sichauf ein tur-
bulentesJahrevor.DurchdasCorona-
virus werden die Einnahmen aus
dem Passagier-und Frachtgeschäft
im er sten Quartaldieses Jahres spür-
bar sinken,kündigteder Finanzvor-
stand Frédéric Gagey auf der Bilanz-
pressekonferenz im Pariser Vorort
Roissy-en-France an.Unterder Vor-
aussetzung, dasssichdie Lagebis
Aprilverbessert,rechnetder Kon-
zernmiteiner BelastungdesBetriebs-
gewinns in diesem Jahrvon150 bis
200 Millionen Euro. DieserAusblick
fügt sichanein schwieriges Jahr an,
das voneinem fünfzehntägigen
Streik und hohen Treibstoffkosten
überschattet war. So brachder Netto-
gewinn 2019 um 31 Prozent auf 290
Millionen Euroein. Die Börsequit-
tierte den Ausblickund dasZahlen-
werk von2019 amDonnerstag mit ei-
nem Kursrückgang vonzeitweise
mehr als5Prozent.Dabei verlief der
Flugverkehr im vergangenen Jahrgar
nicht so schlecht.Air France-KLM
transportierte 2,3 Prozent mehrPas-
sagiereals im Vorjahr.Dochdas
Frachtgeschäftlitt schwer,sowie
auchbei anderen Fluggesellschaften.
KLM erwirtschaftete 853 Millionen
EuroBetriebsgewinn gegenüber
Millionen Eurofür AirFrance.„Die
Verbesserung derWettbewerbsfähig-
keitvonAirFranceist weiterhinunse-
re Hauptaufgabe“, sagteder Vor-
standsvorsitzende Ben Smith.

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Der Softwarekonzern SAPnimmt ein-
schneidende Veränderungen i mMa-
nagementvor.ZweiVorstandsmitglie-
derwerden das Walldor ferUnterneh-
men verlassen, die Ressorts bekom-
men zumTeil einenneuenZuschnitt,
und die BereicheKundenzufriedenheit
und Produktentwicklungwerden deut-
lichgestärkt, wiedasWalldorfer Unter-
nehmen am Donnerstag mitteilte.SAP
reagiertdamitauchaufKritikvonKun-
den,diesichzuletzt übereinemangeln-
de Verschränkung der vielenverschie-
denenSAP- Programme beklagthatten.
„UnsereKunden erwarten vonuns
zu Recht,dassunser Angebotsportfolio
nahtlos integriertist und alle Lösungen
reibungsloszusammenarbeiten“,beton-
te Ko-Vorstandschef Christian Klein.
Sein Vorgänger Bill McDermott hatte
SAPvor allem mit milliardenschweren
Zukäufen vergrößert. Das neueFüh-
rungsduo mit Klein und Jennifer Mor-
gan, das seit Oktober amtiert,steht nun
vorder Aufgabe, dieverschiedenenTei-
le zu einem Ganzen zuformen.
Vertrieb, Serviceundalles, wasdazu-
gehört,bringtSAPdafür imneuenVor-
standsbereich„Kundene rfolg“zusam-

men, dervonAdair eFox-Martingelei-
tetwird. IhrVorstandskollege Thomas
Saueressig übernimmtProduktmanage-
ment, Entwicklung undSupport. Mi-
chael Kleinemeier, desse nAufgaben
damit unter den beidenneuenRessorts
aufg eteilt werden,verlä sstEuropas
größten Softwarehersteller Ende
April. Der Manager hatteeigentlichim
vergangenenJahr in denRuhestand ge-
henwollen. Nach demüberraschenden
Abgang vonVorstand Bernd Leukert
damal shatteKleinemeierseinenVer-
trag nocheinmal um ein Jahrverlän-
gert.Nachder Hauptversammlung im
MaigehtzudemPersonalvorstand Ste-
fanRies. Fürihn gibt es nochkeinen
Nachfolger .Obdie Personalleitung im
Vorstand an gesiedelt bleibt,ist einem
SAP-Sprecher zufolgenochoffen.
Zukäufeund das starke Wachstum
mit Cloud-Programmen hatten den
SAP-Umsatz 2019 deutlichangetrieben.
Auch dasoperativeErgebnis legte zu.
Weil SAP aber viel Geld für denUmbau
des Konzerns ausgab, ging der Gewinn
unterdemStrichum 17Prozentauf3,
Milliarden Eurozurück.(Kommentar
Seite22.) svs./dpa-AFX/Reuters

Virusbelastet


Air France


Rein in die Politik


und wieder raus


Queenverbietet Harry royales Marketing


VW verliertFinanzvorstand


enn. BERLIN.Der Börsengang der
Deutsche-Bahn-Tochtergesellschaft
DB Arriva verzöger tsichweiter .Die
Bahn kann also nicht schnell mit den
daraus erhofftenEinnahmeninMilli-
ardenhöherechnen. In Arriva hat die
Bahn ihre Nahver kehrsaktivitäten
mit Bus und Bahn imAusland gebün-
delt.Nachdem derKomplettverkauf
an In vestoren imvergangenen Herbst
gescheitertwar,hatteBahn-Chef Ri-
chardLutz mit einem Börsengang zu
einem Minderheitsanteil im Mai in
Amsterdam geliebäugelt.Nun verzö-
gertsichdiePlanung–möglicherwei-
se sogar über das laufende Jahr hin-
aus, wie ausAufsichtsratskreisen in
Berlin zu hören ist. Die Bahn will
sichZeit nehmen, um für denVer-
kauf den bestenZeitpunkt abzupas-
sen. Als eineUrsache werden zum ei-
nen Unsicherheiten durch den Brexit
genannt; offenbar soll derAbschluss
vonSteuer-und Handelsabkommen
zwischenEUundGroßbritannienab-
gewartet werden. Arriva hat seinen
Sitz und einen wichtigenTeil des Ge-
schäfts in Großbritannien. Erst vor
kurzemhatteArrivaaußerdemdieLi-
zenz für die britischeNorthernRail
verloren, die eigentlichbis 2025 lau-
fensollte. Der Service der Deutschen
Bahnseischlechtgewesen,begründe-
te die Regierung in London die Ent-
scheidung.Ausder Bahnwardage-
genzuhören, der englischeStaat
habe in dasNetz zu wenig in vestiert.
Die Unternehmensbilanz istdurch
Northernerheblichbelastet.

kön. MÜNCHEN. Der Spezialche-
miehersteller Wacker Chemie rea-
giertmit einemKostenprogramm auf
einGeschäftsjahr2019mithohenNet-
toverlusten. DasUnte rnehmenkün-
digteamDonnerstageinen Abbau
von1000 der 14 500 Arbeitsplätze bis
Ende2022an.DieProduktionistaller-
dings nicht betroffen. DerAbbau kon-
zentriertsichauf dieVerwaltung so-
wie die indirekten und nicht operati-
venFunktionen. Am härtestentrifft
es deutscheStandorte,wodie Zahl
der 10 000 Beschäftigten um mehr als
800verringer twerdensoll.Wackerbe-
tonte, dasseskeinebetriebsbedingten
Kündigungengeben werde; es werde
anAltersteilzeit,vorzeitigePensionie-
rungen und freiwilligeAufhebungs-
verträgegedacht.Sosollen jährlich
250 Millionen Eurogespartwerden.
Die Börsereagierte positiv: Die zu-
letzt arggescholtene Aktiegewann
biszu7,5ProzentanWert.„Wirberei-
tenunsso wohlimGeschäftmitPolysi-
licium als auchinden Chemieberei-
chen auf eine härtereGangar tim
Wettbewerb vor“, sagteVorstandsvor-
sitzenderRudolf Staudigl. Ende Janu-
ar berichtete Wacker für 2019 über ei-
nen EinbruchimErgebnis nach Steu-
ernumfast900 Millionen Euroauf
ein Minusvon630 Millionen Euro.
Unteranderemwarenhohe Abschrei-
bungen auf Produktionsanlagen für
Polysilicium nötig. NiedrigeVerkaufs-
preise für das Vorprodukt für die
Solarindustrie sowie Preisdruckfür
Chemie-Standardprodukteund stei-
gende Energiekostenbelasteten.

Meghan und Harry Fotodpa

SAPbautFührungsriegeum


DB Arriva


verspätet


Der38Jahre alteHamburgerWirts chaftspolitiker


Carsten Ovenssteht vordem Ende seiner Zeit in


derBürgerschaftder Stadt. Dafür treibt ernun die


deutsch-israelischen Beziehungenvoran.


Carsten Ovens FotoDaniel Pilar

Wacker


Chemie baut


1000 Stellen ab

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