Frankfurter Allgemeine Zeitung - 21.02.2020

(ff) #1

SEITE 22·FREITAG,21. FEBRUAR2020·NR.44 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


D


er SparplanvonAirbus De-
fencemüssteMilitär sundPo-
litiker in Berlin alarmieren.
Denn das Gros desverkündetenAb-
baus von2400 Stellen betrifft jene
deutschenStandorte,andenen Air-
bus seine Eurofighter montiertund
andereelektronischeRüstungssyste-
me produziert. DieseWerkewerden
immerunwirtschaftlicher,weildienö-
tigen Exporterfolgefür den Euro-
fighter ausbliebenoder sichGroßauf-
trägeder deutschenLuftwaffeweiter
verzögern.Dassderdeutsch-französi-
sche Rüstungshersteller solcheAus-
fälle internnicht mehrwegstecken
kann, hatweniger mit den Defiziten
in seiner Chefetagezutun. Stattdes-
sen macht das Krisenmanagement
vonAirbus deutlich, dasseiner der
wichtigstenMilitärausrüsterin Euro-
palängstnicht mehrübereine ausrei-
chend breiteProduktpaletteoder lu-
krativ eAufträg eaus demAusland
verfügt.Dieser dramatische „Sub-
stanzverlust“ isteine späteFolgedes
Umstandes, dassdie deutscheRüs-
tungsindustrielangeals „Schmuddel-
kind“ derPolitik galt und die indus-
trielle Basis entsprechend sträflich
vernachlässigt wurde. ImZuge dieser
ErosionfuhrendieHerstellerKapazi-
täte ninEntwicklung und Produktion
zurück. Wi ewenig AirbusDefence in
einer Krise zuzusetzenhat, bekommt
die Belegschaftjetzt zu spüren.

S

ergio Ermotti hat in seinen
neun Jahren an der Spitze der
UBS viel richtig gemacht.
Schwergetroffenvon derFinan zkri-
se, hat sichdie Schweizer Großbank
unter seinerFührung deutlichfrüher
als der Rivale Credit Suisse auf die
Vermögensverwaltung fokussiert
und das schwankungsanfälligeKapi-
talmarktgeschäftzurückgefahren.
Dochjelänger Ermotti dasZepter in
der Hand hielt, umsoweniger beweg-
te sich. In letzterZeit schien die Bank
fast wie gelähmt.Daher schossen im-
mer wieder Spekulationen ins Kraut,
dassErmottis Tage als Vorstandschef
gezählt seinkönnten.Undnun is tes
auchsoweit:AnfangNovemberüber-
nimmt der bisherigeING-Chef Ralph
Hamersdie Führung in Zürich. Den
Niederländer hatteniemand auf der
Rechnung. Schließlichist die IN Gvor
allemeine Bankfür kleine Privatkun-
den, während die UBS die Millionäre
und Milliardäredieser Welt betreut.
Hamersdeshalb schonvorabdieBefä-
higung für den Spitzenjob in Zürich
abzusprechen,wäre indes falsch. Er
bringt sehr vielErfahrung mit derDi-
gitalisierung des Bankgeschäfts mit.
Undgenau an dieserFront hat die
UBS Nach holbedarf. Hamerseilt
überdies derRufvoraus,rigoros die
Kosten zu senken. Das bedeutet:Die
Mitarbeiter der UBS müssen sich
jetzt warm anziehen.

T

atenlosigkeitkann man Chris-
tian Klein nicht vorwerfen.
Gerade mal vier Monateist
der Badener als Co-Vorstandsvorsit-
zender des SoftwarekonzernsSAP im
Amt, daste ht schon der erstetiefgrei-
fende Umbau imVorstandan. Ziel ist
es, dassDeutschlandswertvollster
Konzerndeutlic hkundenfreundlicher
wirdund schnellerreagierenkann.
Denn auchwenn der Aktienkurszu-
letzt einen beeindruckenden Höhen-
flug hinter sichhat, darfnicht überse-
hen werden, dassesinder Kund-
schaf tgehörigenUnmut gibt.Inder
Aufgabenteilungmit Jennifer Mor-
gan,de manderenTeilder neuenDop-
pelspitze,ist es eindeutig der Partdes
gerade einmal 40 Jahrealten SAP-Ei-
gengewächses Klein, die Integration
der unterVorgänger Bill McDermott
zusammengekauften Unternehmen
erfolgreichzu gestalten.DiesesUnter-
fangen istbeileibekein Selbstläufer.
Gerade dieNachfrag enachden neu-
en Cloudproduktenfällt bislangnoch
bescheiden aus. Deshalb erscheint es
sinnvoll, das sBaumeister Klein nun
die Silos im eigenenKonzernauf-
bricht und demKunden gegenüber
mit einem Ansprechpartner für alle
Produkteauftr eten will. Allein mit ei-
ner neue Architektur istesjedoch
nochnicht getan. Die gewünschte
Kundennähe mussimSAP-Konzern
gelebter Alltagwerden.

Weckruf von Airbus


VonUlric hFriese

Warm anziehen


VonJohannes Ritter

Baumeister von SAP


VonSvenAstheimer

Ein Holländersteht künftig an der Spitze
der größtenVermögensverwaltungsbank
der Welt.Erheißt Ralph Hamers, führt
seit sieben Jahren die niederländische
Bank INGund wirdAnfangNovember
Vorstandsvorsitzenderder Schweizer
UBS. Der 53 JahrealteHamersüber-
nimmt diesenPosten vonSergio Ermotti.
Der 59 JahrealteTessiner hat die UBS in
den vergangenen neun Jahren geleitet
und wirdsein Amtgeordnetübergeben.
Ermotti will HamersimSeptember und
Oktober dabei helfen, sichinden weitver-
zweigtenKonzer neinzuarbeiten.UBSbe-
schäftigt mehr als 60 000 Mitarbeiter und
verwaltet Kundenvermögen vonrund
2600 Milliarden Dollar.
Es is tbinnen kurzem der zweiteWech-
sel in den obersten Gefilden der Schwei-
zer Finanzszene. In dervergangenenWo-
cheübergabderFrankoivorerTidjaneThi-
am dasZepter in der Credit Suisse an den
Schweizer Thomas Gottstein. Thiam
musstedas Feld wegeneiner rufschädi-
genden Spitzelaffäre räumen. ImFall der
UBS gibt es nicht den einenentscheiden-
den Grundfür denvonAxelWeber einge-
leiteten Wachwechsel, über den schon
seit längererZeit spekuliertwordenwar.
Der frühere Bundesbankpräsident führt
denVerwaltungsratderUBS.Weberis tof-
fenbar zu derErkenntnisgelangt, dassdie
Bank frische Impulse braucht.
Tatsächlichist die UBS kein Sanie-
rungsfall. Aber sie kamzuletzt kaum

nochvom Fleck. Die Erträgegingen stär-
kerzurückals die Kosten, so dassErmotti
immer wieder kritischeKommentaredar-
über lesen musste, nicht entschlossenge-
nug durchzugreifen. Auch auf demFeld
der Digitalisierung schritt er trotz be-
trächtlicher Investitionen nicht so mutig
voran, wie dies internund extern ge-
wünscht wurde.
AufeinerPressekonferenzam Donners-
taginZüric hnannteWeber keine konkre-
tenGründe für denWechsel. Er dankte
dem neben ihm sitzendenErmotti für die
„herausragende Leistung“ und erzählte,
dasservor15MonatenmitdemAuswahl-
prozesszur Neubesetzung derVorstands-
spitze begonnenhabe. Dabei seien inter-
ne undexterneKandidaten unter die
Lupegenommenworden.WeberpriesHa-
mersals er fahrenen undkampferprobten
Bankchef. Die Kritik,dassder Niederlän-
der als Chef der Allfinanzgruppe ING
kaum Expertise in derVermögensverwal-
tung mitbringe, wiesWeber zurück.Auf
diesemFeld sei die UBS mit ihrenVor-
ständen Iqbal Khan undTomNaratil gut
aufges tellt.Hamerssei der richtigeMann,
um die UBS durch die nächste Phaseihrer
Entwicklung zu führen und bei derweite-
renDigitalisierung des Geschäfts zu hel-
fen.
Hamersist der Zeit voraus. Faktisch
fünf Minuten. So viel läuftnämlichseine
Armbanduhrstetsder tatsächlichenZeit
voraus. „Is tsoeine Angewohnheit“, sagte

er einmalineinem Interview. Werihn im
persönlichen Gesprächerlebt, der merkt
schnell,dassesihm freilichnicht um fünf
Minuten, sondernumeinen echtenVor-
sprunggeht, den er für sich, seine Mitar-
beiter und seineKunden erreichen will.
Zeit is tihm wichtig. Die, die er sich
nimmt und die, die er einsparenkann.
Sparenkann er beispielsweise in Arbeits-
sitzungen. Diefinden meistimStehen
statt, damit sie nicht zu langedauern.
Neue Projekte lässt er gerneinTeams mit
biszuneunLeuten bearbeiten,dieausun-
terschiedlichen Bereichenkommen. Alle
zwei Wochen wirdder Fortschritt über-
prüft. Gibt eskeinen, wirddas Projekt be-
erdigt .SchnelligkeitistTrumpf:Über Mo-
nateInnovationen zu entwickeln, die zur
Produkteinführung dann längstSchnee
vongesternsind –derlei hat Hamers kon-
sequent abgeschafft.
Der Holländer hat praktischsein ge-
samtes Berufsleben bei der INGver-
bracht.Mit 47 Jahren wurde er 2013 zum
Vorstandsvorsitzenden berufen. Die ING
wardamals wegender Finanzkrise in
schweresFahrwasser geraten. AlsKonse-
quenz musstesie gezwungenermaßen das
Versicherungsgeschäftverkaufen –insge-
samt warenessogar fast 50 Bereiche, die
veräußertwurden.Dasbrachte40Milliar-
den Euroein. Geld, das Hamersnutzte,
um die INGkonsequent zu drehen:Weg
voneinem traditionellen,sicher auch
schwerfällig gewordenen Tanker ,hin zu
einemInstitut, das sichvölligderDigitali-

sierung und der Zukunftdes Bankge-
schä ftsverschriebenhat.Plattformökono-
mieis tdabei das Schlüsselwort, das in na-
hezu all seinenVorträgenfällt.Technolo-
giegiganten wie Google und Amazon
sind für Hamerskeine Schreckgespenster,
sondernAnsprechpartner für einege-
meinsame Sache.
Der Niederländer hält Bankgeschäfte
für austauschbar.Die Produktesind of tja
auchnahezu identisch. DasUnterschei-
dungsmerkmal istder Umgang mit den
Kunden. HamersCredo dabei: Einfach,
transparent undüberall abrufbarmussdas
Bankgeschäf tsein. Wenn es die Bank
dann schaffe,als Plattformzur relevanten
Größe zuwerden, also eine ArtAmazon
des Bankings, winkeeine er folgreiche Zu-
kunft. Dazu sei es wichtig, dieKosten im
Grif fzuhalten. Das istihm in der INGge-
lungen. DasVerhältnis vonKosten zu Er-
trägenliegtseit2015beihöchstens56Pro-
zent.Zum Vergleich: In der UBS beträgt
dieseQuote gut80Prozent.Daherdürften
nun etliche Mitarbeiter um ihren Arbeits-
platz fürchten. Bei INGhat Hamersvor
ein paar Jahren 7000Stellen gestrichen.
Fürihnselbst inde swirdsichderWech-
sel nachZüric hauszahlen. In seiner Hei-
mat verdienteHamersweniger als2Mil-
lionen EuroimJahr.Die UBS dürfteihm,
je nachGeschäftsverlauf, ein Jahresge-
haltvonmehr als10 Millionen Euroüber-
weisen. DerWertder UBS-Aktie legteam
Donnerstag im Verlauf umfast 3Prozent
auf 13,25Franken zu.

D


er Abbau von2400 Stellen in
der Rüstungsparte vonAirbus
trif ft auf heftigenWiderstand
der deutschen Belegschaft.
Schließlichsind vomSparplan des
deutsch-französischenRüstungskonzerns
vorallem die deutschenStandorte betrof-
fen. Dortwerden die Jagdbomber desvon
Airbus geführtenEurofighter-Konsor-
tiumssowie elektronische Systeme für
Rüstungstechnik produziert.
Ganz oben auf derStreichliste vonAir-
bus Defencestehendie WerkeManching
bei Ingolstadt und Ottobrunn bei Mün-
chen. Aufsie verteilt sichdas Gros der
hierzulande zur Disposition stehenden
830 Stellen, womit bis Ende 2021 die Be-
legschaftinsgesamt umjeweils 10 Prozent

schrumpfen dürfte. DasPersonal dortist
vonder verschlechtertenAuftragslagefür
große Rüstungsprojektewie für den Euro-
fighter oderdas Transportflu gzeug Airbus
A400M besondersbetroffen. Wieinei-
nem Teil der Donnerstagsausgabe berich-
tet,kündigtederLuft-undRaumfahrtkon-
zernden Abbau vonknapp 2400 Arbeits-
plätzen in der Sparte Airbus Defence and
Space an. Dortsind insgesamt 34 000 Mit-
arbeiter tätig.Allein imWerk Manching
sollen 500 der 5500 Arbeitsplätzegefähr-
detsein. FürOttobrunn isteine Zahl von
250 der 2500 Beschäftigtenzuverneh-
men.AndereStandorte wie Bremen,
FriedrichshafenundUlmscheinenglimpf-
lichdavonzukommen. Mitgroßem Ab-
stand folgen Spanien (630 von9000),
Frankreich(400 von7000) oder Großbri-
tannien (365von4000).
Airbushatte seinen Sparplan im De-
zemberangekündigt.DieDe tailszumStel-
lenabbaufolgten am Mittwoch. Ein Air-
bus-Sprech er wollteamDonnerstag auf
Anfrage betriebsbedingteKündigungen
nicht ausschließen. Dagegenwollen sich
die Betriebsrätewehren. Ob aber mit den
vorrangiginBetrachtbezogenensozialver-
träglichen Maßnahmenwie Altersteilzeit,
Frühver rentungoderfreiwilligeAbfindun-
gentatsächlicheineUmsetzung bis Ende
2021erreicht werden kann, is tfragli ch.
Der deutsch-französische Hersteller
vonKampfjets, Drohnenund elektroni-
schen Bauteilen für Flugkörper isteiner
der größtenAusrüster der Bundeswehr
und rangier tunter den zehngrößtenRüs-
tungskonzernen derWelt, gemessen am
Umsatz, auf Platz sieben.

Seit längeremzeichnen sichdie Schwie-
rigkeiten imRüstung- undRaumfahrtge-
schäf tvon Airbus ab.Nach Angaben des
Konzernsgehen in diesem Geschäftsbe-
reichweniger Aufträge ein als abgearbei-
tetund abgerechnetwerden. Im Markt für
Satelliten, insbesonderefür dieTelekom-
munikation, zeichnetsichnicht nur eine
Stagnation ab, sondernaucherheblicher
Preisdruck. Neue Unte rnehmenvor allem
aus Amerikadrängen auf den Markt.
DazugehörtauchSpace XdesTesla-Grün-
dersElon Musk,der mit den wiederver-
wertbarenRaketentrotz jüngsterRück-
schläg edie Branche aufwirbelt.
Noch schwererwiegen dieVerzögerun-
genvon Projekten undVertragsabschlüsse
imRüstungsgeschäft. Erst vergangeneWo-
chemussteAirbus erheblicheWertminde-
rungen vornehmen,weil Aufträgefür den
gemeinsamvonDeutschland,Frankreich
und Spaniengebauten Militärtransporter
A400M nicht wie erwartet eingehen wer-
den. Gleichzeitig sorgendie verzögerten
Großaufträgeder Bundeswehr fürUnsi-
cherheitimKonzern.DazugehtesfürAir-
bus Defence mit der Entscheidung über
die Entwicklung und Bau eines neuen
Kampfflugzeugs für Europa um dieFrage,
wiederHerstellerseineWettbewerbsfähig-
keit gegenüber den wichtigsten Rivalen in
Europa und inVereinigtenStaaten erhal-
tenkann.
Vorallem dieTeilnahmeamBau eines
neuenKampfjetsfür Europa istfür Airbus
Defencevonstrategischwichtiger Bedeu-
tung.DabeiverstehtsichdasvonDeutsch-
land undFrankreichforcierte Projekt mit
dem Namen „FutureCombat AircraftSys-

tem“ (FCAS) als ein technischanspruchs-
volles „System der Systeme“, das aus ei-
nem Kampfflugzeug sowie denvonihm
gesteuertenDrohnen- und Bomben-
schwärmen besteht.Neben Airbus De-
fence sind die französischen Hersteller
DassaultundThalessowiediverseZuliefe-
rerinbeiden Länderndie wichtigsten
FCAS-Partner.Dabei werden die Gesamt-
kosten für das Projekt auf 500 Milliarden
Euroveranschlagt.
Der neue entwickelte FCAS-Jagdbom-
ber sollvoraussichtlichvon 2040anauf
französischer Seite die Rafale-Jetsvon
Dassault sowie dievonAirbusproduzier-
tenEurofighter ersetzen.VorwenigenTa-
genwurde in Berlin der Einstieg in die
TechnologieentwicklungfürdenFCASbe-
sieg elt. Diesen Schritt bezeichneteAir-
bus-Defence-Chef Hokegegenüber der
F.A.Z.al serfolgreichen Auftakt, deraufra-
sche Realisierung des deutsch-französi-
schen Großvorhabenshoffenließe. Da-
nachsoll schon im nächsten Jahr dieKon-
zeptstudie für das neue, deutsch-französi-
sche Kampfflugzeugvorliegen, die dann
dieArbeitspaketefürdie Entwicklungund
den Startder Produktionfestlegt.Dabei
sollen die Arbeitspakete zwischen
Deutschlandund Frankreichfair verteilt
sein, versicher te Hoke.
Während Dassaultund Airbus Defence
künftig Entwicklungund Bau des Flug-
zeugsverantwor ten, sind die deutsche
MTU und das französischePendant Sa-
fran für den Bau derTriebwerkezustän-
dig. Zudemsollen die in jedemLand ent-
wickelten Schlüsseltechnologienfür das
komplexe Militärprojekt juristisch ge-

schütz tsowieimLanddesjeweiligen Urhe-
bersumgesetztwerden. Der nächste Hoff-
nungswertfür Airbusistdie Entscheidung
der MilitärsinBerlin, mitwelchen Jets sie
ihreüberalterte Flottevon90Tornado-
Jets ersetzen will.Dochumden lukrativen
Großauftragvonrund 10 Milliarden Euro
kämpft das vonAirbus geführteEuro-
fighter-Konsortium mit dem amerikani-
schen Hersteller Boeing. Eine Entschei-
dung des Bundesverteidigungsministeri-
ums wurde ursprünglichbis Märzerwar-
tet. Dochobe sbei demTermin bleibt, ist
angesichts der unsicherenpolitischen
Lageund derFührungsfrageimMinisteri-
um ungewiss, sagenKenner in Berlin.
Der Betriebsratvon Airbus Defence
fürchtet, wenn Berlin den Auftragfür die
90 Tornado-Nachfolgeflugzeuge an Boe-
ingmitdemKonkur renzmodellF18verge-
be, werdeauchder deutsch-französische
Eurofighter-Nachfolger FCAS nichtge-
baut.Das würde aus Sicht der Arbeitneh-
mer zumraschen Aus fürden Standort
Manching führen:„Wir wärendann nur
nocheineWartungsbude“,hießesvorWo-
chen. „KeineRegierung inkeinem ande-
renLand der Erde würde ein fremdes
Kampfflugzeugkaufen, wenn es ein eige-
nes hat“, heißt es in der Belegschaftwei-
ter. Auch eigentlicherwarteteAufträge
für den Ersatz der ältesten deutschen Eu-
rofighter-Flugzeuge sowie für das Euro-
fighter-Radarstehen nochaus. Ein Air-
bus-Sprecher betonteamDonnerstag,
dassdie aktuelle AnkündigungvonStel-
lenstreichungen nicht in Zusammenhang
mit der Entscheidung überdie Tornado-
Nachfolgestehen.

Ein Holländer führt künftigdie UBS


DerING-ChefRalph HamersübernimmtvonSergioErmottida sZepterinZüric h/VonJohannes Ritter,Zürich, und Inken Schönauer,Frankfurt


Airbus rupft die Rüst ungssparte


Ralph Hamers FotoAFP

Die Folgen von


Exportverbotenfür


Waffen un dverzögerte


Großaufträge bekommt


vorallem Deutschland


zu spüren.


VonUlric hFriese,


Frankfurt,und Rüdiger


Köhn, München


Quellen:Sipri;Unternehmen/Foto: AFP/F.A.Z.-Grafik Niebel

Umsatz mit Rüstungstechnik in Milliarden Dollar 2018


  1. Lockheed Martin(Vereinigte Staaten) Anteile an den Mitarbeitern in Deutschland

  2. Boeing (Vereinigte Staaten)

  3. Northrop Grumman (Vereinigte Staaten)

  4. Raython (Vereinigte Staaten)

  5. General Dynamics (Vereinigte Staaten)

  6. BAE Systems(Großbritannien)

  7. Airbus Group (Deutschland/Frankreich)

  8. Leonardo (Italien)

  9. Almaz-Antey (Russland)


10.Thales (Frankreich)

Die größten Waffenhersteller der Welt Die wichtigsten Standorte von


Airbus Defence and Space


47,3
Manching

Friedrichshafen

Ottobrunn/Taufkirchen

Bremen

46%

19%

21%

rund
12 000 Mitarbeiter
in Deutschland

10%

Ulm 3%

Andere 1%

29,2

26,2

23,4

22,0

21,2

11,7

9,6

9,8

9,5

Eurofighter inFamborough südwestlichvonLondon
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