Linux-Magazin_-_Januar_2019

(singke) #1
festgelegt und will prinzipiell immer eine
von der Open Source Initiative abgeseg-
nete Lizenz verwenden.
Airship soll als Release 1.0 im zweiten
Quartal 2019 erscheinen, der Summit
im April in Denver gilt als Vorstellungs-
termin. In Berlin hat das Projekt einen
Release Candidate vorgestellt. Airship ist
eine Plattform fürs Lifecycle-Management.

Positives Echo


In der Branche stößt die Hinwendung
zur Infrastruktur auf ein positives Echo.
Einige der Branchengrößen sitzen auch
in den Leitungsgremien der Foundation
und haben selbst dafür gestimmt, dass
der Summit umbenannt wird und neue
Projekte gehostet werden.
Alan Clark von Suse besitzt als Chair-
man des Open-Stack-Verwaltungsrats
Mitspracherecht. Im Gespräch mit dem
Linux-Magazin bezeichnete er den stra-
tegischen Schritt zur Open Infrastructure
als eine logische Entwicklung. Es sei
sinnvoll, mit der Infrastruktur die Zusam-
menarbeit der Projekte zu fördern. Die
Cloud entwickle sich weiter und wachse,
schon deshalb sei der Blick auf die Infra-
struktur wichtig.
Auch Nick Barcet, Director für das Pro-
duct Management von Open Stack bei
Red Hat, begrüßt den Schritt. In der
Außenwirkung gelte Open Stack bei
manchen Analysten als eine Art Virtu-
alisierungsplattform. Dieser Eindruck
könne mit der Umbenennung hoffent-
lich korrigiert werden. „Es geht um die
komplette Infrastruktur, nicht nur um
virtuelle Maschinen“, sagte Barcet dem
Linux-Magazin.
Zur künftigen Entwicklung nach der
Übernahme durch IBM schwiegen die
Red-Hat-Teilnehmer beim Open Stack

Mit dem ersten Open Stack Summit in
Deutschland [1] fand Mitte November
zugleich der letzte Open Stack Summit
statt. Die Open Stack Foundation hat sich
einen stärkeren Fokus auf die Infrastruk-
tur rund um Open Stack verordnet. Die
halbjährlichen Treffen zu den neuesten
Open-Stack-Versionen heißen beginnend
mit dem Kongress im Frühjahr „Open
Infrastructure Summit“.
Jonathan Bryce, Executive Director, be-
gründete den Namenswechsel damit,
dass Open Stack zwar weiterhin die
Kernkomponente sei, die zugehörige Inf-
rastruktur aber eine entscheidende Rolle
spiele. „Unser Job ist die Unterstützung
der Community“, ergänzt Chief Opera-
ting Officer Mark Collier.

Gastfreundschaft


Die offene Infrastruktur als neues Kern-
thema schlägt sich auch in der Benen-
nung von vier Pilotprojekten nieder, die

unter den Fittichen der Open Stack Foun-
dation stehen: Airship, Starling-X, Zuul
und Kata Containers. Bei einer Sitzung in
Berlin haben die Leitungsgremien grünes
Licht dafür gegeben, dass die Founda-
tion weitere Projekte außerhalb von Open
Stack hosten darf.
Der Verwaltungsrat der Foundation hat
im Zuge dieser Ausrichtung neue An-
wendungsfälle für Open Stack und offene
Infrastrukturen festgelegt. Dazu zählen
Continuous Integration und Delivery (CI/
CD), Container-Infrastruktur, Edge-Com-
puting, Rechenzentren und künstliche
Intelligenz.
Für die vier neuen Projekte folgt auf die
Pilotphase die Confirmed-Phase. Projekte
die diese Ausbaustufe erreicht haben,
seien für langfristige Investments und
Planungen bereit, erläuterte Mark Col-
lier (Abbildung 1). Bislang sei nur Open
Stack selbst im Confirmed-Status. Als Li-
zenz für die Projekte hat sich die Found-
ation traditionell auf die Apache License

Zum Open Stack Summit kamen rund 2700 internationale Besucher nach Berlin. Die Open Stack Foundation
vollzog dort einen strategischen Richtungswechsel hin zur Open Infrastructure. Ulrich Bantle

Erster Open Stack Summit in Deutschland


Infrastruktur ist Trumpf


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