Linux-Magazin_-_Januar_2019

(singke) #1
Fehlerhafte Importfilter führen in sol-
chen Fällen womöglich zu aufwändigem
Nachbearbeiten.
Last but not least entscheidet der An-
wender selbst, ob er als Datenquelle eine
Datenbank nutzt oder eine Tabellenkal-
kulation. Da kleineren Bürosuiten häufig
ein Datenbankmodul fehlt, treten beim
Einlesen von Datensätzen aus Fremd-
quellen mitunter Probleme auf, wenn
diese in einem Datenbankformat vorlie-
gen. Gerade in kleineren Organisationen
empfiehlt es sich daher, Adressdaten mit
Hilfe einer Tabellenkalkulation anzulegen
und zu verwalten.
Ein besonderes Augenmerk sollte der An-
wender auf die Qualität der Datenbasis
legen: Je besser er die einzelnen Daten-
sätze strukturiert, desto einfacher lassen
sie sich für Serienbriefe zu verschiedenen
Zwecken einsetzen.

E Libre Office


Die freie Office-Suite [1] bietet gleich
mehrere Wege zum Anlegen von Serien-
briefen. Neben Adressdaten aus der
Tabellenkalkulation Calc kommt Libre
Office auch mit Datensätzen aus der Da-
tenbank Base zurecht. Nicht zuletzt kann
der Anwender einen Serienbrief auch
ganz ohne externe Datenbestände aus-
schließlich in Libre Office Writer anlegen.

Mit externen Daten


Zunächst gilt es aber, den eigentlichen
Serienbrief in Writer zu entwerfen. In
dessen Adressbereich sollte der Anwen-
der keine Eintragungen vornehmen.
Dann legt er in Calc eine Tabelle an, wo-
bei er die individuellen Daten der Emp-
fänger jeweils in eigene Spalten einträgt
(Abbildung 1).

Unternehmen, Vereine und andere Orga-
nisationen wenden sich regelmäßig per
Briefpost an Geschäftspartner, Mitglieder
und Interessenten, um sich in Erinnerung
zu rufen, Werbung zu betreiben oder be-
stimmte Anlässe zu würdigen. Gerade
um Weihnachten herum gehen alle Jahre
wieder unzählige Glückwunschkarten
auf die Reise.
Damit solche Anschreiben persönli-
cher wirken, verfügen professionelle
Textverarbeitungen über Serienbrief-
Funktionen, die Namen, Adressen und
Datumsangaben, aber auch Anredefor-
men automatisch mit den Brieftexten ver-
knüpfen. Dabei stammen die Adressdaten
in der Regel aus einer Tabelle, während
die Programme das Tagesdatum über eine
Variable bestimmen.
Inwiefern die unter Linux gängigen Of-
ficesuiten Serienbriefe ohne Friktionen
anlegen, untersucht die vorliegende Bit-
parade. Zu den getesteten Programmen

zählen Libre Office [1], Apache Open
Office [2] und Free Office [3].

Voraussetzungen


Um Serienbriefe druckfertig anzulegen,
müssen die Officesuiten viele Voraus-
setzungen erfüllen. Als problematische
Komponente erweisen sich mitunter die
Adressdaten: Meist verknüpft der Anwen-
der diese mit dem Brieftext, wobei die
Datenbasis jedoch einheitlich ausfallen
muss. Fehlen einzelne Datenfelder oder
Teile daraus, etwa der Vorname eines
Adressaten, müssen die Officesuiten in
der Lage sein, vom Anwender definierte
Noteingriffe zu verarbeiten.
Stammen die Daten aus externen Quel-
len, weil der Anwender zum Beispiel bei
einem Adressverlag Datensätze einge-
kauft hat, müssen sich diese – sofern
sie in einem standardisierten Format
vorliegen – problemlos einlesen lassen.

Moderne freie Officesuiten erleichtern auch den Druck von Massenaussendungen und Serienbriefen, was nicht
nur im Weihnachtsgeschäft hilft. Wie gut sie das beherrschen, überprüft die Bitparade. Erik Bärwaldt

Mit Officesuiten Serienbriefe anlegen und ausdrucken


In Serie gehen


Software

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