Der Spiegel - ALE (2022-01-08)

(EriveltonMoraes) #1
152 DER SPIEGELNr. 2 / 8.1.2022

Man muss anpacken
Nr. 1/2022 Der Zauber des Neuanfangs –
Wie große und kleine Revolutionen gelingen
Wunderbar! Endlich mal ein bun-
tes, fröhlich-optimistisches Titel-
bild!
Claus Keller, Haßloch (Rhld.-Pf.)

Im Laufe der Menschheitsge-
schichte hat es schon immer
Veränderungen gegeben, wovon
auch der Einzelne nicht ver-
schont blieb. Sei dies durch
Naturka tastrophen jeglicher Art,
Kriege, wirtschaftliche Krisen,
persön liche Schicksalsschläge,
wie auch sonstige umwälzende
Ereignisse. Aber auch in unse-
rem heutigen Zeitalter und
besonders in den letzten zwei
Jahren dieser Pandemie wird
uns vor Augen geführt, wie
schnell sich alles, auch ohne
Krieg,für die Weltwirtschaft wie
auch für die Menschheit ändern
kann. Und man muss neu an-
packen. Denn das Leben geht
weiter. Im positiven wie im
negativen Sinn.
Detlef von Seggern, Pforzheim

Christentum und Aufklärung
sollen ernsthaft das Gleiche sein?
Die Aufklärung hat sich für das
»Licht« der Vernunft eingesetzt,
das die Dunkelheit des Christen-
tums gerade eben überwinden
sollte. Der Mensch muss für sich
verantwortlich sein und nicht die
Führung der Weltgeschichte
einem männlichen Gott über-

lassen. Wie wir sehen, muss der
Mensch vielmehr lernen, dass
unsere Natur endlich ist und nicht
unendlich ausgebeutet werden
kann.
Sarah Gebhardt, Berlin

»We need a change«, heißt es auf
dem Titelbild. In der Tat, wir
brauchen einen Wechsel, auch im
öffentlichen Deutsch. Textver-
fasser aller Couleur verwenden
hemmungslos und hochmütig
englische und pseudoenglische
Wörter. Wahrscheinlich unbe-
wusst wollen sie damit ihre Zuge-
hörigkeit zu einer kosmopoli-
tischen Elite signalisieren. Ver-
ständlichkeit scheint ihnen nicht
so wichtig zu sein. Diese Englisch-
manie verleidet mir immer häu-
figer die Lektüre. Ich wünsche
mir ein elegantes und klares
Deutsch mit möglichst wenigen
Anglizismen.
Günter Herrmann, Heilbronn

Ein wirklich toller Artikel, den
ich gerne gelesen habe und der
mich zum Nachdenken angeregt
hat. Danke!
Fred Weigand, Berlin

Die Formel eines gelingenden
Lebens lässt sich (zu jedem Zeit-
punkt) in drei Wörtern aus-
drücken: »Lebe dir gemäß!« Sie
lässt sich sogar in drei Buchstaben
fassen: »Sei!«
Dr. Jochen König, Heidelberg

Im Bremserhäuschen
des Pandemiezuges
Nr. 52/2021 Aus Rücksicht auf die
FDP kämpft die Ampel nur halbherzig
gegen die fünfte Coronawelle

Wie können es Abgeordnete –
speziell von der FDP – mit ihrem
Amtseid, Schaden vom Volk ab-
zuwenden, vereinbaren, wissen-
schaftlich bestätigte und höchst
notwendige erweiterte Corona-
Maßnahmen zu verhindern?
Thomas Rieger, München

Es war ja zu erwarten, dass die
FDP im Bremserhäuschen des
Pandemiezuges sitzen würde.
Dass Parteivize Kubicki aber
einen »Freedom Day« wollte, ist
nach den Erfahrungen in England
doch Realitätsverlust. Ist er Co-
ronaleugner? Oder will er nach
Wählerstimmen fischen unter
den Quertreibern und Querulan-
ten, die vor Gewalt nicht zurück-
schrecken? Es ist doch traurig
genug, dass man den geistig Ver-
irrten nur mit einer Impfpflicht
beikommen kann, zum Schutz
anderer Menschen und zum
Schutz der Krankenhäuser in
ihrer Not mit Coronapatienten.
Herr Kubicki und andere FDP-
Mitglieder sollten endlich die
Realität erkennen.
Dieter Rimat, Ettlingen (Bad.-Württ.)

Bundesliga, Weihnachtsmärkte,
Feiern, alles kein Problem – aber
der Schulunterricht in Präsenz
muss wohl leider wieder pausie-
ren. Wir, die Erwachsenen, haben
der kommenden Generation be-
reits einiges Porzellan zerdep-
pert: Umweltzerstörung, rück-
wärtsgewandte Industriepolitik,
fehlende Digitalisierung, Schwä-
chung der Demokratie und der
europäischen Idee. Indem wir
den jungen Menschen nun seit

Ins Leere laufen
lassen
Nr. 52/2021 Die AfD wird zum Treiber
radikaler Coronaproteste

Warum ist eigentlich noch nie-
mand auf die Idee gekommen, die
beispielsweise von Höcke initiier-
ten »Spaziergänge« einfach lau-
fen zu lassen? Polizei positionie-
ren – Präsenz zeigen. Einfach
eine stoische Wand entlang der
Spaziergängerroute bilden, auch
bei Beleidigungen und so weiter.
Wenn diese Spaziergänge poli-

Wir laden Herrn
Trittin ein
Nr. 52/2021 Grünenpolitiker Jürgen Trittin
über den Verleger Klaus Wagenbach

Ich schätze Herrn Trittin, habe
mich aber sehr geärgert, im Nach-
ruf auf Klaus Wagenbach die
äußerst pauschale und negative
Äußerung zu Hugendubel und
Thalia zu lesen. Wir laden Herrn
Trittin gern in unsere Thalia-
Buchhandlung ein, damit er sich
persönlich davon überzeugen
kann, dass nicht nur kleine, in-
habergeführte Buchhandlungen
gut sortiert sind. Klaus Wagen-
bach war anlässlich seines 80. Ge-
burtstages unser Gast und hat aus
seinen Büchern gelesen.
Evelyn Roewekamp, Erste Sortimenterin
Thalia Buchhandlung Nord GmbH, Rostock

BRIEFE


Eine bodenlose
Frechheit
Nr. 52/2021 SPD-Fraktionschef
Rolf Mützenich über die Pandemiepolitik
und den Umgang mit Russland

Das Verhalten von Herrn Mütze-
nich bei der Beantwortung der
vom SPIEGEL gestellten Fragen
ist eine bodenlose Frechheit. Hier
ein Beispiel: Der SPIEGEL fragt,
warum die Kontakte erst nach
Weihnachten stark eingeschränkt
würden (eine klare Frage!). Müt-
zenich-Antwort: bla, bla, bla –
»Treffen finden überwiegend in
kleinerem Rahmen statt«. Da

fragt sich der Leser: Will der mich
vergackeiern? Herr Mützenich
wird für seine Tätigkeit auch von
mir bezahlt. Die SPIEGEL-Redak-
teure formulieren stellvertretend
für mich und andere interessierte
Bürger vernünftige Fragen. So er-
warte ich auch vernünftige Ant-
worten. Koalitionsabsprachen
hin oder her – es gibt gewisse Re-
geln, die unsere Politiker kennen
und beachten sollten, damit das
menschliche Zusammenleben in
der Demokratie funktioniert, da-
mit die gegenseitige Wertschät-
zung auch erkennbar ist.
Georg Kamsties, Hamburg

tisch nur geringe Beachtung und
medial überhaupt keine Auf-
merksamkeit mehr erlangen, lau-
fen die Spaziergänge im wahrsten
Sinne ins Leere. Davon bin ich
überzeugt.
Roswitha Möller, Bonn

Auch wenn es Tausende sind oder
waren, die protestieren, es ist nur
die »schreiende, laute Minder-
heit«. Lasst die Kirche im Dorf.
Die Mehrheit schweigt!
Matthias Jäger, Minden (NRW)

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