Der Spiegel - ALE (2022-01-08)

(EriveltonMoraes) #1
Nr. 2 / 8.1.2022DER SPIEGEL 153

KORREKTUREN
Zum Leitartikel »Wo bleibt der
soziale Ausgleich?« in Heft
1/2022, Seite 10: Wir haben den
Preis für Erdgas beim niederlän-
dischen TTF-Referenzmarkt in
Euro pro Kilowattstunde angege-
ben. Er wird aber in Euro pro
Megawattstunde ausgewiesen.
Wir bedauern den Fehler.
Zu »Gestapo go home« in
Heft 1/2022, Seite 42: In dem Ar-
tikel hieß es, es gebe in der hessi-
schen Kleinstadt Erbach vier Poli-
zisten. Tatsächlich gibt es in Er-
bach fünf Stadtpolizisten, die
stichprobenartig unter anderem
die Corona-Auflagen im Ort kon-
trollieren. Diese sind jedoch beim
Ordnungsamt angestellt, nicht bei
der Landespolizei.

zwei Jahren systematisch Bil-
dung, soziale Entwicklung und
vieles Weitere erschweren, neh-
men wir ihnen auch noch – um
im Bild »Porzellanladen« zu blei-
ben – die Kehrbleche und Besen
weg, mit denen sie unser Versa-
gen kompensieren könnten. Gna-
de uns, die wir teilweise das Imp-
fen als Lifestyle-Entscheidung
ansehen, vor dem berechtigten
Zorn dieser Generation.
Nikolaj Krieg, Hagen

Zurück zu natürlichen
Kreisläufen
Nr. 52/2021 Die fatalen Folgen der hohen
Düngerpreise

Wieder zeigt sich, wie eng Öko-
nomie und Ernährung global ver-
woben sind und wie die gravie-
rendsten Folgen die ärmsten Län-
der am härtesten treffen. Während
der SPIEGEL die Situation sehr
treffend beschreibt, fehlte mir die
Thematisierung der Lösungsan-
sätze. Gerade mal einen Absatz
widmen Sie den natürlichen Pro-
zessen der biologischen Stickstoff-
fixierung, und mit keinem Wort
wird die Symbiose von Knöllchen-
bakterien mit den Vertretern der
Schmetterlingsblütler (Soja, Erd-
nuss, Linsen, ...) erwähnt. Diese
können sich Luftstickstoff aneig-
nen und damit signifikante Stick-
stoffmengen in das Agrarökosys-
tem eintragen. Damit haben sie
wohl das größte Potenzial, teure
Stickstoffdüngemittel zumindest
teilweise zu ersetzen. Die Rück-
besinnung auf Fruchtfolgen, die

Psychohygiene für
Pflegende
Nr. 52/2021 Warum eine Pflegerin vier
Menschen ermordete

Pflegearbeit ist ohne Zweifel sinn-
stiftend und erfüllend, aber auch
zerstörerisch, wenn Pflegende
mit ihren beruflichen Belastungen
sich selbst überlassen werden, un-
abhängig davon, ob sie nur an-
gelernt oder ausgebildet sind, ob
sie psychisch robust sind oder
eher zerbrechlich wie die nun-
mehrige Angeklagte Ines R. Die
Institutionen der Pflege sollten
den Pflegenden förderliche Orga-
nisationsstrukturen zur Verfü-
gung stellen. Dazu gehören ver-
schiedene Formen der Beratung,
vom alltäglichen kollegialen Aus-
tausch bis hin zur systematischen
Reflexion des beruflichen Han-
delns, wie sie Pflegeberatung,
Coaching und Supervision bie-
ten. Sie ermöglichen, das tägliche
Erleben von schwierigen Gefüh-
len, die beim Pflegen unweiger-
lich entstehen, zu verbalisieren
und zu bearbeiten. Sie sind Teil
einer Psychohygiene, welche die
Chance für eine wirksame und
erfolgreiche Berufstätigkeit er-
höht, die nicht nur die Pflegenden
weiterbringt, sondern die den Pa-

Wollen wir jetzt
Klassenunterschiede
nicht nur zwischen
Reich und Arm, son­
dern auch zwischen
Erkrankungen?
Ich will das nicht. Es
steht sogar dem
Hippokratischen Eid
entgegen. Die Poli­
tiker haben die Ver­
antwortung, unser
Gesundheitssystem
so zu gestalten, dass
niemals eine Triage
notwendig wird.
Prof. Dr. med. i. R. Johann
Missliwetz, Wien

Nr. 52/2021 Eine Juristin
fordert, bei Triage-Entschei-
dungen den Impfstatus zu
berücksichtigen

Respekt vor Leuten,
die sich für Medi­
kamententests zur
Verfügung stellen.
Es ist sinnbildlich
für die irre Bürokratie
in unserem Land,
dass der im Beitrag
vor gestellte Studien­
teilnehmer, der sich
für uns alle ein Stück
aufopfert, am Ende
als ungeimpft gilt,
obwohl er mehrfach
gegen Corona geimpft
ist.
Frank Wunderlich, Nöbdenitz
(Thür.)

Nr. 52/2021 Warum ein
Student nach einer Impfstoff-
studie nicht mehr an die Uni
darf

Ich liebe jeden Artikel
von Anja Rützel
sehr und denke, sie
sollte in jeder
einzelnen Ausgabe
vertreten sein.
Jutta Korn, Hamburg

Nr. 52/2021 Kurs auf die
Seichtchellen – 40 Jahre
»Traumschiff« im ZDF

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Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe
gekürzt sowie digital zu veröffentlichen und
unter SPIEGEL.de zu archivieren.

Die Tradition
überdenken
Nr. 52/2021 Was macht ein Feuerwerks-
hersteller, wenn Silvester ausfällt?

Schon als der Klimawandel noch
kein gängiger Begriff war, war
trotzdem klar, was die Tradition
Silvesterböllern bedeutete, wenn
zeitgleich Millionen Menschen
hungerten. Heute, wo wir wissen,
was Umweltverschmutzung und
Klimawandel für uns, aber beson-
ders für die künftigen Generatio-
nen bedeuten, sollten wir unser
Handeln kritisch hinterfragen.
Eine jahrhundertealte Tradition
muss nicht unbedingt für den
Fortbestand der Menschheit von
Nutzen sein.
Björn Uhlhorn, Laatzen (Nieders.)

Böllern ohne Weco geht mit dem
Bioböller: Brötchentüte aufbla-
sen und draufhauen! Ganz ohne
Feinstaub.
Gerd Andres, Hannover

Schmetterlingsblütler beinhalten,
oder Mischanbau könnten eine
Konsequenz sein. Außerdem fehlt
der Hinweis darauf, dass weniger
Fleischkonsum sich positiv auf die
Verfügbarkeit von landwirtschaft-
lichen Rohstoffen auswirken kann.
Dr. Hans Glattkowski, Lübeck

Es ist erstaunlich, wie sehr sich
die aktuellen Trends den hoch-
aggregierten Projektionen der
»Weltuntergangs-Vision aus dem
Computer« im SPIEGEL N r.
21/1972 annähern. Der damalige
Bericht des Club of Rome zur
Lage der Menschheit prognosti-
zierte eine Verknappung von Res-
sourcen und eine Kapitalumlen-
kung in die Gewinnung endlicher
Energieträger. Letztere führt zu
Preisanstiegen, welche einen Ein-
bruch der Industrie- und der Nah-
rungsmittelproduktion nach sich
ziehen – was zu einem Einbruch
der Bevölkerungszahl um das
Jahr 2035 führt. Es ist grundsätz-
lich positiv, wenn die Chemika-
lien, die mitverantwortlich für die
Umweltkrise sind, unerschwing-
lich werden, und man zum Dün-
gen der Böden zu natürlichen
Stoffkreisläufen zurückkehrt.
Dr. Bastian Bach, Essen

tienten und Patientinnen zugute-
kommt und damit auch die Ge-
sellschaft entlastet.
Anna Gogl, Dipl.-Pflegeexpertin, Basel

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