Yachtrevue – Juli 2017

(Ron) #1
89

Steiermark Magazin 5 • 2017

FOTOS:

STEIERMARK

TOURISMUS/KARUS CC , KARL GRASSMUCK,

ANGELIKA

ERTL, BEIGESTELLT 

legen. Aufgrund der dortigen Boden-
beschaffenheit und der klimatisch
günstigen Lage gedeihen dort exoti-
sche Pflanzen, die man in Beckenlagen
keinesfalls kultivieren könnte: Kakteen,
Yuccablüte, Steppeniris sowie Feigen,
Chili und Lotus und tropische Seero-
sen verzaubern hier die Landschaft.

Historisch und harmonisierend
Aber es sind nicht nur die Privatgärten,
die die Steiermark zu einem großen
Schaugarten machen. Hauptsächlich für
seinen Tierpark bekannt ist das Schloss
Herberstein, doch auch der Garten
rund um das Schloss hält so manche Be-
sonderheit bereit. Bereits im 16. Jahr-
hundert gab es in Herberstein bedeu-
tende Gartenanlagen, danach wurden
sie aus wirtschaftlichen Gründen ver-
nachlässigt. Erst die steigenden Besu-
cherzahlen haben es ermöglicht, den
Garten 1997 zu revitalisieren.
Katharina Gründl

Der Weg zum
Traumgarten
Die bekannte steiri-
sche Gartenexper-
tin Angelika Ertl
gibt Tipps, wie das
persönliche Gartenparadies gedeiht
und worauf man speziell jetzt im
Sommer achten sollte.

Welche Pflanzen eignen sich besonders
gut für einen schönen Ganzjahres-
garten?
Staudenbeete mit Strukturpflanzen
sind ein schöner, ganzjähriger Blick-
fang. Weiters gibt es Gräser, die bis
zum Winter hin über eine schöne
Struktur verfügen. Pflanzen, die
ebenfalls sehr lange blühen, sind ei-
nige Storchschnabelarten sowie Kat-
zenminzen und Riesenehrenpreis.
Auch Eiben und andere in Form ge-
brachte Sträucher, die immergrün
sind, geben einem schönen Garten
Form.

Was ist gerade jetzt im Garten zu tun
und zu beachten?
Jetzt werden die Rosen gepflegt und
die abgeblühten Blüten der Stauden
und Rosen abgeschnitten. Große
Stauden sollten jetzt gestützt und der
Boden sollte während der heißen
Sommermonate mit einer Mulchde-
cke abgedeckt werden – das verhin-
dert das Austrocknen. Weiters kön-
nen jetzt Gemüsepflanzen im Gemü-
segarten nachgepflanzt werden und
Sträucher, die zu groß geworden sind,
kann man jetzt schneiden (Sommer-
schnitt). Besonders wichtig ist es der-
zeit, dass man auf eine ausreichende
Bewässerung der Pflanzen achtet.

Was sollte man im Garten immer tun,
damit alles gut gedeiht!
Das Um und Auf für einen schönen
Garten sind der Humusaufbau und
gute Erde. Ich kann Ihnen nur raten,
sich einen Komposthaufen anzulegen
und den Boden immer wieder gut zu
mulchen, denn nur so können die
Mikroorganismen und der Regen-
wurm gefördert werden, die schluss-
endlich für gesundes Gemüse und
Pflanzengesundheit zuständig sind.

Gärtnermeister bekamen von den Eltern
einen hundert Jahre alten Garten, der
mehr einer Wildnis glich als einem Er-
holungsort und so machten sie es sich zu
ihrer Aufgabe, diesen wieder wach zu
küssen. So entstand „bellabayer - das
Gartenatelier“ in Hartberg. 50 Magno-
lien, 3.500 derzeit blühende Taglilien,
Feigenbäume und dazwischen Skulptu-
ren von in- und ausländischen Künstlern.

Exotik am Berg
Ein paar Schritte und man befindet
sich in einer ganz anderen Welt: näm-
lich in Cornelias Garten, der sich mit-
ten am Hauptplatz in Weiz befindet.
Rund um den Gartenteich, wo sich
Frösche, Vögel und Igel tummeln, er-
streckt sich eine Ruheoase aus uralten
Magnolien und Rosensorten, Hecken-
pflanzen und Tulpen. Ein weiterer pri-
vater Garten-Geheimtipp ist Phile-
mons Garten, am Entschendorfberg im
unteren Raabtal auf 486 m Seehöhe ge-

VERSTECKT. Ein Geheim-
tipp am Weizer Hauptplatz ist
Cornelias Garten (l.), der
Aquilea-Garten in Leoben (u.)
erstreckt sich auf 2.000 m^2.

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