Fliegermagazin Juli 2017

(avery) #1
LSV. Sie kennt einige Beispiele von Män-
nern und Frauen, die sich nach dem ersten
Kontakt bewusst für Rheine entschieden
haben und dafür, wie auch Tobias, eine län-
gere Anfahrt auf sich nehmen, etwa aus
Münster oder Melle. Gut auch, wenn man
gleich beim ersten Mal auf Menschen trifft
wie Johanna Habenicht oder Andrea Hölt-
ken, bei denen man sofort die Begeisterung
für die Fliegerei spürt: »Bei mindestens ei-
ner neuen Flugschülerin gab der Kontakt zu

1 | Zu Besuch: Die Piper Tri-Pacer gehört
Tineke Schaper, die sich damit oft in Rheine
sehen lässt
2 | Treffpunkt: Man sieht sich am Hangar
West – und ist gern gesehen
3 | Kontaktfrau: Andrea Höltken (vorn)
kann Neulinge von der Fliegerei begeis-
tern
4 | Die Drei von der Tanke: Rosa Höltken, Ruth
Haliti und Karin Bruchhausen (von links) stellen
den Moment ihres Kennenlernens nach, aus dem
eine langjährige Freundschaft entstanden ist
5 | Für alle Altersklassen: Flugschülerin Nanine
Behrens mit Sohn Anton erkunden gemeinsam die
Jodel DR 250-160 Capitaine von Rosa Höltken
6 | Fragen und Antworten: fliegermagazin-Redak-
teur Martin Naß im Gespräch mit Jenny Schröder
(links) und Johanna Habenicht

den Beiden mit den Ausschlag, bei uns das
Fliegen zu lernen«, erzählt Rosa.

J


ohanna hatte 2009 mit der PPL-The-
orie begonnen, für den praktischen
Teil bis zur Prüfung brauchte sie
fünf Monate – da war sie 17 Jahre alt.
Schon als kleines Kind war sie oft mit dem
Vater, selbst Privatpilot, unterwegs, doch
die Begeisterung fürs Fliegen kam erst spä-
ter: »Meist bin ich schon vor dem Start ein-
geschlafen und wurde erst bei der Landung
wach«, erzählt sie mit einem Grinsen.
Heute ist sie in der Ausbildung zur Ver-
kehrspilotin bei der Lufthansa in Bremen
und steht derzeit wie viele andere Nach-
wuchspiloten auf einer Warteliste. »Bis ich
dort ins Cockpit komme, kann es noch so
ein, zwei Jahre dauern«, sagt sie. Während
der Ausbildung in den USA war sie die ein-
zige Frau unter 19 Männern – aber auch die

Einzige, die schon eine Fluglizenz hatte.
»Ich war damit die Ansprechpartnerin etwa
für Tipps, wie man die Landung besser hin-
bekommt.«
Andrea Höltken kümmert sich ne-
ben der Fliegerei um die Pressearbeit, die
Website des Vereins und die Präsenz des
LSV bei Facebook & Co. Was aus ihrer Sicht
beim Luftsportverein anders oder beson-
ders ist? »Man redet hier vielleicht offener
über das, was einem beim Fliegen passiert
ist, was nicht so gut gelaufen ist«, überlegt
sie. Dumme Sprüche von Männern? Gibt
es in Rheine nicht, wohl aber ab und zu an
anderen Plätzen. »Zum Glück ist auch das
wirklich selten. Leider bin ich nicht immer
so schlagfertig, um gleich die passende Ant-
wort zu geben«, erzählt Andrea. »Und die
Kontakte zu anderen Vereinen und Flug-
plätzen wie etwa Nordhorn-Lingen sind
richtig gut.«

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Mensch & Maschine


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